Umfrage

In meinem direkten Umfeld höre ich seit Beginn der Corona-Krise:

Deutlich weniger Verschwörungstheorien
3 (2%)
Etwas weniger Verschwörungstheorien
6 (4.1%)
Unverändert / Ich habe kein Umfeld (mehr)
36 (24.3%)
Etwas mehr Verschwörungstheorien
52 (35.1%)
Deutlich mehr Verschwörungstheorien
51 (34.5%)

Stimmen insgesamt: 140

Autor Thema: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen  (Gelesen 1500401 mal)

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dtx

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5055 am: 31. Oktober 2020, 18:55:25 »
Wie sagte schon vor einiger Zeit ein guter Freund? Lauterbach hat mehr Ahnung als die meisten Politiker, aber er ist ein Kommunikationsdesaster.

Das Dilemma ist, daß er mit seinen Hinweisen nicht alleine dasteht:

https://science.orf.at/stories/3202478/

https://science.sciencemag.org/content/370/6515/406

Zitat
22. Oktober 2020, 20.00 Uhr

In einem Überblicksartikel im Fachjournal „Science“ betont das Team um die Epidemiologin Elizabeth Lee von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, dass ein Großteil der Sars-CoV-2-Infektionen vermutlich auf Haushalte entfällt. Die Autoren verweisen auf mehrere Studien, denen zufolge 46 bis 66 Prozent der Ansteckungen haushaltsbasiert seien. Auch für Österreich hat die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vor Kurzem festgestellt, dass 60 Prozent der Cluster Haushalte bzw. den privaten Bereich betreffen. Eine große Untersuchung aus Südkorea kam nach der Analyse von mehr als 59.000 Fällen zum Schluss, dass die Ansteckungsgefahr in einem Haushalt sechs Mal höher ist als bei anderen engen Kontakten.

„Dies steht im Einklang mit der Tatsache, dass der Kontakt im Haushalt eine Hauptursache für die Übertragung anderer Atemwegsviren ist“, betonen die Autoren. Ein vergleichbar hohes Risiko hätten auch sonstige Einrichtungen mit engem Zusammenleben wie Gefängnisse, Sammelunterkünfte und Pflegeeinrichtungen.

...

 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5056 am: 31. Oktober 2020, 20:23:20 »
Dass sich das Virus recht effektiv innerhalb eines Haushalts verbreitet, liegt eigentlich auf der Hand. Die Maßnahmen richten sich ja auch eher gegen die Verbreitung zwischen unterschiedlichen Haushalten. Wie, bitteschön, will man denn Verbreitung im Haushalt vermeiden? Alle Familien aufteilen?
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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dtx

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5057 am: 31. Oktober 2020, 23:24:24 »
...
Wie, bitteschön, will man denn Verbreitung im Haushalt vermeiden? Alle Familien aufteilen?

Guckst Du (Ratschläge des RKI) in den Anhang.
 
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Offline physik durch wollen

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5058 am: 1. November 2020, 04:05:11 »
...
Wie, bitteschön, will man denn Verbreitung im Haushalt vermeiden? Alle Familien aufteilen?

Guckst Du (Ratschläge des RKI) in den Anhang.
Nachdem jemand auf COVID positiv getetstet wurde,
Zitat
Bei Ihnen wurde eine COVID-19-Erkrankung mit derzeit leichter Symptomatik diagnostiziert. Deshalb wurde für Sie eine häusliche Isolierung angeordnet. Diese Maßnahme soll eine Weiterverbreitung des neuartigen Coronavirus verhindern.
sollte man das so machen. Um die Ausbreitung in häuslicher Umgebung vollständig zu unterbinden müsste jeder Haushalt jederzeit so vorgehen. Das ist nicht machbar und auch unsinnig. WIchtiger währe den Kontakt zwischen den Haushalten zu reduzieren.
Interessant war das Interview in der Süddeutschen mit Streeck, er wurde darauf angesprochen was mit einer Kassierin währe, die Asthma hat und arbeiten muss, wie sollte sie geschützt werden. Kein Antwort darauf von ihm. Geschätzt sind in Deutschland 30 bis 40% der Bevölkerung Risikogruppe, jeder könnte dazugehören.
« Letzte Änderung: 1. November 2020, 04:10:19 von physik durch wollen »
Angst und Unmöglichkeit sind aus meinem Wortschatz gestrichen
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5059 am: 1. November 2020, 07:21:14 »
Wo Menschen auf engem Raum zusammenhocken, kann sich das Virus verbreiten.

Das ist eigentlich logisch.

Dazu ein interessanter Artikel von Michael Wolffsohn (Uuh, ein Jude...!).

