Hallo zusammen, das ist mein erstes Posting hier im Forum. Mitlesen tue ich schon länger, aber die Idee, mich hier anzumelden, entstand erst gestern, nachdem ich mir ein Paar Videos von Jeanette Reich angesehen hatte.
Ehrlich gesagt, sie tut mir leid. Ich meine, ich habe kein Verständnis für jemanden, der Polizei und Gerichte als Nazis etc. beschimpft, aber im Gegensatz zu anderen Reichsdeppen scheint mir Frau Reich in ihrem Wahn gefangen zu sein. Im Gegensatz dazu weiß z.B. ein Peter Fitzek ganz genau, was er tut. Und zur Fraktion der frustrierten Hartz-IV-ler scheint sie eigentlich auch nicht zu gehören.
Für mich sieht das wie ein sich selbst verstärkender Kreislauf aus: Jeanette Reich reitet sich selbst immer tiefer in ihre Probleme rein, ist aber davon überzeugt, die böse Welt (also ihre Affäre Karsten H. und seine angeblichen Mitverschwörer) habe es auf sie abgesehen.
Als erklärendes Beispiel hier meine Interpretation ihrer "Zusammenkunft" mit der Polizei am Saatwinkler Damm. Jeannette radelt die Straße entlang und bemerkt eine Polizeistreife am Horizont. Da sie (subjektiv) schlechte Erfahrungen mit den Ordnungshütern gemacht hat, wechselt sie auf die andere Straßenseite. Sie wird nun just von dieser Polizeistreife angehalten, weil sie ja jetzt auf der falschen Seite unterwegs ist. Jeannette tickt aus und hat eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung am Hals.
Ihr Fall zeigt, wie ein ohnehin schon mit psychischen Problemen vorbelasteter Mensch (sie erzählt, dass sie schon vor ihrer Zwangseinweisung in die Forensik in Behandlung war) völlig aus der Bahn geworfen werden kann. Ihre Affäre mit dem verheirateten Arzt Karsten H. bringt ihr eine Anklage bezüglich Stalking und Morddrohungen ein. Sie verliert ihren Job und gerät in die Schuldenfalle.
Bei ihrer offensichtlichen Neigung zu unkontrollierten Wutausbrüchen gehe ich davon aus, dass an den Vorwürfen wirklich was dran ist, könnte mir aber auch vorstellen, dass Karsten H. ein wenig nachgeholfen hat, um sie abzuservieren (z.B. durch Übertreibungen, und u.U. hat er sie wirklich aus dem Job gemobbt). Hinzu kommt noch, dass Jeanette Reich an entscheidenden Stellen schlecht beraten/auf sich allein gestellt gewesen zu sein scheint (sie erzählt mehrfach, unter Schock und ohne Unterstützung durch ihren Anwalt/ihre Familie bei der Polizei gewesen zu sein).
Geistig gefestigte Menschen hätten diese ganze Sache schon in einem frühen Stadium abgehakt und im Leben nach vorn geblickt, aber dazu hatte sie nie die Kraft.