Ich möchte jetzt doch nochmal was klarstellen, weil ich das Gefühl habe, hier missverstanden worden zu sein.
Keineswegs hatte ich hier die Absicht, die Weiße Rose in die Ecke des gemeinen Verschwörungstheoretikers zu stellen. Den Mut, denn die Mitglieder dieser Gruppe bewiesen haben, ist gar nicht in Worte zu fassen. Aufgrund der historischen Einzigartigkeit ist es gar nicht möglich, nachzuempfinden, in was für eine Situation sich die Mitglieder wiedergefunden haben müssen. Gefühlt eine ganze Gesellschaft, die kollektiv am Rad dreht. Bescheuerte Doktrine, geprägt von Pseudowissenschaft, Okkultismus und rassistischen Ressentiments die selbst für den damalig rassistischen und antisemitischen Zeitgeist extremm waren. In dieser Situation fanden sich die jungen Menschen wieder, sich im Klaren darüber, was da eigentlich schief lief.
Dieses Gefühl, das die Mitglieder damals verspürten, das sehnen sich Verschwörungstheoretiker heutzutage herbei. Sie wollen die Führungspersönlichkeiten eines Widerstands sein, der später mal, so ihre Vorstellung, historisch in einer Weise aufgearbeitet werden würde, dass sie als Helden daraus hervorgehen würden.
Jedoch bin ich auch der Meinung, dass das ganze so selbstverständlich ist, dass ich das nicht noch extra erwähnen muss. Es sei denn natürlich, man hält mich insgeheim für jemanden fragwürdiger Natur. Wie jemand, der sich in einem Antireichsdeppenforum anmeldet um dann so zu tun, als wäre er einer von ihnen nur um dann unterschwellig, Stück für Stück, bestimmte Ideen zu verbreiten, die letztlich der Gesinnung des Forums widersprechen.
Also ehrlich. Ich versuche die Motivation und Gedankengänge derer, die hier thematisch behandelt werden, zu verstehen. Weil Verschwörungstheorien nicht einfach nur ein Trend der Moderne sind. Die gibt es schon solange es Menschen gibt. Und es ist nicht einfach nur eine witzige Angelegenheit (das ist es auch, ja), es ist ernstzunehmen. Weil Geschichte dazu neigt, sich zu wiederholen.
Aber das scheint nicht wirklich eine Rolle zu spielen. Wichtiger ist scheinbar, wie mein Deutsch ist oder mein sprachlicher Stil, den man offenbar anhand von 20 Posts analysieren kann. Chapeau dafür. Das mutet sehr merkwürdig an.
Ich bin nicht der Ansicht, dass es erst eine familäre Anekdote braucht um zu verdeutlichen, dass Verschwörungstheorien nicht per se eine diabolische Angelegenheit sind. Die angeblichen FEMA-Deathcamps in den USA und die ersten Berichte von Vernichtungslagern an der Ostfront des dritten Reiches sind beides Verschwörungstheorien. Die eine ist wahr die andere unwahr. Stempelt man Verschwörungstheorien per se als Unsinn ab, dann verschließt man sich.
Natürlich benutzen Verschwörungstheoretiker solche Vergleiche um ihren kruden Theorien Glaubwürdigkeit zu verleihen. Es ist aber nicht meine Absicht, das zu tun, denn ich glaube an keine Verschwörungstheorie, außer vielleicht, dass Nordkorea nichts gutes im Schilde führt.
Ich muss nicht in Schutz genommen werden. Wenn jemand meine Worte missversteht und mir sonst was unterstellen will, dann soll er oder sie das gerne tun. Es obliegt dann mir, das richtig zu stellen und wenn dann der Eindruck weiterhin bestehen sollte, dann ist das so. Daran wird mein Ego nicht zerbrechen. Gebt mir -9000 Karma für meine missverstandenen Posts oder fangt an, sie richtig zu lesen. Aber nehmt mich nicht in Schutz, ich bin nicht zurückgeblieben.