Dann müsste man ja der so geschätzten Zahl nicht die Zahl der nachgewiesen mit Corona Verstorbenen entgegen setzen, sondern eine ebenso aus der Übersterblichkeit geschätzte. Wie macht man das für 2020, wo ja Influenza und Corona parallel aktiv waren?
Die Grippesaison 2019/2020 mit Mitte März ungefähr 2-3 Wochen früher zu Ende gewesen, als das sonst so "üblich" ist. Das merkt man an den Sentinelproben. Aktuell gibt es nahezu keine Grippefälle, die aktuellen Zahlen findet man
hier, die Graphik unten zeigt die aktuellen Fälle. Es könnte gut sein, das die Grippesaison dieses Mal mehr oder weniger komplett ausfällt. Das was vor Corona schützt (Abstand, Maske etc.), hilft halt auch gegen die Grippe.
Das Ende der Grippesaison und der Beginn von Corona haben bei uns nur leicht überschnitten, während die eine Erkrankungswelle zuende ging, stieg die andere an.
Bonusfrage:
Wie unterscheidet man in der Übersterblichkeit eigentlich Grippe von anderen saisonalen Krankheiten die zufällig zur gleichen Zeit auftreten?
Aus den statistischen Daten gar nicht. Die Übersterblichkeit ist halt ein sehr grobes Meßwerkzeug. Wenn man aber weiß, was an Krankheiten unterwegs ist (und das ist relativ gut bekannt), kann man natürlich Abschätzungen treffen, was mögliche Ursachen sind. Man muss aber schon klar sagen, das in normalen Jahren die Grippe vermutlich die gefährlichste regelmässig umlaufende Infektionskrankheit ist. Von daher ist diese Abschätzung schon ok.
"Überlaufen der Intensivstation" => Patienten abweisen oder verlegen
Letzteres wurde von Görlitz schon am 23.11. berichtet, da sind Patienten nach Dresden (110 km) und Leipzig (230 km) verlegt worden.
Irgendwann fragt sich dann, wohin ...
Aktuell sind auch in Dresden/Leipzig die Intensivstationen voll. Da ist keine Reserve mehr vorhanden.