Teil 2 der freudigen Erregung des Gefitzelten in der Videoschalte vom 19.03.
Peter war ja mehr am Abbügeln eher technischer Fragen nach Unterkunft im KRD und Einkünften usw. usf. beschäftigt und sollte sich, wenn ich mich richtig erinnere, in dieser Folge langsam der Trulla von der VV annähern. Na schauen wir mal wie weit wir kommen. Wir machen bei Minute 35 weiter.
Gabriele kommt dran. Trulla mit Brille, etwas unscharfes Bild, man erkennt keine weiteren Details der Zimmereinrichtung und des Gesichts. Macht aber erstmal nicht den schlechtesten Eindruck. Gabi fragt nach dem Grundeinkommen, vielmehr, warum Peter dagegen ist.
Also die Frage ist jetzt wirklich doof, weil Peter die Kohle alleine haben will?.
Peter ist natürlich dagegen sagt er, seufzt und sagt, jetzt wird es etwas komplexer.
Na dann, Peter. Peter meint, das Grundeinkommen würde implizieren, dass die Menschen ja Geld bekämen und sich dann in der Gemeinschaft einbringen würden. Peter hatte früher dieses idealistische Menschenbild auch gehabt, musste sich aber davon trennen, da es eine Menge Menschen gibt, die nicht „in ihrer Kraft“ sind und die nicht wissen, was sie können, was sie wollen, im Prinzip auch noch viele emotionale Probleme mit sich rumschleppen, sodass sie sich ohne Führung nicht selbst beschäftigen können.
Na Holla, die Waldfee. Er sieht das hier, gemeint ist das KRD, tag täglich. Leute kommen dahin, die hätten dort so viel Freiheit, dass sie mit der Freiheit nicht umgehen können.
Irgendwie schliesst sich der Kreis der Argumentation mit der Abweisung des kroatischen Containerbewohners aus Teil 1. Alles Sozialschmarotzer, Peter will Leute mit Kohle.
Peter redet sich in Rage, dass alle, die da hinkommen nur eine Arbeitnehmermentalität hätten, aber nichts selbst auf die Reihe bekommen, nicht produktiv sind und er will nicht den Vorturner spielen. Wenn man dann ein bedingungsloses Grundeinkommen auf so eine faule Bande von Nichtsnutzen [sic!] anwendet, kommt es zur Inflation und man bräuchte ein Steuersystem mit Steuern. Das will er nicht. Peter bekommt die Kurve und erklärt erstmal sein Geldsystem. Er redet von stabilen Sachwerten (nein, ich denke jetzt nicht an die wippenden Dinger der…).
Er schimpft auf Langzeitarbeitslose. Er hat früher alle ins KRD kommen lassen, das war das ineffizienteste, was er je machen konnte. Soziale Spannungen, Betreuung, verschleuderte Ressourcen etc. und es werden jetzt arbeitsunwillige Leute nicht mehr alimentiert [sic!]. Das machen sie nicht.
Irgendwie kommt mir Peter sehr auf den Boden der Tatsachen aufgeschlagen vor, so lästert er also über vergangene Pudel.
Dann kommt ein Beispiel: Nauru.
Die Insel, auf die Vögel so lange draufgeschissen haben, bis sie über genug Phosphat verfügte, um jedem Einwohner täglich eine vollwertige, kostenlose Fast-Food-Mahlzeit zukommen zu lassen. Die Story kennt man mit etwas gefährlichem Halbwissen ja. Peter beschreibt das Drama: es ist alles kostenlos, alle haben chinesische Hausangestellte, das mit der Vogel♥♥♥ kommt auch, keiner musste arbeiten und alle haben ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen. Das führte dazu, dass die Leute fett geworden sind (soweit richtig), dumm geworden sind (Peter, ne jetzt?), faul geworden sind (wieder ein Treffer), und die sportlichsten waren 95 Kilo schwer und sind über den Flugplatz gelaufen. Als einzige Sportgruppe der Insel. Alle anderen, mit ihren zwei, drei Autos (ähm?) habe nichts Anderes gemacht, als um die Insel drum herumzufahren. Und die Chinesen haben die ganze Hausarbeit gemacht. Die Bewohner waren zum Schluss so blöd, die konnten nichtmal mehr ihr eigenes Gemüse anbauen. Daran sähe man, was daraus wird, wenn die Regierung die Bevölkerung überversorgt.
