Autor Thema: Presseschnipsel - Rechtsextremismus  (Gelesen 67398 mal)

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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #15 am: 20. September 2023, 18:53:09 »
Nochmal Brandenburg.

Wieder Burg, an das hier anschließend:
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg441688#msg441688


Zitat
Extremismus
Regenbogenfahne an Schule in Burg durch Deutschlandfahne ersetzt

Aktualisiert am 20.09.2023, 15:31 Uhr

An der Schule im Spreewaldort Burg, die wegen rechter Umtriebe bundesweit bekannt geworden ist, ist eine Regenbogenfahne gestohlen und durch eine Deutschlandfahne ersetzt worden. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Die Schule im Spreewald war bundesweit in die Schlagzeilen geraten, weil zwei Lehrkräfte in einem Brandbrief geschildert hatten, sie seien an der Schule täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert.

Über den Diebstahl der Regenbogenfahne hatte die Schulleitung die Polizei informiert. Ermittelt werde in alle Richtungen. Auch ein rechtsextremer Hintergrund sei nicht ausgeschlossen, sagte Polizeisprecherin Ines Filohn der dpa. Die Regenbogenfahne gilt als Symbol für Vielfalt.

Die Lehrer waren nach ihrem Brandbrief rechten Anfeindungen ausgesetzt gewesen und verließen später die Schule. Inzwischen hat die Einrichtung einen neuen Schulleiter - die bisherige Leiterin hatte darum gebeten, an einem anderen Ort neue Aufgaben zu übernehmen.

© dpa
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #16 am: 21. September 2023, 08:12:44 »
Zitat
Studie: Jeder zwölfte Deutsche hat ein rechtsextremes Weltbild

Mehr als sechs Prozent der Befragten wünschen sich eine Diktatur in Deutschland. Eine erheblicher Teil vertritt verschwörungsgläubige Positionen.

AFP
21.09.2023 | 07:26 Uhr

Rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung sind einer aktuellen Erhebung zufolge stark angestiegen: Jede und jeder Zwölfte in Deutschland teile mittlerweile ein rechtsextremes Weltbild, ergab eine am Donnerstag in Berlin vorgestellte Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Mit acht Prozent ist der Anteil der Befragten mit klar rechtsextremer Orientierung demnach gegenüber zwei bis drei Prozent in den Vorjahren deutlich angestiegen.

Rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung sind einer aktuellen Erhebung zufolge stark angestiegen: Jede und jeder Zwölfte in Deutschland teile mittlerweile ein rechtsextremes Weltbild, ergab eine am Donnerstag in Berlin vorgestellte Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Mit acht Prozent ist der Anteil der Befragten mit klar rechtsextremer Orientierung demnach gegenüber zwei bis drei Prozent in den Vorjahren deutlich angestiegen.

33 Prozent der Befragten vertreten populistische Positionen
Gleichzeitig sinkt das Vertrauen in die Institutionen und das Funktionieren der Demokratie auf unter 60 Prozent. Mit 38 Prozent vertritt ein erheblicher Teil der Befragten verschwörungsgläubige Positionen. Populistische und völkisch-autoritär-rebellische sind ebenfalls verbreitet – bei 33 Prozent beziehungsweise 29 Prozent der Teilnehmenden der Erhebung.

„Diese Ergebnisse sind nicht nur erschreckend, sondern gebieten konsequentes Handeln – von der Politik, aber auch aus der Gesellschaft selbst“, erklärte Schulz. Die Menschen verlangten zu Recht nach einem starken, handlungsfähigen und funktionierenden Staat. Aber auch die demokratische Mitte selbst sei gefordert, sich klar von menschenfeindlichen Einstellungen zu distanzieren.
https://www.berliner-zeitung.de/news/mitte-studie-jeder-zwoelfte-deutsche-hat-rechtsextremes-weltbild-li.418906
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #17 am: 21. September 2023, 09:50:30 »
Zitat
Studie: Jeder zwölfte Deutsche hat ein rechtsextremes Weltbild

Halte ich persönlich für zu niedrig gegriffen. Wäre zwar schön, wenn es so wäre, aber ich würde die angegebene Zahl als Prozentsatz nehmen. 12% scheinen mir plausibler als 8%.
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #18 am: 21. September 2023, 12:01:23 »
Zitat
Studie: Jeder zwölfte Deutsche hat ein rechtsextremes Weltbild

Halte ich persönlich für zu niedrig gegriffen. Wäre zwar schön, wenn es so wäre, aber ich würde die angegebene Zahl als Prozentsatz nehmen. 12% scheinen mir plausibler als 8%.

