Autor Thema: Der Mord an Walter Lübcke  (Gelesen 42833 mal)

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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #60 am: 20. Juni 2019, 21:34:44 »
Oooohhhh! Nicht nur "flüchtlingsfreundliche" Politikerinnen und Politiker erhalten Haßmails, sondern auch Jouwatch:
https://www.journalistenwatch.com/2019/06/20/e-mail-jouwatch/
Ich vergieße still eine Träne für die aufrechten Kämpfer für Recht und Freiheit. Oder halt, vieleicht doch nicht. Wenn man schließlich nichts anderes zu tun hat als den ganzen Tag Haß zu verbreiten und versteckt zu Gewalt aufzurufen darf man sich vielleicht nicht wundern wenn die Shice über den Zaun zurück geflogen kommt...
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
https://www.youtube.com/watch?v=9uZLrHiCMhQ
 
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #61 am: 20. Juni 2019, 21:41:31 »
Das liest sich wie aus deren eigener Feder.
 :think:
Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen. (Tucholsky)
Manchmal ist etwas leiser schon viel lauterer als laut.(G.H.)
 
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #62 am: 20. Juni 2019, 22:49:35 »
Weitere Recherchen zum Umfeld von Stephan E und seiner mutmaßlichen Verbindung zur OSS - Old School Society

[facebook]https://www.facebook.com/100026220034622/posts/315595365991129?s=100003694027761&sfns=xmo[/facebook]
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #63 am: 21. Juni 2019, 00:34:14 »
Weitere Recherchen zum Umfeld von Stephan E und seiner mutmaßlichen Verbindung zur OSS - Old School Society

Was soll ich sagen … man kannte sich damals, man kennt sich heute immer noch, die Szene ist sehr gut vernetzt. Jedem, außer den Behörden, dürfte das klar sein; es dürfte immer klar gewesen sein.

Ob das jetzt bewusste Sabotage, Fahrlässigkeit oder Blödheit ist, darüber mag ich nicht spekulieren, aber eine klare Meinung erlaube ich mir zu bilden. Und nein, diese Meinung ist nicht veröffentlichbar, ohne daß ich wegen übler Nachrede oder Beleidigung angezeigt werden kann.
« Letzte Änderung: 21. Juni 2019, 00:35:55 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #64 am: 21. Juni 2019, 00:39:19 »
da hat man seitens der Politik und Justiz wohl Jahre lang ganz intensiv beachtobtet.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #65 am: 21. Juni 2019, 06:14:59 »
Behördliches Schielen ausgelöst.
Indem man versucht ein Auge drauf zu werfen,
während das andere schon drin ist.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #66 am: 21. Juni 2019, 10:09:01 »
Warum sollten Politiker besser geschützt werden als Normalos?

Ich kenne genug Kollegen, die ernsthaft bedroht werden. Ist mir auch schon passiert und wenn ich nicht das Glück gehabt hätte, dass der polizeibekannte Täter (8 Jahre u. a. wegen Körperverletzung und räuberischer Erpressung) in Berlin und damit weit weg von mir gewesen wäre, hätte ich mir wahrscheinlich schwarz eine Pistole zum Selbstschutz besorgt.

Es interessiert nur niemanden bei der Polente.

Es wäre schön wenn die schreckliche Tat mal insgesamt ein Nachdenken über den Schutz der Bevölkerung auslösen würde. Ich bin mir aber sicher, dass allenfalls der Personenschutz von Politikern verbessert wird. Vielleicht stellt man dafür dann auch mehr Bullizisten ein.

PS.:

Wenn es jemanden gibt, der Nazis richtig geärgert hat, dann war es wohl der Lübcke. Sein Spruch " Und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen" ist ja nicht von schlechten Eltern. Die Verwaltung würde eben wunderbar funktionieren, wenn es diese Scheiss-Bürger nicht geben würde.