OK, mir reichts jetzt mit Peters Geographiestunde. Wer das Drama um Nauru nachlesen will, dem sei die
allwissende Müllhalde empfohlen. Ich bekomme das Bild nicht mehr aus dem Kopf, von übergewichtigen SUV-Fahrern die ständig im Kreis fahren und die einzige Aussicht ist die, einer adipösen Sportlergruppe die auf der Landebahn Nordic Walking betreibt. Danke Peter!
Das ist also Peters Sichtweise auf das Grundeinkommen und er bekommt den Dreh zu seinem göttlichen Esogeblubber von göttlichen Individuen, die einen Stachel im Arsch hätten [sic!]. Das ist sowas wie die Darwin’sche Evolution. Dann wiederspricht sich Peter mal eben selbst, und erklärt, was das bedingungslose Grundeinkommen im KRD bedeutet und das sie eine geldlose Gemeinschaft wären, nur um später zu betonen, dass die Pudel Geld bekämen. Das Grundeinkommen im KRD bedeutet: kostenloses Auto, kostenloses Benzin, Miete, Strom, Energie, Wasser, Lebensmittel, Bioessen, jeden Tag Restaurant auf Deutsch gesagt [sic!]…alles umsonst.
Das ist das bedingungslose grundeinkommen im KRD und obendrauf gibt es auch noch Geld. Gegenwertig, für Anfänger 250 EUR plus 200 E-Mark, wer dann länger da ist, steigert sich auf 400 EUR, die die schon am längsten da sind liegen bei 800 bis 900 EUR plus die 200 E-Mark plus Komplettversorgung und blablabla. Jetzt hat sich Peter, einmal in Fahrt, um 360° gequatscht.
Gabi bohrt weiter, sie sei ja schon lange Unternehmerin und das böse BRD-System usw. usf. Peter kommt auf den Gabi-Geschmack. Gabi labert über ihre Bekannten, die am System gescheitert sind, hätten doch alle nur immer eingezahlt und und und. Peter fragt dazwischen, soll ich Dir den Unterschied erklären? Und ich denke mir,
geil, zehn Minuten Pause in denen ich mir hier nicht die Finger wund schreiben muss.
Und es kommst so: das satanistische System… und den Rest kennen wir. Es folgt der ganz grosse Sermon.
Pause! Juppi!
Nach 11 Minuten, Peter ist noch nicht fertig, grätscht Anja rein. Die mit der VV.
Mist.
Sie fängt vorsichtig an, und fragt nach dem Ausbau des KRD auf ganz Deutschland. Peter labert weiter von dem Lausitzprojekt. Anja kommt aus dem Raum Wiesbaden, will auch ein Schulprojekt aufbauen, hat aber noch keine Räumlichkeiten. Sie fangen dennoch mit einer Lerngruppe an, mit Kindern und Kegeln usw. Noch ist Peter begeistert.
Die konkrete Frage der Anja ist, wie sie „ihre“ Kinder aus der gesetzlichen Schulpflicht herausbekommt. Peter pariert mit seinem Standartgeschwafel, welches er schon bei den anderen Bewerbern mit Kindern rausgehauen hat. Kurz, nichts Genaues und am besten, nicht mit Kindern im KRD anrücken. Und allgemein, die Kinder lernen nichts mehr in der Schule, sind völlig verblödet, können keinen Dreisatz mehr rechnen … und scheiss auf Noten.
Peter unterbricht die Anja ständig bei ihren Nachfragen, das findet die nicht so cool, und hakt konkret nach.
Es schaukelt sich langsam hoch.
Es geht über das Sklavendasein im System, Kinderklau, irgendwelche schrittweisen Prozesse um aus dem System auszusteigen. Peter redet sich in Rage und schimpft auf irgendwelche ♥♥♥en, Reichsbürger♥♥♥en, die den Leuten Phantasiedokumente verkaufen [sic!], die sagen, gib dein Reisepass ab, gib dein Personalausweis ab! Und was ist dann? Ab morgen sind die handlungsunfähig! Die können keine Post mehr abholen, noch ein KFZ anmelden oder oder oder. Die können gar nichts mehr machen!
Das wirft der tatsächlich der Anja an den Kopf.
Er schlussfolgert, wenn dann die Probleme kommen, sind diese Leute (also die Reichsbürger) nicht mehr für Dich (also Anja) da. Die haben ja ihre Kohle schon verdient.
Ich bin mir grad echt nicht sicher, ob ich im falschen Film sitze und ob der Peter das wirklich gerade so gesagt hat. Ich kneife mir in den Unterarm.