Dazu kommen ja noch die Kandidaten, die sagen: "Ich bin nicht rechts, aber..."
Ich liebe Sarkasmus. Es ist wie jemandem die Tastatur in die Fresse zu hauen, nur mit Worten.
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #19 am: 21. September 2023, 12:59:51 »
Es gibt zwei "Mitte"-Studien. Die eine von der FES, die andere von der Uni Leipzig (inzwischen "Autoritarismus"-Studien). Ursprünglich beauftragte die FES die Uni Leipzig, dann gab es die FES an die Uni Bielefeld und die Uni Leipzig führte mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto-Brenner-Stiftung (IG Metall) die Reihe parallel weiter.

Die Leipziger Studie berichtet von 2,7% mit geschlossenem rechtsextremen Weltbild, der niedrigste Wert seit Beginn der Studienreihe 2002.
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #20 am: 21. September 2023, 22:13:40 »
https://www.nzz.ch/der-andere-blick/der-andere-blick-wie-die-ebert-stiftung-ueberall-rechtspopulismus-wittert-ld.1757294

Wer sagt, es gäbe nur schließlich zwei Geschlechter und den ÖRR doof findet gehört schon zum bösen Zwölftel.

Darf ich das schriftlich haben? Dann muss ich mir im sozialen Umfeld nicht ständig anhören, dass ich viel zu links für die Union wäre.

Zitat von: aaO
Die Mitte wird an den Pranger gestellt, wo sie die Segnungen linker Bewusstseinspolitik bezweifelt: schade um den Diskurs, schade um die wahre Mitte und schade auch um den harten quantitativen Kern einer unerfreulichen Botschaft.

Dies.
"Tuska jedoch verteufelt alle, die nicht in Sack und Asche gehen. Entweder, weil sie mit Konsum oder aber (doppelmoralistisch, versteht sich) mit Tugenden protzen. Mich deucht, unser Vorzeige-Katholik ist ein kleiner Luther." – Rechtsfinder
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #21 am: 22. September 2023, 10:10:04 »
Zitat
Hakenkreuze, SS-Runen und Vandalismus
KZ-Gedenkstätten alarmiert: „Stärkere Präsenz von Rechtsradikalen an unseren Orten“

Hakenkreuz-Schmierereien, Vandalismus und offenes Auftreten von Rechtsextremen: Die KZ-Gedenkstätten in Deutschland sind vermehrt rechtsextremer Bedrohung und Übergriffen ausgesetzt. Das zeigt eine Umfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland.

Lucie Wittenberg
22.09.2023, 00:00 Uhr

Sie machen die Verbrechen sichtbar, die die Nazis bis 1945 begingen und sollen an sie erinnern: die KZ-Gedenkstätten in Deutschland. In der jüngsten Vergangenheit verstärkt sich dort offenbar die rechtsextreme Präsenz. Bundesweit beobachten die KZ-Gedenkstätten einen Anstieg an antisemitischen Schmierereien, ein offeneres Auftreten von Rechtsradikalen, rechtsextreme Übergriffe in den sozialen Netzwerken und Zerstörungen. Das geht aus einer Umfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) hervor.

Auslöser der Umfrage war ein Post auf X (ehemals Twitter) der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Dort heißt es: „Mittlerweile vergeht kaum eine Woche ohne Neonazi-Schmierereien in der Gedenkstätte Buchenwald. Gestern Abend wurden Schmierereien und ein Hakenkreuz auf dem Parkplatz der Gedenkstätte festgestellt.“ Das erinnerungspolitische Klima in Deutschland kippe, schreibt die Stiftung weiter.

