Hier also der abgekopppelte Bericht über unseren Menschenrechtskommissar, den sein unermütlicher Einsatz für was auch immer tief in die ostdeutsche Pampa getrieben hat.
Zuerst fielen zwei wohlbeleibte und schlecht gekleidete Herren mit peinlichen Plastikausweisen auf, die etwas zu spät den Gerichtssaal betraten, in dem gerade der 4. Tag im Kampf des Jahrhunderts Peter vs. BRiD begonnen hatte. Der Richter bedeutete den beiden Herren sich doch Stühle vom Tisch des Angeklagten und der Staatsanwältin zu nehmen und sich an die Seite zu setzen. Kurz darauf Eintritt der Menschenrechtskugel persönlich. Er ließ sich in den noch freien Stuhl neben
@peter.panik plumpsen und sackte sofort weg. Bis zur Mittagspause vielen die Agenten aus Stade nur durch Schnarchgeräusche und Telefongeklingel auf.
Nach der Pause wurde es dann spannender. Der Zeuge Gohr von der BaFin setze sich auf seinen Platz in der Mitte und wurde vom Pluralzopg befragt, ob er dienstlich oder privat da sei. Mit irritiertem Blick gab er die Antwort "dienstlich". Na gut, dann konnte ihm Peter ja gleich die neueste "Bitte um bankenaufsichtliche Stellungnahme" zur Reichshauptkasse gegen Empfangsbekenntnis übergeben. Gohr unterschreibt sichtlich genervt. Jetzt Auftritt Sürmeli. Er kommt mit einem dicken gelben Umschlag und einem kleinen Zettel nach vorne. Dabei macht er eine wichtige Miene, dreht sich zu seinen Lakaien um und fragt "Wie spät issn?". Er kritzelt was auf einen Zetteln. Das ganze erinnert mich entfernt an einen schlechten US Krimi, wenn der Sheriff ein Gerichtsschreiben zustellt. Er knallt den Umschlag Gohr auf den Tisch. Der guckt irritiert, guckt drauf, nimmt ihn in die Hand und reicht ihn an Sürmeli zurück: "ich bin nicht Elke König." Kurze Verwirrung. Kann Sürmeli nicht mal Männlein von Weiblein unterscheiden? Aber nein, da fällt es dem Müllman wieder ein, woher der den Namen kennt. Elke König ist die Präsidenten der BaFin. Gohr soll also Postbote für seine Chefin spielen, will er aber nicht. Kommentar Gohr in Richtung Peter "Der weiß wo der Briefkasten ist."
Sürmeli nimmt den Umschlag nicht zurück, woraufhin Gohr ihn Peter auf die Anklagebank feuert. Damit ist das Thema erst einmal durch. Leben kommt wieder in die Bude als Gohr am Ende seiner Vernehmung geht und den Umschlag liegen läßt. Jetzt wird Sürmeli wach. "Der hat seinen Umschlag vergessen."
Sürmeli will anfangen, mit dem Richer zu diskutieren, den interessiert das aber nicht. Peter nimmt den Umschlag an sich. Sürmeli gefällt das nicht. Am Ende der Verhandlung beginnt wieder die Diskussion um den Umschlag. Sürmeli fragt seine Leute "Hat der den Umschlag angefasst? Er hat ihn angefasst? Dann ist er auch zugestellt." Er fragt dann den Richter, ob Herr Gohr die Annahme des Umschlags verweigern darf. Richter hat keinen Bock auf Diskussionen und nimmt den Umschlag erst einmal an sich. Später gibt er ihn wohl Peter zurück.
Peter verbleibt wie üblich nach der Verhandlung beim Richter. Ich stehe mit
@peter.panik, den beiden Martins und 4 Menschenrechtskommisaren vor dem Gerichtssaal. Ich unterhalte mich mit Martin Sch und Sürmeli hält mich wohl für einen der Staatshörigen und drängt mir ein Gespräch über den Umschlag auf. Der sei zugestellt. Der Gohr war in offiziellem Auftrag hier, der hätte den annehmen müssen. Ich fange an, dem Mustafa den Unterschied zwischen Empfangsbote, Erklärungsbote und Empfangsbevollmächtigtem zu erklären. Herr Gohr ist meiner Meinung nach als Erklärungsbote anzusehen, damit liegt das Risiko für den Untergang der Erklärung noch in der Sphäre des Sürmeli. Der sieht das aber anders, für ihn ist jeder Mitarbeiter der BaFin dazu ermächtigt, für die Präsidentin Erklärungen entgegenzunehmen. Er verweist darauf, dass das in jedem Laden ja so sei, dass die Angestellten Erklärungen entgegennehmen müssten. Ich verweise darauf, dass dies eine Sonderregelung im § 56 HGB sei und das HGB für die BaFin nicht einschlägig.
