Autor Thema: Presseschnipsel - Rechtsextremismus  (Gelesen 67739 mal)

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Offline A.R.Schkrampe

Die taz hat sich an den Geschehnissen auf Sylt lobenswert investigativ -sowas gibt es ja kaum noch 🫤- festgebissen:

https://taz.de/Neue-Details-zu-Skandal-Video-von-Sylt/!6010089/



An sich bin ich aus politischen Gründen (brexitbedingter Wegfall des geliebten Schottlands) notausweichsmäßig zum Sylt-Fan geworden, aber Infos zur Kampener Schickimickiszene kann ich nicht beitragen.
Wenn wir da zwischen Ende November und Ende Februar unterwegs sind, ist alles dicht. Da besteht das Schaulaufen der Reichen und Schönen allein aus mir und unseren beiden rumänischen Straßenhunden auf der Morgenklöpschenrunde.
 
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Zitat
27.05.2024 07:56 2.394

RASSISMUS-SKANDAL AUF SYLT: ER FILMTE DAS RECHTE GEGRÖLE
Von Robert Stoll

Sylt - Dieses Video sorgte deutschlandweit für Aufsehen! Einige Schnösel-Kids grölten am Pfingstwochenende auf Sylt ausländerfeindlichen Parolen und wurden dabei aufgenommen. Aber wie gelang das Video überhaupt an die Öffentlichkeit?

Denn bis Sonntag war nur die Sequenz bekannt, die die "Rich Kids" beim Singen von "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" zeigte. Doch dann sah sich das betroffene Lokal "Pony" in Kampen dazu gezwungen, selbst ein Video zu veröffentlichen, wo neben den "normalen" Gästen auch die Gruppe zu sehen ist, die den Rassismus-Skandal ausgelöst hat.

Dabei ist auch ein junger Mann im hellblauen Hemd zu erkennen, der ausgelassen feiert und mit seinem Handy beim Song "L’amour toujours" von Star-DJ Gigi d’Agostino (56) zunächst die Menge filmt, später gezielt einzelne Personen.

Laut Bild handelt es sich dabei um Juri B.. Dieser sei der Freund von Elisa Maria K., ihres Zeichens die junge Dame, die zu Beginn des Videos lauthals die ausländerfeindlichen Parolen singt.

Er war es allerdings nicht, der die Aufnahmen ins Netz stellte. Zunächst soll diese nur über eine Chat-Gruppe der Schickeria-Kids verschickt worden sein, ehe sie an die Öffentlichkeit gelang und zu dem bekannten Skandal führte.
Spoiler
Rassismus-Skandal auf Sylt: Unternehmen stellt Jury B. frei
Wie seine Mitstreiter kommt auch Juri aus einem akademischen Elternhaus. Er wuchs in einer Münchner Villengegend auf und arbeitete zuletzt für ein Tech-Unternehmen. Sein promovierter Vater ist Geschäftsführer von gleich neun Firmen und dürfte wenig begeistert über das Pfingstwochenende gewesen sein.

Auch wenn er in der bayrischen Landeshauptstadt gemeldet ist, soll Juri zuletzt bei seiner Freundin in Hamburg gelebt haben. Die im Nachhinein skandalösen Tage auf Sylt verbrachte das Paar mit Freunden aus München dort.

Kurz nach Bekanntwerden löschte Juri, wie die anderen "Rich Kids" auch, seine sämtlichen Social-Media-Kanäle und wurde von seinem Arbeitgeber freigestellt.
[close]
https://www.tag24.de/justiz/rassismus/rassismus-skandal-auf-sylt-er-filmte-das-rechte-gegroele-3198940


Da wird der Herr Geschäftsführer vermutlich weniger das Gedankengut seines Sohnes verurteilen als vielmehr die Blödheit, den „Dumme-Jungen-Streich“ zu filmen, damit er als Beweismittel ins Netz gestellt werden kann?

Ohne Morddrohungen geht’s wieder mal nicht:


Zitat
Pony-Club-Betreiber erhalten Morddrohungen
Stand: 26.05.2024

Nach dem Bekanntwerden rassistischer Gesänge im „Pony“ auf Sylt werden die Betreiber nach eigenen Angaben bedroht und beleidigt. Sie beteuern, dass das Personal nichts von dem Vorfall mitbekommen habe. Als Beweis veröffentlichen sie ein Video aus einer Überwachungskamera.
Nach dem Bekanntwerden rassistischer Gesänge junger Partygäste auf Sylt haben die Betreiber des Pony Clubs in Kampen eigenen Angaben zufolge Morddrohungen erhalten. „Wir werden aufs Übelste beleidigt und erhalten Morddrohungen“, schreiben sie auf dem Instagramprofil des Clubs. Dazu veröffentlichten sie eine Sequenz aus einem Überwachungsvideo, das die Szene aus einem anderen Blickwinkel zeigt.

„An alle, die ständig fragen: ‚Hat man das nicht mitbekommen?‘ Ihr seht selbst, dass die Mehrheit auf dem Video ihren Spaß hat, während eine kleine Gruppe etwas skandiert, das mit unseren Grundwerten nicht vereinbar ist.“ Man habe sich nach langer Überlegung entschlossen, das Video zu veröffentlichen, „um uns, unsere Mitarbeiter und unsere treuen Gäste zu schützen“. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Betreiber des Lokals betont, dass das Personal nichts von dem Vorfall mitbekommen habe. Zuvor hatten Medien berichtet.

[...]
https://www.welt.de/vermischtes/article251699586/Sylt-Pony-Club-Betreiber-erhalten-Morddrohungen.html


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Frau auf Sylt attackiert – mutmaßlich rechtsextremistischer Angriff
27.05.2024, 14:24

Auf Sylt kam es zu einem weiteren, mutmaßlich rechtsextremistischen Vorfall: Eine Frau soll beleidigt und körperlich angegriffen worden sein. Außerdem wurden rassistische Gesänge an einer Schule in Schleswig-Holstein bekannt.

Auf der Nordseeinsel Sylt haben sich über Pfingsten laut Polizei mehr mutmaßliche rechtsextremistische Zwischenfälle ereignet als bislang bekannt. Wie die Beamten am Montag in schleswig-holsteinischen Flensburg mitteilten, ermittelt der Staatsschutz auch nach einem offenbar ausländerfeindlich motivierten Angriff auf eine 29-Jährige in Kampen. Gleiches galt für einen weiteren Vorfall mit rechtsextremen Liedzeilen in einer zweiten Bar.
Spoiler
In Deutschland sorgt seit Tagen ein durch ein Internetvideo dokumentiertes Geschehen in einem Nobellokal in Kampen für Empörung, bei dem mehrere junge Menschen bei einer Feier am Pfingstwochenende beim Abspielen eines bekannten Partyhits die Zeilen „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ anstimmten. Ein Beteiligter zeigte zudem eine Art Hitlergruß.

