Post-Brexit: Die Beziehungen zwischen EU und UK

[Reichskasper Adulf Titler]

Nur die Frisur sitzt besser. Was vorher wie ein schlecht frisierter und nass gewordener Terrier aussah, sieht jetzt aus wie ein gebügelter bissiger Terrier. Aber vielleicht brauchen die Briten diese Hardliner um irgendwann nach hartem Aufschlag doch noch wach zu  werden.

[BlueOcean]

Die "stiff upper lip" haben sie schon mal in Stellung gebracht. Nach einer Umfrage wollen 25% der Briten im Winter nicht heizen wenn es zu teuer ist. Außerdem will Truss den armen Reichen mit Steuerentlastungen helfen.

Das ist aber alles halb so schlimm wenn man den dortigen Medien glaubt. Laut denen gehen nämlich in Europa und insbesondere in Deutschland die Lichter aus, es gibt kein Gas, wir hungern und wir frieren jetzt schon, die Läden sind leer und Benzin ist unbezahlbar. Lastwagen fahren nicht mehr und eigentlich liegt der ganze Kontinent am Boden. Und falls doch nicht schon jetzt, dann aber ganz bald. Selig sind nur die glücklichen Briten auf ihrem Brexit-Eiland.

[Reichskasper Adulf Titler]

Schaumermal, was der brit. Regierung noch einfallen wird, wenn sich die Probleme durch Krieg und Sanktionen auch in England zeigen. Ich traue der Truss zu, dass sie die EU dann erpressen wird, nach dem Motto, wir unterstützen die Ukraine nicht mehr, wenn die EU uns nicht unterstützt.

[Reichsschlafschaf]

Aus aktuellem Anlaß





Sie konnte das Bobbele noch entlassen.

RIP

[oschy]

r.i.p. 

//Edith sagt: Schönes Symbolbild zum Abschied:



gruß oschy

[Reichsschlafschaf]

Die Lügenpresse versucht Zweifel an dem superduper Brexit zu streuen:

Kehrtwende in der Migrationspolitik
Großbritannien verabschiedet sich von zentralem Brexit-Versprechen

Strenge Einwanderungsregeln waren Kern der Brexit-Kampagne. Doch fehlende Trucker aus Polen und anderer Fachkräftemangel bedrohen zunehmend die britische Wirtschaft. Das sieht nun offenbar auch die neue Regierungschefin Liz Truss ein.
25.09.2022, 13.37 Uhr

Großbritanniens neue konservative Regierungschefin Liz Truss bricht mit dem Erbe ihres Vorgängers Boris Johnson. Wie mehrere britische Medien übereinstimmend berichten, plant ihre Regierung, die Einwanderungsregeln zu lockern und so die Wirtschaft anzukurbeln.

Das Vereinigte Königreich kämpft seit Wochen mit galoppierender Inflation  von fast zehn Prozent und einer ins Haus stehenden Rezession . Dem will Truss nun entgegenwirken, indem sie die sogenannte »shortage occupation list« ausweitet. Branchen auf dieser Liste können durch vereinfachte Arbeitsvisa leichter Mitarbeiter aus dem Ausland anwerben.

Wie der »Guardian« und die »Sun« berichten, soll zudem die Obergrenze von 40.000 Visa fallen und die maximale Aufenthaltsdauer von einem halben Jahr aufgehoben werden. Das solle unter anderem der Landwirtschaft helfen, aber auch den vom EU-Austritt gestressten Sektoren Gesundheit und Logistik.

Die Regierung dementierte die Berichte bislang nicht. Man habe schnell etwas unternehmen müssen, um Menschen mit den richtigen Fähigkeiten zu gewinnen und Wirtschaftswachstum zu stimulieren, zitiert der »Guardian« eine Quelle aus Downing Street No. 10, dem Sitz der Premierministerin. »Dazu werden wir die Grenzen in einigen Bereichen anheben, in anderen absenken.« Zudem wolle man Arbeitslose schnell »zurück an die Arbeit bringen«.

Spoiler

Mit dem Brexit hatte Truss’ Amtsvorgänger Boris Johnson die Regeln für Arbeitskräfte aus der EU  deutlich verschärft. Das Versprechen niedrigerer Zuwanderung und mehr Jobs für Briten war eines der Hauptargumente für den Austritt aus der EU. So wollte er vermuteten Ängsten in der britischen Arbeiterklasse begegnen, Arbeitsplätze an Immigranten vor allem aus Osteuropa zu verlieren. Seither sind aufwendige und teure Visaverfahren nötig.

In der Folge klagten zahlreiche Branchen über einen erheblichen Personalmangel. Durch fehlende Lkw-Fahrer  blieben Supermarktregale leer, es kam zu langen Staus an den Tankstellen. Auch die Agrar- und Fleischindustrie klagte über einen erheblichen Mangel.

