Autor Thema: Querdenken  (Gelesen 1042041 mal)

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Offline Gutemine

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Re: Querdenken
« Antwort #1260 am: 19. November 2020, 21:14:39 »
Zu diesem "Arzt" dürfen eigentlich nur wirklich sehr, sehr gesunde Menschen gehen. Man fragt sich immer wieder, wer so alles praktizieren darf.  ::)

Spoiler
Wegen hetzerischen Coronalieds angezeigt: Mediziner zündelt

Auf einer Bremer „Querdenken“-Demonstration gegen die Coronamaßnahmen singt ein Arzt von „Virologen in die Flammen“. Der Staatsschutz ermittelt.

Der Staatsschutz der Bremer Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung gegen einen Bremer Arzt. Dieser hatte auf einer „Querdenker“-Demonstration gegen die Coronamaßnahmen am 14. November am Hauptbahnhof in einem selbst geschriebenen Lied gesungen: „Wir werfen den Covid in die Flammen, mit Virologen zusammen.“ Auch „Krisengewinnler“ sollten noch mit ins Feuer, das werde „ein Zaubertrank“, „für uns wird das ein neues Land sein, mit Herzblut und Verstand“. Ein Videomitschnitt seines Auftritts ist auf der Homepage der Bremer Gruppe „Querdenken“ zu sehen.

Eine Bremerin, die mit Mann und Tochter gegen die „Querdenker“ protestiert hatte – „damit es nicht immer nur die Antifa und die Omas gegen rechts sind“ –, erstattete am Tag darauf Anzeige und informierte unter anderem die taz. Sie stieß sich vor allem an der möglichen Analogie zur Ermorderung jüdischer Bürger*innen unter dem NS-Regime.

Möglich wäre auch, wegen des Aufrufs zu einer Straftat zu ermitteln, weil der Arzt davon singt, dass Virologen verbrannt werden sollen. Die beiden bekanntesten deutschen Virologen Christian Drosten und Hendrik Streeck haben nach eigenen Angaben bereits mehrfach Morddrohungen bekommen. Die Bremer Polizei hielt den Anfangsverdacht von Volksverhetzung für gegeben, wie ein Sprecher der Polizei der taz bestätigte, und übergab die Ermittlungen der Staatsschutz-Abteilung. Ergebnisse seien frühestens nächste Woche zu erwarten, so der Sprecher.

Als „Jürgen, Gitarrist und Arzt“ hatte eine der Demo-Organisator*innen auf der Bühne den Sänger vorgestellt. Er selbst sagte zu Beginn seines Liedvortrags, er komme „von der Gruppe Lied-Attacke“ und solle „ein bisschen Stimmung machen“, weil man sich „in dieser Zeit nicht die Lebensfreude verderben lassen“ dürfe. Das Lied mit der wiederkehrenden Zeile „Wir haben den Covid verbrannt“, bezeichnete er als „Vision“, die „im übertragenen Sinne zu sehen“ sei.

Dabei ist der Arzt in Bremen kein Unbekannter, sondern prominenter Vertreter einer Gruppe von naturheilkundlich orientierten Ärzt*innen, die sich mit der Bremer Ärztekammer streiten, weil diese seit diesem Jahr Homöopathie nicht mehr in ihrem Weiterbildungskatalog führt. Die Begründung: Für die zu definierenden Lernziele fehle eine wissenschaftliche Basis, dies sei aber Voraussetzung für die Zertifizierung durch eine Ärztekammer. Die Bremer waren diesen Schritt als Erste gegangen, mehrere Kammern sind gefolgt. In Bremen haben die homöopathischen Ärzt*innen Klage eingereicht.
Komponist versteht sein Lied als Parabel

Jürgen Fuchs – so heißt der Gitarrist und Arzt mit vollem Namen – war nach diesem Beschluss im September 2019 zur darauffolgenden Wahl zur Delegiertenversammlung zur Ärztekammer mit neun Kolleg*innen als Liste „Integrative Medizin Bremen“ angetreten. Er konnte als Einziger einen Sitz in dem 30-köpfigen Gremium erringen und verlor dann die Wahl zum Kammerpräsidenten gegen die amtierende Präsidentin Heidrun Gitter.

