Und ich kenne:
Ohne Schuss, kein Jus.
Entspricht das dem im Ruhrgebiet verbeiteten: "Ohne Arme keine Kekse?"
Zum Sachverhalt:
@PeterPetersen: Du kannst doch auch dem Verfassungsschutz des Bundeslandes, in dem der Typ sitzt, einen unauffälligen Hinweis geben. Da wird sich wahrscheinlich wenig tun, aber es schadet nie, wenn auch woanders für Aufmerksamkeit gesorgt wird. Es kann reichen, wenn rein zufällig irgdendjemand darauf stößt, der ins Grübeln kommt "Hmm, das kommt mir bekannt vor. Irgendwo ist mir dieser Typ schon mal untergekommen." oder "Hey, Erwin, der hört sich genauso an wie der ..., mit dem Du mal befaßt warst!"
Ein derartiges "Kreise ziehen lassen" kann die interessantesten Folgen haben. Ernsthaft jetzt, erst vor drei Tagen fiel bei uns eine Betrügerin auf, die es wieder probieren wollte:
Eine unserer studentischen Hilfskräfte, die aufgrund der Arbeitssituation den Telefondienst für uns machen, fragte in die Runde "Ich habe hier eine anonyme Anruferin, die einen Betrug melden möchte. Wird sowas hier ernstgenommen?" Ein Kollege: "Wenn es keine offensichtlich Verrückte ist, ja" und ich "Schreiben Sie wörtlich mit, was die Anruferin sagt, so wie ich es hier getan habe" und zeige ihm meinen internen Aktenvermerk davon. Als ich dem Studenten das Blatt hinübereiche, sehe ich rein zufällig in der Hand des Kollegen einen Notizzettel mit einem Namen und eine Telefonnummer darauf: "Moooment mal! Das ist Dieselbe! X aus Y, eindeutig dieselbe Kundin!"
Worauf der Vorgang brühwarm an unsere Betrugsspezis wetiergereicht wurde...
Bis Ende der 90er, bis es höchstrichterlich untersagt wurde, gab es in der Versicherungsbranche sogenannte "Verbandsumfragen", Listen mit Namen und Adressen auffällig gewordener Kunden oder Antragsteller. Das Durchsehen dieser Listen war interessantes Gehirnjogging und erfreulich oft von Erfolg gekrönt. So konnte ich einmal mein Scherflein dazu beitragen, daß eine Tresorverkäufer- und gleichzeitig -knackerbande wegen ein paar mehr Vorfällen hochgenommen werden konnte. Anfang der 90er zogen diese durch die Neuen Bundesländer und boten den ganz frisch angefangen habenden Einzelhändlern (die alte HO-Läden übernommen hatten) maßlos überteuerte Tresore an. Nachdem diese ablehnten, wurde dort eingebrochen, der alte Tresor rausgerissen und abgeräumt - und kurze Zeit später standen diese Leute wieder auf der Matte: "Haben wir es nicht gesagt? Wollen Sie nicht doch besser einen guten Tresor haben?"
Heute muß man, wenn man sich in der Branche nach Auffälligkeiten umhören will, den kleinen Dienstweg beschreiten. Nicht protokollierte Telefongespräche oder -immer aufschlußreich- Kaffeepausen bei firmenübergreifenden Schulungen und Seminaren. Man kennt sich...
Um auf den Verfassungsschutz zurückzukommen: vor vielen Jahren, um 2001 herum, fiel mir auf einer einen sehr radikalen Eindruck machenden DDR-Nostalgie-Seite ein Hinweis auf, daß der Betreiber eine Art Wehrsport-Camp für Kinder plane, welches von altgedienten Kadern bewaffneter Einheiten durchgeführt werden soll.
Auch wenn ds höchstwahrscheinlich wirrer Spinnkram gewesen war, so ließ ich es mir nicht nehmen, eine kurze Mail an den dortigen Verfassungsschutz zu senden, mit der Frage, ob das denn so seine Richtigkeit haben kann.
Ob meine Mail etwas gebracht hat, weiß ich nicht, jedenfalls war die Seite ein paar Tage später weg.