Querdenken

[Sandmännchen]

Noch ein paar rechtliche Betrachtungen.

§ 43 GmbhG:

Die Geschäftsführer haben in den Angelegenheiten der Gesellschaft die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden.

Hierzu Fleischer im MüKo-GmbH RN. 118 ff.

Pflichtwidrig handelt ein Geschäftsführer in der Regel, wenn er Vorleistungen der Gesellschaft ohne hinreichende Sicherung veranlasst. Einen Hauptfall bildet die ungesicherte Darlehensvergabe.

Zusammenfassend heißt es in einer jüngeren Entscheidung des BGH, dass Geschäftsleiter Kredite grundsätzlich nicht ohne übliche Sicherheiten gewähren dürfen und zudem für die ordnungsgemäße Bewertung der Sicherheiten sowie die Beachtung der Richtlinien über Beleihungsobergrenzen Sorge zu tragen haben.

Allerdings sind das alles Forderungen der Gesellschaft gegen den Geschäftsführer. Das kann also ein Gesellschafter nicht einfach als eigene Forderung einklagen (logisch, die anderen Gesellschafter und eventuelle Gläubiger der Gesellschaft hätten gerne auch was davon), und die Gesellschaft selber klagt nicht, weil die Klage ja nur von den Geschäftsführern eingereicht werden kann, also wahrscheinlich (da nicht eingetragen, wissen wir das nicht) V. Fischer.

Für solche Situationen gibt's grundsätzlich die sogenannte Prozessstandschaft, bei der ein Dritter, der gar nicht vertretungsberechtigt ist, zwar im eigenen Namen, aber ein fremdes Recht einklagt (woraus dann auch nur ein Urteil zugunsten der Gesellschaft erfolgen kann) - eine actio pro socio.

Allerdings haben wir ja hier gerade keine eingetragene UG, so dass die Haftungsbeschränkung nach § 13 Abs. 2 GmbHG gar nicht und das GmbhG nur eingeschränkt anwendbar sind (§ 43 GmbHG wird aber analog angewendet, Merkt in MüKo § 11 Rn. 28), vielmehr haftet gesamtschuldnerisch wer handelt. Während der Gründungsphase ist das Vermögen nach hM ein Gesamthandsvermögen, steht also allen Gesellschaftern zu.

Was sich aus der Gesamthand für eine Klage ergibt, dazu muss ich mich erst noch schlau machen. Jedenfalls hängt V. Fischer mit ihrem gesamten Privatvermögen drin. Als GF einer UG i.Gr. tut man gut daran, erst mal die Eintragung zu erledigen, bevor man riskante Dinge tut.

[lobotomized.monkey]

Jedenfalls hängt V. Fischer mit ihrem gesamten Privatvermögen drin.

Genau das wird sie wohl die letzten Wochen gelernt haben. Nur halt nicht vorher, als sie es hätte gebrauchen können.

[echt?]

Die hat VWL und Jura studiert und war Syndikus bei einer Bank!

[Anmaron]

Behauptet sie.

In jedem Fall weiß sie jetzt, dass beim Geld Vertrauen nicht reicht.

[lobotomized.monkey]

Die hat VWL und Jura studiert und war Syndikus bei einer Bank!

Nimm mir es nicht übel, aber ich würde das mal so pauschal bezweifeln wollen. Sollte dieses den Tatsachen entsprechen, dann lässt mich die Person Viviane Fischer ein wenig ratlos zurück.

[Neubuerger]

Die hat VWL und Jura studiert und war Syndikus bei einer Bank!

Dann war sie erheblich naiver, als es in der Position gut gewesen wäre. So oder so, dumm gelaufen.

[Knallfrosch]

Viviane Fischer ist Rechtsanwältin und Diplom-Volkswirtin. Sie war viele Jahre als Syndikusanwältin einer großen deutschen Bank tätig. Im Anschluss arbeitete sie lange Zeit erfolgreich als Investmentmanagerin und In-House-Lawyer bei einer namhaften Risikokapitalgesellschaft mit Schwerpunkt Seed- und Start-Up-Investments. Ihr so gewonnenes Praxiswissen und ihre Markt- und Branchenkenntnis sind wichtige Bausteine der zukunfts- und lösungsorientierten Beratung der Mandanten.

Selbstzitat.

Ich ergänze: Danach ist sie fundamental falsch abgebogen und wird als Stifterin des Corona-Ausschusses vermutlich einen großen Vermögensschaden erleiden.