Wir können die Sache nicht zuende diskutieren, da uns ein Justitzbeschäftigter im Namen des Richters aus dem Gerichtsgebäude weist. Draußen kommt Sürmeli dann mit der von
@peter.panik bereits angesprochenen Definition von "Anstalt". Für mich ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt eine juristische Person des öffentlichen Rechts. Ganz falsch werde ich aufgeklärt, eine Anstalt ist eine Bedürfnisanstalt. Die könne man benutzen. Peter bäuchte deswegen auch kleine Erlaubnis der BaFin, im Gegenteil, er könne die BaFin benutzen. Da muss ich erstmal schlucken, ob dieser originellen Rechtsansicht, werde aber vom Zopf errettet, der aus dem Gerichtsgebäude kommt. Sürmeli erkundigt sich sofort nach dem Verbleib seines Umschlages.
Peter ist sichtlich genervt, dass Sürmeli noch da ist und gibt erst einmal dem KRD-TV in Gestalt von Martin H ein Interview, das Video findet sich im KRD-Faden über den 4. Prozesstag. Im Hintergrund sieht und hört man mich und Sürmeli munter diskutieren. Jetzt läuft Sürmeli zur Höchstform auf. Inzwischen hat er begriffen, dass ich kein Staatshöriger bin sondern zu den Schlafschafen gehöre. Er will also Aufklärungsarbeit leisten.
Die Reihenfolge bekomme ich nicht mehr so ganz zusammen, aber es war was mit Einleitung zum BGB, in der stehen würde, dass das BGB nur für Staatsbürger gelten würde. Ich frage ihn, wo er den Unfug her hat, des BGB habe keine Einleitung, ob er das EGBGB meinen würde. Nein, das meine er nicht, ich hätte ja keine Ahnung und die Kopien mit der Einführung hätte er grad vorhin aus der Bibliothek besorgt, die befänden sich in Peters Aktentasche. Der hat aber offensichtlich keine Lust die rauszuholen, also werde ich was diesen Punkt angeht wohl dumm sterben müssen.
Jetzt kommt mein absolutes Lieblingsthema, § 112 Bundespersonalvertretungsgesetz. Der besagt, dass das Gesetz nicht für Religionsgemeinschaften gilt. Unser Menschenrechts-Dingens folgert daraus messerscharf, dass alle Regeln, die für Personal gelten somit nicht für ihn gelten würden, da er ja eine Weltanschauungsgemeinschaft gegründet habe. Ich bin wieder sprachlos. So hat mich schon lange kein Reichi mehr in die Ecke gequatscht. Mein kläglicher Versuch auf § 1 BPersVG zu verweisen scheitert. Ich lerne weiter, dass Peter mit seinem Staat es sich ja aussuchen könne, irgendwas mit Staats bedeutet Status ... sorrry, ich krieg es nicht mehr zusammen, mein Hirn krampft gerade.
Woran ich mich wieder erinnern kann ist, dass sie jetzt alle mit ihren tollen Ausweisen rumwedeln, die zeigen würden, das sie von der BRiD ja anerkannt seien. Sürmeli verkündet stolz, dass er mit seinem Plastikkärtchen sogar durch den Diplomateneingang des Atatürk-Mausoleums gekommen sei und auch am Flughafen sei er durch den Diplomatenkanal gekommen. Ich erwiedere, dass vielelicht auch meine Tochter mit ihrem Agentenausweis ins Atatürk-Mausoleum kommen könnte. Und was hätten türkische Flughäfen mit der Anerkennung des Amtes für Meschenrechte in Deutschland zu tun?
Es folgt ein Monolog von Sürmeli zum Thema Amt, wieder mal habe ich seiner Meinung nach keine Ahnung, was ein Amt ist. Seine Kommissar-Darsteller warten mit weiteren Geschichten auf. Der Ausweis sei überall in Europ anerkannt. Einer sei mal in Bulgarien falsch abgebogen, da hätten die Polizisten gleich stramm gestanden. Ein anderer berichtet, dass er an der spanisch-französischhen Grenze mit einem marrokkanischen Auto und mehreren Insaasen ohne Papier angehalten wurde. Aber dank seines tollen Plastikkärtchens sei es ihm gelungen, dei Flüchtlinge als Sondergesandte für Menschenrechte nach Frankreich zu schleusen.
Ich vernehm die Worte, allein mir fehlt der Glaube.
