Wenn Biden bei der "Debate" so beieinander gewesen wäre wie bei der (von einem Teleprompter gestützten) Rally hätte er sicher noch alle Chancen.
Aber er hat es leider echt komplett vergeigt. Auf seinen Wunsch angetreten, um die Kritik über sein Alter zu beenden und Trumps Demokratieverständnis zum Thema des Wahlkampf zu machen, sind nun vielmehr er und seine unübersehbaren Altersschwächen das beherrschende und nicht zu bestreitende Thema.
Womit sich nun außerdem ein starker Riss bei den Demokraten und ihren Sponsoren sowie Unterstützern aufgetan hat. Etliche Großspender, die Mehrheit der Medien sowie Senatoren, Abgeordnere und Parteimitglieder appellieren nun an Biden aus staatsbürgerlicher Verantwortung von der Kandidatur zurück zu treten, um einen schnell noch benennenden Kandidaten ins Rennen gegen zu Trump zu schicken. Holladrio!
Aber abgesehen von Bidens Frau Jill hat das restliche Partei-Establishment erst nach gut einem Tag totaler Schockstarre mit haltlosen "lesser big lies" begonnen, die einem die Schuhe ausziehen. Biden hätte die Debatte "fast", "eigentlich" oder "irgendwie doch" gewonnen. Also fast schon trumpesk "die Wahrheit ist das Gegenteil von dem was sie gesehen haben".
Und "
nur 50 Millionen von 150 Millionen Wählern" hätten die Rede gesehen. Nur!
Zumal alle anderen Bidens Totalausfälle "nur" tausendfach in Trumps Wahlwerbung sehen werden.
Außerdem hätten die Moderatoren von CNN kein Fact-checking betrieben und Trumps Lügen nicht zurück gewiesen. Was aber eindeutig Bidens Ausgabe gewesen wäre! Der Rahmen war vorher genauestens bekannt und die Leute von Biden haben bei den Absprachen weitaus mehr durchsetzen können als Trumps Gefolge.
Biden hatte einen Schnupfen und wohl schlecht geschlafen. Was nach satten sieben Tagen Vorbereitung (und einiger Übervorbereitung, die Biden stark anzumerken war) so nicht passieren darf. Zumal man einen Schnupfen vorab mitteilt
und einen Kandidaten in der Verfassung (so sie eine Ausnahme ist) einfach nicht auf eine Bühne lassen
darf! Dann hat er eben Heuschnupfen oder Verdacht auf Ebola oder einen anderen nett umschriebenen Vorbereitungs-Burnout.
Des weiteren wird die Historie missglückter Debatten bemüht und munter damit gerechnet, dass Biden bei "den weiteren Debatten" besser abschneiden wird. Was mit Fug und Recht stark bezweifelt werden kann. Zumal noch gar nicht fest steht, ob es überhaupt weitere Debatten gibt. Die traditionellen Debatten gibt es nicht mehr und wenn Trump keine Lust hat, kann Biden noch so laut danach plärren.
Wirklich "gelaufen" ist die Wahl damit immer noch nicht. Aber es besteht durchaus Anlass zur
PANIK.