Eine formale Kriegserklärung ist nicht nötig, um "Kriegszustand" zu erreichen. Letztendlich sind die Erklärungen aller Alliierten zur Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland auch ausreichend, um Frieden zu definieren. (Frieden ist die Abwesenheit von Krieg) deshalb ist auch kein Friedensvertrag notwendig. Der 2+4 Vertrag definierte das Ende des Krieges nochmals (und abschliessender), da es erstens keine einseitige Erklärung (der Sieger) war und zweitens unmittelbare Kriegsfolgen (Besatzungszonen) abschaffte. Praktisch herrschte ab der Kapitulation der Wehrmacht Frieden, weil das DR keine Möglichkeit zur Kriegsführung mehr besaß bzw. mit der Kapitulation auf die Steuerung der Kriegsführung "verzichtete". Ab da gabs "nur" noch Gefechte, die keinem größeren Plan (von detuscher Seite) mehr folgen konnten. Die Proklamationen der Alliierten fast 10 Jahre später waren ein formaler Akt, der auch Binnenwirkung zur Normalisierung der Beziehungen und zur Beendigung gesetzlicher Maßnahmen zur Kriegsführung hatte.
Polen: Hier wird andersrum ein Schuh draus. Mit dem Ultimatum an Polen (welches an Großbritannien mit 24h Frist übergeben wurde) und der anschließenden Verkündung, dass Polen abgelehnt hätte (einen 16 Punkte-Katalog, der Polen nie schriftlich vorgelegen hat) hat sich das DR als Aggressor gezeigt. Das Ultimatum wurde grundlos in der Sache und in der Befristung gestellt, die implizite Androhung von Gewalt deutscherseits war allen klar, somit hat das Deutsche Reich hier OHNE Kriegserklärung einen Krieg begonnen. Völkerrechtlich gültige Gründe für den Krieg waren NICHT vorhanden.