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Da erzählt Bobbele mal wieder Quatsch.
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Nö. Er lügt so dreist und frech, wie er es lange nicht getan hat. Die "90 von 180 Tagen" betreffen wahlweise einen Touristen- oder ein Business-Aufenthalt, wobei letzterer bedeutet, daß man zum Schwätzen während Verhandlungen und nicht zum bezahlten Arbeiten kommt.
Die EU bietet Künstler anderer Länder standardmäßig ein visafreies Auftreten an. Das haben die Briten abgelehnt, weil das ein auf Gegenseitigkeit basierendes Verfahren wäre und die kleine Priti keine Künstler aus der EU im Land haben will.
Und jetzt beschimpft Bobbele die EU, weil die sagt, daß es mangels einer gemeinschaftsweiten Regelung Sache jedes einzelnen Landes wäre, britische Künstler für bezahlte Auftritte reinzulassen oder auch nicht. Folglich müßten die, wenn sie in Strasbourgh und dann in Kehl auftreten wollten, Visa in Frankreich und in Deutschland beantragen und für den Transport ihres Krempels über den Rhein eine detaillierte Zollerklärung abgeben, in der jedes Kabel, jedes Adapterstück, jedes Mikrofon ... aufgeführt ist. Und die Instrumente, die Elfenbeinverzierungen haben, sollten sie sowieso besser zu Hause lassen, sonst sind die womöglich weg ...
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Die meisten Künstler benötigen weltweit Visa um aufteten zu dürfen. Das ist Bürokratie, aber das erledigt das Tour-Management, ebenso wie die Zollformalitäten für die Instrumente und weiteres Equipment.
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Soweit muß man es erst einmal bringen, daß man sich ein Nagement leisten kann. Abgesehen davon, daß die Briten - das zeigt das Beispiel Sir Rattles - demnächst Probleme kriegen dürften, erstklassige Künstler für ihre Orchester zu kriegen, wenn Tourneen absehbar kaum durchzuführen sind, trifft das eher die Jungspunde, die sich zu viert in einen Bus mit Anhänger hocken und sich bisher auf kleinen Gigs in der EU die ersten Sporen verdienen konnten.
Jetzt sind dafür Arbeits-Visa und -Genehmigungen fällig, deren Gebühren sich zumindest bei Priti gewaschen haben - die will, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dafür 224 Pfund pro Person. Das zahlt man nicht, um sich auf einer Kirmes die ersten Sporen zu verdienen.
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Was beklagt er denn?
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Bobbele? Nix. Den langweilt das nur. Klagen wird sein Finanzminister, wenn er irgendwann mal Einnahmen wie zu Vor-Corona-Zeiten haben will. Da hat die britische Musikindustrie nämlich so viel erwirtschaftet wie die Finanzbranche.