Nahrungsmittel verrotteten auf den Feldern, etliche Schweine mussten gekeult werden. Viele Hotels und Restaurants reduzierten Angebote und Öffnungszeiten. Vor allem in diesen Bereichen waren sehr viele EU-Bürger beschäftigt.

In vielen Bereichen sind Arbeitnehmer bis heute knapp. Die Wirtschaft fordert daher seit Wochen Visaerleichterungen – und hat damit offenbar im neuen Kabinett Gehör gefunden.

Bereits während ihres Wahlkampfes hatte Truss versprochen, den Mangel an Arbeitskräften mit einer kurzzeitigen Ausweitung der Visaerleichterungen für Saisonarbeiter begegnen zu wollen. Dennoch dürfte sie mit dem jetzigen Plan vor allem Brexit-Unterstützer gegen sich aufbringen.

Ängstlich scheint die Premierministerin immerhin kaum: Erst kürzlich waren ihre Pläne für eine Steuerreform bekannt geworden, die vor allen Dingen wohlhabenden Privatiers und Unternehmen zugutekommt.

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https://www.spiegel.de/ausland/grossbritannien-verabschiedet-sich-von-zentralem-brexit-versprechen-a-6dd7a9f6-bf74-4c3c-a9b6-f2d0e32b9594

[Reichskasper Adulf Titler]

Nein!
Doch!
Oh!

[Sandmännchen]

Nun, die Migranten haben Auswahl. Sie sind nicht nur im UK begehrt, solange sie billig arbeiten. Wo man kurz zuvor rausgeworfen wurde, da geht man eher nicht mehr hin.

[Goliath]

@Sandmännchen Ich glaube schon, daß die Leute wiederkommen würden, aber zu ihren Bedingungen.

[Sandmännchen]

Zum einen werden die meisten inzwischen etwas anderes gefunden und sich dort eingerichtet haben, zum anderen hat man sie ja schon etwas übel abgeschoben. Sowas merken sich die meisten Leute.

[BlueOcean]

Liz Truss und ihr Kwasi-Kanzler sind so erfolgreich gestartet, dass die Medien jetzt schon spekulieren wie viele Briefe des Misstrauens bereits wieder bei der Partei abgegeben worden sind.

War aber auch zu schön wie das britische Pfund fast senkrecht nach unten stürzte, während der neue Kanzler das Sofortprogramm zur Schaffung von dauerhaftem Wachstum vorgestellt hat. Und alle Versäumnisse von Boris, also eigentlich alles, fällt ihnen zusätzlich noch derbe auf die Füße.

[Neubuerger]

War aber auch zu schön wie das britische Pfund fast senkrecht nach unten stürzte, während der neue Kanzler das Sofortprogramm zur Schaffung von dauerhaftem Wachstum vorgestellt hat. Und alle Versäumnisse von Boris, also eigentlich alles, fällt ihnen zusätzlich noch derbe auf die Füße.

Und das war so erfolgreich, das die Bank of England eingreifen musste, damit ihnen die Pensionsfonds nicht reihenweise pleitegehen. Das von Truss nicht viel zu erwarten war, ist vorher klargewesen, aber das sie quasi in ihrer ersten ernsthaften Woche im Amt Johnson so dermassen unterbietet, nicht. Wenn sie so weitermacht, ist sie vor Weihnachten weg. Und das wäre gut so.

[Grashalm]

Das mit dem wir senken Steuern um die Wirtschaft anzukurbeln haben wir doch nicht zum ersten Mal gehört. Wer hat sich das eigentlich ausgedacht?

[Neubuerger]

Das mit dem wir senken Steuern um die Wirtschaft anzukurbeln haben wir doch nicht zum ersten Mal gehört. Wer hat sich das eigentlich ausgedacht?

Du meinst die Trickle-Down-Economics? Da gibt es einige Ansätze, den Begriff geprägt hat letztendlich ein Berater von Ronald Reagan, der das auch als Politikinstrument eingesetzt hat. Die Wikipedia hat da einiges an Hintergrund dazu.

[mork77]

Derweil geht es weiter ins Chaos

https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-09/grossbritannien-kwasi-kwarteng-liz-truss-bank-of-england

Kwarteng musste sich diese Woche harte Kritik von Ökonomen anhören, etwa von Danny Blanchflower, ehemals Mitglied der Bank of England: "Wenn ein Schatzkanzler das Pfund zum Abstürzen bringt, den Anleihemarkt crasht, die Börse nervös wird, der Immobilienmarkt vor einem Absturz steht und Rezession droht, dann ist die Reputation ruiniert." Die Frage sei, wie lange die Regierung durchhalte, ob sie die Maßnahmen überhaupt durchs Parlament bekomme. "Ich habe so eine katastrophale Inkompetenz noch nie erlebt."

Es läuft.