Die "Stiftung Weisse Rose" bzw. deren Vorsitzende Frau Kronawitter sieht sich außerstande etwas gegen den Missbrauch des Andenkens der Geschwister Scholl zu unternehmen.
Mit der Stiftung hatte ich vor längerem auch schon Kontakt.
Ich kannte Anneliese Knoop-Graf, die Schwester von Willi Graf und weiß um das Vermächtnis der Weißen Rose, ihres Bruders und ihr Lebenswerk.
Sie hat bis zu ihrem Tod unermüdlich dafür gearbeitet, daß junge Menschen vom Unrecht und den Schrecken der Terrorherrschaft der Nazis von Zeitzeugen erfahren.
Ich war mir sicher, sie hätte diesen Missbrauch der Weißen Rose niemals gutgeheißen.
Die Antwort der Stiftung war damals ähnlich. Man war sich zwar darüber bewusst, wer da den Namen instrumentalisiert, sah sich aber dennoch außerstande, etwas dagegen zu unternehmen.
Aus dem Kopf, ich müsste noch mal schauen: man habe sich mit den Anwälten beraten, aber da die Weiße Rose kein irgendwie geschützer Begriff ist, darf den jeder verwenden und sich darauf berufen.
Heute gilt wohl noch mehr als damals: Da die Bilder von Hans und Sophie Scholl und den anderen Mitstreitern quasi "gemeinfrei" und überall im Netz zu finden sind und der Name nicht geschützt ist, wird es wohl sehr schwer, eine "missbräuchliche" Nutzung zu sanktionieren. Weil es rechtlich wohl eben kein Missbrauch ist.
Mir würde da vielleicht das Verächtlichmachen des Andenkens Verstorbener einfallen, aber dazu müsste man wohl (IANAL!) erst mal nachweisen können, daß die, die diese Bilder und Namen verwenden auch die sind, die heute wieder junge Leute der überhaupt Menschen anderer Meinung auf das Schafott bringen würden. Daß sie sich also letztlich lustig machen über die Opfer, die diese jungen Menschen damals gebracht haben.
Andererseits: Die AfD hatte ja schon "Erfolg" mit: "Sophie Scholl würde AfD wählen".
Das ist so
Aber wie gesagt, IANAL.
Und die Tochter von Anneliese, ich schrieb es wohl schon einmal, hat leider kein gesteigertes Interesse daran, das Vermächtnis ihrer Mutter und ihres Onkels zu bewahren.