(…) Das ganze ohne den Nebeneffekt das man Leuten mit unhaltbaren Thesen eine Bühne geboten hätte.
Seht ihr das anders?
Das Problem ist, dass sich heutzutage diese Leute durch das Internet selbst Reichweite verschaffen können und bei der Menge an Menschen die in den sozialen Netzwerken unterwegs sind gibt es immer welche die das weiterverbreiten.
Daher funktioniert das Konzept "don't Feed the troll" heutzutage auch nicht mehr. Das war gut für kleine und kontrollierbare Communities wie in Foren der frühen Zeiten des Internets die oft auch ähnliche Ziele verfolgten. Da war es einfach den "Troll" als Außenseiter auszuschließen.
In sozialen Netzwerken, die von deutlich mehr und einer deutlich breiteren Gruppe von Menschen genutzt wird das nicht funktionieren. Irgendwer wird den "Troll" immer bestärken und seine Absichten unkritisch weiterverbreiten.
Daher ist heutzutage Gegenrede und Aufklärung deutlich wichtiger als der wenig erfolgsversprechende Versuch den Informationsfluss zu kontrollieren, denn "don‘t feed the troll" ist genau das - ein Versuch den Informationsfluss zu kontrollieren.
Hier ist es viel wichtiger diese Informationen richtig darzustellen, z.B. FakeNews zu widersprechen oder über antisemitische Codes in Verschwörungsmythen aufzuklären.
Man darf so etwas niemals unkommentiert stehen lassen, denn dann wirkt es so als wäre das eine valide Meinung oder sogar als würde die Mehrheit zustimmen.
Das ist ein Punkt warum mich die Möglichkeit zur Zensur in den Kommentarsektionen und in Gruppen, wie sie die meisten sozialen Netzwerke vorhanden ist so stört. Man kann die Filterblase schön aufrecht erhalten indem man unliebsame Gegenrede einfach löscht.
Das mag im Kampf gegen entsprechende Leute in eigenen Bereichen durchaus sinnvoll erscheinen - man darf aber nicht vergessen, dass das auch die Gegenseite tun kann.
Technik wie sie in sozialen Netzwerken Anwendung findet unterscheidet nicht dazwischen wer sie einsetzt und nutzt, das darf man nie vergessen und nicht zuletzt deshalb ist Gegenrede und Aufklärung so wichtig geworden.
Die Presse mag das nicht immer ganz so tun wie wir uns das wünschen - ich selbst finde, dass die Denkverweigerer und Co nicht durch Schlagzeilen wie "Wieder demonstrieren Tausende gegen…" größer gemacht werden müssen als sie sind.
Am Ende ist das aber besser als wenn diese unwidersprochen behaupten können es wären Millionen auf der Straße gewesen.
Den harten Kern wird das nicht beeindrucken, aber jene die am Kipppunkt stehen und auch jene mit normalen Ansichten.
Warum wohl hassen die Milieumanager die Presse und Faktenchecker so sehr? Diese verhindern aktiv, dass die Bewegung wächst und sorgen zudem dafür, dass sich täglich Anhänger abwenden.
Für die Profiteure der Bewegung ist das bares Geld das sie dadurch verlieren.