Nach Polizeiangaben vom Montag gab es am Pfingstsonntag abends in Kampen zudem einen mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Angriff auf eine 29-Jährige. Diese sei auf einer Straße zunächst „fremdenfeindlich beleidigt und im späteren Verlauf auch körperlich angegriffen worden“. Dabei sei sie leicht verletzt worden, die Ermittlungen dazu liefen noch.

Die Polizei ermittelte demnach außerdem nach einem weiteren Vorfall mit „Ausländer raus“-Gesängen zu dem Song „L'Amour Toujours“ des DJs Gigi D'Agostino in einer zweiten Sylter Bar. Mindestens ein Mensch habe dort nach derzeitigen Ermittlungsstand in der Nacht zu Pfingstmontag den rechtsextremen Text angestimmt, hieß es. Ein Lokal in Kampen hatte zuvor selbst im Netzwerk Facebook von einem entsprechenden Vorfall berichtet.

Nach Angaben der Beamten liegen in allen drei Fällen bereits Hinweise auf Verdächtige vor, die geprüft werden. „Ein Zusammenhang zwischen den drei Taten wird geprüft, erscheint jedoch nach ersten Erkenntnissen nicht wahrscheinlich“, teilte die Polizeidirektion in Flensburg weiter mit.

Ereignisse lösten bundesweites Entsetzen aus
Die Ereignisse auf Sylt lösten bundesweit Entsetzen aus und heizten die Debatte um rechtsradikale Einstellungen in der Bevölkerung weiter an. Das Singen rechtsextremistischer Liedzeilen zu dem bereits aus dem Jahr 1999 stammenden Partyhit „L'Amour Toujours“ ist kein neues Phänomen. Jüngst gab es laut Polizei darüber hinaus weitere vergleichbare Zwischenfälle auf Volks- und Schützenfesten im bayerischen Erlangen und im niedersächsischen Löningen.

Nach den Vorfällen auf Sylt haben einige Veranstalter angekündigt, den Song „L'Amour Toujours“ nicht mehr spielen zu wollen. Das sagte unter anderem Tim Becker, der Inhaber des Lokals „Pony“, der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben des Bayerischen Rundfunks hat der Chef der Münchner Wiesn angekündigt, das Lied beim diesjährigen Oktoberfest nicht zu spielen. „Wir wollen es verbieten und ich werde es verbieten“, sagte Oktoberfest-Chef Clemens Baumgärtner der Deutschen Presse-Agentur am Montag. „Auf der Wiesn ist für den ganzen rechten Scheißdreck kein Platz.“ Das Lied an sich sei zwar nicht rechtsradikal, aber es habe eine „ganz klare rechtsradikale Konnotation“ bekommen, sagte Baumgärtner. Die Betriebsbedingungen des Oktoberfests machten es möglich, derlei Parolen oder Inhalte zu verbieten.

Auch in der Politik lösten die Vorgänge erhebliche Betroffenheit aus. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reagierten empört und besorgt, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von einer „Schande für Deutschland“. Die von dem zuerst bekannt gewordenen Vorfall betroffene Nobelbar reagierte geschockt und sprach von „zutiefst asozialem Verhalten“. Nach eigenen Angaben erhält sie auch Morddrohungen.

Rassistische Parolen bei Schülerparty
Das schleswig-holsteinische Bildungsministerium gab am Montag bekannt, dass es einen rassistischen Vorfall an einer Schule gegeben haben soll: Schülerinnen und Schüler sollen sich bei einer Party in einem Internat rassistisch geäußert haben. Bei der Feier am Donnerstag hätten minderjährige Schüler zur Melodie des mehr als 20 Jahre alten Party-Hits „L'amour toujours“ von Gigi D'Agostino rassistische Parolen gesungen, teilte das Ministerium am Montag mit. Daraufhin hätten die Lehrkräfte die Feier abgebrochen und Schülerinnen und Schüler ins Bett geschickt. Zudem habe das Ministerium eine Überprüfung durch die Schulaufsicht veranlasst. Das Internat selbst wolle sich im Laufe des Montags zu dem Vorfall äußern.

„Allen Schülerinnen und Schülern muss klar sein, dass es kein Scherz ist, solche Parolen zu singen“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Jugendlicher Überschwang oder auch Alkohol seien keine Rechtfertigung für rassistische Gesänge. Prien befürchte weitere Nachahmungen: „Jugendliche haben schon immer bewusst gesellschaftliche Tabus gebrochen.“ Es sei daher Aufgabe, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, um ihnen zu verdeutlichen, welche Tragweite solche Gesänge haben.

Weiterer Vorfall bei Schützenfest in Niedersachsen
Auch auf einem weiteren Schützenfest in Niedersachsen soll es zu rassistischen Gesängen gekommen sein. Bei der mehrtägigen Veranstaltung in Altendorf nördlich von Wolfsburg sollen in der Nacht zum Sonntag mehrere Personen rassistische Parolen zu dem Lied „L'amour toujours“ von Gigi D'Agostino gesungen haben, wie die Polizei am Montag mitteilte. Der Staatsschutz ermittelt und sucht nun nach Zeugen. Zuvor hatte die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet.

In Niedersachsen distanzierte sich der Vorstand des Schützenvereins Altendorf laut „Braunschweiger Zeitung“ von dem dortigen Ereignis. „Leider gab es einen Vorfall, welchen wir nicht so im Raum stehen lassen können und wollen„, schrieb er dem Blatt zufolge auf Facebook. „Der Schützenverein Altendorf distanziert sich von jeglichem rechten und ausländerfeindlichem Gedankengut! Wir werden uns zeitnah beraten und unsere Schlüsse daraus ziehen.“

Am Freitag war schon ein ähnlicher Vorfall auf dem Schützenfest in Löningen (Landkreis Cloppenburg) bekanntgeworden, der sich Pfingsten, ereignet hatte. Der Vorstand des dortigen Schützenvereins will über Konsequenzen beraten. Auch ein Ausschluss der an den Gesängen beteiligten Mitglieder steht zur Diskussion.

Quelle: AFP/dpa
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https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/sylt-frau-bei-mutmasslich-rechtsextremistischen-angriff-koerperlich-angegriffen-19746787.html
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Sachsen-Anhalt
Rassistische Gesänge in mehreren Städten: Polizei ermittelt

Ein Video mit rassistischen Gesängen auf der Nordseeinsel Sylt hatte vor einigen Tagen bundesweit für Empörung gesorgt. Seitdem mehren sich Vorfälle - auch in Sachsen-Anhalt.

