Erlebnisaufsatz
Mein Tag bei den Schwurbelrichtern
Aus naheliegender Gründen beobachte ich ja die Internetpräsenz der Schwurbelrichter
http://netzwerkkrista.de.
Jüngster Beitrag ist eine Anmerkung zu einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts über die Kündigung einer im Gesundheitswesen tätigen Impfverweigerin (genauer: zur Pressemitteilung dazu, denn die schriftliche Begründung ist noch nicht veröffentlicht). Wie nicht anders zu erwarten, wird die Entscheidung kritisiert, und da ich Arbeitsrecht (meist) den Arbeitsgerichten zu überlassen habe, maße ich mir zur Berechtigung der Kritik erst einmal kein eigenes Urteil an.
Aber die Kommentare von Folg waren wieder göttlich, und da konnte ich nicht mehr an mich halten. Einer (wenn sein Klarname stimmt vom Weg abgekommener Fachanwalt für Arbeitsrecht) meinte, die Entscheidung verstoße gegen die Antidiskriminierungsrichtlinie der EU, was mich dazu bewog, den Verfasser um Erklärung zu bitten, inwieweit hier Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuelle Orientierung betroffen seien. Statt einer Antwort kam von einer anderen Person ein Verweis auf die nicht abschließende Aufzählung in der EU-Grundrechtecharta (was wieder etwas ganz anderes ist, abgesehen von den Fragen der Anwendbarkeit und welches Kriterium denn dann betroffen sein soll, aber geschenkt), im Übrigen sei das ja mal wieder Rechtsbeugung. Das führte zur Frage meinerseits, gegen welche Rechtsvorschrift denn die BAG-Richter verstoßen haben sollen, verbunden mit dem Hinweis auf die strafrechtliche Relevanz dieser Äußerung und der Frage an die Moderatoren, mit wem sie sich da gemein machten. Statt einer Antwort kam die Aufforderung, doch mal meine Argumente vorzubringen, warum das keine Rechtsbeugung sei (und im Übrigen Lauterbach und Drosten und überhaupt …), während das Moderationsteam auf die Meinungsfreiheit verwies, und man mache sich mit keinen Kommentaren gemein.
Auf weitere Einwände meinerseits und auf weiteres Hin und Her fand ich plötzlich eine E-Mail im Postfach, dass ich meinen aktuellen Nick ändern (warum auch immer - er lautete beiläufig „Iıııııııı”) und zu einem Mindestmaß an Sachlichkeit zurückfinden solle. Meine Antwort war kurz und knapp, dass ich mir eine derartige Form der Kontaktaufnahme verbitte.
Ohne weitere Erklärung wurden kurze Zeit später alle meine Kommentare sowie alle weiteren mit Bezug auf Rechtsbeugung gelöscht.
Fazit:
1. Man kann selbst mit den graduell Vernünftigeren nicht diskutieren.
2. Jede Art von Gegenrede wird als unsachlich bezeichnet (während die wildesten Verschwörungsschwurbeleien toleriert werden).
3. Immerhin kann man den Laden schön sabotieren, denn irgendwie müssen sie wegen der Kommentare zur Rechtsbeugung dann doch kalte Füße bekommen haben, was ihre kommentarlose Löschorgie erklärt.
4. Es geht zwar von den Hanseln wohl keine Gefahr für den Rechtsstaat aus, aber dienstfähig erscheinen sie nicht mehr.