Es wird versucht, die „Grundfeste der heutigen Bundesrepublik ins Rutschen zu bringen“
Auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland erklärt die Vizedirektorin der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Rikola-Gunnar Lüttgenau: „Handelte es sich vor zwei Jahren noch um Vorfälle, die circa einmal im Monat zu verzeichnen waren, waren sie dann alle 14 Tage festzustellen, nun sind von uns nahezu wöchentlich Taten zur Anzeige zu bringen.“ KZ-Gedenkstätten stünden für die Verurteilung der NS-Verbrechen in der Vergangenheit und für die Unteilbarkeit der Menschenrechte in der Gegenwart ein. „Insofern sind die immer mehr werdenden Vorfälle ein Seismograf dafür, dass versucht wird, diese Grundfeste der heutigen Bundesrepublik ins Rutschen zu bringen“, sagt Lüttgenau. Dazu gehöre auch die Politik der AfD und Aussagen der zugehörigen Politikerinnen und Politiker.

Die Vorfälle in Buchenwald und Mittelbau-Dora sind kein Einzelfall, wie die Umfrage des RND zeigt. Auch die Gedenkstätten Dachau, Bergen-Belsen, Neuengamme und Sachsenhausen/Ravensbrück berichten Ähnliches. Horst Seferens, Pressereferent der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten sagte dem RND: „In der Gedenkstätte Sachsenhausen stieg die Zahl rechter Vorfälle von zuvor durchschnittlich weniger als fünf Vorfällen in den Jahren 2018 und 2019 auf rund ein Dutzend pro Jahr an.“ In der jüngsten Vergangenheit habe es aber keinen weiteren starken Anstieg der Vorfälle gegeben. Zu den in den letzten Jahren registrierten Vorfällen gehörten demnach Kleidung oder Tätowierungen mit rechten Symbolen, Beschädigungen von Informationstafeln im Bereich des ehemaligen Außenlagers Klinkerwerk, Hakenkreuz-Schmierereien, antisemitische/israelfeindliche Äußerungen, revisionistische E-Mails und ein Hausverbot für einen rechtsextremen Blogger. In der Gedenkstätte in Ravensbrück wurde zuletzt eine Hakenkreuz-Schmiererei festgestellt.

Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, zu der auch die Gedenkstätte Bergen-Belsen gehört, verzeichnet eine stärkere Präsenz von Rechtsradikalen, wie Pressesprecherin Stephanie Billib erklärt. Sie würden sich beispielsweise „mit entsprechenden Statements fotografieren und dies in den sozialen Medien posten“. Auch der Stiftungssitz in Celle wurde mit Stickern mit rechten Inhalten beklebt und teilweise zerstört. „Im vergangenen Jahr ist eine Informationsstele der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel unmittelbar vor ihrer Einweihung durch Brandlegung zerstört worden“, sagt Billib dem RND.
Spoiler
„Die Grenzen des Sagbaren werden seit einiger Zeit verschoben“
Die spürbare Häufung der mutwilligen Bekundungen und Beschädigungen sei mit dem veränderten politischen Klima in der Bundesrepublik in Verbindung zu bringen: „Die Grenzen des Sagbaren werden seit einiger Zeit verschoben, und demokratiefeindliche und rechtsradikale Ansichten scheinen hoffähig geworden zu sein.“ Das zeige der Umgang mit den Äußerungen Hubert Aiwangers exemplarisch. In Bergen-Belsen komme es zusätzlich zu Schmierereien in Gästebüchern und auf Toiletten – ein gefestigt rechtsradikaler Hintergrund sei hier aber nur schwer festzustellen, sagt Billib. In der Gedenkstätte werden täglich mehrere Schulgruppen betreut, die hauptsächlich als Urheber infrage kämen.

Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten, zu der das ehemalige Konzentrationslager Neuengamme gehört, dokumentiert an allen ihren sechs Standorten Fälle von Vandalismus und Störungen. In den Jahren 2023 und 2022 kam es laut Pressesprecherin Clara Mansfeld sogar zu einer leichten Erhöhung: „Insbesondere stellen wir Aufkleber und Schmierereien fest.“ Im Mai betrat ein Besucher aus Dänemark das Gelände der Gedenkstätte Neuengamme, auf dessen Wade ein Eisernes Kreuz mit SS-Runen und ein Totenkopf tätowiert waren. Der Mann wurde durch die Polizei des Geländes verwiesen. Gegen ihn wird wegen der Verwendung verfassungswidriger Symbole ermittelt.