Anja ist das allerdings alles völlig klar. OK. Der Arm schmerzt. Verpeilter Mute-button sei Dank stöhnt eine junge, einigermassen gutaussehende Teilnehmerin in der Videoschalte, wird durch das Stöhnen vor einem Yoga-Plakat eingeblendet und mir knallen langsam echt die ersten Synapsen durch. Keine Ahnung was die da macht, aber das kann doch alles nicht wahr sein.
Anja labert unbeeindruckt weiter.
Peter unterbricht wieder und sagt: Anja, ich sag‘s nochmal, tut euch zusammen und blablabla. Es folgt der Sermon. Schon wieder. Uff. Ich brauche eine Atempause.
Nach 4 Minuten ist Peter fertig, Anja erklärt, das wisse sie ja alles und Peter fragt verwundert nach, na dann ist Deine Frage doch bereits erklärt?! Anja bohrt weiter nach und bringt, bildlich gesprochen, den Schnellkochtopf mit der Erbsensuppe zum Explodieren und die ganze Sosse landet an der Küchendecke. Sie bringt die Verfassungsgebende Versammlung ins Spiel. Peter versucht abzuwehren: welche denn? Da gibt es viele.
Anja nimmt die Gemeinwohllobby als Beispiel. Peter sagt, jaja ok.
Ich bin mir sicher, dass Peter genauso wenig weiss wie ich wer die Kaschber sind.
Man bekomme da wohl einen Ausweis und sowas wie eine Art Diplomatenstatus. Peter ist angepisst und brüllt „Blödsinn“ ins Mikro. Es gebe keine Art Diplomatenstatus!
Ich glaube so reagiert der COO von Pepsi, wenn man als Protokollant zum Vorstandsmeeting mit einer Coca-Cola-Flasche angewackelt kommt. Peters Stimme überschlägt sich und er verhaspelt sich bei dem Terminus Verfassungsgebende Versammlung. Peters Gezeter wird immer schneller.
Peter bremst und versucht die Kurve zu kriegen und lügt, er hätte versucht mit der Frau, die das macht, zu kooperieren. Er habe es als aussichtslos empfunden. Anja meint schade. Peter genervt: ja, finde ich auch schade. Simon, die Hohlbirne grätscht rein, wie die beiden Kinder im KRD denn ohne Geburtsurkunde klarkämen. Peter bügelt den einfach weg. Anja fragt nach, Peters Puls ist auf 200.
Peter holt zum vermuteten Abschlusssermon aus um das leidige Thema endlich totzutreten, Anja fragt nach, sie suche ja nur die Brücke. Peter kontert: die Brücke habe ich dir (also Anje) ja erklärt, aber Du hast sie nicht gehört! Es gibt jetzt persönliche Schläge unter die Gürtellinie.
Derweil überlege ich, ob ich auch auch ne Brücke suchen sollte, einfach um mich mal nach diesem ganzen Mist herunterzuwerfen. Vielleicht hilft es ja.
Peter setzt nach, die Brücke ist, ich sag es Dir nochmal, die Brücke ist blablabla. Besser kann man Anja nicht sagen, dass sie doof ist. Peter spricht jetzt oberlehrerhaft. Anja kapiert nicht, fragt wieder rein, sie macht jetzt also ein Abziehbild von sich und…
Peter brüllt NEEEIIIN! Und hält sich die Hände vors Gesicht. Er sagt: meine Worte! Aufschreiben! Notieren! Er diktiert laut: Verein! Genossenschaft! Stiftung! Er wiederholt: Verein! Genossenschaft! Stiftung! Ebenfalls laut. Und schliesst mit einem fast kommandomässigem Klar? Er wirft sich zurück in die Couchlehne und diktiert weiter: tue dich mit anderen zusammen! Schaffe eine Gemeinschaft! Gründe einen Verein! Trag ihn ein! Und nutze den Verein für alles!
Ich muss sagen, Peter ist sehr erregt. Das gefällt mir. (Siehe Foto.)
Das ist der Weg! Haste es jetzt gehört!
Anja ist echt zum knuddeln, sie antwortet ganz ruhig: das habe ich gehört. Aber jetzt pass mal auf… (auch sie wird persönlich, hehe). Peter stöhnt dazwischen.
