Ah, ja ...
Spoiler
Botschaft und Iran-Deal
Während Donald Trumps Amtszeit war die US-Botschaft in Israel nach Jerusalem, die Hauptstadt des jüdischen Staates, verlegt worden. Mit seiner späteren Konkurrentin Nikki Haley hatte er eine deutlich pro-israelische UN-Botschafterin, die bei der Weltorganisation gegen starke antiisraelische Tendenzen ankämpfte. Auch entzog Trump dem sogenannten Iran-Deal die Unterstützung der USA. Während seiner Amtszeit wurden als Abraham Accords bekannte Verträge über eine Normalisierung der Beziehungen zwischen diversen arabischen Staaten und Israel unterzeichnet.
Zugleich verstörte er jedoch viele amerikanische Juden mit seinen Verschwörungstheorien, Schimpftiraden, seinem Rassismus, Frauenhass, seiner höchst problematischen Coronapolitik sowie seinem versuchten Coup am 6. Januar 2021. Hinzu kamen gebrochene Versprechen und ein Benehmen, das viele US-Bürger als nicht angemessen ansehen. Zusätzlich wurde Trump wegen zahlreicher Vergehen angeklagt und verurteilt.
»Wir haben 60 Prozent für eine Person, die Israel hasst«, erklärte Trump am Donnerstag. Er sprach von einem Fluch der Demokraten, der auf jüdischen Wählern laste. Kamala Harris müsse sich von »allen Hamas-Verteidigern, Antisemiten und Israelhassern auf dem Campus« distanzieren, von denen sie Unterstützung erhalte.
»I will make Israel great again«
Im Gegensatz zu der Aussage Trumps wird Kamala Harris von diesen Gruppen, die es bei den Demokraten durchaus gibt, nicht unterstützt. Im Gegenteil: Für ihre regelmäßig geäußerte Unterstützung für den jüdischen Staat wird sie von Israel- und Judenhassern kritisiert. Selbiges galt für ihre Weigerung, einen Exportstopp für Waffen nach Israel gutzuheißen.
Trump beklagte sich derweil: »Ich muss dies leider sagen. Es tut mir weh, dies festzustellen, aber Sie werden dennoch die Demokraten wählen – und dies macht keinen Sinn.« Er sagte, er werde von »Wählern, die nunmal Juden seien, nicht angemessen behandelt«. Da er »all diese Dinge« für die Juden getan habe, gebe es für sie keine Entschuldigung, ihn nicht zu wählen. Dann versprach er: »I will make Israel great again.«
Diese jüngste Trump-Rede kam nicht bei allen Juden in den USA gut an. Die Vorsitzende des Jewish Council for Public Affairs, Amy Spitalnick, sagte, Trump habe eine Rede über Antisemitismus missbraucht, indem er antisemitische Redewendungen benutzt und die jüdische Gemeinschaft Amerikas beschimpft habe. Dadurch werde letztendlich die Sicherheit von Juden gefährdet.
Die jüngsten Statements des Präsidentschaftskandidaten Trump reihen sich ein in eine lange Liste vergleichbarer Aussagen. Juden, die die Demokraten wählten, hassten ihre Religion und Israel, hatte er im März erklärt. »Juden, die in den Vereinigten Staaten leben, lieben Israel nicht stark genug«, sagte Trump vor drei Jahren.