Gedenkstätten in Sorge
Dass bundesweit die Fälle von Vandalismus, Schmierereien und anderen Vorfällen an deutschen Gedenkstätten zunehmen, beunruhige die Stiftung. Stiftungsvorstand Oliver von Wrochem: „Mit Sorge beobachten wir und auch andere KZ-Gedenkstätten in Deutschland, dass der gesellschaftliche erinnerungspolitische Konsens durch die Normalisierung rechter Diskurse verstärkt infrage gestellt und brüchig wird. Damit fällt eine wichtige moralische Leitplanke in unserer Demokratie weg.“ Für die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte bedeute das, sich noch stärker gegen gegenwärtigen Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit in jeder Form zu positionieren.

Eine andere Form der rechten Bedrohung beobachtet die KZ-Gedenkstätte Dachau der Stiftung bayerische Gedenkstätten. Zwar komme es immer zu Störungen, Vandalismus und Vorfällen auf dem Gelände Dachaus und dessen Außenorten. In den letzten Jahrzehnten kam es aber vor allem zu „einer Verlagerung von Angriffen und Störungen in den digitalen Raum“, wie Pressesprecherin Verena Bierl erklärt. Strafrechtlich relevante Vorfälle würden zur Anzeige gebracht.

Einen weiteren Umgang mit den Vorfällen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sächsischen Gedenkstätten für sich entwickelt. Im vergangenen Jahr war am Eingangstor der Gedenkstätte Bautzen das mutmaßlich neonazistisches Symbol eines Reichsadlers sowie ein angesprühtes Z-Symbol hinterlassen worden. Diese und andere Vorkommnisse würden zur Anzeige gebracht. Innerhalb der Gedenkstättenpädagogen und Guides gebe es einen großen Austauschbedarf. Um diese für neue Vorfälle zu wappnen, biete die Stiftung regelmäßig Trainings, insbesondere im Bereich der Gedenkstättenpädagogik und Vermittlungsarbeit, an.
[close]
https://www.rnd.de/politik/kz-gedenkstaetten-verzeichnen-mehr-vandalismus-und-hakenkreuz-schmierereien-TU2OMFA2X5DOXMK6ACPEFUN5YA.html
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #22 am: 22. September 2023, 15:33:44 »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #23 am: 22. September 2023, 18:43:16 »
Stoltenbergs Opa war übrigens habilitierter Historiker

#ichsagsjanur
__________________________


Zitat
ANGRIFF AUF FOTOGRAFEN
Erneut Haftstrafe für Rechtsextremist Sven Liebich

von MDR SACHSEN-ANHALT

Stand: 22. September 2023, 15:56 Uhr

Der Rechtsextremist Sven Liebich aus Halle ist von dem Amtsgericht Leipzig zu sieben Monaten Haft verurteilt worden. Im Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung ging es um einen Angriff auf einen Fotografen im November 2020. Für drei weitere Angeklagte gab es Bewährungsstrafen.

Der Rechtsextremist Sven Liebich aus Halle ist in Leipzig zu sieben Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden.
Im Prozess wurde der Angriff auf einen Fotografen im Herbst 2020 in Leipzig verhandelt.
Auch der Mann muss sich vor dem Amtsgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, den ersten Schlag ausgeführt zu haben.

Das Amtsgericht Leipzig hat den Rechtsextremisten Sven Liebich aus Halle wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe von sieben Monaten ohne Bewährung verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Liebich und drei weitere Angeklagte im November 2020 einen Fotografen angegriffen haben. Für die anderen Beschuldigten, darunter Liebichs Lebensgefährtin, gab es dem Amtsgericht zufolge Bewährungsstrafen zwischen sechs und zehn Monaten. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Es kann Revision eingelegt werden.

Liebich war zuletzt im Juli zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Weil die Staatsanwaltschaft und Liebich selbst Berufung eingelegt haben, ist das Urteil ebenfalls nicht rechtskräftig. Ein Urteil zu einer Bewährungsstrafe durch das Landgericht Halle ist dagegen im März 2023 rechtskräftig geworden.

Prozess verhandelt Angriff auf Fotografen
Der Prozess vor dem Amtsgericht Leipzig hatte am vergangenen Freitag begonnen. Dabei ging es um den Angriff auf einen Fotografen, der in seiner Freizeit auf Demos der rechten Szene fotografiert.

Der Vorfall ereignete sich am Rande einer Corona-Demonstration in Leipzig 2020. Auf Bildern von der Demo ist zu sehen, wie mehrere Teilnehmer Pressevertreter angreifen.