Weißenfels/Magdeburg (dpa/sa) - Nach der Empörung über rassistische Gesänge auf Sylt ermitteln auch mehrere Polizeidienststellen in Sachsen-Anhalt wegen ähnlicher Vorfälle. Wie das Polizeirevier im Burgenlandkreis am Montag mitteilte, kam es demnach zu einem Zwischenfall beim traditionellen "Eierbetteln" in Leißling bei Weißenfels. Es liefen Ermittlungen wegen Volksverhetzung, teilte eine Polizeisprecherin mit. Ein Video sei sichergestellt worden, das den Vorfall zeige. Besucher eines Festzeltes sollen zu einem 20 Jahre alten Partyhit die Parolen "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" gegrölt haben. Die Ermittlungen liefen.

Der Oberbürgermeister von Weißenfels, Martin Papke (CDU), zeigte sich empört. Das Leißlinger Eierbetteln sei eines der größten Traditionsfeste der Stadt. "Dass Rassisten all dies nun in ein schlechtes Licht rücken, ist entsetzlich." Wer ausländerfeindliche Parolen von sich gebe und einen Hitlergruß mache, der müsse Konsequenzen tragen, sagte Papke.

Weitere Vorfälle gab es nach Angaben der Polizei in Magdeburg und Halle. In der Landeshauptstadt seien zwei Menschen mit einem Auto in der Nähe des Magdeburger Doms unterwegs gewesen. Sie hätten laute Musik gehört und dabei laut Zeugen gut wahrnehmbar die rassistischen Parolen mitgesungen. Die Mobiltelefone der beiden Fahrzeuginsassen im Alter von 22 und 27 Jahren seien sichergestellt worden. Ein Verfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung wurde laut Polizeirevier Magdeburg eingeleitet. In Halle stimmten nach Angaben der Polizei am Samstag fünf Personen mit einem Bluetooth-Lautsprecher das Lied an. Auch hier laufe nun ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Vor wenigen Tagen hatte ein Video mit den Gesängen auf der Nordseeinsel Sylt für bundesweite Empörung gesorgt. Seitdem ermittelt die Polizei in verschiedenen Städten unter anderem in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern.

https://www.n-tv.de/regionales/sachsen-anhalt/Rassistische-Gesaenge-in-mehreren-Staedten-Polizei-ermittel-article24970320.html

Ups...

Zitat
Neonazi Thorsten Heise fliegt aus Kreistag und Gemeinderat
Thorsten Heise, stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei Die Heimat (ehemals NPD), hat laut den vorläufigen Endergebnissen den Wiedereinzug in den Eichsfelder Kreistag verpasst. Der mehrfach vorbestrafte Neonazi flog zudem aus dem Gemeinderat in seinem Wohnort Fretterode. Heise ist seit Jahrzehnten einer der bedeutendsten Personen der rechtsextremen Szene in Deutschland. Erst im Herbst 2023 gab Heise die Auflösung seiner Neonazi-Gruppe "Arische Bruderschaft" bekannt, wahrscheinlich um einem Verbot, ähnlich wie dem der "Hammerskins", zuvor zu kommen.

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/kommunalwahl-ticker-ergebnisse-live-102.html
« Letzte Änderung: 27. Mai 2024, 18:42:02 von Gerntroll »
Ich liebe Sarkasmus. Es ist wie jemandem die Tastatur in die Fresse zu hauen, nur mit Worten.
 
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27.05.2024, 18:49 Uhr


Rechtsextreme Parolen auch auf dem Pfingstvolksfest Bad Kötzting

Auch beim Pfingstfest in Bad Kötzting sollen beim Spielen des Lieds "L’Amour Toujours" rassistische Parolen gegrölt worden sein. Der Staatsschutz ermittelt wegen Verdachts auf Volksverhetzung. Und Bad Kötztings Bürgermeister zieht Konsequenzen.

Verdacht auf Volksverhetzung - Staatsschutz ermittelt
Nach BR-Recherchen ereignete sich der erste Vorfall am 18. Mai in der Weißbierhütte "Pfingst-Olm" während eines DJ-Sets, der zweite Vorfall am 25. Mai geschah im Bierzelt, als eine Band das Lied spielte. Der Staatsschutz ermittelt nun wegen des Verdachts auf Volksverhetzung. Die Kriminalpolizei Regensburg bittet Zeugen, die die Vorfälle beobachtet haben oder Bilder und Videos gemacht haben, sich zu melden.
Spoiler
Video aus Bierzelt soll Besucher mit "Hitlergruß" zeigen
Mittlerweile kursiert nun auch ein Video, auf dem Besucher des Volksfests zu sehen sein sollen, die den sogenannten Hitlergruß zeigen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete zuerst darüber. Das Video wurde der SZ nach eigenen Angaben zugespielt. Die Szene, die am Pfingstsonntag, 19. Mai aufgenommen worden sein soll, zeigt junge Menschen, die im Bierzelt feiern und das Lied "Sonne" der Band Rammstein singen. Unter ihnen sind auch vier junge Männer in Tracht, die inmitten der Feiernden die in Deutschland strafbare Geste machen. Wie im Fall der rechtsextremen Parolen ermittle auch hier der Staatsschutz, so die SZ.

Bürgermeister zieht Konsequenzen
Bad Kötztings Bürgermeister Markus Hofmann zeigte sich schockiert und zieht für den letzten Festtag am Montag, 27. Mai, Konsequenzen aus den Vorfällen: Im Fall der rechtsextremen Parolen habe er anordnen lassen, dass das Lied "L’Amour Toujours" von Gigi D’Agostino am Montagabend auf dem Pfingstfest sowie bei künftigen Veranstaltungen nicht mehr gespielt werden darf.

Song darf auch bei anderen Festen nicht mehr gespielt werden
Konsequenzen ziehen jetzt auch andere Organisatoren von Volks- und Vereinsfesten. Auch am Rötzer Heimatfest, das am Mittwoch beginnt, soll der Titel nicht gespielt werden, so Bürgermeister Stefan Spindler zum BR. Schon jetzt steht fest: Auch auf dem Oktoberfest in München wird der Song ebenfalls nicht zu hören sein.

Polizei rät: Nicht wegschauen, sondern filmen!
Die Polizei rät allen Besucherinnen und Besuchern von Festen nicht wegzuschauen, wenn sie rassistische Parolen wahrnehmen. Dominik Lehmeier von der Polizei Amberg rät: Das Handy in die Hand zu nehmen und die Situation zu filmen – anschließend die Polizei oder den Veranstalter zu informieren. Nur so kann am Ende auch ermittelt werden. Dominik Lehmeier rät aber davon ab, eine Diskussion zu beginnen.

Vorfall auf Sylt sorgt bundesweit für Empörung
Das Lied "L’Amour Toujours" des italienischen Künstlers Gigi D’Agostino wurde in den vergangenen Monaten immer wieder für rassistische Parolen genutzt. Auch in Mittelfranken, Niederbayern und der Oberpfalz gab es Vorfälle. Für bundesweite Empörung sorgte in den vergangenen Tagen ein Video, das Besucher einer Bar auf Sylt zeigt, die zu der Melodie des Partyhits rassistische Parolen grölen. Auch hier ermittelt der Staatsschutz.