Zusammenfassung:

Zitat
Theologisch, jüdisch ist die Denk- und Verhaltensweise der jüdischen Fundamentalisten aus zwei Gründen Unsinn. Erstens gilt seit Rabbi Schmuel (165–257) sein im Babylonischen Talmud (Traktate Baba Kama 141 a und Nedarim 28 a) nachlesbarer Satz: «Dina de malchuta dina», auf Deutsch: Das jeweilige Staatsrecht gilt. Zweitens gilt, ebenfalls gemäss dem Babylonischen Talmud (Traktat Schabat 151 b) «Pikuach nefesch doche schabat», auf Deutsch: Das Retten von Menschenleben hebt die Sabbatgebote auf.


Doch sehet und leset selbst:

Zitat
Auch Gott schützt nicht vor Viren: Warum die Corona-Pandemie gläubige Menschen härter trifft als andere

Jede Religion lebt von dem Versprechen, das Wohlverhalten der Menschen zu belohnen. Angesichts einer Pandemie zeigt sich besonders klar, dass glaubenskonformes Verhalten keinen Schutz vor Krankheit bietet. Im Gegenteil: Gläubige in Kirchen, Synagogen und Moscheen sind dem Virus besonders ausgesetzt.

Michael Wolffsohn
31.10.2020, 05.30 Uhr

Spoiler
«Wo wohnt Gott?», fragte der Kozker Rebbe Menachem Mendel einige gelehrte Männer, die bei ihm zu Gast waren. Sie lachten über ihn: «Wie redet Ihr! Ist doch die Welt seiner Herrlichkeit voll!» Er aber beantwortete die eigene Frage: «Gott wohnt, wo man ihn einlässt.» Diese und andere wunderbare «Erzählungen der Chassidim» hatte Martin Buber gesammelt und sprachlich modernisiert – seine Kritiker behaupten: frisiert. Martin Buber starb 1965 und der Kozker Rebbe 1859, doch ihr Geist bereichert uns noch heute. In der Corona-Pandemie besonders. Wie das?

Dass praktizierende Gläubige in der Kirche, der Synagoge, der Moschee oder in anderen religiösen Institutionen wohl mehr als Nichtgläubige «Gott einlassen», dürfte nicht zu bestreiten sein. Hiervon ausgehend sowie vom durchaus überkonfessionellen Gedanken des Kozker Rebben schliessen wir: Die Kirche, die Synagoge, die Moschee und andere religiöse Einrichtungen sind «Wohnungen Gottes», weil dort Gottsuchende, Gottesfürchtige und Gottesdiener weilen.

Gott einlassen und Gottes Belohnung hierfür – diese beiden überkonfessionell geltenden Grundannahmen vorausgesetzt, wäre Gottes Wohlwollen gerade gegenüber denjenigen zu erwarten, die ihn in ihre Wohnungen einlassen: Juden, Christen und Muslimen gleichermassen.

Der Zorn des Ewigen
Das Versprechen von Gottes Wohlwollen gegenüber den – nicht nur in Kirche, Synagoge oder Moschee – im Alltag überall und immer religiös Praktizierenden wurde zwischen sowie in den drei monotheistischen Religionen unterschiedlich formuliert, doch der Grundgedanke ist identisch. Diesen kennzeichnet die Wenn-dann-Formel. Ihre Botschaft lautet: Wenn du die religiösen Gebote erfüllst, wird es dir gutgehen. Zumindest aber, wenn du an (den lieben) Gott oder seine Gnade glaubst.

Beispielhaft und repräsentativ finden wir diesen Grundgedanken – sogar als Versprechen! – im zentralen Gebet der Juden, dem «Höre, Israel» (aus Deuteronomium 6, 4–9). Dort lesen wir: «Und wenn ihr meine Gebote beachtet, die ich euch auferlege . . ., dann werde ich euch den Frühregen ebenso wie den Spätregen zur rechten Zeit geben. Ihr werdet dann das Getreide einsammeln, den Most und das Öl. Ich werde das Gras auf eurem Feld für euer Vieh geben. Ihr werdet essen und satt werden. Hütet euch davor, dass euer Herz verführt werde, ihr von den Geboten abweicht, anderen Göttern dient und euch vor ihnen verneigt. Der Zorn des Ewigen wird dann gegen euch entbrennen.»

Ähnliche Wenn-dann-Versprechen oder -Drohungen bieten auch das Christentum und der Islam, bald religionsgesetzlich, bald volksfrömmelnd. Etwa dieser Art unter Juden: Wenn du am Versöhnungstag (Jom Kippur) nicht fastest, wirst du nicht ins Buch des Lebens, sondern ins Buch des Todes eingetragen. Unter Christen: Wenn du freitags Fleisch isst, kommst du bestenfalls ins Fegefeuer. Unter Muslimen: Wenn du kein Kopftuch trägst, kommst du in die Hölle.