Fotograf ebenfalls vor Gericht
Sven Liebich hatte am ersten Prozesstag ausgesagt, der Fotograf sei unvermittelt auf ihn zugekommen und hätte ihm mit der Faust an den Kopf geschlagen. Er selbst sei daraufhin auf den Fotografen zu gegangen, um ihn festzuhalten und der Polizei zu übergeben. Liebichs Lebensgefährtin hätte dann zweimal mit dem Handy auf den Fotografen eingeschlagen.

Der Mann hatte zunächst bestritten, die Schlägerei begonnen zu haben. Nachdem die Videos abgespielt wurden, die während der Tat entstanden sind, erklärte er: Er habe die Hände nur zum Schutz nach oben gerissen. Der Aktivist muss sich deshalb ebenfalls vor dem Amtsgericht verantworten.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/halle/urteil-prozess-sven-lieblich-leipzig-angriff-fotograf-100.html


 :clap:
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #24 am: 22. September 2023, 19:38:04 »
Da sammelt einer, mal sehen was nachher als Gesamtfreiheitsstrafe bei rauskommt
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #25 am: 22. September 2023, 21:26:12 »
Yes, man scheint langsam wach zu werden.
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #26 am: 23. September 2023, 08:16:37 »
Ob's zu dem Brandstifter auch einen Brandstifter-Anstifter gibt ...?


Zitat
Sachsen
Verdächtiger nach Anschlag auf Flüchtlingsheim ermittelt

Knapp ein Jahr nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Bautzen gibt es einen Tatverdächtiger.

22.09.2023

Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Spreehotel im sächsischen Bautzen (dpa / Sebastian Kahnert)

Es handele sich um einen 38-jährigen Mann aus Bautzen, in dessen Wohnung zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt worden seien, teilten die Behörden mit. Auf seine Spur hätten die intensive Ermittlungsarbeit und Hinweise aus der Bevölkerung geführt.

Im Herbst vergangenen Jahres war wenige Tage vor der Eröffnung einer Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen „Spreehotel“ ein Brandanschlag auf das Haus verübt worden. Der Sachschaden betrug rund 300.000 Euro. Sachsens Innenminister Schuster sprach damals von einer fremdenfeindlichen Tat.
https://www.deutschlandfunk.de/verdaechtiger-nach-anschlag-auf-fluechtlingsheim-ermittelt-100.html
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #27 am: 23. September 2023, 08:54:16 »
Du meinst einen Franchis-Brandstifter-Anstifter oder ein Auftrag aus MV?
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Offline Schnabelgroß

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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #28 am: 23. September 2023, 10:03:13 »
Sven Liebich wurde erst im Juli zu 18 Monaten ohne Bewährung verknackt (noch nicht rechtskräftig)

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/urteil-haftstrafe-sven-liebich-berufung-eingelegt100.html

Jetzt gab es wegen einer anderen Sache noch was obendrauf:

Zitat
ATTACKE AUF JOURNALISTEN
Neonazi Sven Liebich erneut zu Haftstrafe verurteilt
Das Amtsgericht Leipzig verurteilt Sven Liebich und drei weitere Angeklagte nach einem Angriff auf einen Fotografen bei einer „Querdenken“-Versammlung in Leipzig im Jahr 2020. Damals hatten Rechte Polizeiketten durchbrochen, Journalist*innen und Polizeikräfte angegriffen.

Freitag, 22. September 2023

Nur ein paar Minuten dauerte die Anklageverlesung in Saal 100 des Amtsgerichts Leipzig am ersten Tag des Prozesses gegen Sven Liebich, Caroline K., Uwe H. und Matthias B. Gerichtssäle sind inzwischen nichts Neues mehr für Sven Liebich, zuletzt hat ihn das Amtsgericht Halle (Saale) zu anderthalb Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, sowohl die Staatsanwaltschaft als auch Liebich haben Berufung eingelegt. Nun muss das Landgericht Halle neu verhandeln.

Spoiler
In Leipzig geht es um einen Fall, der schon länger zurückliegt. Am 7. November 2020 demonstriert „Querdenken“ in der Stadt. Im Vorfeld gibt es juristische und politische Auseinandersetzungen um die Versammlung, am Tag selbst wird sie vorzeitig aufgelöst. Gewaltbereite Hooligans durchbrechen daraufhin eine Polizeikette, die Rechten können laufen wie sie wollen. Es kommt zu Angriffen auf Polizeikräfte und Journalist*innen.