Innenminister Herrmann: "Widerlich und absolut unerträglich"
Ähnliches passierte zudem am Freitagabend auf dem Festgelände der Erlanger Bergkirchweih. Zwei Gäste sollen ebenfalls ausländerfeindliche Parolen skandiert haben. Zwei in ihrer Freizeit als Gäste anwesende Polizeibeamte aus Essen verständigten den Sicherheitsdienst, der die Personalien der Männer aufnahm und sie der Gaststätte verwies.

Bayerns Innenministerin Joachim Herrmann verurteilte die Vorfälle in Bayern scharf. "Solche rassistischen Parolen zu grölen ist einfach nur widerlich und absolut unerträglich", so Herrmann auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Zu den Geschehnissen bei der Bergkirchweih in Erlangen sagte Herrmann: "Es war gut und wichtig, dass dieses abgrundtief zu verachtende Verhalten sofort von den weiteren Gästen angezeigt wurde und die Sicherheitskräfte ein Betretungsverbot ausgesprochen haben." In solchen Fällen gelte es, Zivilcourage zu zeigen und deutlich zu machen, "dass solch ein rassistisches Verhalten in unserer Gesellschaft nicht geduldet wird".
[close]
https://www.br.de/nachrichten/bayern/rassistische-parolen-auch-auf-dem-pfingstvolksfest-bad-koetzting,UDyQtLQ


Zitat
27.05.2024, 12:36 Uhr


"Lied wird nicht gespielt": Wiesn-Verbot für "L'Amour Toujours"
Nachdem der Hit "L’Amour Toujours" immer öfter für rassistische Parolen missbraucht wird - wie zuletzt auf Sylt - baut man in München bereits jetzt für das Oktoberfest vor: Auf der Wiesn soll das Lied nicht gespielt werden.

Wiesn-Verbot für den Hit "L’Amour Toujours" von Gigi D'Agostino: Da das Lied zuletzt immer häufiger für rassistische Parolen missbraucht wurde, so wie zuletzt auf Sylt oder auf der Erlanger Bergkirchweih, hat man sich in München nun für ein Verbot des Songs entschieden.

Wiesn-Chef: "Weder im Zelt, noch sonst irgendwo"
Für Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner ist es ein klarer Fall: Das Oktoberfest sei fremdenfreundlich, international und weltoffen. Dieses über Jahrzehnte aufgebaute Image wolle sich München auch durch ein zweckentfremdetes "L‘Amour Toujors" nicht kaputtmachen lassen.

Deshalb soll an Wirte und Schausteller eine explizite Anweisung herausgehen. "Das Lied wird nicht gespielt - weder im Zelt, noch sonst irgendwo", sagte Baumgärtner dem BR. Der Wiesn-Chef verweist dabei auf Paragraf vier der Betriebsbedingungen. Dort steht unter anderem, dass rassistische Äußerungen beim Oktoberfest nicht geduldet werden.
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"L' Amour Toujours" handelt eigentlich von Liebe und Gemeinschaft
Zwar handelt der Text des vor 20 Jahren erschienen Partysongs "L‘Amour Toujours" von Liebe, wie kürzlich auch DJ Gigi D'Agostino klargestellt hat. "In meinem Lied L'Amour Toujours geht es um ein wunderbares, großes und intensives Gefühl, das die Menschen verbindet", teilte der Künstler mit.

Doch weil auf die Melodie immer häufiger ausländerfeindliche Parolen gegrölt werden, gebe es inzwischen eine "rassistische Konnotation", so Wiesn-Chef Baumgärtner. Deshalb wird das nun negativ besetzte Lied beim Oktoberfest komplett verboten.
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https://www.br.de/nachrichten/bayern/oktoberfest-verbot-fuer-l-amour-toujours-auf-der-wiesn,UDxyVWj
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Schlag gegen die Szene
»Laut gegen Nazis« sichert Rechte an rechtsextremem Kürzel

Viele NS-Symbole sind verfassungsfeindlich, Rechtsextreme tragen auf Shirts und Hoodies daher oft einschlägige Kürzel, um ihre Gesinnung dennoch erkennbar zu machen. Eins davon können sie nun jedoch nicht mehr nutzen.
28.05.2024, 07.25 Uhr

Kürzel wie die 88, der Zahlencode steht für »Heil Hitler«, sind in rechtsextremen Kreisen als heimliche Gesinnungsinsignien bekannt. Viele Onlinehändler drucken die einschlägigen Codes auf Shirts, Hosen und Hoodies, der Onlinehandel floriert. Die Hamburger Initiative »Laut gegen Rechts« hat nun jedoch ein bei Rechtsextremen beliebtes Kürzel aus dem Rennen genommen: Beim europäischen Markenamt hat sich die Initiative die Rechte für die Abkürzung »enness« gesichert.

»Enness« ist Lautschrift und steht für NS und damit für Nationalsozialismus. Kleidung mit diesem Aufdruck gehöre zu den Bestsellern in einschlägigen Onlineshops, sagte der Vereinsvorsitzende Jörn Menge der Nachrichtenagentur dpa in Hamburg. Doch damit sei nun Schluss. »Schon bald müssen die Shops die beanstandete Ware mit Aufdrucken des Kürzels »enness« aus dem Netz nehmen oder vernichten, andernfalls drohen Gerichtsverfahren und Ordnungsgelder. Werden diese nicht gezahlt, sogar Ordnungshaft.«

Rund 100 einschlägige Codes
Der Verein will mit der Sicherung der Markenrechte die Verbreitung von rechter Propaganda unterbinden. Im Oktober 2023 hatte sich »Laut gegen Nazis« bereits die Markenrechte an der Buchstabenkombination VTR LND gesichert. Die Abkürzung steht für Vaterland. Durch das Weglassen von Vokalen könnten Rechtsextreme legal Begriffe öffentlich verwenden, die in der Szene prominent sind.

Insgesamt gibt es Menge zufolge rund 100 dieser einschlägigen Codes, die in der rechtsextremen Szene genutzt werden und die bisher nicht markenrechtlich geschützt sind. Mit dem Verkauf dieser bedruckten Shirts werde viel Geld in die Kassen der Nazi-Szene gespült. Um sich weitere Markenrechte an rechtsextremen Codes sichern zu können, sei der Verein auf weitere Spenden angewiesen. Eine Markenanmeldung kostet rund 1600 Euro. Einen entsprechenden Aufruf gibt es auf der Spendenplattform »Betterplace.org«.
mrc/dpa
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/rechtsextremismus-laut-gegen-nazis-sichert-rechte-an-rechtsextremem-kuerzel-a-1b117f7a-4266-4d00-94e9-f9a576fdc603

https://www.betterplace.org/de
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Offline Mr. Devious

Da der frühere Thread "Presseschnipsel" geschlossen wurde, hier zum Thema

https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg417845#msg417845

weiter:

Beim BGH hatte die Revision nur ganz geringfügig Erfolg. Insbesondere hat sie nicht zu einer Reduzierung des Strafmaßes geführt.

