Autor Thema: Querdenken  (Gelesen 1082160 mal)

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Offline Observer

Re: Querdenken
« Antwort #6975 am: 1. Dezember 2021, 16:03:33 »
Zitat
(6) Die Mitglieder verpflichten sich, sofern dies nicht aus Witterungsgründen geboten ist, ihren Kopf nicht zu bedecken und ihr Gesicht nicht zu verhüllen, um zwischen Ihrem Antlitz und ihrem Haupt keine Hürden zu Gott zu errichten. Im Sinne ökumenischer Feierlichkeiten sind die Gebräuche anderer Religionsgemeinschaften auch im Punkte der Verhüllung zu respektieren.

"Also Meister, sorry so n Bauhelm ist mir aus religiösen Gründen verboten."  :facepalm:

"So n Fahrradhelm ist des Teufels!1!! Mein Hirn muss unbedeckt bleiben! Damit es nach einem Fahrradunfall direkt durch den Gulli zu Gott auffahren kann."
 

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Re: Querdenken
« Antwort #6976 am: 1. Dezember 2021, 16:19:14 »
Hab ich was übersehen? Da steht nix von Major Pansen, oder?

Laut @FlugschuleE und anderen Twitter-Quellen:



gruß oschy
höhööö!
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Re: Querdenken
« Antwort #6977 am: 1. Dezember 2021, 17:44:54 »
Diesmal nicht Sachsen, sondern Hessen:




 
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Re: Querdenken
« Antwort #6978 am: 1. Dezember 2021, 18:30:52 »
 Ach, ja, heut ist ja „Generalstreik“!

Ich hab heut nix gekauft, bin ich jetzt auch ein Generalstreikender …?    :scratch:





Zitat
„Querdenken“
FLOP STATT GENERALSTREIK

Seit Wochen kündigt die „Querdenken“-Bewegung einen Generalstreik für den 1. Dezember 2021 an. Bürger:innen sollen ihre Arbeit niederlegen, es soll nicht eingekauft oder anderweitig konsumiert werden. Dazu wollen sich die „Querdenker:innen“ zu unangemeldeten Demos treffen, um wie so oft gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Doch bisher ist nur sehr wenig vom Generalstreik zu hören. Und selbst in Österreich, wo FPÖ-Chef Herbert Kickl zum Streiken aufruft, ist die Resonanz gering.

Von Stefan Lauer| 1. Dezember 2021

Generell scheint vielen Beteiligten nicht ganz klar zu sein, was ein Streik genau bedeutet. Selbst Kickl, immerhin der ehemalige Innenminister der Alpenrepublik und gerade erst aus der Covid-Quarantäne zurück, scheint sich darüber nicht ganz klar zu sein: „Es gibt zwar in Österreich kein individuelles Streikrecht, aber natürlich kann sich jeder Urlaub oder Zeitausgleich nehmen.“ Im Urlaub streiken oder Überstunden abbauen, die Arbeitskämpfe der Vergangenheit wurden so jedenfalls nicht gewonnen. In Telegram-Gruppen wird dazu aufgerufen, sich in Formulare einzutragen, die auf Google-Dokumenten basieren, wenn man am Streik teilnehmen möchte: „Wenn auch Du ein Zeichen setzen möchtest und am Streik teilnehmen wirst, bitten wir, Dich beim Formular einzutragen“ (sic). Auch das eher ungewöhnlich im internationalen Arbeitskampf.
Spoiler
Tatsächlich sind Generalstreiks, zumindest als politische Streiks, in Deutschland und Österreich rechtswidrig. Auch das könnte ein Grund für die lauwarme Mobilisierung des Ex-Innenministers sein. Die deutsche Anti-Corona-Aktivistin Eva Rosen, die vor allem dafür bekannt ist, Spenden und Schenkungen von ihren Anhänger:innen zu sammeln, umgeht dieses Problem und ruft in einem Video zum „streichen“ auf und posiert mit einem unbenutzten Farbroller und dekorativen Farbklecksen im Gesicht.