Wenn du nur glaubst . . .
Einwenden liesse sich: Im Christentum, teilweise auch im Islam, würden die Gerechten, sprich die Gläubigen, nicht unbedingt im Diesseits, dafür im Jenseits belohnt oder vom Leid befreit. Selbst wo im Christentum die religiöse Praxis nicht das Wenn bedeutet – man denke an «sola gratia» (nur durch Gnade) oder «sola fide» (nur durch den Glauben) –, gibt es ein elementares Wenn beziehungsweise eine elementare Voraussetzung, nämlich: Gottes Gnade oder den Glauben an Gott. «Wenn du glaubst . . .»

Ganz irdisch ist der katholische Gedanke der Wallfahrt. Hier erwarten die Gläubigen im Diesseits die Belohnung beziehungsweise die Gnade. Auch deren Grundgedanke basiert auf dem Wenn und Dann. Wenn Gott will oder: wenn du die Wallfahrt unternimmst, dann wird dein Wunsch erfüllt. Ähnlich im Islam. Nur ein Beispiel aus dem Koran. Sure 2, 155–157: Wer Gott gehört oder zu ihm zurückkehrt, wird mit Segnungen und Barmherzigkeit belohnt. Wenn die Menschen «der Rechtleitung folgen», dann kommen sie in deren Genuss. Eine Himmelswaage dient der gerechten Feststellung (zum Beispiel Sure 101, 6–9). Trotz differenzierenden Einwänden gilt die Wenn-dann-Prämisse. Selbst die Wortbilder der drei Religionen ähneln einander.

Wo wohnt Gott? Diese Frage setzt unausgesprochen voraus, es gebe Gott. Dafür oder dagegen sei hier nicht argumentiert. Alles Kluge dazu ist schon gesagt worden, nur nicht von jedem, und ich werde einen Teufel tun, um für Gottes Sein oder Nicht-Sein noch einen Beweis oder einen Gegenbeweis zu erbringen. Kein Mensch weiss es, die einen glauben an Gott, die anderen nicht. So oder so ist Glauben etwas ganz anderes als Wissen.

Die alte, immer neue Frage
Somit entfällt auch die folgende Frage samt Antworten: Warum lässt Gott Corona, andere Pandemien, Epidemien, Völkermorde und andere Unglücke, individuelle ebenso wie kollektive, zu? Es ist eine alte Frage, doch bleibt sie immer neu, und wer sie jeweils stellt oder gar beantwortet, bricht Religion entzwei. Religion als Institution. Dieser Bruch mit der Religion als formalisierter Institution ist alles andere als gleichbedeutend mit dem Verlust des Glaubens an Gott oder einem Verzicht auf das Transzendenz-Bedürfnis von Menschen. Sehr wohl aber führt die aus der strikten Empirie abgeleitete Antwort auf jene Fragen zur Erklärung der auch intern unterschiedlichen Reaktionen in Kirche(n), Synagoge oder Moschee.

Die Empirie ist eindeutig: Weltweit sind vom Coronavirus besonders diejenigen hart betroffen, die sich strikt an die religiösen Gebote halten und sich trotz der Pandemie weiter regelmässig zum gemeinschaftlichen Gottesdienst in die Kirche, die Synagoge oder die Moschee begeben. Die Fakten sind gnadenlos: Gerade da, wo Gottesdienste in überfüllten Synagogen oder Moscheen stattfinden und Menschen dicht gedrängt beten, wo also wirklich jeder «Gott einlässt», werden überproportional viele Personen infiziert. 40 bis 50 Prozent aller in Israel während der letzten Wochen Infizierten sind orthodoxe Juden. Vergleichbare Horrorzahlen kennen wir als Folge überfüllter Kirchen und Moscheen.

Epidemiologisch ist der Befund offenkundig. Maskenmuffel, auch solche, die Gottes Gebote einhalten, lassen nicht nur Gott ein, sondern auch das Virus. Erst recht, wenn sie die Abstandsregeln missachten. Theologisch revolutioniert, ja ruiniert dieser empirische Befund das Fundament von Kirche, Synagoge und Moschee, denn er widerlegt die Wenn-dann-Prämisse. Gewiss, das geschieht nicht zum ersten Mal in der Religionsgeschichte der Menschheit. Sonst gäbe es nicht das ewige Problem der Theodizee, dem wir, verdichtet, im biblischen Buch Hiob begegnen. Mehr als andere liess Hiob Gott in seine «Wohnung» eintreten. Doch gerade seinem Liebsten fügte der «liebe Gott», wie in der gegenwärtigen Corona-Pandemie, unendliches Leid zu.

Weiter beten!
Die Reaktionen auf diese Religions-Revolution fallen unterschiedlich aus. Mehr innerhalb als zwischen den drei monotheistischen Religionen. Die Trennungslinien verlaufen nämlich nicht in erster Linie zwischen Juden, Christen und Muslimen, sondern jeweils innerhalb der drei Gruppen. Vor allem zwischen Fundamentalisten auf der einen und Flexibilisten auf der anderen Seite. Auf jeder findet man quantitativ und qualitativ ebenfalls Unterscheidungen.