Zitat
"NSU 2.0" – Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main rechtskräftig

Beschluss vom 21. März 2024 - 3 StR 300/23

Der Bundesgerichtshof hat mit Beschluss vom 21. März 2024 über die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main vom 17. November 2022 entschieden, das den Angeklagten unter anderem wegen vielfacher Volksverhetzungen, Störungen des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, Verunglimpfungen des Andenkens Verstorbener, Verbreitungen von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Beleidigungen, Bedrohungen, versuchter Nötigungen, der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten sowie des Besitzes jugendpornografischer Schriften zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten verurteilt hatte. Der für Staatsschutzsachen zuständige 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat den Schuldspruch geringfügig geändert und die Revision im Übrigen verworfen.

Nach den von der Strafkammer rechtsfehlerfrei getroffenen Feststellungen war der 1968 geborene, umfangreich vorbestrafte Angeklagte seit 1990 arbeitslos und lebte von Sozialleistungen. Außer zu seiner Mutter pflegte er keine sozialen Kontakte, seine Berliner Einzimmerwohnung war vermüllt.

Im Zeitraum von August 2018 bis März 2021 verschickte der Angeklagte in 67 Fällen über das Internet E-Mails, Faxe und SMS unter dem Absender "NSU 2.0". Die zunächst an Nebenklagevertreter im Münchener NSU-Prozess und später an zahlreiche weitere Empfänger adressierten Schreiben hatten teils nötigende, bedrohende und beleidigende Inhalte, teils volksverhetzende, den öffentlichen Frieden störende oder das Andenken des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke verunglimpfende. In einem Fall veröffentlichte der Angeklagte im Internet einen Tötungsaufruf.

Der Angeklagte gab sich in den Schreiben als Anführer einer größeren Gruppierung aus und verwendete immer wieder nationalsozialistische Parolen, namentlich die Formulierung "Heil Hitler". Zum Teil schrieb er große Verteiler an, darunter Zeitungsredaktionen, politische Parteien und Behörden. In anderen Fällen adressierte er seine Drohbriefe an individuelle Geschädigte und versah sie mit deren gesperrten Adressen, unveröffentlichten Telefonnummern und weiteren geheim gehaltenen höchstpersönlichen Daten von ihnen und ihren Angehörigen. Das Landgericht hat keine konkreten Feststellungen dazu treffen können, wie der Angeklagte an die Daten gelangte. Zu vier Geschädigten gab es im Tatzeitraum örtlich und zeitlich lokalisierbare, unberechtigte Datenabfragen von Polizeicomputern aus, so im August 2018 von einem Rechner des 1. Polizeireviers in Frankfurt am Main. Die Ermittlungen haben indes weder Verbindungen des Angeklagten zu Polizeikreisen noch Beziehungen zu möglichen Unterstützern oder Hinterleuten ergeben. Nach der Festnahme des Angeklagten am 3. Mai 2021 brach die Tatserie ab.

Der Angeklagte hat die Taten bestritten. Auf seine Spur waren die Ermittler durch die Analyse seines Sprachstils gelangt, der sich in Internetprofilen wiederfand, die dem Angeklagten zugeordnet werden konnten. Obwohl er eine Reinigungssoftware nutzte, hat die technische Auswertung seiner Computer einen Zugriff auf das Täterpostfach belegt. Außerdem befanden sich auf seinem Rechner sowohl Fragmente der inkriminierten Nachrichten als auch Recherchen zu den bedrohten Geschädigten nebst einer Vielzahl von persönlichen Daten. Die Strafkammer hat sich angesichts dieser und weiterer Indizien die Überzeugung verschafft, dass es der Angeklagte war, der sämtliche Schreiben über einen TOR-Browser verschickte, und dies rechtsfehlerfrei begründet. Das gilt auch für die Würdigung, dass er Alleintäter war. Das Landgericht hat sich allerdings die Überzeugung verschafft, dass der Angeklagte manipulative Fähigkeiten, eine hohe Sprachkompetenz sowie bemerkenswerte juristische Kenntnisse besitzt und es beherrscht, Mitarbeitern der Polizei und anderer Ämter sowie Nachbarn von Geschädigten unter der Vorspiegelung, er sei Staatsanwalt/Verwandter o.ä., am Telefon sensible Daten zu entlocken. Auf seinem Rechner hatte der Angeklagte Telefonnummern von Polizeistationen mit zugehörigen Notizen gespeichert, etwa: "Da auf keinen Fall mehr als StA anrufen!" Einer seiner Anrufe auf einer Polizeiwache, bei dem sich der Angeklagte als Ehemann einer Geschädigten ausgab, wurde aufgezeichnet.

Auch die rechtliche Würdigung des Landgerichts hat der 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs nahezu vollständig bestätigt. Lediglich in einem Fall hat er den Schuldspruch von einem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte umgestellt auf einen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Dem hat zugrunde gelegen, dass der Angeklagte die Einsatzkräfte der Polizei mit einer geladenen Schreckschusspistole bedrohte, um sie von seiner Festnahme abzuhalten. Nach der rechtlichen Würdigung des 3. Strafsenats stellte dieses Verhalten eine Drohung mit Gewalt im Sinne von § 113 Abs. 1 StGB und keinen tätlichen Angriff gemäß § 114 Abs. 1 StGB dar. Die für die Tat verhängte Einzelfreiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten hat der Bundesgerichtshof bestehen lassen.

Weitere dem Angeklagten nachteilige Rechtsfehler hat die revisionsrechtliche Überprüfung nicht ergeben. Mit der Entscheidung des 3. Strafsenats ist das Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main rechtskräftig.

Vorinstanz:

Landgericht Frankfurt am Main – 5/17 KLs - 6190 Js 216386/21 (24/21) – Urteil vom 17. November 2022

Karlsruhe, den 27. Mai 2024

Link zur PM: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&nr=137712&linked=pm&Blank=1

Link zum Beschluss: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&nr=137713&pos=1&anz=1345
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Wenn waschechte Nazis trotzdem zur Wahl antreten dürfen ...

Spoiler
Wahlerfolg in Thüringen
Grüne Mihalic empört über Wahlzulassung von »waschechtem Neonazi« Frenck

In Hildburghausen will ein Viertel der Wählenden den Neonazi Tommy Frenck als Landrat – er darf in die Stichwahl. Die grüne Sicherheitsexpertin Irene Mihalic ist irritiert: Wieso durfte er überhaupt kandidieren?