Die Gewerkschaft ver.di berichtet am Tag danach von mindestens 32 Pressevertreter*innen, die eine Verletzung gemeldet haben. Dazu kommen tausendfache Verstöße gegen die Corona-Auflagen. Mitten in diesem Chaos zeigen Videos, die unmittelbar viral gehen, Sven Liebich. In einem weißen Schutzanzug, mit umgehängtem Megaphon, wie er hysterisch in Richtung von Polizeikräften schreit. Und sie zeigen, wie Liebich dabei ist, als mehrere Personen einen Mann festhalten und auf ihn einschlagen.

Folgt man der Anklage, wie sie der Staatsanwalt am ersten Prozesstag vorträgt, beginnt diese Situation so, dass Sven Liebich gegen den Kopf geschlagen wird und das von Paul F. (Name von der Redaktion geändert), dem Mann, bei dem in den Videos zu sehen ist, wie er selbst geschlagen wird. Nach diesem Schlag gegen Liebich, so die Anklage, wird Paul F. von Sven Liebich und Caroline K. festgehalten. Uwe H., eine unbekannte Person und Caroline K. schlagen auf ihn ein. Teil der Gruppe, die Paul F. angreift, war laut der Anklage auch Matthias B.

Die Gruppe weiß, so trägt es der Staatsanwalt vor, dass zum Zeitpunkt ihres Angriffs kein Angriff auf Liebich mehr vorliegt, Notwehr also ausscheidet. Folgt man der Aussage von Paul F., der im Verfahren als Nebenkläger auftritt und als Zeuge aussagt, beginnen die relevanten Ereignisse früher an diesem Tag. Paul F., so schildert er es, ist an diesem Tag als Fotograf in Leipzig unterwegs, wird von einer Freundin begleitet. Am Augustusplatz, Stunden vor dem Vorfall, den die Videos zeigen, trifft er das erste Mal auf die Gruppe um Liebich. „Dich kriegen wir auch noch“, soll ihm sinngemäß als Drohung zugerufen worden sein, erinnert er sich. Von wem kann er nicht mehr sagen.

Fotograf stellt Arbeit ein
Später, kurz vor dem Angriff, steht Paul F. mit seiner Begleitung hinter einer Polizeikette in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Kette löst sich auf, aus der Demonstration schert eine Gruppe aus, darunter die Angeklagten, und kommt auf ihn zu, schildert der Nebenkläger. Dann steht der Neonazi Sven Liebich direkt vor ihm. Paul F., sagt er, geht etwas zurück, dann habe er wahrscheinlich eine Bewegung nach vorne gemacht, „die Hand nach vorne gemacht“.

Diese Bewegung nach vorne, die Hand, das beschäftigt die Verteidigung der vier Angeklagten, immer wieder stellen sie dazu Fragen. Es ist deswegen auch ein Verfahren beim Amtsgericht Leipzig anhängig. Paul F. müsste dazu daher gar nicht aussagen, er muss sich nicht selbst belasten.

Er sagt trotzdem aus. Und berichtet, dass er von dem Angriff auf ihn Verletzungen davongetragen hat, am Kopf und an der Schulter. Dass er seine journalistische Arbeit danach eingestellt hat und seinen Presseausweis nicht mehr verlängert. Dass er einen Job nicht antreten konnte nach dem Angriff, sich erstmal „rausgezogen“ hat.

Er erzählt auch, dass er Liebich schon aus Halle (Saale) kannte und die Situation als bedrohlich empfunden hat. Deswegen habe er Abstand zwischen sich und den Neonazi bringen wollen. Doch der und die Angeklagte Caroline K. hielten ihn fest, als er geschlagen und getreten wurde. Dabei wurde auch sein Name gerufen, er wurde als „♥♥♥“ bezeichnet.

Das ist auch den Videos zu entnehmen, die das Gericht in Augenschein nimmt. Kurze Schnipsel in unterschiedlicher Qualität, die zeigen, wie auf Paul F. eingeschlagen wird. Seine Begleitung sagt ebenfalls vor Gericht als Zeugin aus, bestätigt in weiten Teilen die Schilderungen von Paul F. Die Situation endet, so beschreibt sie es und so zeigen es auch die Videos, als die Polizei eingreift. Auch diese Zeugin spricht von einer bedrohlichen Situation.