Die Kernaussage der Fundamentalisten lautet: «Trotz unseren Anstrengungen haben wir Gottes Gebote eben doch nur ungenügend erfüllt. Dafür werden wir bestraft. Deshalb müssen wir Gott noch inniger dienen», denn, so das quasi absolutistisch über seine Anhänger herrschende Oberhaupt der Litauer Orthodoxie in Israel, der 92-jährige Rabbiner Chaim Kanievsky, in seiner Corona-Erstbotschaft: «Die Thora schützt und rettet.»

Zwei Wochen später packte Corona auch ihn. Nun empfahl er seinen Jüngern, sie sollten weiter beten, aber nicht gemeinschaftlich in der Synagoge, sondern allein, jeder für sich. Wieder etwas später, am 17. Oktober 2020, noch nicht genesen, verfügte er, sich den staatlichen Gesetzen widersetzend, die Rückkehr zum synagogalen Beten. Ebenso die Wiederaufnahme des Lehrbetriebs in den Talmud-Thora-Schulen.

Thora oder Beatmungsgerät?
Epidemiologisch setzte der greise Rabbi damit Zehntausende dem Corona-Risiko aus. Theologisch wurde er von seinen Jüngern gefeiert. Brav wiederholten sie vor den Kameras und Mikrofonen der Weltmedien: «Die Thora schützt und rettet» oder «Wer braucht ein Beatmungsgerät, wenn es die Thora gibt?». Selbst wenn sie es tausendfach wiederholen: Mag sein, dass sie bezogen auf die «kommende Welt», das uns allen unbekannte Jenseits, recht behalten, in dieser wirklichen Welt, im Diesseits, ist diese Aussage blanker Unsinn.

Einwenden kann man dies: Fester Glaube und Optimismus wirken heilungsfördernd, sagt die Psychosomatik. Ein medizinischer Laie sollte diese wissenschaftliche Aussage nicht bestreiten. Sie bezieht sich jedoch auf die Heilung, nicht auf die Infektionsgefahr, und nicht immer garantiert der Gottes- oder andere Glaube medizinische Sicherheit, was andere Teile der jüdischen Orthodoxie durchaus anerkennen. Sie beugen sich deshalb den staatlichen Regelungen.

Theologisch, jüdisch ist die Denk- und Verhaltensweise der jüdischen Fundamentalisten aus zwei Gründen Unsinn. Erstens gilt seit Rabbi Schmuel (165–257) sein im Babylonischen Talmud (Traktate Baba Kama 141 a und Nedarim 28 a) nachlesbarer Satz: «Dina de malchuta dina», auf Deutsch: Das jeweilige Staatsrecht gilt. Zweitens gilt, ebenfalls gemäss dem Babylonischen Talmud (Traktat Schabat 151 b) «Pikuach nefesch doche schabat», auf Deutsch: Das Retten von Menschenleben hebt die Sabbatgebote auf.

Gemeint sind dabei eben nicht nur Sabbatgebote, sondern alle, die das Retten von Menschenleben behindern und verhindern. Gewiss, dieses Beispiel bezieht sich auf das Judentum. Bei christlichen und muslimischen Fundamentalisten findet man das Grundmuster – «Wir waren eben nicht fromm genug» – ebenfalls. Allerdings ist für islamische Fundamentalisten die Unterscheidung zwischen religiösem und weltlich-staatlichem Recht inakzeptabel. Für sie geht alles Recht von Gott aus.

Den Himmel nicht aus den Augen verlieren
Epidemiologisch unproblematisch denken, glauben und verhalten sich die diversen Flexibilisten aller drei Religionen. Doch theologisch sind sie als Gläubige mit demselben Wenn-dann-Dilemma wie die fundamentalistischen Orthodoxen konfrontiert: Werden wir trotz oder wegen unserer praktizierten oder eben doch nicht genügend ausgeübten Religiosität vom Virus, also letztlich doch von Gott, bestraft?

Auch ihr formalisierter, institutionalisierter Weg zu Gott über «ihre» Synagoge/Kirche/Moschee erweist sich als Irrweg. Gott scheint die Eingangstür zu ihrer «Wohnung» ebenfalls nicht durchschritten zu haben. Die Moschee dient Gott auf ihre Weise und droht dabei Menschen und Menschlichkeit zu übersehen. Die evangelische und neuerdings auch die katholische Kirche müssen höllisch aufpassen, dass sie nicht den Himmel aus den Augen verlieren, weil sie sich mehr der Politik als der Theologie widmen. Alexander Kissler hat in der NZZ vom 11. Oktober 2020 diese Entwicklung brillant beschrieben und bewertet.

Die ganz besonders Flexiblen wie zum Beispiel die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) umgehen – wenn sie sich nicht, wie fast immer, eher der Politik und der Politologie als der Theologie zuwenden – zumindest öffentlich dieses Dilemma, indem sie es gar nicht erst thematisieren oder es kurzerhand vom Tisch wischen.