Ach so, das Hutmachen und Schafezüchten sollte man auch noch reinpacken.

[echt?]

Im Übrigen ist nett, dass der andere RA sich Fuellmichs Geld unter den Nagel gerissen haben soll, um sich ein Häuschen im Speckgürtel Berlins zu kaufen. So sieht also die selbstaufopfernde Querdenkerrevolution aus.

[Sandmännchen]

Fischer gibt als Kanzleischwerpunkt dann auch noch Gesellschaftsrecht an. 

Wenn man ein bisschen weitergräbt, kommt man drauf, dass sie unter anderem Vornamen und Geburtsnamen, Rike Feurstein, zuletzt als Hutmacherin gearbeitet und guten Erfolg hatte. Laut Berliner Zeitung hat sie zwischen 2004 und Corona gar nicht als Anwältin gearbeitet, allerdings scheint sie die Hutmacherei an die Impfnadel gehängt zu haben.

Auch von weiterer Seite droht Ungemach:

Laut t-online (Lars Wiegand) entgingen der "Die Basis" aufgrund von Fehlern im Rechenschaftsbericht irgendwas zwischen 700.000 und 1.500.000 €, zu der Zeit (seit 6.12.2021)  waren Viviane Fischer und Füllmich an der Spitze des Bundesvorstands. Die Partei prüft, ob sie Ansprüche gegen Fischer persönlich geltend macht. Falls die jetzige Bundessatzung auch damals galt, waren beide einzeln vertretungsberechtigt.

[Schrohm Napoleon]

Welch flacher Rechtfertigungsversuch. Man hätte es auch bleiben lassen können. 

[lobotomized.monkey]

Die Partei prüft, ob sie Ansprüche gegen Fischer persönlich geltend macht.

Im Gegensatz zu Füllmich könnte bei der Fischer noch etwas zu holen sein.

[Knallfrosch]

Im Gegensatz zu Füllmich könnte bei der Fischer noch etwas zu holen sein.

Ja, wenn die das aus zwei Studiengängen und ihren nachfolgenden Berufstätigkeiten akkumulierte Wissen praktisch angewendet hat, sollte sie eine komfortable Vermögenssituation haben.
Füllmich hat aber m.E. auch genug "verdient" (Edit aufgrund der Folgebeiträge). Es stellt sich die Frage, wo das Geld - außer das Gold in der Handtasche - ist.

[Habra]

...
Füllmich hat aber m.E. auch genug verdient. Es stellt sich die Frage, wo das Geld - außer das God in der Handtasche - ist.

Hier stört mich der Begriff "verdient", erwirtschaftet klingt bei derartigen Rechtsanwälten doch wesentlich sinnvoller. Und es darf beim Füllmich nicht vergessen werden, dass er eine Sammelklage führen wollte und meiner Einschätzung nach mindestens 2000 Opfer gefunden hat, die ihm € 800,00 zzgl. Mehrwertsteuer haben zukommen lassen.

[Sandmännchen]

Naja, "erwirtschaftet" klingt nach Gegenleistung. Ich würde sagen, er hat das Geld erlangt.

[KeksKrümmel]

@Knallfrosch

Meiner Meinung nach gibt es drei Möglichkeiten wo das Geld ist:

1) Über fragwürdige und evtl. illegale Kanäle sicher angelegt/hinterlegt. Das bedarf aber eines umfassenden Kenntnisstandes und ner gehörigen Portion krimineller Energie.
Letzteres traue ich Füllmich zu, ersteres nicht.

2) Ausgegeben. Nicht unwahrscheinlich. Wenn Füllmich bereits über 100.000 Euronen für Gartenarbeiten ausgegeben hatte will ich garnicht wissen wie der noch mit dem Geld um sich geworfen hat!

3) Sie wurden selber abgezockt. Grosse Mengen Geld verschieben ohne Spuren zu hinterlassen bedarf Wissen und Kontakte. Mitunter sind diese Kontakte aber garnicht an einer fairen und ehrlichen Geschäftsbeziehung interessiert.
Wie @echt? schon schrieb, da werden noch einige zwielichtige Anwälte mit involviert gewesen sein. Und 1.000.000 versickert dann ganz schnell.


Da werden wir die Ermittlungen abwarten müssen, aber ich denke das Geld ist auf Nimmerwiedersehen futsch.