Grünenpolitikerin Irene Mihalic: »Jemand mit unmissverständlichen Avancen an die NS-Zeit darf doch in unserem demokratischen Rechtsstaat niemals ein so bedeutendes Amt bekleiden«


In seinen Internetauftritten befeuert er die durch Sylt bekannt gewordenen ausländerfeindlichen Liedzeilen . Über seinen Onlineshop »druck18« verkauft er Bettwäsche mit dem Aufdruck »Deutsches Reich«. In seinem Gasthaus serviert der gelernte Koch Schnitzel für 8,88 Euro – der Preis ein Szenecode für die Initialen Adolf Hitlers. Tommy Frenck beherrscht die Klaviatur neonazistischer Insignien – und könnte schon bald Landrat im thüringischen Hildburghausen werden.

Bei den Kommunalwahlen vom Sonntag zog der bundesweit berüchtigte Neonazi in die Stichwahl. Nun wirft die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünenfraktion im Bundestag, Irene Mihalic, die Frage auf, warum ein Rechtsextremist wie Frenck überhaupt bei der Landratswahl kandidieren durfte.

»Es ist schon erschreckend, dass ein waschechter Neonazi, der seine verfassungsfeindliche Haltung bis in die Gegenwart hinein immer wieder gezeigt hat, überhaupt zur Landratswahl zugelassen wurde«, sagte Mihalic dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. »Jemand mit diesen offen zur Schau gestellten Einstellungsmustern und unmissverständlichen Avancen an die NS-Zeit und deren Symbole darf doch in unserem demokratischen Rechtsstaat niemals ein so bedeutendes Amt bekleiden«, so die Grünenpolitikerin und Polizeibeamtin. »Ich kenne das Dossier zu Frenck ja nicht, das dem Wahlleiter des Landkreises vom Verfassungsschutz zur Verfügung gestellt wurde. Aber ich hoffe inständig, dass es nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch intensiv ausgewertet wurde.«

Rechtsrockkonzerte und »HTLR«Shirts

Frenck wurde bekannt, weil er in Thüringen eine Reihe von Neonazi-Großkonzerten organisiert hat. Rechtsextremisten aus ganz Europa reisten regelmäßig nach Themar. Über seinen Onlinehandel vertreibt er zudem in der Szene beliebte Kleidung mit Aufdrucken wie »HTLR« oder seit Neuestem auch an Sylt erinnernde Shirts. Seine Wählergemeinschaft »Bündnis Zukunft Hildburghausen« (BZH) entwickelte sich laut Verfassungsschutzbericht 2022 »zur führenden neonazistischen Gruppierung im Landkreis Hildburghausen«.

Nach dem Thüringer Kommunalwahlgesetz kann zum Landrat oder Bürgermeister nicht gewählt werden, »wer nicht die Gewähr dafür bietet, dass er jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes und der Landesverfassung eintritt«. Dennoch wurde Frenck zugelassen.

Im Kreis Hildburghausen kam er auf 24,9 Prozent. Ein Sieg in der Stichwahl mit dem Gegenkandidaten Sven Gregor (Freie Wähler, 42,4 Prozent) gilt jedoch als wenig aussichtsreich.
[close]
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/thueringen-irene-mihalic-kritisiert-wahlzulassung-von-neonazi-tommy-frenck-a-039be5c0-0936-4036-8722-1d6004c7737f


Ich frage: In welchem Land leben wir eigentlich, dass ein lupenreiner Nazi zur Wahl zugelassen wird?
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In welchem Land leben wir eigentlich, dass ein lupenreiner Nazi zur Wahl zugelassen wird?


Der Wahlleiter hat argumentiert, wenn man Tommy nicht zur Wahl zulasse, werde er sich das vor Gericht erstreiten.

Womit er wohl nicht Unrecht hat.

Die Prüfung der Verfassungstreue findet in diesem Bundesland wieder einmal nach der Wahl statt, evtl muß die Wahl wiederholt werden.

Wenn nicht nur 67,5% zur Wahl gehen, sondern 75% oder so, kann man sich das vermutlich sparen, weil eine hohe Wahlbeteiligung Nazis verhindert.
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Grünenpolitikerin Irene Mihalic: »Jemand mit unmissverständlichen Avancen an die NS-Zeit darf doch in unserem demokratischen Rechtsstaat niemals ein so bedeutendes Amt bekleiden«

Darf er tatsächlich nicht, das Gesetz ist recht eindeutig darin, dass der Gewählte jederzeit für die FDGO einstehen muss. Und es steht wohl außer Zweifel, dass Tommy Frenck das nicht tut.

Nur findet diese Überprüfung in Thüringen erst dann statt, wenn tatsächlich jemand gewählt ist.

Eine Änderung des Thüringer Kommunalwahlgesetzes, dass man dann schon nicht zur Wahl zugelassen wird (wie es z.B. bereits in Rheinland-Pfalz der Fall ist), hätte die Grünen-Fraktion im Thüringer Landtag anregen können. Hat sie aber nicht.

An dieser Stelle sei übrigens erwähnt, dass ein vorbestrafter staatenloser ehemaliger Kunstmaler 1930 in Hildburghausen zum Gendarmeriekommissar ernannt wurde, um ihm die deutsche Staatsangehörigkeit zu verschaffen.

Details hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Einb%C3%BCrgerung_Adolf_Hitlers#Hildburghausen:_Gendarmeriekommissar
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Zitat
"Die größte Herausforderung"
Rechtsextremistische Straftaten in Sachsen erreichen Höchstwert

In Sachsen steigt die Zahl er erfassten rechtsextremistischen Straftaten um gut die Hälfte. Auch die Zahl xenophober Straftaten steigt auf einen neuen Rekord. Zudem erfassen die Behörden deutlich mehr Personen, die der rechtsextremistischen Szene zugeordnet werden. Grund ist die Bewertung der AfD.

Die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten in Sachsen ist im vergangenen Jahr sprunghaft auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Wie aus dem in Dresden veröffentlichten Verfassungsschutzbericht für 2023 hervorgeht, wurden insgesamt 2566 rechts motivierte Straftaten registriert. Im Jahr davor waren es rund 1700 Delikte.

Die Zahl der xenophoben Straftaten erreichte mit 712 registrierten Fällen den höchsten Stand seit 2015. Damit sind jene Straftaten gemeint, denen ablehnende, ausgrenzende und feindliche Haltungen gegenüber Personen und Gruppen zugrunde liegen, die als "fremd" definiert werden. Auch die Zahl der Straftaten gegen politische Gegner erhöhte sich auf 222. Propagandadelikte wie beispielsweise das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung nahmen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zu und machten mit 1873 Fällen fast drei Viertel aller Straftaten aus. Erfasst wurden zudem 69 rechtsextremistisch motivierte Gewalttaten. Das waren elf mehr als im Vorjahr.