Gitter sagte am Mittwoch der taz, seine Aussage über die brennenden Virologen sei inakzeptabel. Die Kammer werde den Vorgang auch berufsrechtlich prüfen. Sie kündigte zudem eine persönliche Erklärung mit entsprechender Missbilligung auf der nächsten Delegiertenversammlung am Montag an.

Fuchs sagte auf Nachfrage, er distanziere sich von einem Verstehen seines Liedes, dass Menschen verbrannt werden sollen. „Ich bin Arzt, nichts liegt mir ferner, als dass jemand wegen seiner Meinung getötet werden soll.“ Das Lied sei als Metapher gemeint und habe einen schamanistischen Hintergrund. Danach werde etwas „in die Flammen gegeben“, um Neues entstehen zu lassen. Es gehe ihm um die Angst vor dem Coronavirus – die werde verbrannt.

Auf der Bremer Demonstration sprach Fuchs auch über die Leipziger „Querdenken“-Demonstration eine Woche zuvor. Er sei dort gewesen, „es war friedlich, es wurde gesungen und getanzt“. Journalist*innen berichteten hingegen über gezielte Angriffe auf Medienvertreter*innen von Neonazis. Geschätzte 45.000 Menschen hatten in der Innenstadt demonstriert, größtenteils unter Missachtung von Maskenpflicht und Abstandsgeboten, die Polizei hatte mehrfach die Kontrolle verloren.

Er gehe auf diese Demonstrationen, weil ihm der Umgang mit und die Sichtweise auf die Coronakrise zu einseitig seien, sagte Fuchs. Für ihn sei noch nicht erwiesen, dass das Virus die derzeitigen Maßnahmen rechtfertige. Im Lied singt er, die Gefährlichkeit „flüstert uns ein Virologe tief ins Ohr“, „wir haben die Freiheit verbannt, Gleichschaltung im ganzen Land“.

Zudem teile er die Sorge vieler Menschen, darunter auch Ärzt*innen und Staatsrechtler*innen, um die Einschränkung von Grundrechten. „Es fehlen regelmäßige Diskussionen darüber und über die Maßnahmen im Bundestag.“ Und: „Es stimmt einfach nicht, dass das alles Nazis sind oder diese Demos von Nazis dominiert sind.“

Leute, die den Arzt lange kennen, sagen, sie hielten ihn nicht für einen Nazi. Es sei aber schwer, mit ihm über unterschiedliche Ansichten zum Beispiel über Naturheilkunde zu diskutieren. Fuchs engagiert sich in Bremen bei Attac und ist Mitglied der Gemeinwohlinitiative, die ein alternatives Wirtschaftsmodell fördern will.

Er weist darauf hin, dass er in seiner Hausarztpraxis alle Hygieneauflagen einhalte.
[close]
https://taz.de/Wegen-hetzerischen-Coronalieds-angezeigt/!5725646/
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dtx

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Re: Querdenken
« Antwort #1261 am: 19. November 2020, 21:36:58 »
Der Bundestag prüfe nunmehr allen Ernstes, gegen die vier "ungebetenen" Gäste, die teils vorher schon auffällig geworden seien, ein Hausverbot auszusprechen ...

https://www.tagesschau.de/inland/afd-besucher-bundestag-103.html

 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Querdenken
« Antwort #1262 am: 19. November 2020, 21:46:36 »
Ist nicht alles gelungen bei Extra 3, aber dieser Beitrag ist verdammt nah an der Wirklichkeit.
Achtung: Es wird durchaus auf bekannte Personen angespielt!   ;)



Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Gelehrsamer

Re: Querdenken
« Antwort #1263 am: 19. November 2020, 21:47:06 »
Direkt ne watschn

Ich hänge hier mal die Originalfassung des Urteils des Tribunal da Relacao Lissabon an, das momentan in Quarkdenker-Kreisen umgeht und auch in dem Video (am Ende) erwähnt wird. Leider kann ich quasi kein Portugiesisch. Die ziemlich lange Entscheidung scheint aber, wenn ich das richtig deute, darauf hinauszulaufen, dass unter Bezugnahme auf eine (für mich nicht auffindbare) Studie aus Großbritannien (Jaafar et.al.) vom September 2020 behauptet wird, die PCR-Testpraxis in Westeuropa laufe auf 97 Prozent (!) falsch-positive PCR-Test hinaus (s. S. 31 f. mit Fn. 2):