Ohnehin lassen viele der Streikaufrufe die Grenzen zwischen Realität und Satire verschwimmen. So mobilisiert etwa ein Mann namens Dave mit wirrer Frisur und großer weißer Sonnenbrille zum Streik. Der YouTuber lebt offenbar in Tansania — die Wahlheimat von „Schwindelarzt“ und „Querdenken“-Ikone Bodo Schiffmann — und dreht seine Videos in einer Art Partykeller mit Rauhfasertapete und Holzregalen in Eiche rustikal. Im Hintergrund stehen Schnapsflaschen und ein gerahmtes Bild von Xavier Naidoo: „Vielleicht wirkt ein Streik ja besser als eine Demo“, heißt es in einem seiner letzten Videos. Und: „Ok, 1.12. Ich steh schon mit dem Arsch an der Wand, da können wir das ja mal machen.“ Bescheidenheit oder Zurückhaltung sind offensichtlich nicht die Sache des Wahltansanianers: „Lasst uns doch mal was ausprobieren und einen neuen Eintrag in die Geschichtsbücher schreiben“.

In die Geschichtsbücher dürfte es der 1. Dezember 2021 wegen eines Generalstreiks allerdings vermutlich nicht schaffen. Dafür ist die Verwirrung um so größer. Unklar ist in der Szene etwa, ob der Streik nun in Österreich, in Deutschland oder in beiden Ländern stattfindet. In Wien gab es Kundgebungen mit mehren hundert Teilnehmenden. In den einschlägigen Telegram-Kanälen wird aber auch zu Demonstrationen in Deutschland aufgerufen. Besonders viele Teilnehmende lassen sich dazu aber offenbar nicht mobilisieren. In Gera waren offenbar 150 Personen vor dem Theater, in Berlin versuchten einige „Querdenker:innen“ vor der österreichischen Botschaft Solidarität zu zeigen. In „Querdenken“-Gruppen aus Dresden versuchten sich Teilnehmende zu vernetzen, aber scheiterten offenbar an zu wenig Resonanz, während in Leipzig insgesamt eine Frau an einer Streik-Demo teilnahm.

Wie bei „Querdenken“ üblich, sind auch beim Generalstreik vor allem Rechtsaußen-Akteur:innen federführend. Wie schon bei der letzten großen Demo in Wien, mobilisieren hauptsächlich die rechtspopulistische FPÖ, die „Identitäre Bewegung“ und andere Rechtsextreme zur Teilnahme. Etwa der Web-Video-Sender „Auf1“ mit Chefredakteur Stefan Magnet: „Der 37-jährige Magnet hat eine lange Geschichte in der Rechts-außen-Szene, er war Mitglied des Neonazi-‚Bund freier Jugend: (BfJ), trat gemeinsam mit dem Neonazi Gottfried Küssel auf und predigt auf dem Sender Auf 1 gegen den ‚Corona-Betrug‘“ heißt es etwa im österreichischen Standard.

In einem animierten Video des Senders wird für den Streik mobilisiert und zum zivilen Ungehorsam und Störaktionen aufgerufen: „Es braucht keine Millionen von Demonstranten. Schon zwei oder drei selbstständig denkende Menschen an der richtigen Stelle können ganze Lieferketten zusammenbrechen lassen“, heißt es etwa. Zusammen mit der immer drastischeren Radikalisierung der Szene, vor der viele Beobachter:innen warnen, können solche Aussagen durchaus als Drohungen verstanden werden.

