Autor Thema: Post-Brexit: Die Beziehungen zwischen EU und UK  (Gelesen 70412 mal)

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Offline Grashalm

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Bei mir entsteht mehr und mehr der Eindruck, als hätten alle Beteiligten den Brexit einfach auf sich zukommen lassen ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken.

Kann man das so sagen?
Vom SchlafSchaf gefressen.
 
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...

Kann man das so sagen?

Zumindest ist es etwas dürftig, wenn Irish Ferries binnen eines Jahres nichts auf die Reihe bekommen hat, als eines ihrer vier Schiffe die Fahrtroute wechseln zu lassen.





Bobbele hat Besseres zu tun, als sich um die Probleme seiner Wirtschaft zu kümmern. https://www.dw.com/de/boris-johnson-sucht-streit-mit-der-eu/a-56318514



« Letzte Änderung: 25. Januar 2021, 10:08:57 von dtx »
 
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dtx

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Hard Brexit: Der Coup der reichen Elite
10.02.2021 ∙ die story ∙ WDR Fernsehen


Am 1. Januar 2021 ist Großbritannien den letzten Schritt seines Brexit-Prozesses gegangen und hat mit einem harten Bruch die Zollunion und den Binnenmarkt der EU verlassen.
Wer sind die Akteure, die den Hard Brexit um jeden Preis wollten und mit welchen Mitteln wurde dieses Ziel verfolgt?

Bild: WDR / picture alliance/dpa

https://www.ardmediathek.de/wdr/video/die-story/hard-brexit-der-coup-der-reichen-elite/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTZiYjk3MGY0LTgyNGYtNDU3NC1hMDA1LTNmNzk2YmM4MmZmYw/
 
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Offline BlueOcean

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Bobbele hat Besseres zu tun, als sich um die Probleme seiner Wirtschaft zu kümmern. https://www.dw.com/de/boris-johnson-sucht-streit-mit-der-eu/a-56318514

Prima Idee sich mit der EU anzulegen. Wo doch bald die Verhandlungen über die noch ungeregelten Services anstehen, wo die Briten völlig vom Wohlwollen der EU abhängig sind...
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dtx

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Tja, Bobbele scheint schon Mühe zu haben, die bisherigen Vereinbarungen nicht unter zu starken Beschuß geraten zu lassen. Unter den Hardlinern scheint es Leute zu geben, denen jegliche  Vereinbarungen gegen den Strich, das heißt, selbst die Zoll- und Quotenfreiheit im Handel sowie die restliche Zusammenarbeit bei der Kriminalitätsbekämpfung viel zu weit gehen.





Soweit man das dem "Paywall-Teaser" des Spiegels entnehmen kann, scheint es unterschiedliche Meinungen darüber zu geben, ob das Abkommen tatsächlich nicht durch die nationalen Parlamente der EU ratifiziert werden mußte. Man wollte wohl wenigstens das auf diesem Wege irgendwie Mögliche aufs Trockene kriegen ...

https://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-handelsabkommen-warum-der-deal-juristisch-auf-wackligen-beinen-steht-a-227a2740-dcc8-46c3-bc7b-c7183b6bf615

« Letzte Änderung: 26. Januar 2021, 10:27:12 von dtx »
 
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Offline Happy Hater

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Komisch eigentlich, dass die Fischer ihre Abhängigkeit von freiem Fischverkehr zu ihren Kunden nicht verstanden haben. Was haben deren Verbände hierzu gemacht?

Das ist gar nicht so schwer zu erklären: Vor dem Referendum wurde den Fischern ja nicht nur versprochen, dass sie mehr Fische würden fangen dürfen, sondern auch dass der freie Warenverkehr mit der EU komplett aufrecht bleiben würde.

Letzteres Versprechen wurde halt nicht eingelöst.

Als das klar wurde, haben die Fischereiverbände eh protestiert, aber da war es halt zu spät. Da hatten die Brexit-Hardliner die unbedingt raus aus Zollunion und Binnenmarkt wollten, sich bereits durchgesetzt.

Man kann den Fischern und Fischereiverbänden nur vorwerfen, dass sie halt auf die Lügen der Brexiteers hereingefallen sind.

 
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Offline Rabenaas

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Wenigstens die Fische haben Grund zur Freude.  ;D
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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@Happy Hater

Lange genug vor dem Jahreswechsel war klar, daß man den Kuchen nicht sowohl gegessen, als auch im Kühlschrank stehen haben kann. Es gab genug Leute, die den Fischern gerne beim Denken helfen wollten, nur hat man die in den Blasen, die die Brexiteers für dieses Volk von nützlichen Idi0ten geschaffen haben, natürlich nicht geduldet.

Unter uns gesagt: Die Ankündigung, die Fischer würden dann eben nichts mehr auf den europäischen Markt bringen können, wenn Bobbele die britischen Gewässer für die Europäer sperrt, kam ja eher wie eine Retourkutsche der EU rüber und wurde schon deshalb nicht so recht ernst genommen. Und jetzt ist, obwohl Bobbele nachgegeben hat, genau das eingetreten. Nur eben nicht aus Rachsucht, sondern durch die Macht des Tatsachen oder, wie Barnier sagte, als Ausfluß normalen Lebens eines Drittlandes.