􏰇
Zitat
... that at a cycle threshold (ct) of 25, about 70% of samples remained positive in cell culture (i.e. were infectious); at a ct of 30, 20% of samples remained positive; at a ct of 35, 3% of samples remained positive; and at a ct above 35, no sample remained positive (infectious) in cell culture (see diagram)
T􏰔his means, that if a person gets a "positive" PCR test result at a cycle threshold of 35 or higher (as applied in most US labs and many European labs), the chance that the person is infectious is less than 3%. The chance that the person 􏰅received a "false positive" result is 97 % or higher"􏰅.

Ich kann mir das nicht vorstellen, kenne aber den Zusammenhang der zitierten Textstelle nicht und kann das deshalb nicht einordnen (womöglich hat das Gericht da etwas sehr gründlich in den falschen Hals bekommen). Kann das jemand übersetzen oder gar debunken?

Edith hat dazu schon eine Frage formuliert: Wenn nach 35 Testzyklen festgestellt wird, dass die positiven Ergebnisse bei 3 % liegen, dann müsste sich dieser Wert auf anderweitig ermittelte 100 Prozent positive Ergebnisse beziehen, damit die Fehlerrate 97 % betragen kan. Es fragt sich, ob diese Bedingung überhaupt zutrifft, wenn in Westeuropa typischerweise die Zahl der Testzyklen 35 beträgt.
« Letzte Änderung: 19. November 2020, 22:25:08 von Gelehrsamer »
 
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Offline Knallfrosch

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Re: Querdenken
« Antwort #1264 am: 19. November 2020, 22:19:19 »
Vermutlich ist die im Anhang befindliche Publikation gemeint.
Nobody except for Goedel became famous by saying it can't be done.
 
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Offline Gutemine

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Re: Querdenken
« Antwort #1265 am: 19. November 2020, 22:31:58 »
@Reichsschlafschaf

Die hat aber deutlich bei Fridi geklaut....  ;D ;D ;D
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Offline Gelehrsamer

Re: Querdenken
« Antwort #1266 am: 19. November 2020, 22:54:08 »
Vermutlich ist die im Anhang befindliche Publikation gemeint.

Sieht so aus. Wobei sich die in dem Urteil zitierte Schlussfolgerung zu false positive results in dem erläuternden Text nicht (mehr?) findet. Das dürfte auch korrekt sein, denn der vom portugiesischen Gericht zitierte Umkehrschluss ist nach Maßgabe dieses Textes erkennbar schon logisch nicht zulässig. Wenn bei einem ct von 35 nur 3 % der Tests negativ sind, bedeutet das nur, das bei 97 % der Probanden (immer noch) Virenmaterial gefunden wurde, dass bei einer geringeren Zahl von Testrunden noch nicht gefunden wurde. Diese Leute sind daher gering positiv (und vermutlich nicht oder kaum ansteckend, weil nur eine geringe [Rest]-Virenlast vorhanden ist), nicht aber falsch positiv.


Es sei denn, ich habe da was falsch verstanden. Dann mögen mich die medizin-kundigen Mitstreiter bitte korrigieren.
« Letzte Änderung: 19. November 2020, 22:56:20 von Gelehrsamer »
 
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Offline klingsor3

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Re: Querdenken
« Antwort #1267 am: 19. November 2020, 23:14:01 »
"Volksdiplomat" Pero Heise mit seinem "beseelten Menschenpass" hat natürlich auch was zum Thema Querdenken abzusabbern.

"Als kommissarischer SHAEF-Souverän in staatlicher Selbstverwaltung ist es meine heilige Pflicht, die Menschenrechte der BRiD-Insassen gemäß der Haager Landkriegsordnung gegen die Wortmarke-Schergen der EU-SSR und der NWO GmbH zu verteidigen - so wahr mir Putin und die Bereinigungsgesetze helfen!"
 