Zur Beteuerung erklärt mir Sürmelie noch, dass die Gerichte ihm gar nichts könnten, er werde zwar immer angeklagt, aber nie verurteilt. Ich sage, "Aha, § 20", er darauf "Stimmt". BINGO!
So langsam merkt Sürmeli, dass ich kein gewöhnliches Schlafschaf bin.
@peter.panik hat sich in einem günstigen Moment abgeseilt und ich stehe da jetzt mit vier Menschenrechtskommisaaren, einem Zwergenkönig und glücklicherweise auch einem Polizeiauto vor einem Amtsgericht in einer mittelostdeutschen Kleinstadt.
Jetzt kommt Sürmeli mit seinen drei Kategorien von Menschen: Menschsein, Menschwerden, Mesnchschein
Er und Peter seien aus der Kathegorie Menschsein. Sie würden Gutes für die Menschen tun. Zur Kategorie Menschwerden gehören demnach zum Beispiel die Polizisten, die könnten sich noch entwickeln, wenn sie aufwachen würden. Ich dagegen als Vertreter der Juristen-Zunft würde zur Kategorie Meschschein gehören. Ich würde nur Verderben bringen.
Peter schaltet sich hier ein und betont, dass er sich freuen würde, dass es uns von der dunklen Seite gibt, damit er sich davon abheben könne. Dank uns würden die ganzen "Betreuungsfälle" ja von ihm und Selim fern bleiben. Sürmeli stutzt. Dann kommt die Master-Frage "Bist Du einer von diesem Stadt-Land-Fluß?" Peter grinst, klopft mir auf die Schulter und sagt "Das ist der Müllmann". Sürmelis Blick verfinstert sich "Bist DU etwa der, der immer so ♥♥♥ über mich schreibt?" Ich darauf: "Kann schon sein".
Das hätte ich besser nicht gesagt. Jetzt geht es los. Ich solle mal aufpassen, er sei Türke. Wenn er einen von uns erwischen würde... Peter will wissen, was gemeint sei mit "Ich bin Türke". Ich sage darauf, dass er wohl andeuten wolle, dass er viele Brüder hätte. Nein sagt Sürmeli, aber wir hätten ihn als Menschenrechtler beleidigt und das würde er sich als Türke nicht gefallen lassen. Er könnte mich gleich hier vor der Polizei verprügeln. Ich sage "Nur zu". Peter kann ihn aber davon abhalten.
Jetzt beginnt ein Schwall von Beschimpfungen.. Insbesondere einer seiner Kommissare, eine älterer Herr mit grauen Haaren und metallernem Aktenköfferchen, an dem bereits ein Schloß fehlt, tut sich hier besonders hervor. Irgendwann ist der Schwall versiegt und die Kommissare gehen das Auto holen. Aber Sürmeli macht weiter. Er erklärt mir, dass er doch noch nie einem Mensche geschadet habe. Ich frage irritiert, wie er dann zur Vorstrafe wegen Hehlerei komme.
Jetzt tickt er komplett aus. Den Schwall kriege ich nur mühsam rekonstruiert. Irgendwas mit er sei reingelegt worden, er hätte es nicht nötig Autos zu schmuggeln, er war Analytiker, er hätte sich früher jedes Jahr so ein Auto kaufen können, er hätte allein 400.000 im Jahr Steuern gezahlt ...blablabla
Er kommt wieder zurück zu der Auto-Nummer, da hätte er 7 Monate im Krankeenhaus gelegen, dass könne gar nicht sein. Das war auch wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, dann was darüber, dass er kein Albanisch könne. Wie gesagt, zu verworren um es niederschreiben zu können. Mein linkes Auge zuckt schon wieder. Irgendwann jedenfalls fuhren die Menschenrechts-Kommissare mit einem schwarzen Passat Kombi mit Stader Kennzeichen vor, schimpften noch etwas aus dem Fenster, luden den Oberkommissar ein und brausten von dannen.
Ich wünschte Peter noch einen schönen Tag und ließ Grüße an Annett ausrichten und machte mich dann auch auf die Heimreise.
Puh. Der Sürmeli ist echt anstrengend.
Noch eine Information am Rande:
Sein "Gerichtshof" spricht wohl keine Urteile, die würden nur Feststellungen machen. Diese Feststellungen zusammen mit den Schadenersatzforderungen der Geschädigten würden sie aufschreiben. Und wenn nach drei Monaten die Forderungen nicht erfüllt seien, dann würde das ganze an die deutsche Nationalbibliothek gehen. Und da würde es für immer sicher verwahrt werden. Was das bringen soll, keine Ahnung. Die Nationalbibliothek als Schuldenregister.