 
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #67 am: 21. Juni 2019, 10:59:28 »
Warum sollten Politiker besser geschützt werden als Normalos?

Na ja - es ist schon was dran, daß sie eine bedrohtere Spezies sind als die "Normalbürger".
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #68 am: 21. Juni 2019, 12:40:35 »
Wieder mal ein Artikel, der hier in viele Threads passen würde.

Es gibt eine Ergänzung:


Zitat
Hassmails aus der Heimat
Do, 20.06.2019

Wenn Worte zu Waffen werden – Morddrohungen per Facebook, Postkarten, in denen Ehrenamtliche zum Verlassen Deutschlands aufgefordert werden. Von der durch die vermeintliche Anonymität „enthemmten Mitte“ sprechen Experten. Doch was tun gegen die Gewaltwelle im Netz und im realen Leben? Das haben Christian Erhardt und Benjamin Lassiwe bereits im Jahr 2017 erläutert. Aufgrund der aktuellen Geschehnisse stellen wir Ihnen die Lösungsansätze noch einmal vor.

Text: Gewalt gegen Politiker von Herrn Erhardt und Lassiwe

Thomas Purwin hat die Notbremse gezogen. Vor wenigen Wochen trat der SPD-Vorsitzende im münsterländischen Bocholt von allen Ämtern zurück. Der Grund dafür waren Hassmails. 15 Mails am Tag hatte er erhalten – mit wüsten Beschimpfungen, Morddrohungen, der Abbildung eines Galgens. Schließlich wurden auch seine Frau und seine Tochter in den Mails mit dem Tode bedroht. „Mit den Angriffen gegen meine Familie ist für mich die Grenze überschritten, ich habe als Familienvater eine besondere Verantwortung“, begründet Purwin seinen Rückzug. 

 
Wut gegen die Politik

 

So wie der 35 jährige sind in den letzten Monaten zahlreiche Kommunalpolitiker an die Grenzen ihrer persönlichen Belastungsfähigkeit gekommen. Oft, aber nicht immer, war es das Thema Flüchtlingspolitik. Bei Purwin zum Beispiel war es eine Debatte über die Anhebung der Grundsteuer, die mit der Flüchtlingspolitik vermischt wurde. In den Mails erklärten die anonymen Absender, die Stadt wolle den Grundsteuersatz anheben, um Geld für Flüchtlinge zu haben. Für Flüchtlinge täte man alles, für einheimische Rentner nichts. 
Spoiler
Auffällig ist: Es sind nicht nur größere Städte, in denen anonyme Drohungen bei Verwaltungsmitarbeitern und Kommunalpolitikern eingehen.

 
Angriffe gegen Politiker
 

Und schon lange bleibt es auch nicht mehr bei verbalen Angriffen. Bundesweit für Schlagzeilen sorgte im Herbst der ehrenamtliche Bürgermeister des 800 Einwohner Dorfes Oersdorf bei Bad Seegeberg – er wurde von einem Unbekannten vor einer Sitzung des Bauausschusses mit einem Kantholz niedergeschlagen, lag eine Woche lang mit einem Schädel-Hirn-Trauma im Krankenhaus. „Aus Knüppel wird Hammer, aus Hammer wird Axt“ – nur einen Tag nach der feigen Tat ging ein Schreiben mit diesem Text in der Gemeindeverwaltung ein. Tausende Betroffenen bundesweit leben in Angst. „Sitzen die Radmuttern noch fest? Liegt etwas unter dem Reifen? Solche Überlegungen und Überprüfungen sind für mich Routine geworden“, sagt etwa Sven Scheidemantel, parteiloser Kreistagsabgeordneter aus Arnsdorf bei Bautzen. Er engagiert sich gegen Rechtsextremismus. Weiter südlich, in Hachenburg wurden 22 Gemeinderatsmitglieder im Dezember in persönlichen Briefen aufgefordert, Deutschland zu verlassen. Knapp 6000 Menschen leben in dem Dorf im Westerwald. Ähnlich einigen Briefen an Verwaltungsmitarbeiter in Bayern steckt hinter dieser Aktion die Splitter-Neonazi Partei „Der dritte Weg“ – sie gilt als noch radikaler als die NPD, wirbt unverblümt mit Zitaten von Goebbels. Hintergrund in Hachenburg ist vermutlich, dass in der Gemeinde eine Moschee durch einen islamischen Kulturverein gebaut werden soll – privat errichtet und vom Verein selbst finanziert. Die Baupläne lagen jedoch noch zur Genehmigung im Gemeindeparlament. Mehrere Abgeordnete stellten inzwischen Strafanzeige.