 
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Offline Schreibtischtäter

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Einmal mehr zeigt sich, dass man gegen "mehr" nicht anstinken kann, schon gar nicht mit so ner alten Segelfregatte wie dem UK. Die wird von der Gefechtslinie der europäischen Staaten einfach übergesegelt, zu Treibholz verarbeitet und lausig in Lee liegen gelassen... und das nicht mal mit böser Absicht. Es war bekannt, dass ohne gescheites Abkommen die Kosten steigen, neue Kosten auf Aufwände kommen und ganze Geschäftsmodelle ins Wanken geraten. Richtig fies wirds für die Banken, die Fischer interessieren die Politiker in London nur, wenn man damit martialische Rhetorik betreiben kann. Für die Wirtschaft haben die Fischer keine Bedeutung, Bobbele und Rees-Moog haben ganz andere Probleme.

Ein paar nette Beispiele: https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-01/grossbritannien-handel-brexit-folgen-wirtschaft-eu-wirtschaft-abkommen?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Bei NDR Info kam ein Bericht, nach dem die Kosten für die neue Bürokratie etwa der Nettozahlung GBs an die EU entsprechen... jedoch ohne die gleichzeitigen Benefits (EU-Wirtschaftsraum und RoI durch verfügbare und investiv wirksame EU-Förderungen). Insbesondere die sowieso strukturschwachen Regionen auf der Insel dürften bald ziemlich doof aus der Wäsche gucken: Bisher hat London da wenig gemacht und sich auf die EU verlassen. Jetzt ist der warme Regen weg.
 
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Ein paar nette Beispiele: https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-01/grossbritannien-handel-brexit-folgen-wirtschaft-eu-wirtschaft-abkommen

...

Im Grunde nur eine hübsche Zusammenfassung all dessen, was wir hier schon aus erster Hand hatten.

Bei NDR Info kam ein Bericht, nach dem die Kosten für die neue Bürokratie etwa der Nettozahlung GBs an die EU entsprechen

...

Kaffeesatz. In dem Maße, wie Leute ihr Gewerbe abwickeln, weil es nichts mehr abwirft, mindert sich auch die Gesamtsumme der Bürokratiekosten.
Die Kleinstselbständigen, die sich bislang über Plattformen wie Amazon, ebay oder etsy über Wasser halten konnten, werden bald merken, daß mit dem heimischen Markt alleine nichts geht.
Den ganzen Kram, den man sich nebenbei mal mit geholt hat, mag man ja bei den Briten nicht mehr kaufen, weil die Paketfirmen mit ihren Außenhandelsgebühren den Warenwert über die jetzt noch existierende 22-Euro-Freigrenze heben und die Schmiere dann mit Einfuhrumsatzsteuer womöglich ein Vielfaches dessen kostet, was sie einem bei aller Liebe zum Handwerk wert sein kann.

https://community.etsy.com/t5/All-About-Shipping/Are-UK-sellers-still-selling-to-the-EU/m-p/132728405#M389331

https://www.theguardian.com/business/2021/jan/26/an-absolute-killer-small-uk-firms-struggle-with-brexit-vat-rules

Zitat
...
Insbesondere die sowieso strukturschwachen Regionen auf der Insel dürften bald ziemlich doof aus der Wäsche gucken: Bisher hat London da wenig gemacht und sich auf die EU verlassen. Jetzt ist der warme Regen weg.


"Geschwätz von gestern" oder so:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2016-08/subventionen-brexit-eu-grossbritannien-landwirtschaft-infrastruktur-universitaeten

« Letzte Änderung: 26. Januar 2021, 18:49:41 von dtx »
 
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« Letzte Änderung: 26. Januar 2021, 23:17:18 von dtx »
 
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Der Streit zwischen der EU und Astrazenica hat mehrere Seiten, an denen man Bobbeles Mannschaft als Unbeteiligte sehen kann, aber nicht muß. Am Ende wird es wohl darauf hinauslaufen, daß die EU-Kommission ein britisches Exportverbot mit ähnlicher Münze begleichen will.

https://www.theguardian.com/world/2021/jan/28/belgium-launches-investigation-of-astrazeneca-vaccine-plant

 
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Bobbele fuhr nach Schottland, um Wahlkampf für Sturgeon zu machen. Gut, nicht wirklich. Aber das sei in etwa das Ergebnis der Reise:

https://www.theguardian.com/politics/2021/jan/28/boris-johnsons-scotland-trip-proves-essential-to-nobody

 
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Offline Rabenaas

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Britische EU-Exporte brechen um 68 Prozent ein

Die Bilanz der britischen Spediteure ist verheerend: Laut einer Verbandsumfrage sind die Ausfuhren in die EU in einem Jahr um zwei Drittel gesunken. Die Regierung in London dementiert: Die Daten könnten nicht stimmen.

spiegel.de am 07.02.2021

War ja leider nicht anders zu erwarten. Kein Grund zur Häme, da hängen Existenzen dran.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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So wie die das in dem "Teaser" schreiben, stimmt das ja auch nicht ganz:

Zitat
...
Die Exporte aus britischen Häfen in die EU sind laut einer Branchenumfrage wegen des Brexits drastisch zurückgegangen: Im Januar lagen die Ausfuhren aus Großbritannien nach Europa 68 Prozent niedriger, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.


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Die Exporte sind also nicht innerhalb der letzten zwölf Monate kontinuierlich auf ein Drittel gesunken, sondern "nur" im vergangenen Monat. Auf der anderen Seite ist das noch nicht alles, schließlich gehen Online-Händler etwa eines Drittels der von ihnen exportierten Ware verlustig: https://www.bbc.com/news/business-55757931

Außerdem gibt neben den Zollformalitäten noch weitere Baustellen. Britische Häfen werden wegen Überfüllung von vielen Reedern gar nicht mehr angelaufen. Und für Verstöße gegen Corona-Auflagen drohen beim Grenzübertritt drastische Geld- oder gar Gefängnisstrafen, wie man auf den Portalen der Fährlinien nachlesen kann.



 
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