Gott straft Gott – und rettet
Ebenso peinlich wie typisch und, zumindest nach aussen, so ungebrochen wie die Thora-Fundamentalisten das Zitat des Ratsvorsitzenden auf der EKD-Website: «‹Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.› (Psalm 23, 1) Das hilft gegen Panik und Überreaktion. Es ist die beste Voraussetzung, jetzt das Richtige zu tun, um Gefahren für die Zukunft zu vermeiden.» Ende Mai 2020 erklärten beide Kirchen in Deutschland: «Gott straft nicht, sondern Gott rettet.» Sowohl das Alte als auch das Neue Testament belegen vielfach das Gegenteil, und der Kreuzestod Jesu war, physisch-irdisch anders als metaphysisch betrachtet, alles andere als eine «Rettung».

Während die zweite Corona-Welle begann, Europa zu überrollen, präsentierte Papst Franziskus seine theologieferne und intellektuell dürftige Enzyklika mit dem an sich so sympathischen Appell an die Brüderlichkeit. Diesen findet man, dichterisch vollendet, seit langem in Schillers «Ode an die Freude», musikalisch ergänzt und von geradezu «göttlicher» Gewalt am Ende von Beethovens neunter Sinfonie. Anders als beim Papst erwartet heute so wenig wie einst irgendjemand eine Positionierung zum Wenn-dann-Dilemma der Gläubigen.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Wenn-dann-Prämisse (zumindest) der drei monotheistischen Religionen ist erwiesenermassen, nicht erst seit Corona, empirisch widerlegt. Diese Kausalität gibt es nicht. Zumindest – nachprüfbar – nicht im Diesseits, und das Jenseits kennt keiner. Auch nicht diejenigen, die Höllenängste wecken.

Wir stehen am Anfang
Es gibt hoffentlich oder vielleicht den «lieben Gott», aber es führt kein Weg von der Kirche, der Synagoge und der Moschee direkt zu ihm. Was Gott denkt, lenkt und will, weiss weder der Rabbi noch der Pfarrer noch der Imam. Empirische Beweise sind Legion. Wenn überhaupt, dann hat jeder sein individuelles Gotterlebnis. Die buchstabengetreue Erfüllung der religiösen Gesetze führt offensichtlich nicht zu Gott, wohl aber das Bemühen, gemäss dem Geist der göttlichen Gesetze zu leben.

Das bedeutet abgeleitet aus der durch und durch traditionellen, religionskonformen Gottesebenbildlichkeit des Menschen: das alltägliche Bemühen von Kirche, Synagoge, Moschee sowie des Einzelnen um einen höheren Grad an Menschlichkeit als Quasi-Göttlichkeit. Dazu gehören bedingungslose Seelsorge, Zuwendung, Trost gegenüber dem Menschen, Hilfen jedweder Art ohne jedes Wenn-dann. Immanent religiös argumentiert, ist höhere Menschlichkeit nämlich Göttlichkeit – unabhängig davon, wie man sich Gott vorstellt, ob es ihn gibt oder nicht.

Wir stehen am Anfang. «Im Anfang», so beginnt das Buch Genesis den Schöpfungsbericht. Dort steht, dass Gott für die Schöpfung sechs Tage benötigte und am siebenten ruhte. Die Zukunft wird zeigen, wie lange die Neuschöpfung von Synagoge, Kirche, Moschee und jedermann dauert. Wird es dann heissen: «Im Anfang war Corona»?

Michael Wolffsohn ist Historiker und Publizist. Er lehrte von 1981 bis 2012 an der Universität der Bundeswehr München. Jüngst ist im Herder-Verlag sein Buch «Tacheles. Im Kampf um die Fakten in Geschichte und Politik» erschienen.
[close]
https://www.nzz.ch/feuilleton/gott-schuetzt-nicht-vor-viren-warum-corona-glaeubige-mehr-betrifft-ld.1584067
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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dtx

  • Gast
Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5060 am: 1. November 2020, 09:19:19 »
...
Nachdem jemand auf COVID positiv getetstet wurde,
Zitat
Bei Ihnen wurde eine COVID-19-Erkrankung mit derzeit leichter Symptomatik diagnostiziert. Deshalb wurde für Sie eine häusliche Isolierung angeordnet. Diese Maßnahme soll eine Weiterverbreitung des neuartigen Coronavirus verhindern.
sollte man das so machen.

Ja. Scheinbar wurde das Blättche in Berlin nicht oder nur später verteilt. Wenn nicht, dann hätte der liebe Herr Dassel, der sich eigenem Bekunden nach hat sehenden Auges von seiner besseren Hälfte infizieren lassen, auf die Ideen selber kommen sollen, wenn er schon auf fachlichen Rat aus dem ihm unterstellten Gesundheitsamt verzichten wollte. Oder wohnt man - @Gerichtsreporter - auch als Bezirksbürgermeister so beengt, daß das nicht geht?

...
Um die Ausbreitung in häuslicher Umgebung vollständig zu unterbinden müsste jeder Haushalt jederzeit so vorgehen.

