Schon in den ersten Sätzen sieht man das primäre Problem des Denkens der Reichsbürger. Man versucht stets die "korrekte" Bedeutung zu ermitteln und sucht sich dann eben die Definition heraus welche mutmaßlich das widerlegt was einem nicht gefällt.
So tickt die Welt aber nicht, denn die "korrekte" Bedeutung ist immer jene die zeitgemäß oder auch aktuell ist. Begriffe, Sprache, Gesetzte, ... wandeln sich zusammen mit der Gesellschaft. Es bringt wenig mit Tränen in den Augen darauf zu verweisen wie etwas mal früher gemeint war.
Ein simples Beispiel: In meiner frühen Jugend kam langsam das Wort "geil" auf. Das war Anfang noch sehr stark verpönt und wehe du hast das vor Eltern, Verwandten oder Lehrern gesagt. Dann durftest du dir im besten Fall nur anhören für welche schmutzige Dinge das steht.
Im Laufe der nächsten Jahre änderte sich das aber und auf einmal stand "geil" nur noch für etwas das man sehr toll findet.
Mit der Zeit verlor das Wort wieder etwas an Reiz und somit an Bedeutung bis die Äußerung "geil" nur noch für ein leicht ironisches "hast du gut gemacht" stand.
Manche älteren Herrschaften echauffierten sich zwar weiterhin über die schmutzige Sprache der Jugend und wurden dafür vom Rest der Gesellschaft belächelt.
Dasselbe gilt auch für diese Herumreiten auf dem Begriff "Reichsbürger".
Daher an die mitlesenden De*pen: Lernt endlich zu akzeptieren, dass "Reichsbürger" heutzutage nun mal für die ganze Gruppe steht welche den Staat oder dessen Befugnisse gänzlich sowie in Teilen in Frage stellen und daher meinen mit pseudo-juristischem Querulantentum ihrem "Recht" Geltung verschaffen zu müssen.
Es ist völlig egal für was der Begriff irgendwann mal gestanden hat, es ist nur relevant für was er heute steht. Aber das zeigt nur mal wieder, dass viele Reichsbürger im heutigen Sinne einfach zu den Ewiggestrigen zählen die nicht erkennen, dass man mit der Zeit gehen muss um sich nicht abhängen zu lassen.