Ein Reichsbürgerprozess aus Sicht eines Richters

[Gerichtsreporter]

https://publikum.net/die-reichsburger-und-mein-1-mal/

Ein Richter beschreibt seinen Erstkontakt mit einem Kunden ohne Fahrerlaubnis der GmbH, dafür mit reichsdeutschem Lappen. Erst gibt sich der Deliquent einsichtig und zerknirscht, war natürlich mal wieder alles nicht so gemeint. Hat er von einem Kumpel und aus dem Internet. Als das Urteil fällt, fällt dann auch die Maske.

[Wildente]

Sehr schön beschrieben. Am meisten mag ich den Satz: "Der Angeklagte ist bekloppt, aber mit Sicherheit schuldfähig."

[Sandmännchen]

Menschen, die den Rest der Bevölkerung für "hörige Schlafschafe" halten, die die "Wahrheit" nicht erkennen würden, sind keine Helden, Freiheitskämpfer oder Genies, sondern gefährliche Egoisten, die in einer Welt leben, in der nur ihre Sicht der Dinge zählt. Und ihre Sicht folgt ihrem Wunschdenken mehr als dem gesunden Menschenverstand.

touché!

Gebt ihm Karma! (huch!)

[topic]

Da werden hoffentlich noch viele Menschen so tief fallen. 

[Luzifer]

Sehr schön beschrieben. Am meisten mag ich den Satz: "Der Angeklagte ist bekloppt, aber mit Sicherheit schuldfähig."

Bei dem Satz standen mir blitzartig der Nazirüde und der Sürmelclown vor Augen.

Der Richter hat schnell gelernt. Es wird ja auch allenthalben gefordert, gegenüber Reichsdeppen Konsequenz zu zeigen.

Leider gibt es aber immer noch Richter, die diese Konsequenz vermissen lassen.

Also immer feste druff, kann ich da nur sagen.

[Sandmännchen]

10 Monate ohne Bewährung lassen drauf schließen, dass da weitere Dinge vorlagen. Für einen Ersttäter, ob mit oder ohne Reichskomplex, wäre das arg.

Naja, der geht sicher in die Berufung.

[Ba_al]

Was wäre eigentlich, man den Angeklagten aufgrund solcher wirren Pamphlete in die geschlossene
einweist?

Gustl Molath ist für weniger eingefahren

[Gerichtsreporter]

Für einen Ersttäter, ob mit oder ohne Reichskomplex, wäre das arg.

Der war kein Ersttäter

Darauf angesprochen, dass er vor der angeklagten Tat - und ja auch noch einmal danach- mit entsprechendem Vorgehen aufgefallen sei und dass sich aus den beigezogenen Akten der alten Verfahren ein ähnliches Muster ergebe, brach der Arme sogar in Tränen aus und schwor, sich zu bessern.

Was wäre eigentlich, man den Angeklagten aufgrund solcher wirren Pamphlete in die geschlossene
einweist?

Das geht nur bei akuter Fremd- oder Selbstgefährdung. Beim Molath hat seine Ex behauptet, dass er sie angegriffen hätte.

[Rabenaas]

Der Angeklagte ist bekloppt, aber mit Sicherheit schuldfähig.

Genau so habe auch ich das erlebt. Man denkt ja, wer so wirres Zeug von sich gibt, muß ja den "Jagdschein" kriegen - aber weit gefehlt, es reicht regelmäßig nicht mal für erheblich verminderte Schuldfähigkeit.

[Mr. Devious]

Und da zeigte der Angeklagte sein wahres (ziemlich hässliches) Gesicht: Er schrie wie wahnsinnig, dass er sich von einem Angestellten dieser BRD GmbH nicht in den Knast schicken lassen werde. Er werde uns alle anzeigen. Er werde bis zum EuGH gehen. Er trat gegen den Tisch und ließ sich nur von den Wachtmeistern beruhigen.

Sicher allein durch gutes Zureden. 

[Sandmännchen]

"Wenn Du brav mitkommst, gibt's heute abend zum Nachtisch ein Eis."

[Ba_al]

Was wäre eigentlich, man den Angeklagten aufgrund solcher wirren Pamphlete in die geschlossene
einweist?

Das geht nur bei akuter Fremd- oder Selbstgefährdung. Beim Molath hat seine Ex behauptet, dass er sie angegriffen hätte.

So ein Pamphlet ist ein vorsätzlich tätlicher Angriff auf den Intellekt.

[Sandmännchen]

Dieser Straftatbestand fehlt leider im StGB.

[emz]

 

Der Angeklagte wurde vorgeführt, ... und durfte sodann die Haft antreten, bis die Verhandlung stattfinden konnte. Da zu der Verhandlung noch Polizeibeamten geladen werden mussten, verbrachte der Angeklagte daher insgesamt fast 2 Wochen in Haft.

Bekommen hat er 10 Monate ohne Bewährung.
Werden da die 2 Wochen angerechnet, vergleichbar der U-Haft, oder ist das eine Zusatzleistung?

[Gerichtsreporter]

Werden da die 2 Wochen angerechnet, vergleichbar der U-Haft, oder ist das eine Zusatzleistung?

Die bereits abgesessene Zeit wird berücksichtigt, wenn das Gericht nicht etwas anderes entscheidet, § 51 Abs. 1 StGB.