Anja wirft ihm vor, das KRD kontaktiert zu haben und von denen seit Monaten nichts gehört zu haben. Da passiert gar nichts. Peter ist vollends genervt. Anja hat den Verein beim KRD angemeldet und es sei nichts passiert.
Peter schreit, ich meine ein BRD-Verein!
Anja kontert, ich will doch aber nichts in der BRD machen? Peter holt wieder seinen Sermon raus, verhaspelt sich aber fast, so schnell spricht er. Er endet damit: wenn du noch nicht so eine Gemeinschaft hast, DANN GEHT ES EINFACH NICHT!
Peter lehnt sich zurück und guckt 5 quälend lange Sekunden bei absoluter Stille in die Kamera. Man sieht ihm an, dass er denk, das beendet zu haben.
Stille.
Anja fragt nach: Ihr selber seid doch eine Stiftung…
Peter ist fast am ausrasten: nein, wir sind vieles… Wir sind ein Staat, wir haben eine Stiftung, er ist ja Treuhänder der Stiftung, eines nicht eingetragenen Vereins und es gibt noch mehreres, einen eingetragenen Verein, und noch mehr blablabla, alles zu erklären wurde normale Menschen die der Juristerei nicht würdig sind, überfordern.
Anja überfordert die Antwort offenbar nicht und fragt nach, sie hätten doch eine Stiftung in der BRD angemeldet? Peter dementiert, was er eben ausgeführt hatte und antwortet mit NEEIIN, und redet sich raus, dass „Ganzheitliche Wege e.V.“ der Verein sei, der in der BRD angemeldet sei und der Träger der Grundstücke wäre.
Peter erklärt Anja bildlich, sie sei zu doof, das alles allein zu bewerkstelligen. Anja winselt verzweifelt, sie will ja was machen.
Peter sagt NEIN! Und zählt anschliessend auf, was sie machen könne.
Nein, dass kommt nicht nur Euch komisch vor. Peter wiederspricht sich hier in fast jedem zweiten Satz. Peter holt zum Schlussgelaber aus, macht aber den dummen Fehler und fragt die, aus seiner Sicht rhetorischen Fragen: Wieviel Leute hast Du denn in deinem Umfeld jetzt? Die sagen, wir wollen auch raus aus der BRD? Lass uns hier mal ne Schule machen? Lass uns zusammen ne Bank machen? Lass uns eine grosse Gemeinschaft bilden? Wieviel Leute hast du denn? Und wieviel Kapital hast Du?
Er dachte, er hätte das Thema mit den bohrend, aggressiv und provokativ aufgebrachten Fragen endlich am Ende, aber Anja antwortet ganz brav. 20, 30 Leute…
Peter unterbricht und will wissen wieviel Kapital vorhanden ist. Anja eiert rum, die meisten hätten kein Kapital. Peter hat gewonnen. Jetzt
erklärt er ihr dass das jetzt mal. Er labert sich aus der Rage. Er endet mit dem Auswurf: was für ein Schwachsinn! (zu dem was Anja so vorhatte).
Anja gibt nicht auf, fragt nochmal nach, Peter labert sie weiter tot.
Ich habe wieder ne Pause. Uff. 4 Minuten.
Anja ist echt eine „Steh-auf-Frau“ und fragt wieder nach dem Projekt in der Lausitz.
Peter erklärt.
BTW, die Lage dort ist so, dass die Dame aus der Lausitz das Grundstück noch nicht zugestiftet hat, da sie noch EU-Mittel erhält. Wenn die dann ausbleiben, die Bude also pleite ist, wird sie es machen.
Anja geht zum Gegenangriff über und meint, greif uns doch nicht immer so an. Wir wollen doch alle was machen. Das war der letzte Räusper von Anja, the fight is over. Sie liegt am Boden. Röchelt noch was von ihren Kindern, dem Verein, welchen sie im KRD angemeldet hat…
Peter beendet das Gespräch mit: Anja, wir beenden das Gespräch jetzt hier, weil es nicht zielführend ist. Ich habe heute keine Chance, dir das alles heute beizubringen. Du brauchst da noch Zeit.
Schluss, Aus, Ende, Finito, Nada, Anja ist erledigt, zerstört, gedemütigt, liegt blutend auf dem Boden, der Ringrichter zählt und die Zuschauerschaft erwacht langsam aus ihrem Schlaf.
Ich mache auch Pause. Es sind jetzt 1h und 20 Minuten des Dramas.
Mademoiselle Edith macht das, was sie immer macht. Sie editiert noch ein Weilchen vor sich hin.