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Online SchlafSchaf

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Re: Querdenken
« Antwort #1268 am: 20. November 2020, 01:05:45 »
Wenn du als Anwalt der Querdeppen etwas von Oliver Janich zum Thema teilst, hast du die Kontrolle über dein Leben verloren

https://t.me/Haintz/1915
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
Wir sahen
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Offline Rechtsfinder

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Re: Querdenken
« Antwort #1269 am: 20. November 2020, 02:33:38 »
Zitat
Mediziner zündelt

Auf einer Bremer „Querdenken“-Demonstration gegen die Coronamaßnahmen singt ein Arzt von „Virologen in die Flammen“. Der Staatsschutz ermittelt.

Eiken Bruhn, taz.de am 19.11.2020

Strafbar? Nein. Geschmacklos? Na aber!

Schweinerei als solche ist nun mal nicht strafbewehrt.

Volksverhetzung und öffentlicher Aufruf zu Straftaten schon. Einen Anfangsverdacht sehe ich da durchaus.
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #1270 am: 20. November 2020, 04:40:53 »
Man hat ja schon viel gequirlte Sch**sse von den Nichtdenkern gehört, aber hier hoffte ich einfach dennoch, dass das nicht echt ist.

https://twitter.com/Astraketee/status/1328409877509795840

Am 16.11.2020 in Kempten

In Gänze hier anzusehen (ab Minute 37:30)
https://youtu.be/d0yppGpY8dI

Und die ♥♥♥en applaudieren auch noch hinterher.

Ich halte es, gerade nach diesem Statement und der offensichtlichen Zustimmung der anwesenden Nichtdenker, wie Fefe, der in etwas anderem Zusammenhang schrieb:

Zitat
Ich habe gestern entschieden, dass ich keine Zeit mehr für Cov♥♥♥en habe.

Ich hänge jetzt meinen Humanismus kurz in den Schrank. Keine zweiten Chancen mehr, keine Versuche mehr jemanden zu überzeugen. Direkt Publikumsbeschimpfung und Killfile.

Soll die Evolution es richten.
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Querdenken
« Antwort #1271 am: 20. November 2020, 06:45:09 »
Die hat aber deutlich bei Fridi geklaut....  ;D ;D ;D


Die Volkslehrerin ...?  ;)



Das folgende ist den SSL-Agentinnen natürlich schon längst klar:


Zitat
„Wir konzentrieren uns auf die Falschen“ – Warum der Dialog mit Querdenkern sinnlos ist

Verschwörungstheorieanhänger, Esoteriker, Nazis und Reichsbürger üben in der Coronakrise den Schulterschluss. Die Dresdner Politikprofessorin Anja Besand warnt vor großen Gefahren. Sie ist überzeugt: Die Bewegung überschreitet Grenzen, die jeglichen Diskurs unmöglich machen.
Spoiler
Woche um Woche gehen Menschen auf die Straße, um gegen die Coronaregeln zu demonstrieren. Sie selbst bezeichnen sich als Querdenker. Die breite Allianz von Verschwörungstheorieanhängern, Putinfans, Esoterikern, Reichsbürgern, Antisemiten, Rassisten und anderen Verfechtern kruder Weltbilder lässt sich treffender allerdings als Querfront bezeichnen. Und die eint vor allem eines: Die Verachtung des politischen Systems. Im Interview mit den Dresdner Neueste Nachrichten erklärt die Dresdner Politikwissenschaftlerin Anja Besand, warum die Bewegung für die Demokratie so gefährlich ist.

Seit Wochen gehen Menschen gegen die Coronaregeln auf die Straße, vielen pfeifen bewusst auf Hygienevorschriften. Frau Professorin Besand, was treibt diese Leute an?

Die Zumutungen zu ertragen, die sich für uns alle im Rahmen der Coronapandemie ergeben, ist nicht leicht. Menschen erleben und verarbeiten diese Belastungen unterschiedlich. Einige reagieren ängstlich, andere gefasst und wieder andere werden wütend oder leugnen die Gefahr. Viele Menschen haben gar keine Möglichkeit, sich vor dem Virus zu schützen – sei es aus beruflichen Gründen oder weil sie schulpflichtige Kinder haben. Eine derartige Gefahr über Monate – wenn nicht vielleicht Jahre – für sich ständig präsent und real zu halten und mit dieser Verantwortung zu leben, ist nicht einfach auszuhalten. Das an sich ist nicht schwer zu verstehen. Herausfordernder ist dagegen die Frage, warum die, die unzufrieden sind mit der Coronapolitik der Bundes- und Landesregierung, keinerlei Scheu haben, sich mit Rechtsextremen und Verschwörungstheoretiker*innen zusammenzutun. Tatsächlich vertreten viele Teilnehmer absurde Weltbilder, stellen wissenschaftlich unhaltbare Theorien auf und nicht wenige zeigen sich offen rassistisch und antisemitisch.