...

Nicht wirklich. Die Gefährdungslage ist ja durchaus unterschiedlich. Wer im Home-Office hockt, nur frühmorgens einkaufen geht und sich sonst nur allein im Park rumtreibt - auch solche Leute gibt es. Ansonsten ist das eben wie mit der Unzulänglichkeit der Masken. Nimmt man den Effekt mit, den man mit diesem geringen Aufwand haben kann, dann reduziert sich die Zahl der Infizierten und Toten wenigstens soweit, daß jeder, der es braucht, auch ohne Umstände an einen Beatmungsplatz oder in eine Urne kommt.

...
Wichtiger wäre, den Kontakt zwischen den Haushalten zu reduzieren.

...

Genau. Und daran hätten beispielsweise die Gesundheits- und Wirtschaftsministerien der Länder im Sommer arbeiten sollen. Aber für die kam das Ende der Ferien genauso plötzlich, wie für die Masse der Bevölkerung Weihnachten.

...
Interessant war das Interview in der Süddeutschen mit Streeck, er wurde darauf angesprochen, was mit einer Kassierin wäre, die Asthma hat und arbeiten muss, wie sollte sie geschützt werden. Kein Antwort darauf von ihm.

Jeder kennt den Spruch, daß keine Antwort auch eine sei. Das sind so Punkte, an denen ich zweifle, daß man das vorgestellte Pamphlet dann noch lesen muß. Auch ihm Gerichtssaal sitzen immer mal wieder Gutachter, deren Honorar man sich sparen konnte.

Streeck muß wissen, daß die Arbeitgeber entsprechende Pflichten haben und von Leuten wie ihm auf diese Antwort warten; denn dafür wird er vom Steuerzahler gefüttert. Und das vermutlich besser, als seine Reaktion erwarten läßt.

...
Geschätzt sind in Deutschland 30 bis 40% der Bevölkerung Risikogruppe, jeder könnte dazugehören.

...

Hat er das gesagt oder ist das Dein Kommentar? Eine Antwort auf die Frage ist das jedenfalls nicht.

Ich könnte mir vorstellen, daß man nicht nur der asthmakranken Kassiererin genügend Masken gibt, daß sie die wenigstens alle zwei Stunden wechseln kann, stringent dafür sorgt, daß sie die richtig trägt, die Läden so besetzt, daß das Personal weniger straff arbeiten muß und Gelegenheit zu Pausen hat ... Es gibt ja so einiges, was sich an der Praxis der Märkte kritisieren und daher auf so eine, nicht mal sonderlich überraschende Frage antworten ließe (die Journalisten hätten ihm sicher nicht um die Ohren gehauen, daß das Geld koste). Die zwangsläufig löchrigen Kisten, die da an manchen Kassen aufgebaut wurden, schützen vielleicht das Wohlbefinden, aber nicht die Atemwege.


Das gilt letztlich auch für die Gastronomen, die jetzt das Große Mimimi anstimmen. Wer sich von den Gästen leere Zettel oder Angaben wie "Donald Duck" andrehen ließ, anstatt die beim Kellner  bzw. (in der SB) an der Kasse in Empfang zu nehmen und dabei zu kontrollieren, hat es für diese Bequemlichkeit nicht anders verdient, als für den großen Rest des Jahres erstmal eine Denkpause einzulegen. Es sieht freilich noch nicht so aus, als würden die Verbandsoberen davon Gebrauch machen wollen. Daß in den meisten Infektionsketten irgendwo ein Haushalt auftaucht und zuverlässig in der Statistik landet, ist offensichtlich - aber zu behaupten, da könnten nie und nimmer auch eine oder mehrere Kneipen dabeisein, während die Ämter in mehr als drei Viertel aller Fälle auch dank bewußt nachlässiger Wirte nicht mehr herausfinden, wo das herkommt, ist nicht nur ein bißchen schräg ...

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-10/corona-lockdown-gastronomie-haushalte-rki-daten-neuinfektionen
« Letzte Änderung: 1. November 2020, 10:32:13 von dtx »
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5061 am: 1. November 2020, 15:49:18 »
Der nächste geistig Unbewaffnete ...    :facepalm:



Zitat
EX-GZSZ-STAR ÜBER CORONA-LOCKDOWN: "BEWAFFNET EUCH!"

Hannover - Der einstige GZSZ-Star und Corona-Leugner Mustafa Alin (42) hat sich erneut mit einem wirren Monolog in einem Instagram-Livestream zu Wort gemeldet.
Spoiler
Schon seit einigen Wochen fällt Alin durch konfuse Wutreden auf, die sehr an Verschwörungstheorien à la Attila Hildmann (39) und Michael Wendler (48) erinnern (TAG24 berichtete).