Der Reichsbürgerszene rechnet der Verfassungsschutz in Sachsen rund 3000 Menschen zu. Das sind 500 mehr als im Vorjahr. Den Anteil der Rechtsextremisten innerhalb dieses Spektrums schätzt der Geheimdienst auf 2,9 Prozent. Der zahlenmäßige Anstieg ist demnach eng mit der weiteren Ausbreitung des sogenannten Königreichs Deutschland verknüpft, dessen Ziel ein von der Bundesrepublik unabhängiges Staatswesen ist. Dazu versucht die Reichsbürgergruppe in mehreren Bundesländern Immobilien zu kaufen.

Rechtsextremistische Szene um 1400 Personen gewachsen

Insgesamt stieg die Zahl der Personen, die der rechtsextremistischen Szene in Sachsen zugeordnet werden können, im vergangenen Jahr auf rund 5750. Im Vorjahr lag die Zahl bei 4350. Der deutliche Zuwachs resultiert demnach im Wesentlichen aus der Einstufung der AfD und ihrer Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) als gesichert rechtsextremistische Bestrebungen.

Die Zahl der Anhänger der linksextremistischen Szene bezifferte der Verfassungsschutzbericht 2023 auf 905 - nach 890 im Vorjahr. Leipzig bleibt demnach ein Zentrum der autonomen Szene. Insgesamt wurden 804 linksextremistische Straftaten registriert, davon waren 191 Gewalttaten.

Der Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz, Dirk-Martin Christian, betonte, der Rechtsextremismus bleibe "die größte Herausforderung" für die Gesellschaft. Mit der Öffnung von Teilen der linksextremistischen Szene für den örtlichen Kampfsport gehe aber auch dort "eine weitere Professionalisierung der Gewaltanwendung einher". Sachsens Innenminister Armin Schuster erklärte, der Linksextremismus gehöre wegen seines gewaltbereiten Personenpotenzials "weiterhin zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung unserer Demokratie und unseres Rechtsstaats".

https://www.n-tv.de/politik/Rechtsextremistische-Straftaten-in-Sachsen-erreichen-Hoechstwert-article24972712.html
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Ich muss jetzt doch mal meinen Senf zu den Vorfällen auf Sylt und bei anderen Festivitäten dazugeben.

Was ist passiert? Auf Sylt haben Besucher einer Bar einem populären Schlager zum Anlass genommen, den Refrain mit rassistischen Parolen abzuändern. Ähnliches ist anscheinend auf anderen Veranstaltungen auch passiert.

Zur Klarstellung: Ich will das nicht verharmlosen. Das ist ekelhaft, anstößig und verabscheuungswürdig. Und es gehört geahndet.

Natürlich sind diese Vorfälle das gefundene Fressen für alle, die hinter jedem Busch einen Nazi vermuten. Wen interessieren da noch die Hamasaktivitäten hierzulande. Nun sind besoffene Party- und Bierzeltbesucher zunächst einfach nur besoffen und nicht automatisch Nazis, auch wenn diese den bewussten Refrain mit grölen. Wahrscheinlich schämen sich die meisten, wenn sie wieder nüchtern und bei Sinnen sind.

Nun könnte man das Lied verbieten, ebenso wie man Büsche verbieten könnte, wohinter sich bekanntlich Nazis verstecken.  ;D Vielleicht könnte man auch den Bürgern vertrauen, die bei einer Wiederholung solcher Vorfälle die Polizei rufen und dann einfach woanders hingehen. Dann regelt sich das alleine.

Das erinnert mich an die Geschichte um die Puffmutter Leila. Einige Zeitgenoss*innen (!) oder bessere, woke Spießer*innen wollten, dass dieses harmlose Lied verboten wird. Ich habe das nicht verstanden, denn da geht es um eine Frau namens Leila, was stark darauf hindeutet, dass diese aus dem arabischen Raum stammt, also Migrantin ist und es hier durch Fleiß zu einer führenden Stellung in einem Unterhaltungsbetrieb gebracht hat. Alternativ hätte man auch die bürokratischen Heldentaten der Integrationsbeauftragte Sabine besingen können, aber das wäre wahrscheinlich selbst eingefleischten Links-Grünen zu fade. ;D

Zurück zu Sylt. Ich hätte mir gewünscht, dass die gleichen Politiker, die reflexartig diese Vorgänge verdammt haben, genauso schnell bei den antisemitischen Vorgängen an den Unis reagiert hätten und es nicht nur bei Lippenbekenntnissen belassen würden.
Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
 
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Wen wundert es?
Zitat
"Die größte Herausforderung"
Rechtsextremistische Straftaten in Sachsen erreichen Höchstwert

Das muss man anders darstellen:

Unglaublicher Skandal!

Rechte Mordbanden toben durch deutsche Städte! In nur einem Jahr ist die Zahl rechtsextremistisch motivierter Gewalttaten in Sachsen um fast 20% gestiegen. Kann man sich überhaupt noch auf die Straßen trauen? Woher soll man wissen, wo überall Glatzenkriminelle lauern?

Verfassungsschutz-Präsident packt aus:

Glatzenkriminalität geht durch die Decke! Die Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten in Sachsen ist um mehr als 50% gestiegen! Wo bitte kann sich jetzt überhaupt noch sicher fühlen?

Bevölkerungsaustausch real!

Die Zahl der Reichsbürger in Sachsen ist in nur einem Jahr um 20% gestiegen. Ronny L. meint dazu: "Bald wohnen hier keine Sachsen mehr, sondern nur noch Reichsbürger."

Mehr rechte Straftaten als jemals zuvor!

Der Zuwachs bei den normale Bürger terrorisierenden Glatzen-Clans, die von den Behörden verniedlichend als "rechtsextreme Szene" bezeichnet werden, hat in Sachsen in einem Jahr sogar mehr als 32% betragen. Wen wundert es da noch, dass diese erklärten Feinde der Demokratie davon träumen, die Macht in diesem Staat an sich zu reißen?

Was tut eigentlich der Staat und seine Behörden? Wie lange will die Polizei diesem Treiben noch tatenlos zusehen?
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Dann müssen wir ihm dankbar sein?   :o

Wegen der Fortbildung des Rechts?


Zitat
Gegendarstellung reichte nicht
Reichelt verdonnert: Gericht fordert nach Lüge neues Video


Von Lars Wienand
27.05.2024

Der frühere Bild-Chef Julian Reichelt verbreitet mit seinem Internetportal "Nius" viel Meinungsmache. Eines seiner nächsten Videos muss er aber vielleicht unter Zwang veröffentlichen.

Das sture Verhalten von Julian Reichelt trägt dazu bei, dass die Vorgaben für Gegendarstellungen bei YouTube-Videos klarer werden. Der Streit über einen seiner Beiträge mit einer Lüge über die Seenotrettungsorganisation Mission Lifeline hat ihm eine bemerkenswerte Gerichtsentscheidung eingebrockt: Er soll ein Richtigstellungs-Video für seinen Kanal drehen müssen. Eine solche Vorgabe gab es nach einem Beitrag mit Falschbehauptungen bisher noch nicht.