Wie gefährlich ist der krude Querfront-Brei für die demokratische Gesellschaft? Das ist super gefährlich – wie gefährlich, kann man in Amerika schon ganz gut erkennen. Wenn sich relevante Gruppen der Gesellschaft vom rationalen Diskurs und jeglicher Form wissenschaftlicher Erkenntnisse verabschieden, wird es schwer sein, zukünftige Herausforderungen zu meistern und da geht es – mit Verlaub – nicht nur um eine kleine Pandemie, sondern weit schwerwiegendere Probleme wie den Klimawandel und den Umgang mit globalen sozialen Ungleichheiten, um nur zwei Stichworte zu nennen. Das Querfrontphänomen gibt es nicht erst seit Corona. Gerade in Ostsachsen hat sich über die Jahre eine breite Szene etabliert, die längst alle gesellschaftlichen Schichten durchdringt.

Wie konnte das passieren? Das stimmt, das ist gar nicht so neu – Esoteriker*innen, die nicht an (schulmedizinische) Aussagen glauben, Rassist*innen, die weiße Menschen für überlegen halten, oder auch Reichsbürger*innen gibt es schon sehr lange. Das Problem ist, dass diese Gruppen sich selbstbewusster als je zuvor sichtbar machen und zusammenschließen. Dahinter steckt viel Arbeit und Geld, das aus der rechten Szene investiert worden ist, um genau das zu erreichen, aber auch die Unentschlossenheit – man könnte sagen der Schmusekurs, mit dem diese Gruppen in der Vergangenheit politisch und medial behandelt worden sind. Wie oft haben wir in den vergangenen Jahren gehört, dass man auf diese Menschen zugehen müsste. Ihnen geduldig zuhören sollte, den Dialog suchen. Mir wäre lieber, man würde sich mal mit Hausbesetzer*innen um Dialog bemühen, vielleicht käme dabei etwas Sinnvolleres raus.
Die Erfahrungen belegen deutlich, dass viele dieser Menschen nicht mehr oder nur noch schwer zu erreichen sind.

Sehen Sie überhaupt noch Möglichkeiten, diese Leute mit rationellen Argumenten zu erreichen?

Nein. Vielmehr geht es um Tabus, sich menschenfeindlich zu äußern. Das geht einfach nicht. Den Tod von Mitmenschen in Kauf zu nehmen, auch nicht.
Wenn Coronaleugner*innen Polizist*innen anspucken: Wie soll man da diskutieren? Da werden Grenzen überschritten, die jeglichen Diskurs unmöglich machen. Wir sollten gleichzeitig aber auch nicht übersehen, dass diese Gruppe sowohl politisch als auch medial viel zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Das muss aufhören, wir konzentrieren uns auf die Falschen.

Sie beschäftigen sich wissenschaftlich mit politischer Bildung und kritisieren die jetzige, an den Schulen praktizierte Form als nicht hinreichend. Was genau läuft da schief?

Ich ziehe meinen Hut vor den Aktiven im Feld politischer Bildung. Sie haben keinen leichten Job und damit meine ich explizit auch die Lehrerinnen und Lehrer, die in Sachsen Gemeinschaftskunde unterrichten. Das Kernproblem ist, dass wir diesem Bildungsbereich nicht genügend Raum geben. Über viele Jahre haben wir erst in Klasse 9 mit der politischen Bildung begonnen. Da ist der Zug längst abgefahren.

Was muss sich ändern?
Glücklicherweise ist es uns vor Kurzem gelungen, den Start auf Klasse 7 vorzuziehen. Aber wir haben noch immer viel zu wenig Zeit. Wenn wir wollen, dass junge Menschen sich in der Schule mit politischen und gesellschaftlichen Fragen beschäftigen, dann brauchen wir nicht nur eine Mindestausstattung des Bildungsbereichs mit zwei Wochenstunden von Klasse 5 bis 10, sondern auch Freiraum für die Thematisierung aktueller Fragen und Probleme in der Schule. Politische Bildung darf nicht das erste sein, was unter Coronabedingungen hinten runter fällt – gerade in einer solchen Situation brauchen wir politische Bildung dringender als Deutsch und Mathe. 

