Nur mal zur Einordnung, dieses "ungesunde Blut" und "dreckige/kranke Einwanderer" (insbesondere Wehrpflichtflüchtlinge aus deutschen Landen ) ist ein Dauerbrenner der us-Innenpolitik seit dem 19. Jahrhundert und hat dort eine breitere, rassistische Basis als nur den Antisemitismus. Los ging es mit Iren, danach wurde eigentlich jede Einwanderungswelle irgendwie negativ konnotiert... die Chinesen besonders schlimm, aber auch die osteuropäischen Juden, Italiener etc. bekamen es zu spüren. Diese Shice ist populistische Tradition in den USA.
Ja, dass irische Einwanderer in den USA mal der "letzte Dreck" waren wusste ich schon.
Mir geht's aber eher ums hier und jetzt... Trump meint mit seinen Äußerungen natürlich primär Einwanderer aus Lateinamerika und muslimischen Ländern.
Aber was versteht der radikalste Teil seiner Anhängerschaft darunter? Damit meine ich eben die hartgesottenen Nationalsozialisten, deren ULTIMATIVES Ziel ist nunmal die Ausrottung der Juden. Dazu sind die ja sogar bereit mit muslimischen Arabern und/oder Schwarzen (Kanye West) zusammenzuarbeiten, auch mit Hispanics (sind ja viele durchaus christlich-rechtskonservativ eingestellt)
Trump ist unter Nazis gar nicht mal uneingeschränkt beliebt, genauso wie viele andere Rechte Akteure, die sich nicht offen zum Antisemitismus bekennen. Trump war zumindest in seiner ersten Amtszeit sehr pro-israelisch, das gefiel den Nazis natürlich gar nicht, ebenso wie der familiäre Hintergrund seiner Tochter.
Nazis betrachten Trump aber als jemanden, der nützlich ist, antisemitische Narrative zu verbreiten. Jedes mal wenn Trump von Soros faselt, freut sich irgendwo ein Nazi.
Denn die Nazis wollen die Rechten, die bisher (noch) nicht judenfeindlich sind, für Antisemitismus gewinnen.
Rechte Evangelikale Christen gelten beispielsweise als ziemlich israel- und judenfreundlich, wegen ihren Messiasprophezeihungen (oder so ähnlich) - gleichzeitig sind die Evangelikalen aber natürlich gegen Einwanderer, Muslime, Feminismus, Linke, Liberale, Homosexuelle, LGBTQ.
US-Nazis versuchen daher seit zig Jahren Evangelikale auf ihre Seite zu ziehen und davon zu überzeugen, dass die Juden Schuld sind an Homosexualität, Einwanderung und Liberalismus.
Lest mal die "Turner Diaries" - oder besser noch "Hunter" (quasi die Vorgeschichte zu ersterem), darin geht's quasi nur darum, wie ein nicht-antisemitischer Rechter zum Antisemitismus "bekehrt" wird.
Ähnliches läuft übrigens auch bei uns ab. Gerade deswegen bekriegt sich zB Hildmann mit sämtlichen anderen Akteuren der rechten Schwurblerszene, weil ER der einzige ist der sich dazu bekennt Hardcore-Antisemit zu sein ("Hitler war zu weich")