Nachdem N.N. die letzte Zeit nur damit verbrachte, Bewegtbilder von Geronten in
Aspik Badehosen zu verbreiten, veröffentlicht er heute gleich zwei Videos:
Nr. 1 "Feierstunde zum 206. Geburtstag Otto von Bismarcks"
Szenario: Bismarckturm in Görlitz, Reichsflaggen, Kerzen, Soundanlage aus dem Hobbykeller von Hans Albers. Die anderen "Redner," die ihre "Vorträge" jeweils nur radebrechend von Zetteln abgelesen haben, lasse ich hier unerwähnt. N.N. Beitrag glänzt mal wieder glanzlos in gewohnter Qualität; er filmt, nachdem er oder ein beauftragtes Kamerakind wohl mal wieder an der Bedienung seiner Kamera gescheitert ist, vom Bildschirm ab, auf dem eine verwackelte Handy-Aufnahme abgespielt wird. Sein verklausulierter Wortdurchfall geht bei Minute 14:14 los. Ein paar Auszüge:
"In der sozialen Hängematte gammelt es sich nur zu bequem, vor allem wenn man Ausländer oder Linksextremist ist. [...] Das ist das Gesetz der Polarität, anders könnte die Welt nicht aufgebaut sein. [...] die jetzige Zeit anschauen, in welcher das dt. Volk ausgemordet werden soll, geknechtet werden soll, vor allen Dingen jetzt durch Corona [...] Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen [...] mit diesen Menschen können wir ein neues Reich aufbauen, dann ist Corona auf einmal unser Bismarck, der uns zusammenführt, die sich für ihr Land einsetzen [...] und ich als Vagabund [hört, hört!] kann das sehr gut einschätzen, denn überall stehen Menschen auf [...] wollen eine Einigung. Und diese Einigung steht uns wahrscheinlich bevor und wir dürfen nicht vergessen, auch die Einigung des dt. Reiches musste blutig erkämpft werden. Verfallen wir also nicht der törrichten Hoffnung, dass die neue Einigung unseres Volkes umsonst zu bekommen ist, auch wir werden durch eine harte Zeit durch müssen. [...] Möglicherweise [klaro] kommt es zu Stromausfällen, Ausschreitungen und zu einer Zeit, die man als Drangsal bezeichnen kann. Aber auch das wird uns zu Männern und zu Weibern schmieden, die die Freiheit dann eines Tages verdient haben und die mit Bedauern aber auch ein bisschen mit Hohn auf die blicken, die sich haben totimpfen lassen oder in Rassenvermischung degeniert sind. [...] Das es um alles oder nichts geht, ums Überleben des Volkes, ums Überleben der Volksseele, der Volkskultur und angesichts dieser hehren Ziele das eigene Leben auf einmal unwichtig wird und man sich nur zu gerne opfert für das größere Ganze. Denn wir dürfen niemals vergessen, wir sind keine Individuen, wir sind Teile eines großartigen Volkskörpers, der gerade dabei ist wieder neue Kraft zu schöpfen."
Nr. 2 "Frühling in Görlitz und der Oberlausitz TEIL 1"
N.N. und der bereits bekannte nuschelnde Werner vermessen einleitend den Umfang eine tausendjährige Eiche in Herwigsdorf, N.N. stellt sich dabei vermutlich vor, wie viele Deserteure kurz vor Kriegsende an den vielen Ästen aufgehängt wurden oder wenigstens hätten aufgehängt werden können. In Reichenbach / OL stehen N.N. und sein lokaler Suggardaddy vor einem leerstehenden Gebäude "Da könnte man doch eine Kaderschmiede für den nationalen Widerstand einrichten." Als besonders anspruchsloses "Bilderrätsel" für seine madigen Fans, fragt N.N. tatsächlich, wer von diesen den gezeigten Gegenstand -es ist ein profaner Schuhabkratzer- erkennt. N.N. fasst seine Kenntnisse und die vom nuschelnden Golum passend zusammen "Man weiß es nicht," was man problemlos auf jedes beliebige Thema anwenden kann. Vor dem "Heilige Grab Museum" in Görlitz ab Minute 9 "[...] dass hier drei Kapellen gebaut wurden im 15. Jahrhundert, die an den Leidensweg Christi erinnern sollen. Passt ganz gut, morgen ist Gründonnerstag, danach Karfreitag, also von der Zeit her war das ungefähr heute oder übermorgen vor äh 2000, nein, 1090 Jahren, 900 irgendwas, egal, rechnet selber aus, jedenfalls ist da Jesus gekreuzigt worden." Werner nuschelt dazwischen "2021" N.N. "Ja, haben wir jetzt, er ist aber mit 33 gekreuzigt worden." Kunstpause. Werner: "Also, 87." N.N. "87?" W: "1987" N.N. "Also vor 1987 Jahren ist er gekreuzigt worden, fast auf den Tag genau."
Im Zentrum von Görlitz stehend "Görlitz war auch geprägt von jüdischen Kaufleuten, eine Tuchmacherstadt, eine rege jüdische Gemeinde hier, was natürlich nach 45 oder 33 alles anders wurde, viele sind ausgewandert auch nach Palestina dann natürlich und viele wurden auch eben auch deportiert." Als wäre es das Normalste auf der Welt, Drecksau!
Die in Görlitz erhalten gebliebene Gründerzeitarchitektur ahnungslos begaffend "In vielen anderen Städten könnte es immer noch so aussehen wie hier, wenn nicht das anglo-amerikanische Terrorbombardement das alles in Schutt und Asche gelegt hätte und wir uns jetzt mit der internationalistischen Kommunistenarchitektur herumplagen müssten. [...] die östlichste Stadt der BRD, über die Neiße rüber sind wir schon in Polen, im sogenannten Polen."
Später steht N.N. vor einem Denkmal für Robert Oettel, dem "Begründer der dt. Rassegeflügelzucht." "Offenbar wird hier jemand gerehrt, weil er rassenreines Geflügel gezüchtet hat und das ist etwas, was ja mittlerweise sehr verpönt ist, wenn man die Menschenrassen denkt z.B., da wird munter gemischt, alles scheixegal, nur bei Geflügel, Pferden, Hunden, Katzen, da spielt die Rasse eine Rolle, warum ist das so? Warum achtet man bei denen auf die Rasse, aber bei Menschen nicht? Sind wir weniger wert als Geflügel, als Hunde und Katzen? Vielleicht gibt es auch einen menschologischen Verein, der sich mit der Zucht der Menschenrassen beschäftigt, ich mein, warum eigentlich nicht."
Wochenendlektüre: Ursula von Kardorff mit ihren "Berliner Aufzeichnungen 1942 bis 1945."