Zugleich heben Sie auch die Bedeutung der politischen Bildung für Erwachsene hervor. Wie kann die denn konkret aussehen?
Das Selbstverständnis politischer Bildung ist es von jeher, dass sie sich an alle Menschen wendet. Wir bilden in der politischen Bildung nicht zukünftige Politiker*innen oder Greenpeace-Aktivist*innen aus – unsere Arbeit ist auf ganz normale Bürger*innen gerichtet. Leider hat das noch nie so richtig geklappt. Politische Bildung erreicht oft nur politisch Vorinteressierte. Das muss sich ändern. Die politische Bildung darf nicht auf ihrem hohen Berg sitzen bleiben und hoffen, dass die Menschen zu ihr finden, sie muss sich auf die Mühen der Ebene einlassen – um das hier mal ganz verkürzt zu sagen. Aber das ist natürlich wirklich nicht einfach. Die Coronakrise wird irgendwann einmal vorbei sein.

Was meinen Sie, hat diese Pandemie unserer Gesellschaft bereits jetzt schon nachhaltig und dauerhaft verändert?
Ja, das hat sie, aber es wird sich erst in einigen Jahren zeigen, in welcher Weise. Noch haben wir die Chance, aus dieser Sache ganz unterschiedliche Dinge zu lernen. Wir könnten lernen, eine solidarischere Gesellschaft zu werden. Es besteht aber leider auch die Gefahr, dass sich nach dem ganzen Stress jeder nur noch selbst der Nächste sein möchte. Von Sebastian Kositz

Geboren 1971 in Grünstadt (Pfalz). Studium 1991 bis 1999 an der JLU Gießen, Staatsexamen für das Lehramt an Haupt- und Realschulen in den Fächern Sozialkunde und Kunstpädagogik, Magister in den Fächern Kunstpädagogik, Politikwissenschaft und Didaktik der Gesellschaftswissenschaften. Promotion 2003 Habilitation 2009 Berufung auf die Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden im April 2009. E-Learning Beauftragte der Philosophischen Fakultät seit 2011 Prodekanin der Philosophischen Fakultät 2015 bis 2017 Mitglied des Wissenschaftlichen Rates des ZLSB seit 2018. derzeit Mitglied des Senats Arbeitsschwerpunkte: Politische Bildung, Politikvermittlung, Fachdidaktische Lehr-/Lernforschung, Bedeutung von Medien im Politikunterricht
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https://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/Querdenken-in-Dresden-Warum-die-Bewegung-fuer-die-Demokratie-gefaehrlich-ist
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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dtx

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Re: Querdenken
« Antwort #1272 am: 20. November 2020, 08:53:25 »
Auch auf Telepolis: Prof. Dr. Kreiß distanziert sich auf Telepolis von Querdenken und leakt die interne Einladungsmail zum Treffen mit Fitzek: https://www.heise.de/tp/features/Meine-Erfahrungen-mit-Querdenken-4964911.html

Distanziert sich? Von Ballweg und seiner Truppe vielleicht, aber sonst ... Wenn man fachlich nur die eine Seite der Medaille im Blick hat, sollte man vielleicht anerkennen, daß es für die andere auch Fachleute gibt und die aus ihrer Sicht auch einmal Recht haben lassen. Zumal er den Gedanken an die Fragen schuldig bleibt, was eine ungebremst laufende Pandemie mit der Gesamtwirtschaft macht und wie man die Kunden eines der wichtigsten und personalintensivsten Wirtschaftszweige sowohl bedienen, als auch vor einer Krankheit schützen will, die man unter deren "menschlichen Kapital" (HR) grassieren läßt:

Zitat
...
Denn die Sache, die (auch) Querdenken lange nach außen vertreten hat, sich gegen die Unverhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen und die Aushebelung vieler Grundrechte einzusetzen, finde ich nach wie vor richtig. Ein König von Deutschland und Reichsbürger dagegen sind für mich ♥♥♥ie.

