...Werfen wir nun einen Blick auf Rüdiger: Er steht da rum, macht Krach lässt Quietscheentchen fliegen, sieht aus wie der letzte Depp und greift Leute an, die ihm Aufmerksamkeit schenken. Was erreicht er damit? Für viele ist das ganze wie ein Unfall. Jeder Mensch, der noch 4 Gehirnzellen übrig hat weiß, dass das nichts gutes ist. Aber man muss einfach hingucken. Andere finden das so lustig, dass sie stehen bleiben und z.B. Fotos schießen.
Somit bekommt Rüdi Aufmerksamkeit. Diese ist zwar von "geringer Qualität"; aber er hat sie. Das Bewusstsein für eine "gute" oder eine "schlechte" Aufmerksamkeit hat er einfach nicht. So lange es nicht die Aufmerksamkeit uniformierter Personen ist, die ihn dazu Veranlassen zur Laufente zu mutieren, ist ihm jede Form der Aufmerksamkeit recht.
Dem zufolge ist sein Auftreten nur konsequent.
Wenn es um die Aufmerksamkeit in der Fußgängerzone ginge und er bewusst nicht seriös wirken will (was ihm - sollte das Absicht sein - ganz gut gelingt), dann könnte er aber wesentlich mehr Gas geben in Richtung Schellenclown, z.B. gepflastert mit Aufklebern (wie das Auto von Fridi) oder haufenweise bunte Buttons am
Revers Hemd wie im amerikanischen Wahlkampf oder bei den Brexit-Auseinandersetzungen.
Ab und an hat er sich ja auch schon kostümiert (Dreizack, Star-Wars, Clown u.ä.), er hat aber offenbar seinen Style noch nicht gefunden und scheint auch nicht wirklich bewusst daran zu arbeiten.
Er kommt in seiner "Alltagskleidung" zu seinen Auftritten (wenn alles aufgebaut ist), schnappt sich das Mikrofon und fängt an, dummes Zeug zu blöken. Für die Passanten, die zufällig an dem Ort
der Gräulichen des Grauens vorbeikommen, unterscheidet er sich von den Zombies dadurch, dass er ein Mikro hält und ständig Laut gibt.
Ohne das könnte das auch eine Ansammlung grenzdebiler Rentner sein, die nur mal an die Luft kommen, damit sie zu Hause nicht die ganze Zeit im Weg stehen.
Thema: Rüdiger Hoffmann, Staatlenlos.info im Jahr 2018 (Gelesen 150169 mal)