In Deutschland rufen auch die „Rapbellions“ zu einem Generalstreik im gleichnamigen Song auf. Die Gruppe hatte sich eigentlich um den Verschwörungsideologien verbreitenden Sänger Xavier Naidoo gegründet. Außer dem Star sind alle andere beteiligten Rapper eher unbekannt. Der aktuelle Song muss allerdings ohne Naidoo auskommen, dafür ist diesmal „Proto“ dabei, bürgerlich Kai Naggert, der in verschiedenen Musik-Projekten der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ aktiv ist. Naggert versucht sich bereits seit längerem als HipHopper, früher zusammen mit Chris Ares (Christoph Zloch), einem Rechtsaußen-Aktivisten, der mittlerweile von der Bildfläche verschwunden ist. Der Songtext ist martialisch und präsentiert den Streik als einzig noch mögliche Option: „Wir haben Freund verloren, wir haben Familienmitglieder verloren, wir haben unseren Job verloren. Unsere Aufrufe im Netz haben nichts gebracht, unsere Demonstrationen auf der Straße haben nichts gebracht“, heißt es etwa. Die Lösung: „Generalstreik, Generalstreik. Scheiß auf die Arbeit und beginnt den Generalstreik. Generalstreik, Du darfst kein Schaf sein. Wenn wir nix machen, dann entsteht hier die Apartheid“ oder die alternative Zeile „Wenn wir nix machen, landet jeder unterm Grabstein“.

Sollte der Streik aber trotzdem zum Flop werden, hat die Bewegung  bereits vorgesorgt. Der 1. Dezember wird in diversen Gruppen nämlich jetzt schon nur noch als „Warnstreik“ bezeichnet, richtig los gehe es erst später: „Nach dem Warnstreik am 01.12., gehen wir am 12.12. in den Streik gegen die Impfpflicht. Dieser soll so lange andauern, bis die Regierung zurücktritt, oder öffentlich und verbindlich die Pläne für die Impfpflicht aufgibt“.

Aber noch ist der Tag nicht zu Ende. Denn um 20 Uhr ist schon die nächste große Aktion der „Querdenker“ geplant. Dann wollen nämlich alle das Licht ausschalten und elektrische Geräte vom Strom nehmen. Was sich die Bewegung davon genau verspricht, wird allerdings nicht klar.
[close]

https://www.belltower.news/querdenken-flop-statt-generalstreik-124883/





Diese Schwachmaten ...!   :rotfl:
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„Wenn die verdorbenen Leute sich zusammentun und dadurch eine Macht werden, dann müssen die anständigen Leute nur das gleiche tun. So einfach ist das. (Leo Tolstoi, Krieg und Frieden)
 
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Re: Querdenken
« Antwort #6979 am: 1. Dezember 2021, 18:43:21 »
Ich hab heut nix gekauft, bin ich jetzt auch ein Generalstreikender …? 

Du bist zu spät.
Kauf-nix-Tag war am 27.11.!
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Re: Querdenken
« Antwort #6980 am: 1. Dezember 2021, 19:19:00 »
Ich komme aktuell über eine Sache nicht hinweg. Die Regierung ruft immer deutlicher zum Impfen auf und tastet sich vorsichtig an eine Impfpflicht heran, ist aber unfähig, die dafür nötigen Mengen an Impfdosen und die nötige Infrastruktur zu organisieren. Dieses Versagen schafft bei immer mehr Menschen Frust und Wut.

Ach was, Frust und Wut … ich bin so abartig tiefenentspannt, ich könnte immer noch platzen ob der unsäglich unfähigen Vorgehensweise, die ich in den letzten Tagen erleben durfte.

Ich versuchte, für meine Eltern Boostertermine zu organisieren. Da gibt's ab heute ein neues Angebot des Landkreises. Nur mit Termin, um Warteschlangen zu vermeiden. Super Sache, nur leider ist die Buchungssoftware entweder Mist oder falsch konfiguriert, jedenfalls ging da gestern, als das sehr kurzfristig in der Zeitung stand, erst mal nichts. Ok, kann ja auch vielleicht der Ansturm sein … da kann ein Server auch mal in die Knie gehen, selbst wenn man Server samt Software für diese Impfaktion einkauft und man zumindest beim SAAS-Anbieter hätte ahnen können, daß das richtig abgeht. Nun gut.

