Eigentlich sollte klar sein, daß Besucher, die die Einhaltung von Hygienevorgaben verweigern, in der derzeitigen Lage das Virus in die Heime schleppen und somit für den Tod ihrer Angehörigen und anderer Heimbewohner verantwortlich zeichnen.
Derzeit gebe es in mehr als 1.000 (von 12.000) Pflegeeinrichtungen Ausbrüche. Genaue Zahlen werden, wenn überhaupt erfaßt, zumindest nicht veröffentlicht. Denn das RKI zieht es vor, die Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen, zu denen bspw. auch Justizvollzugsanstalten oder Asylbewerberunterkünfte zählen, zu saldieren. Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung verspricht den Heimen eine "Handreichung", will die aber - zum allgemeinen Erstaunen - "frühestens im Dezember" veröffentlichen ...
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Die Heimbetreiber stehen vor dem Dilemma, die Sicherheit ihrer Bewohner garantieren zu müssen, ohne deren Freiheit zu sehr einzuschränken. Auch im Herbst wählen viele Heime den sicheren Weg und riegeln bei Ausbrüchen ab. Im Seniorenzentrum Laichingen, wo sich 46 von 79 Bewohnern mit Corona infizierten sowie 36 von 80 Mitarbeitern, verfügten die Behörden nicht nur ein Besuchsverbot. Sie ordneten auch an, dass die Bewohner vorübergehend in ihren Zimmern bleiben müssen.
Die strengen Maßnahmen verhinderten nicht, dass 17 infizierte Bewohner starben. Eine Sprecherin des Heimträgers sagt, Kontaktnachverfolgungen hätten ergeben, dass sich einige Besucher des Heims nicht an das Abstands- und Maskengebot hielten. "Wir gehen davon aus, dass das Virus auch auf diesem Weg ins Heim gekommen ist."
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