Das Kammergericht Berlin hat in einem t-online vorliegenden Beschluss ein Zwangsgeld bestätigt, das verhängt wurde, weil Reichelt eine vorherige Gerichtsentscheidung missachtet hatte. Jetzt liegt deshalb ein Antrag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenberg, um bei Reichelt vollstrecken zu lassen – 5.000 Euro. Außerdem droht ihm ein weiterer Zwangsgeldantrag, wenn Reichelt weiterhin nicht nachbessert und ein Video so veröffentlicht, dass es den Anforderungen des Gerichts entspricht.
Spoiler
Die Vorgeschichte: Im YouTube-Kanal "Achtung Reichelt" und auf "Nius", Reichelts Portal, das der Gesundheitsdaten-Milliardär Frank Gotthardt maßgeblich finanziert, schießt Reichelt gegen alles, was ihm irgendwie "grün" oder "woke" erscheint. Dabei haben ihm Gerichte schon mehrfach bescheinigt, dass er es mit den Fakten nicht genau nimmt. Im Oktober 2023 nahm er sich Seenotretter vor, griff in einem Video die Dresdner Organisation Mission Lifeline International e. V. an.

Reichelt kassierte einstwilige Verfügung
Was er darin über deren Finanzierung sagte, stimmte aber nicht. Und der Verein wehrt sich regelmäßig mithilfe von Jonas Kahl, einem Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht: Schon der AfD Dresden war wegen eines Werbeflyers für AfD-Politiker Maximilian Krah eine Äußerung verboten worden.

Diesmal war es Reichelt, der eine einstweilige Verfügung kassierte, "Seenotretter bringt Reichelt ins Schwimmen", titelte t-online nach der Entscheidung vom 7. November 2023. Reichelt musste auch eine Gegendarstellung bringen. Die Entscheidung war das erste Kapitel in dem Rechtsstreit, und Reichelt akzeptierte sie als abschließende und endgültige Regelung: Damit war unumstößlich, dass Reichelt die Pflicht zur Veröffentlichung einer Gegendarstellung hat.

Was aber folgte, war nur eine Schmalspur-Gegendarstellung, befand das Gericht. Sie erfüllte nicht das, was das Gericht verlangt hatte und worauf Mission Lifeline nach dem Lügenbeitrag Anspruch hatte: Gegendarstellungen müssen die gleiche Aufmachung wie die ursprüngliche streitige Äußerung haben.

Deshalb erging am 21. Februar der Beschluss (27 O 452/23): Damit Reichelt die Anforderungen des Gerichts nicht weiter ignoriert und die Betroffenen zu ihrem Recht kommen, wurde ein Zwangsgeld von 5.000 Euro (ersatzweise: zehn Tage Zwangshaft) verhängt. Dabei war am Video kurz vor der Entscheidung noch nachgebessert worden. Das war das zweite Kapitel.

Reichelt-Seite "versucht auszuloten, wie weit sie gehen kann"
Reichelt ging gegen den Beschluss vor. Sein Anwalt Joachim Steinhöfel erklärte zu der eingelegten sofortigen Beschwerde: "Wir haben keinen Zweifel daran, dass der Beschluss wegen der Erfüllung der Vorgaben aufgehoben werden wird." Wurde er aber nicht, sondern am 8. Mai bestätigt (10 W 38/24). Das ist dritte Kapitel, der aktuelle Stand. Reichelts Unternehmen und sein Anwalt Steinhöfel haben eine t-online-Anfrage vom Freitag bisher nicht beantwortet.

Der Vertreter von Mission Lifeline, Jonas Kahl, sagte bereits im Februar über die Gegenseite: "Sie versucht auszuloten, wie weit sie im Hinblick auf das Thema Gegendarstellungen bei YouTube-Videos gehen kann und muss." Das wird jetzt klarer. Kahl: "Der Beschluss enthält einige interessante Ausführungen und ist eine der wenigen bislang existenten Gerichtsentscheidungen, die im Detail darlegt, wie eine Gegendarstellung bei YouTube erfolgen muss und wie man es andererseits besser nicht machen sollte. Es handelt sich damit ein Stück weit um einen Präzedenzfall."

Das vierte Kapitel ist auch schon aufgeschlagen: "Wir haben Antrag gestellt, vollstrecken zu lassen", sagt Anwalt Kahl. Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg soll die 5.000 Euro von Reichelt eintreiben. Sogar ein fünftes Kapitel zeichnet sich ab: Wenn auch nach einem solchen Fall immer noch keine angemessene Gegendarstellung erfolgt, werde man einen zweiten Zwangsgeldantrag aufgrund der gleichen Tatsachengrundlage stellen. Kahl: "Und dann dürfte der Betrag höher werden."

Bloße Einblendung reicht Gericht nicht
Aus dem Beschluss vom 8. Mai kann nicht nur Reichelt lernen, was von YouTubern für eine ordnungsgemäße Gegendarstellung verlangt wird. Er hatte bereits eingesehen: Die Gegendarstellung in der Videobeschreibung nur versteckt zu veröffentlichen, wie er es zunächst tat, das erfüllt die Anforderungen nicht. Das Gericht fand aber auch: Es reicht ebenso noch nicht, dass in dem alten Video der Text der Gegendarstellung an der Stelle gezeigt wird, an der Reichelt die Lüge verbreitet hatte und nun stattdessen Musik ertönt. "Mit dieser Einblendung, gleich an welcher Stelle und gleich auf welche Art und Weise, erfüllt die Schuldnerin ihre Veröffentlichungspflicht nicht."

Aus Sicht des Gerichts muss ein neuer Beitrag her. Es folgt der Argumentation von Kahl: Wer den Ursprungsbeitrag geschaut habe, schaue ihn sich ja eher nicht noch mal an. Wenn die Gegendarstellung die gleiche Aufmerksamkeit bekommen soll, geht das demnach nur mit einem weiteren "Angebot" im Kanal "Achtung, Reichelt" unter Verweis auf die ursprüngliche Tatsachenbehauptung.

Und weil der Beitrag dann in gleicher Aufmachung erscheinen muss und die falsche Tatsachenbehauptung ein von Reichelt gesprochener Text war, ist eine Gegendarstellung nötig, die ebenfalls gesprochen wird. Ein neues Video muss also für die Gegendarstellung erstellt werden. "Das bedeutet auch, dass die Gegendarstellung wieder von Herrn Reichelt selbst als Namensgeber des Kanals gesprochen werden muss", sagt Kahl.

Verwendete Quellen
Anfragen an Jonas Kahl, Mission Lifeline, Nius und Joachim Steinhöfel
medieninsider.com: Diese Schlüsselfigur verlässt das Reichelt-Portal Nius
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https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/buntes-kurioses/id_100413182/julian-reichelt-nius-chef-von-gericht-zu-korrektur-video-verdonnert.html
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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