Es gibt ja noch eine Telefonnummer, die man anrufen kann. Ab morgen. Daß man die angesichts eines nicht funktionierenden Onlineangebots mal ein, zwei Tage früher scharf schaltet, das geht überhaupt nicht. Die Dame im Rathaus konnte mir auch nur sagen, daß es da wohl ein Problem gäbe und man mit Hochdruck daran arbeiten würde. Gestern Abend dann hat der Link funktioniert und es gab keinen "404 - Seite nicht gefunden" mehr sondern tatsächlich die Möglichkeit, sich keine Termine zu buchen. Richtig, keine. Es gab schlicht keine, keinen einzigen, nirgends.

Heute morgen um halb drei gab es dann tatsächlich ein paar Termine, ich konnte zwei abgreifen, immerhin für nächsten Montag. Heute Mittag war wieder alles ausgebucht oder, was ich eher glaube, das System mal wieder kaputt optmiert. Aber die Idee, eine Terminhotline anzubieten, die man nur für den absoluten Ausnahmefall, daß jemand kein Internet hat überhaupt benutzt sehen will und die dann, wenn es beim Landkreis mit dem Internet nicht klappt, erst mal vom AB bedienen zu lassen, damit man sich dann am Donnerstag einen Termin für den Vortag machen kann – die Idee hat mich echt schwer beeindruckt.

Ach ja, die Nummer mit dem Telefon hat auch noch eine Pointe, falls man über so was lachen kann: Die Telefonnummer wurde nicht etwa in der Pressemitteilung erwähnt sondern nur auf der Homepage der Stadt resp. des Landratsamtes. Das ist sinnvoll, wenn die Menschen ohne Internetzugang anrufen sollen.

Wenn die jetzt heute nicht angefangen haben zu impfen, weil sich gestern noch niemand anmelden konnte, dann sind das im schlechtesten Fall 450 Impfungen, die nicht stattgefunden haben. Zumindest hat man diese Zahl noch stolz in die Zeitung schreiben lassen.

Naja, meine Eltern bekommen jetzt dann ihren Booster, ich bin Mitte Januar dran; zumindest, wenn es Impfstoff gibt.
« Letzte Änderung: 1. Dezember 2021, 19:53:24 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Re: Querdenken
« Antwort #6981 am: 1. Dezember 2021, 20:00:34 »
Ach, ja, heut ist ja „Generalstreik“!

Ich hab heut nix gekauft, bin ich jetzt auch ein Generalstreikender …?    :scratch:





Zitat
„Querdenken“
FLOP STATT GENERALSTREIK

Seit Wochen kündigt die „Querdenken“-Bewegung einen Generalstreik für den 1. Dezember 2021 an. Bürger:innen sollen ihre Arbeit niederlegen, es soll nicht eingekauft oder anderweitig konsumiert werden. Dazu wollen sich die „Querdenker:innen“ zu unangemeldeten Demos treffen, um wie so oft gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Doch bisher ist nur sehr wenig vom Generalstreik zu hören. Und selbst in Österreich, wo FPÖ-Chef Herbert Kickl zum Streiken aufruft, ist die Resonanz gering.

Von Stefan Lauer| 1. Dezember 2021

Generell scheint vielen Beteiligten nicht ganz klar zu sein, was ein Streik genau bedeutet. Selbst Kickl, immerhin der ehemalige Innenminister der Alpenrepublik und gerade erst aus der Covid-Quarantäne zurück, scheint sich darüber nicht ganz klar zu sein: „Es gibt zwar in Österreich kein individuelles Streikrecht, aber natürlich kann sich jeder Urlaub oder Zeitausgleich nehmen.“ Im Urlaub streiken oder Überstunden abbauen, die Arbeitskämpfe der Vergangenheit wurden so jedenfalls nicht gewonnen. In Telegram-Gruppen wird dazu aufgerufen, sich in Formulare einzutragen, die auf Google-Dokumenten basieren, wenn man am Streik teilnehmen möchte: „Wenn auch Du ein Zeichen setzen möchtest und am Streik teilnehmen wirst, bitten wir, Dich beim Formular einzutragen“ (sic). Auch das eher ungewöhnlich im internationalen Arbeitskampf.
Spoiler
Tatsächlich sind Generalstreiks, zumindest als politische Streiks, in Deutschland und Österreich rechtswidrig. Auch das könnte ein Grund für die lauwarme Mobilisierung des Ex-Innenministers sein. Die deutsche Anti-Corona-Aktivistin Eva Rosen, die vor allem dafür bekannt ist, Spenden und Schenkungen von ihren Anhänger:innen zu sammeln, umgeht dieses Problem und ruft in einem Video zum „streichen“ auf und posiert mit einem unbenutzten Farbroller und dekorativen Farbklecksen im Gesicht.