Die Angeklagten: Drei Männer, eine Frau
Angeklagt sind in Leipzig neben Sven Liebich zwei Männer und eine Frau. Caroline K., zum Tatzeitpunkt laut eigenen Angaben Liebichs Freundin, ist die einzige ohne Vorstrafen. Schon zum zweiten Mal steht sie neben ihm vor Gericht. Zuletzt ging es glimpflich für sie aus, lediglich 500 Euro musste sie an die Staatskasse zahlen. Eine Auflage des Amtsgerichts Merseburg, das im September 2022 ein Verfahren gegen sie und Liebich wegen eines Angriffs auf ein Impfteam einstellte. Beide sind in diesem Fall also unschuldig, auch wenn das Amtsgericht Merseburg auf Presseanfrage damals mitteilte, dass durch das Gericht festgestellt werden konnte, dass Caroline K. einen Sanitäter getreten hatte.

Bundesweit sorgte sie für Aufsehen, weil sich Eltern einer Kita in Halle (Saale) dagegen wehrten, dass Caroline K. als Erzieherin ihrer Kinder eingesetzt wurde, es folgte ihre Entlassung.

In Leipzig lässt sich Caroline K. ein. Zwei Schläge auf Paul F. gibt sie zu, bei denen sie ihr Smartphone in der Hand hatte. Sie will sich damit nur gegen Tritte des Nebenklägers gewehrt haben. Festgehalten habe sie ihn, gemeinsam mit Liebich, weil dieser den Nebenkläger habe festnehmen wollen, um ihn der Polizei zu übergeben. Auch der Angeklagte Uwe H. war schon in einem Gerichtssaal mit Sven Liebich, aber als Zeuge. Es ist das zuvor erwähnte Verfahren. Die Nebenklage legt damals Screenshots vor, die Posts von Uwe H. mit einem Foto von sich zeigen, das ihn beim sogenannten Sturm auf das Reichstagsgebäude zeigen soll. Er macht damals dazu keine Angaben. Vorbestraft ist Uwe H. unter anderem wegen des Zeigens eines Hitlergrußes, aber auch wegen Unterschlagung und Betrugs. In Leipzig nimmt er sein Recht wahr, nicht auszusagen.

Ebenso Matthias B., der mit vierzehn Einträgen im Bundeszentralregister die meisten Vorstrafen unter den Angeklagten mitbringt. Es sind Delikte wie Fahren ohne Fahrerlaubnis, Beleidigung, Nötigung und Betrug. Erst kürzlich hat er eine Ersatzfreiheitsstrafe abgesessen.

Der Angeklagte Liebich äußert sich dagegen. Beschreibt ein „euphorisches“ Gefühl, dass er bei der Demonstration gehabt habe. Er meint den Zeitpunkt, nachdem die ursprüngliche Versammlung schon aufgelöst war und Neonazis durch die Polizeiketten gebrochen sind. Er hat, so behauptet es der Neonazi, nur sein Jedermann-Festnahmerecht ausgeübt, als er Paul F. festgehalten hat. Wie Caroline K. gibt er an, dass er Paul F. vor der Tat schon kannte. Auch die Angeklagten kennen sich alle schon länger – von Liebichs Demonstrationen.

„Das ist hochgefährlich“
Die Staatsanwaltschaft plädiert am zweiten Prozesstag bei allen Angeklagten auf schuldig. Paul F. sei, unmittelbar bevor er angegriffen wurde, rückwärts gegangen. Von einem Schlag gegen Sven Liebich geht er nach der Beweisaufnahme nicht mehr aus. „Der hat ihn mit der Hand weggedrückt“, formuliert es der Staatsanwalt. Das sei natürlich nicht in Ordnung, aber kein Schlag. Er verweist auf die aufgeheizte Stimmung, in welcher sich der ganze Fall ereignet, spricht davon, dass die Leute hätten zeigen wollen, dass sie es dem Staat „jetzt geben“.

Er äußert Verständnis dafür, dass der Nebenkläger Angst gehabt habe. „Und in so einer Situation soll jetzt Herr F. Liebich eine verpasst haben, das passt doch nicht, das ist doch Selbstmord“. Dass Liebich und Caroline K. den Nebenkläger nur hätten festhalten wollen, um ihn der Polizei zu übergeben, hält der Staatsanwalt für „Käse“. Das sehe man auch daran, dass sie die ersten gewesen seien, die abgehauen seien, als die Polizei kam. Als „hochaggressiv“ beschreibt er Caroline K. in der Situation und bezieht sich auf die Videos, die das Gericht in Augenschein genommen hat.