Und das ist für mich persönlich das Tragische: Ich habe Querdenken geglaubt, dass dort ehrlich für eine ausgewogenere, verhältnismäßigere Politik, einen verhältnismäßigeren Umgang mit Corona gestritten würde, für mehr Gerechtigkeit und mehr Augenmaß, für freiheitliche Demokratie statt Einschränkung unserer Grundrechte, für einen schwedischen Weg durch die Corona-Krise statt einen Lockdown-Weg. Deshalb habe ich - auf Einladung und nach einigem Zögern - auf einigen Querdenken-Demos gesprochen und stehe auch zu meinen Aussagen dort.

Ich halte Corona für eine gefährliche Infektion für bestimmte Zielgruppen, insbesondere alte Menschen und multipel Vorerkrankte. Ich glaube, man muss primär diese Zielgruppen schützen, statt alle Altersgruppen dramatisch einzuschränken, ...


Es ist halt doof, wenn man das eigene Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, welches unter den Grundrechten ziemlich weit oben steht, erst dann schätzt, wenn es andere definitiv und gründlich verletzt haben und von anderen fordert, das genauso zu sehen. Wenn man geflissentlich "übersieht", daß die "bestimmten Zielgruppen" nicht nur ca. 40% der Gesamtbevölkerung, sondern deren wirtschaftlich potentesten Teil umfassen. Mit dem Fokus auf die Jungen, häufig Un-, Unterbeschäftigten und sonstige Marginalentlohnten als Konsumenten wird seine Wissenschaft nicht mehr viel reißen ...

Und was den schwedischen Weg anbelangt ... der besteht unter anderem aus prekärstmöglichen Arbeits"verhältnissen" in der Pflegebranche, in der sofort weg vom Fenster ist, wer - aus welchem Grund auch immer - mal nicht auf Arbeit erscheint. Da ist nix von wegen Sozialstaat: entweder fröhliches Einschleppen des Virus in die Pflegeheime und die Wohnungen der Alten oder am anderen Tag nix zu Beißen haben und die Miete nicht mehr zahlen können.

Ob der liebe Herr Professor mal alt werden will? Man weiß es nicht ...

« Letzte Änderung: 20. November 2020, 09:17:18 von dtx »
 
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Re: Querdenken
« Antwort #1273 am: 20. November 2020, 09:10:38 »
Auch auf Telepolis: Prof. Dr. Kreiß distanziert sich auf Telepolis von Querdenken und leakt die interne Einladungsmail zum Treffen mit Fitzek: https://www.heise.de/tp/features/Meine-Erfahrungen-mit-Querdenken-4964911.html

Habe mir mal die Stellungnahme durchgelesen und weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich diese ernst nehmen soll/kann:

Zitat
Von Seiten Querdenken hieß es mir gegenüber immer, man habe nichts mit Reichsbürgern oder ähnlichen Gruppierungen zu tun.

In welcher Blase hat der Herr Professor denn bis dato gelebt? Hat der kein Internet, keine anderen Informationsquellen? Verlässt der sich blindlings auf Aussagen der Quarkdenker?

Mir persönlich ist sehr früh bekannt gewesen, dass Quarkdenken und einzelne Mitglieder der Reichsbürgerszene sehr wohl sehr nahe stehen - die Aussage, das nicht gewusst zu haben halte ich für zumindest blauäugig...

Bei er restlichen Bewertung schliße ich mich @dtx an, wissenschaftlich betrachtet sollte El Professor seine Ansicht noch einmal überdenken.
Mein Luftkissenfahrzeug ist voller Aale.
 
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Re: Querdenken
« Antwort #1274 am: 20. November 2020, 10:49:44 »
Die "Festnahme" von Hilse...

https://twitter.com/berlindirekt/status/1329048779375435777


Inzwischen ist er voll auf Linie!   ;D

Zitat
Karsten Hilse von der AfD zeigt Mut zur Wahrheit: "Sie haben für ein Gesetz gestimmt, das die Tür zur Demokratie aufstößt. Schämen Sie sich!"

Na, geht doch!  :)


https://www.facebook.com/extra3/videos/922916071780299/
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: DinoVolare, WendtWatch, No_DR, Staatstragender, Wildente, Goliath, Observer