Ohnehin lassen viele der Streikaufrufe die Grenzen zwischen Realität und Satire verschwimmen. So mobilisiert etwa ein Mann namens Dave mit wirrer Frisur und großer weißer Sonnenbrille zum Streik. Der YouTuber lebt offenbar in Tansania — die Wahlheimat von „Schwindelarzt“ und „Querdenken“-Ikone Bodo Schiffmann — und dreht seine Videos in einer Art Partykeller mit Rauhfasertapete und Holzregalen in Eiche rustikal. Im Hintergrund stehen Schnapsflaschen und ein gerahmtes Bild von Xavier Naidoo: „Vielleicht wirkt ein Streik ja besser als eine Demo“, heißt es in einem seiner letzten Videos. Und: „Ok, 1.12. Ich steh schon mit dem Arsch an der Wand, da können wir das ja mal machen.“ Bescheidenheit oder Zurückhaltung sind offensichtlich nicht die Sache des Wahltansanianers: „Lasst uns doch mal was ausprobieren und einen neuen Eintrag in die Geschichtsbücher schreiben“.

In die Geschichtsbücher dürfte es der 1. Dezember 2021 wegen eines Generalstreiks allerdings vermutlich nicht schaffen. Dafür ist die Verwirrung um so größer. Unklar ist in der Szene etwa, ob der Streik nun in Österreich, in Deutschland oder in beiden Ländern stattfindet. In Wien gab es Kundgebungen mit mehren hundert Teilnehmenden. In den einschlägigen Telegram-Kanälen wird aber auch zu Demonstrationen in Deutschland aufgerufen. Besonders viele Teilnehmende lassen sich dazu aber offenbar nicht mobilisieren. In Gera waren offenbar 150 Personen vor dem Theater, in Berlin versuchten einige „Querdenker:innen“ vor der österreichischen Botschaft Solidarität zu zeigen. In „Querdenken“-Gruppen aus Dresden versuchten sich Teilnehmende zu vernetzen, aber scheiterten offenbar an zu wenig Resonanz, während in Leipzig insgesamt eine Frau an einer Streik-Demo teilnahm.

Wie bei „Querdenken“ üblich, sind auch beim Generalstreik vor allem Rechtsaußen-Akteur:innen federführend. Wie schon bei der letzten großen Demo in Wien, mobilisieren hauptsächlich die rechtspopulistische FPÖ, die „Identitäre Bewegung“ und andere Rechtsextreme zur Teilnahme. Etwa der Web-Video-Sender „Auf1“ mit Chefredakteur Stefan Magnet: „Der 37-jährige Magnet hat eine lange Geschichte in der Rechts-außen-Szene, er war Mitglied des Neonazi-‚Bund freier Jugend: (BfJ), trat gemeinsam mit dem Neonazi Gottfried Küssel auf und predigt auf dem Sender Auf 1 gegen den ‚Corona-Betrug‘“ heißt es etwa im österreichischen Standard.

In einem animierten Video des Senders wird für den Streik mobilisiert und zum zivilen Ungehorsam und Störaktionen aufgerufen: „Es braucht keine Millionen von Demonstranten. Schon zwei oder drei selbstständig denkende Menschen an der richtigen Stelle können ganze Lieferketten zusammenbrechen lassen“, heißt es etwa. Zusammen mit der immer drastischeren Radikalisierung der Szene, vor der viele Beobachter:innen warnen, können solche Aussagen durchaus als Drohungen verstanden werden.