Matthias B. sei insofern eine „tragische Figur“, als dass er auch in erkennbar aggressiver Stimmung gewesen sei, aber erstmal keine Möglichkeit gefunden habe, auch auf Paul F. einzuschlagen, da ihm die anderen Angeklagten im Weg gewesen seien. Uwe H. sei aus seiner Sicht eindeutig zu identifizieren, auch wenn er in den Videos der Tat nicht mit dem Gesicht zu sehen sei, führt der Staatsanwalt weiter aus und verweist auf die Bekleidung des Angeklagten am Tattag und Zeugenaussagen dazu. Zwei Mal habe Uwe H. auf den Kopf von Paul F. eingeschlagen, „das ist hochgefährlich“.

Rechtsanwalt Zünbül, der Paul F. im Verfahren vertritt, bezeichnet Liebich als „Hetzer“ und „mehrfach verurteilten Kriminellen“, als „Intensivtäter“. Er sei ein „Feind der Demokratie und des Rechtsstaats“, der bald im Gefängnis über seine Taten nachdenken könne. Fünf Personen hätten hier eine Person angegriffen, weder Notwehr greife ein, noch sei es hier um eine Festnahme gegangen.

Rechtsanwalt Lehr bleibt für seinen Mandanten Sven Liebich auf dessen Linie. Er sei freizusprechen, habe nur sein Festnahmerecht ausgeübt. Für Uwe H. fordert dessen Anwalt Miksch ebenfalls einen Freispruch, er stellt schon in Frage, ob sein Mandant überhaupt richtig identifiziert worden sei in den Videos. Die Verteidigung von Matthias B. plädiert ebenso auf Freispruch wie jene von Caroline K.

Gericht folgt Verteidigung nicht
Die Richterin am Amtsgericht, welche das Verfahren als Einzelrichterin führt, folgt den Anträgen der Verteidigung nicht. Sie verurteilt Sven Liebich zu sieben Monaten Haft ohne Bewährung, Caroline K. zu sieben Monaten und einer Woche, ausgesetzt zur Bewährung auf zwei Jahre, dazu 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Caroline K. wird auch verurteilt, weil sie Cannabis in geringer Menge bei sich hatte, als die Polizei sie nach dem Angriff auf Paul F. feststellt.

Matthias B. wird zu sechs Monaten Haft verurteilt, ebenfalls zur Bewährung auf zwei Jahre ausgesetzt. Auch er muss 150 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Uwe H. muss dagegen 1.500 Euro an den Weißen Ring zahlen, er wird unter Einbeziehung vorheriger Strafen zu zehn Monaten Haft, ausgesetzt zur Bewährung auf zwei Jahre verurteilt.

Die Verurteilungen erfolgen alle, ausgenommen wegen des Besitzes von Cannabis, wegen gefährlicher Körperverletzung. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die Angeklagten gemeinschaftlich gehandelt haben. Liebich und Caroline K. hätten Paul F. festgehalten, Caroline K., Uwe H. und eine unbekannte Person ihn geschlagen. Matthias B. sei ebenfalls beteiligt gewesen, ihm ordnet das Gericht auch die Aussage „♥♥♥“ über Paul F. zu, zielgerichtet sei er auf den Nebenkläger zugerannt und müsse sich hier die Taten seiner Mittäter zurechnen lassen. Von ihm sei der aggressivste Angriff ausgegangen, auch wenn er nicht zugeschlagen habe.
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https://www.endstation-rechts.de/news/neonazi-sven-liebich-erneut-zu-haftstrafe-verurteilt
 
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Re: Presseschnipsel - Rechtsextremismus
« Antwort #29 am: 23. September 2023, 10:21:58 »
Jetzt gab es wegen einer anderen Sache noch was obendrauf:

Für eine gefährliche Körperverletzung kommt er mit 7 Monaten aber günstig davon. Der untere Strafrahmen sind 6 Monate...
Wenn ich mich richtig erinnere, sind da aber noch mehr Verfahren in der Pipeline. Da müsste also eine interessante Gesamtstrafe zusammenkommen, wenn das alles mal rechtskräftig ist.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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