Auch der NWO-Theorie muss man zugestehen, dass das Phänomen der Machtallokation nichts erfundenes ist. Da Machtallokation existiert, da Eliten sich gerne mit ihresgleichen abgeben, entsteht da ein Wind mit dem die Verschwörungstheoretiker segeln. So wie sich die Nationalsozialisten eben als Sozialisten gesehen haben.
Nein, muß man nicht. Sollte man auch nicht, denn das ist vollumfänglich absurdeste gequirlte K*acke von vorne bis hinten.
Die Nationalsozialisten sahen sich lange Zeit, bis Ende der 30er, bis sie Geld für den Krieg brauchten, als Sozialisten, weil sie die Produktionsmittel vergesellschaften wollten. Das hat aber nichts mit NWO/VT-Gedöns zu tun, sondern war schlicht und einfach die klassische Basis der Arbeiterbewegung.
Ja, es ist gequirlte Kacka. Das ändert aber nichts daran, dass sich diese Kacka Menschen ausgedacht und es Menschen sind, die an die Kacka glauben.
Und wenn man dem ganzen langfristig begegnen will muss man auch versuchen zu verstehen, wieso ein Mensch anfängt an sowas zu glauben.
Das Problem, und das sprichst Du mit den Nazis die über die 30er Arbeiter- und Bauernparadies gespielt haben, ist natürlich, zu unterscheiden ob jetzt etwas Teil einer Ideologie oder nur ein Werkzeug derselben ist. Bei der NWO ist es das Phänomen der Machtallokation und der Elitenkonzentration, das zumindest in Anteilen dafür sorgt, dass Menschen der NWO-Kacka Glauben schenken.
Bei den Nazis war (und ist) es die Verheißung von sozialer Gerechtigkeit. In einer Zeit der Massenarbeitslosigkeit und der wirtschaftlichen Resignation ist es eben einfacher, einer neuen Strömung glauben zu schenken, die verspricht, es anders zu machen als die Sozialisten, die seit 10 Jahren von einer Staatskrise in die andere schlittern (gemeint sind die 1920er Jahre). (Interessante Doku zu dem Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=3vtfdfILdAw )
Darauf bezog sich mein Vergleich. Dass der Nationalsozialismus in letzter Konsequenz nur ein Mittel Hitlers war, seine Minderwertigkeitskomplexe als gescheiteter Künstler und Mensch durch einen übersteigerten Größenwahn zu kompensieren steht dabei außer Frage..
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Mehr wollte ich damit nicht sagen. Und weiß Gott nicht, dass es tatsächlich ein Konglomerat von global agierenden Usurpatoren gibt, dass die Weltherrschaft an sich reißen will.
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Okay, dann ziehe ich meinen ersten Satz zurück. Sorry für die harsche Formulierung, aber es gibt gewisse Themen und Aussagen, bei denen ich prinzipiell barsch werde.
(nicht nur im Web, im Realleben ebenso).
Ich könnte eine Entschuldigung nur dann annehmen, wenn ich es anders handhaben würde als Du. Für mich ist das ebenso ein rotes Tuch.
Die Pedanterie was die genaue Formulierung der Posts angeht, mit der ich hier begrüßt wurde, hat also ihre Berechtigung, weil, wenn man schludrig formuliert, es zu solchen Missverständnissen kommt. Da wir aber nicht so gestört sind wie die Reichis haben wir zum Glück die Möglichkeit, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Also: No harm done.
In der Gesellschaft läuft vieles verkehrt. Und viele verschreiben sich dem, mindestens in ihren Augen noblen, Ziel, diese Umstände zu bekämpfen. Das ist ja auch der Grund, weshalb "normale" Leute zu den Verschwörungstheoretikern kommen. Eine Verschwörungstheorie ist erstmal an sich nicht verkehrt. Die Weiße Rose war auch eine Gruppe von Verschwörungstheoretikern, wenn man so will (was viele VTler verklärend für sich benutzen). Auch der NWO-Theorie muss man zugestehen, dass das Phänomen der Machtallokation nichts erfundenes ist. Da Machtallokation existiert, da Eliten sich gerne mit ihresgleichen abgeben, entsteht da ein Wind mit dem die Verschwörungstheoretiker segeln. So wie sich die Nationalsozialisten eben als Sozialisten gesehen haben.
Die Reichis und die Nazis haben mit vielen Linken gemein, dass sie sich einer Ideologie verschreiben. Für viele Linke gehört es zum guten Ton für die Befreiung Palästinas vom kriegstreiberischen Israel zu sein. Für viele Linke gehört es zum guten Ton, das Finanztum für die Missstände der Welt verantwortlich zu machen. Das ist alles verkürzte Kapitalismuskritik und das ist auch ein maßgebliches Merkmal von Nationalsozialisten.
Die Reichis laden sich eben nicht nur den eigenen Weltschmerz auf, sondern nehmen deinen und meinen auch gleich mit.
Bleibt jedem selbst überlassen,wenn er der Meinung ist, dass Kritik in wahnsinnigen Portionsgrößen, einer besseren Welt dienlich ist.
Ich bezweifel das stark.
Die Zeiten, wo man mit politischen Parolen Veränderungen herbeirufen konnte, gehören mittlerweile auch der Vergangenheit an. Wenn man was ändern will, sollte man sich zunächst selber mal ändern. Dafür sind leider zu wenige bereit und schreien ihre Parolen dafür um so lauter. Und das ändert nichts und fördert nur die Entstehung von Fronten. Und wenn man dabei auch noch wahnhaft wird ist's eh für'n Arsch.
Trotzdem ist und bleibt es wichtig, zu kritisieren. Wenn die Weltrevolution, die sich viele herbeisehnen, nur aus egomanischen Arschlöchern besteht, die sich geil fühlen, weil sie die Missstände der Welt entlarvt haben, dann wird dabei nicht viel gewonnen. Siehe Realsozialismus.