In Deutschland rufen auch die „Rapbellions“ zu einem Generalstreik im gleichnamigen Song auf. Die Gruppe hatte sich eigentlich um den Verschwörungsideologien verbreitenden Sänger Xavier Naidoo gegründet. Außer dem Star sind alle andere beteiligten Rapper eher unbekannt. Der aktuelle Song muss allerdings ohne Naidoo auskommen, dafür ist diesmal „Proto“ dabei, bürgerlich Kai Naggert, der in verschiedenen Musik-Projekten der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ aktiv ist. Naggert versucht sich bereits seit längerem als HipHopper, früher zusammen mit Chris Ares (Christoph Zloch), einem Rechtsaußen-Aktivisten, der mittlerweile von der Bildfläche verschwunden ist. Der Songtext ist martialisch und präsentiert den Streik als einzig noch mögliche Option: „Wir haben Freund verloren, wir haben Familienmitglieder verloren, wir haben unseren Job verloren. Unsere Aufrufe im Netz haben nichts gebracht, unsere Demonstrationen auf der Straße haben nichts gebracht“, heißt es etwa. Die Lösung: „Generalstreik, Generalstreik. Scheiß auf die Arbeit und beginnt den Generalstreik. Generalstreik, Du darfst kein Schaf sein. Wenn wir nix machen, dann entsteht hier die Apartheid“ oder die alternative Zeile „Wenn wir nix machen, landet jeder unterm Grabstein“.

Sollte der Streik aber trotzdem zum Flop werden, hat die Bewegung  bereits vorgesorgt. Der 1. Dezember wird in diversen Gruppen nämlich jetzt schon nur noch als „Warnstreik“ bezeichnet, richtig los gehe es erst später: „Nach dem Warnstreik am 01.12., gehen wir am 12.12. in den Streik gegen die Impfpflicht. Dieser soll so lange andauern, bis die Regierung zurücktritt, oder öffentlich und verbindlich die Pläne für die Impfpflicht aufgibt“.

Aber noch ist der Tag nicht zu Ende. Denn um 20 Uhr ist schon die nächste große Aktion der „Querdenker“ geplant. Dann wollen nämlich alle das Licht ausschalten und elektrische Geräte vom Strom nehmen. Was sich die Bewegung davon genau verspricht, wird allerdings nicht klar.
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Erinnert mich an einen Cartoon von Jim Unger.

"Die haben ja gar nichts auf ihren Schildern"

"Sie streiken ja auch."

"Wer streikt?"

"Die Schildermaler."
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Re: Querdenken
« Antwort #6982 am: 1. Dezember 2021, 20:07:43 »
Erinnert mich an einen Cartoon von Jim Unger.

"Die haben ja gar nichts auf ihren Schildern"

"Sie streiken ja auch."

"Wer streikt?"

"Die Schildermaler."

 ;D LOL

Aber eigentlich ist das ja nur konsequent. Wenn dauerquerulierende Demogänger in den Streik treten, dann kommt halt keiner. Von daher dürfen sie gerne noch ein paar Jahre länger und viel intensiver streiken.
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

Marlene Dietrich
 
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Re: Querdenken
« Antwort #6983 am: 1. Dezember 2021, 20:14:54 »
Ach, ja, heut ist ja „Generalstreik“!

Ich hab heut nix gekauft, bin ich jetzt auch ein Generalstreikender …?   

Lusche, ich habe heute sogar einen Kauf zurückgeschickt.
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"And where are we going to find a lobotomized monkey at this time of night?"
— Jasper Fforde
 
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Re: Querdenken
« Antwort #6984 am: 1. Dezember 2021, 20:19:14 »
Der Burger Shut down war ja auch so ein riesen Erfolg. Vorher noch schnell Vorräte für zwei Wochen gekauft um anschließend das Land durch Streik in die Knie zu zwingen.
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Re: Querdenken
« Antwort #6985 am: 1. Dezember 2021, 20:30:59 »
Zitat
Vorher noch schnell Vorräte für zwei Wochen gekauft um anschließend das Land durch Streik in die Knie zu zwingen.

