Frage: "Was hast du vor nach der Schule?"
Niklas Lotz: "Ich möchte auf jeden Fall etwas mit Schreiben machen. Auch wenn der konventionelle Weg zum Journalismus wegen meiner Teilleistungsschwäche in Mathematik wohl nicht funktionieren wird, ich werde versuchen andere Wege dorthin zu finden."
Und aufgrund meiner Teilleistungsstärke in Mathematik halte ich also mal fest, dass Niklas Anfang 2016 noch in der Schule war und damals 16 Jahre alt gewesen sein muss (etlichen Meldungen aus der ersten Jahreshälfte 2019 war zu entnehmen, dass er damals 19 war; also muss er Ende 1999 oder Anfang 2000 geboren worden sein).
Der Chronik des Hohenstaufen-Gymnasiums Göppingen ist nun zu entnehmen, dass Niklas im Juni 2010 in der Klasse 5c gewesen ist; also im Schuljahr 2009/2010. Und der Chronik ist außerdem zu entnehmen, dass das Hohenstaufen-Gymnasium zu jener Zeit ein sogenanntes G8-Gymnasium war bei dem das Abitur zum Ende der zwölfte Klasse erreicht wird. Was gerade auch für Niklas von Bedeutung war, weil der Übergang zu der zweijährigen Wirtschaftsschule dann regulär nach der achten Klasse erfolgt. Was also so ausgesehen
hätte:
Schule | Klasse | Schuljahr |
Gymnasium | 5 | 2009/2010 |
Gymnasium | 6 | 2010/2011 |
Gymnasium | 7 | 2011/2012 |
Gymnasium | 8 | 2012/2013 |
Wirtschaftsschule | 9 | 2013/2014 |
Wirtschaftsschule | 10 | 2014/2015 |
Ups! Wenn Niklas also Anfang 2016 noch in der Schule war, fehlt irgendwie
mindestens ein Jahr. Und wenn er bei der Veröffentlichung seines larmoyanten Schulklage im Oktober 2016 immer noch Schüler war, fehlen sogar satte zwei Jahre. Wobei es nun nicht zwangsläufig ehrenrührig ist, eine oder auch zwei "Ehrenrunden" gedreht zu haben. Aber es komplett zu verschweigen während man sonst angeblich nur über die wahren Erlebnisse eines ganz normalen Jugendlichen in der Schule schreibt, darf wohl als eine sehr bewusste Auslassung angesehen werden. Und auch zu seinen Noten und seinem letztlich erlangten Schulabschluss schreibt er nichts.
Zumal das auch ein deutlich anderes Bild bezüglich seiner Probleme und Auseinandersetzungen mit den Lehrern zeichnet. In den mir zugänglichen Teilen von seinem angeblich so wahrhaften Buch schreibt Niklas zwar seitenlang über seine Erlebnisse in wenigstens drei Schulen. Er schreibt aber erstaunlicherweise
kein einziges Wort über:
- seine Teilleistungsschwäche, die bei Anerkennung zu einem Leistungsausgleich führt
- seinen trotzdem schmählichen Übergang von dem Gymnasium auf eine Wirtschaftsschule
- seine außerdem noch eingelegte(n) Ehrenrunde(n), auf welchen der Schulen auch immer
Angesichts dessen ist nun aber überhaupt nicht glaubhaft, dass seine Schulprobleme immer nur daran lagen, dass den Lehrern seine politischen Ansichten nicht gepasst hätten (zumal ohnehin nicht erkennbar ist, dass er diese Ansichten je vertreten hätte bevor er 18 Jahre alt war und damit längst jenseits seiner "Schulkarriere" war). Das dürften doch wohl weitaus eher eine Menge bittere Diskussionen über das nicht ausreichende Leistungsniveau von Niklas und die deswegen daraus zu ziehenden, schmerzhaften Konsequenzen gewesen sein.
Was seine schon auffällige Wut und Verbitterung auch viel besser erklärt als all die Sündenböcke, die er für sein Scheitern verantwortlich machen will.