Als „Mens:ch egon von zams“ noch Egon Röck hieß war er nur etwas doof und gierig. Deswegen fiel es einem gewieftem Finanzmakler 1998 nicht schwer ihn und seine Frau bei der Finanzierung ihres Hausbaus mit einer obskuren Mischung aus Fremdwährungskrediten in Yen und Schweizer Franken sowie zwei fondsgebundenen Lebensversicherungen über den Tisch zu ziehen.
Das muntere „Versprechen“ des Maklers, dass mit den Lebensversicherungen der gesamte Kredit bis Ende 2011 abgezahlt werde könne, entpuppte sich als die zu erwartende Luftnummer – und beim Makler konnte man sich nicht mehr beschweren, weil er verstorben war.
Schon 2007 sind Egons Bank aber die starken Kursverluste seiner Fonds aufgefallen und auf Empfehlung der Bank hat Egon diese mit einem immerhin noch mageren Gewinn verkaufen können. Bei den Fremdwährungskrediten hatte Egon sogar mehr Glück und konnte einen Gewinn verbuchen.
Von der ursprünglichen Kreditsumme von 235.500 EUR ab 1999 hatte Egon Ende 2013 (nach seiner nicht zwingend richtigen Rechnung) 286.800 EUR abbezahlt. Seine Bank wollte aber noch 56.500 EUR haben was Egon partout nicht einsehen wollte. Wegen dieser Summe, die er angeblich sogar hatte und ausgerechnet Sürmeli überwiesen haben will, hat Egon den oberabsurden Zinnober betrieben, der jetzt zu der Zwangsversteigerung seines Hauses für 168.000 EUR geführt hat.
Unter dem Strich hat Egon also aus seinen 286.800 EUR Kapital jetzt knapp 111.500 EUR Restvermögen gemacht. Und die 56.500 EUR bei Sürmeli sind sicher auch futsch. Verlust für den absurden Reichsdeppenglauben in Summe also: 231.800 EUR. Ein erstaunlich teurer Spaß!
Noch unsinniger ist das alles wenn man betrachtet, dass seine Bank für einen Kredit über 15 Jahre insgesamt 343.300 EUR zurück erhalten wollte. Wenn man dies als hundsgewöhnlichen annuitätischen Kredit berechnet, hätte der jährliche Zins der Bank weniger als 5,4 Prozent betragen (bzw. noch weniger, weil in den 5,4% alle Gebühren etc. enthalten sind). Ein für den Zeitpunkt des Kreditvertrages erstaunlich günstiger Zinssatz.
In dem Fall von „Wucher“ und „Räuber“ zu sprechen ist also vollkommen unbegründet. Eigentlich hätte Egon heilfroh sein sollen, dass er bei den von ihm gewählten riskanten Finanzkonstrukten so glimpflich davon gekommen ist.