Dabei sprach sich Mustafa Alin zuletzt nicht nur deutlich gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus aus, jetzt behauptete er in einem Live-Stream außerdem: "Es gibt keinen, der beatmet werden musste oder gestorben ist. Das ist Fakt. Ich war auf dem Friedhof gestern." Auf die kritischen Kommentare seiner Follower reagierte er dagegen nur mit abfälligem Gelächter und wüsten Beschimpfungen.

Die geplante Impfung gegen das Virus werde die Menschen töten, das Ziel der Regierung sei es, die gesamte Menschheit zu dezimieren, da ist sich der Darsteller sicher. "Ich dachte immer, ich bin der Dumme", so Alin. Jetzt wisse er endlich, dass es nicht so sei.

Die Menschen würden nicht an Corona, sondern an den angeordneten Maßnahmen sterben.

"Die Welt geht unter!", wetterte er am Sonntag weiter und ging noch einen Schritt weiter, indem er seine Follower aufforderte: "Holt Euch eine Pistole, bewaffnet Euch einfach. Jetzt mach ich mich strafbar vielleicht."

Mustafa Alin wurde einem breiten Publikum mit seinen Auftritten in der Daily Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bekannt. Dort spielte er in der Rolle des Mesut Yildiz fünf Jahre lang einen sympathischen Späti-Verkäufer.

Neben weiteren TV-Auftritten bei "Notruf Hafenkante" oder "Aktenzeichen XY.. ungelöst" hat sich der 42-Jährige inzwischen ein zweites Standbein aufgebaut und eröffnete den Döner-Laden "Que-Baba" in Wunstorf bei Hannover
[close]
https://www.tag24.de/nachrichten/regionales/niedersachsen/mustafa-alin-verschwoerungs-theorie-corona-leugner-instagram-video-stream-gzsz-mesut-yildiz-1703615
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5062 am: 1. November 2020, 18:41:40 »
Faszinierend. Er geht auf einen Friedhof. Und danach weiß er, dass niemand an Corona gestorben ist oder beatmet werden musste. Muss man wissen. Das hatten wir noch nicht, das ist neu.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
(Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Heidi Kastner)
 

Offline Schrohm Napoleon

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5063 am: 1. November 2020, 19:18:41 »
Faszinierend. Er geht auf einen Friedhof.

Er ist einfach zu früh gegangen. Heute waren es ja erst 6 Kreise in Deutschland, in denen es kein einziges freies Intensivbett mehr gab. Einfach weiter Demonstrieren gehen.
"Die förmlich-respektvolle Höflichkeit schafft den nötigen Raum für inhaltliche Verachtung."
-Chan-jo Jun, Philosoph (und Rechtsanwalt)
 
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Offline Greybeard

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5064 am: 1. November 2020, 21:04:05 »
Thomas Brauner geht einkaufen:



 :puke:

Die Kommentare strotzen mal wieder so vor juristischen Koniferen  :facepalm:
Mein Luftkissenfahrzeug ist voller Aale.
 

Offline Gerichtsreporter

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5065 am: 1. November 2020, 21:26:29 »
Wie kommen die ganze Schwachmaten eigentlich auf die Idee, dass wer ein Attest hat keine Maske tragen darf? :scratch:
Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Hut-Mops ist möglich - aber sinnlos.
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5066 am: 1. November 2020, 21:30:08 »
Und dann beschwert sich dieses ignorante Ar schloch auch noch, dass man ihn beleidigt. Der kann froh sein, dass er nicht mir begegnet ist.
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5067 am: 1. November 2020, 22:18:56 »
Warum versinken offenbar der Reihe nach alle im Wahnsinn?
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5068 am: 1. November 2020, 22:21:33 »
Nun ja, Führerschein ist er schon los, damit auch den Beruf, arbeitslos, zankt mit alten Damen rum, nimmt Schulkindern Masken ab und führt sich auch sonst auf wie die Axt im Walde.

Das verspricht alles viele neue Freundschaften in der Nachbarschaft und sonstwo. Soziale Kontakte finden sich dann bald nur noch in Querzänker-Kreisen und ab geht die Spirale.

Ich schätze, dass irgendwann Schulden vollstreckt werden und er dann zum Reichsdeppen wird.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #5069 am: 1. November 2020, 23:08:53 »
Quirldenken wirkt.

Zitat
Festnahme: Corona-YouTuber drohte mit "Riesen-Rumms"

Von Lars Wienand
01.11.2020, 15:58 Uhr
Corona-Leugner und YouTuber kündigte "Rumms" an – Festnahme in Köln. Polizeieinsatz bei Corona-Protesten: Auf dem Kölner Rudolfsplatz wurde ein YouTuber vorläufig festgenommen, der Andeutungen zu möglichen Anschlagsplänen gemacht hatte. (Quelle: Screenshot Telegram/Köln ist aktiv)

Polizeieinsatz bei Corona-Protesten: Auf dem Kölner Rudolfsplatz wurde ein YouTuber vorläufig festgenommen, der Andeutungen zu möglichen Anschlagsplänen gemacht hatte. (Quelle: Screenshot Telegram/Köln ist aktiv)

Am Rande einer Demonstration von Corona-Rebellen in Köln ist ein YouTuber festgenommen worden. Er hatte in einem Livestream eine düstere Drohung ausgesprochen.