Im weiteren Bekanntenkreis meiner Freundin ist das bspw. so. Allerdings nicht um das System in die Knie zu zwingen, sondern auf Prepperbasis. Der Lebensgefährte ihrer ehemaligen Klassenkameradin, hat sich wohl letzte Woche für 600 Euro lang haltbare Lebensmittel gekauft, weil er überzeugt davon ist, dass es bald zum Bürgerkrieg und Aufständen kommt.
Eigentlich schwer zu fassen, denn er ist eigentlich nicht dumm. Zahnarzt, aber Impfgegner, Corona-Verharmloser und hängt auch sonst allen möglichen Verschwörungsideologien an. Er geht damit nicht hausieren, schon gar nicht beim Ex-Mann seiner Lebensgefährtin oder bei mir, weil es da immer sofort Contra gibt.  Dennoch verwundert es mich immer wieder, dass dieser Mist auch bei Menschen mit höherem Bildungsniveau auf fruchtbaren Boden fällt
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Re: Querdenken
« Antwort #6986 am: 1. Dezember 2021, 20:55:09 »
Ach, ja, heut ist ja „Generalstreik“!

Ich hab heut nix gekauft, bin ich jetzt auch ein Generalstreikender …?   

Lusche, ich habe heute sogar einen Kauf zurückgeschickt.

Hervorragend, du hast den Unterschied zwischen einem passiven und einem aktiven Streit verstanden.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #6987 am: 1. Dezember 2021, 21:02:05 »
Gozilla ist nicht zufrieden damit, wie es heute in München gelaufen ist.

https://twitter.com/ForscherAfDTier/status/1466129403168149528
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #6988 am: 1. Dezember 2021, 21:11:20 »
Das ist kein Schaf,
das ist eine Ziege.

Nicht mal das können sie.

Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #6989 am: 1. Dezember 2021, 21:26:06 »
Ich komme aktuell über eine Sache nicht hinweg. Die Regierung ruft immer deutlicher zum Impfen auf und tastet sich vorsichtig an eine Impfpflicht heran, ist aber unfähig, die dafür nötigen Mengen an Impfdosen und die nötige Infrastruktur zu organisieren. Dieses Versagen schafft bei immer mehr Menschen Frust und Wut.
Ein Bekannter berichtet heute, dass schon mehr als sechs Monate seit seiner letzten Impfung vergangen sind und er einen Booster-Termin zu bekommen versucht. Zwei Tage vor Ablauf der sechs Monate ließ man ihn mit der Antwort, dass die sechs Monate ja noch nicht rum sind, abblitzen. Seit Wochen bemüht er sich nun um einen Termin. Man nannte ihm jetzt den 12. Januar.

Meine zweite Impfung ist jetzt vier Monate her. Ich habe mich schon um einen Booster-Termin gekümmert, aber auch nur die Antwort erhalten, dass man noch gar nicht wisse, was im Januar sein wird, ob da genug Stoff verfügbar ist und welcher, usw. Einen Termin kann man mir also auch nicht nennen. Man wollte nicht mal beantworten ob ich mich doch schon nach fünf Monaten boostern lassen sollte. Das sieht auch jeder Arzt anders. Es gibt keine einheitlichen Richtlinien.

Impfen ohne Termin geht

- am Hauptbahnhof gegenüber vom Crepes-Stand in dem ehemaligen Reisebüro

- Im Gesundheitsamt in S-West

- Klettpassage in den Räumen der LBBW (Mo - Do)

- Im Milaneo (Fr - Sa)

- Im Impfbus an täglich wechselnden Standorten

Zur Zeit ist es eigentlich einfacher sich einfach impfen zu lassen, als umständlich zu versuchen einen Termin dafür zu bekommen ;)
"gott erhalte putin. und zwar bald."

(danke an @siemers auf twitter für diesen wunderschönen tweet)
 
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