Er kündigte einen "Riesen-Rumms" an, mit dem er auf sich aufmerksam machen werde: Ein 57-jähriger YouTuber ist am Samstag am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Köln vorläufig festgenommen worden. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wird gegen den Dürener wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ermittelt. Der Staatsschutz, zuständig für politisch motivierte Taten, habe die Ermittlungen übernommen.

In den vergangenen Wochen hatte es bereits Brandanschläge auf Gebäude des Robert-Koch-Instituts und der Leibniz-Gesellschaft gegeben sowie Beschädigungen von Ausstellungsstücken im Pergamonmuseum. Dabei wird jeweils ein politischer Hintergrund mit Verbindungen zu militanten Gegnern der Corona-Politik nicht ausgeschlossen. Nach dem Brandsatz auf die Leibniz-Gesellschaft gab es zu der Tat ein entsprechendes Selbstbezichtigungsschreiben.
"Ich besorge mir die entsprechenden Sachen"

Die Äußerungen des nun festgenommenen YouTubers konnten Zuhörer auch wie eine Anschlagsdrohung verstehen. Der Mann wirkte stark aufgewühlt von Schilderungen einer Rednerin, die sich über psychische Belastungen durch das Maskentragen beklagt hatte.

Er sagte in seinem Livestream, er wisse, was er demnächst tun müsse: "Ich werde mir die entsprechenden Dinge besorgen, und dann ist Schluss damit, das garantiere ich. Und ich werde mit einem Riesen-Rumms auf mich aufmerksam machen."

Er wiederholte die Äußerung in dem Stream zu der Veranstaltung noch einmal. "Seid gespannt, ihr werdet das erleben. Ich werde es live filmen. Das wird so passieren, dass keiner dazwischenfunken kann." Die Polizei erhielt von einem Zuschauer einen Hinweis.

Auf der Demo meldete der YouTuber sich nach seinen Aussagen zunächst selbst als Redner. Nach der Rede wurde er von Polizisten abgeführt. Nach einer Vernehmung kam er wieder frei, hieß es von der Polizei.
"Anwälte für Aufklärung" rechtfertigt Festnahme

Unter den Demonstranten in Köln wurde zunächst empört verbreitet, der YouTuber sei wegen seiner Rede festgenommen worden. Das hatte auch der Kölner Jurist Gordon Pankalla vermittelt, einer der Gründer der "Anwälte für Aufklärung", der mit dem YouTuber gut bekannt ist.

Er hatte allerdings zunächst keinen Kontakt und klärte den Sachverhalt später auf seinem Telegram-Kanal auf. Er müsse der Polizei recht geben: "So ein Ding kann man nicht raushauen, das geht auch gar nicht." Er glaube nicht, dass der YouTuber die Aussagen ernst gemeint habe.

Der Mann hat in der Vergangenheit deutschlandweit in diversen lokalen "Patrioten"-Gruppen und bei Querdenken Köln und Stuttgart auf Telegram gepostet. In den vergangenen Wochen hatte er von zahlreichen Corona-Demonstrationen live berichtet und auch Führungsfiguren wie Samuel Eckert oder Attila Hildmann interviewt.

    Mit Querdenker Samuel Eckert in die Apokalypse

Der für die AfD in den baden-württembergischen Landtag eingezogene und inzwischen parteilose Abgeordnete Heinrich Fiechtner hatte ihn sogar durch den Plenarsaal geführt. Die Zuschauerzahl bei seinen Livestreams ist aber meist maximal vierstellig. Seine eigene Festnahme hatte der Mann nicht gefilmt.

Platzverweise gegen Maskenverweigerer

Nach der Demonstration leitete die Polizei nach eigenen Angaben auch Ermittlungen gegen die Anmelderin wegen Verstoßes gegen die Versammlungsauflagen sowie gegen eine Teilnehmerin wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ein: Letztere hatte sich nicht ausweisen wollen und Polizisten auch nicht nach ihren Ausweispapieren suchen lassen wollen.

Zehn Ordnungswidrigkeitenanzeigen gab es, weil Personen keine Masken trugen. Sechs erhielten laut Polizei Platzverweise, weil sie sich weiterhin geweigert hatten.
Verwendete Quellen:

    Eigene Recherchen
    Tweet mit der Szene


https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_88858244/corona-leugner-und-youtuber-kuendigte-rumms-an-festnahme-in-koeln.html



Und damit Ihr nicht suchen müsst, um welchen Kanal es sich handelt:

"Die förmlich-respektvolle Höflichkeit schafft den nötigen Raum für inhaltliche Verachtung."
-Chan-jo Jun, Philosoph (und Rechtsanwalt)