Genau dazu raten auch die Experten immer wieder. Die Gewerkschaft der Polizei bittet zudem darum, die Fälle auch öffentlich zu machen. „Dass jetzt darüber gesprochen wird, ist gut, denn Bedrohungen gibt es schon lange im Internet. Online nutzen Autoren die vermeintliche Anonymität und verstecken sich hinter Pseudonymen oder falschen Identitäten. Damit sinkt die Hemmschwelle“, so der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei in NRW, Arnold Pickert. Der Gesetzgeber hänge hinterher, neue rechtliche Rahmenbedingungen für das Internet zu schaffen. 

 
Die Hassbriefe kommen nicht nur aus der rechten Szene
 

Aber nicht alle Hassmails, die Bürgermeister und andere Kommunalpolitiker erhalten, kommen aus der rechten Ecke. „Der Bürgermeister von Niederaula ist zum Beispiel nach einem Fernsehbericht über Straßenerneuerungsbeiträge wüst beschimpft worden“, sagt Karl-Christian Schelzke, Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebunds. Gerade in solchen Fällen helfe oft knallharte Transparenz. Denn manchmal fühlten sich Bürger schlicht schlecht informiert und im Stich gelassen. Aus seiner Sicht ist in der Kommunalpolitik nichts so erfolgreich wie die Wahrheit. „Der Bürgermeister von Bad Sooden-Allendorf wurde wiedergewählt, obwohl er in seiner Kommune die Pferdesteuer eingeführt hat – aber er hat vorher eben auch klar und deutlich gesagt, wie es um die Finanzen in seiner Kommune bestellt ist.“ Zuweilen helfe es schon, wenn der Bürgermeister Betroffene, die sich per Mail beschweren, einfach einmal direkt anrufe. „Das hat sogar eine präventive Wirkung“, sagt Schelzke. 
 
Wut und Gewalt gegen Politiker - Was tun?
 

Anders allerdings ist es bei Rechtsextremisten. „Es ist Unfug, mit Rationalität auf die Betroffenen zuzugehen“, sagt auch Karl-Christian Schelzke. Die selbsternannten Reichsbürger etwa seien schlicht Unbelehrbare. Doch Kommunalvertreter und Landesbeamte gehören zu den Lieblingsfeinden dieser Bewegung. Gebührenbescheide werden nicht bezahlt, Steuern nicht entrichtet. In Brandenburg hat das Innenministerium deswegen schon im Jahr 2014 eine Handreichung zum Umgang mit Reichsbürgern verfasst. Die Empfehlungen daraus sind bis heute aktuell: Schriftwechsel mit den Betreffenden sollten auf das absolut erforderliche Minimum reduziert werden. „Diskussionen sind wenig zielführend“, heißt es wörtlich. „Die betreffenden Personen wollen Verwirrung stiften, um staatliche Stellen von rechtlich gebotenem Handeln abzulenken.“ Materialien mit rechtsextremistischen Inhalten sollten konsequent an den Verfassungsschutz weitergeleitet werden – und da, wo Kommunen Mittel zur Hand haben, sollten diese auch angewandt werden: Wenn ein Reichsbürger Manipulationen an einem KfZ-Kennzeichen vornimmt, könne unverzüglich der Betrieb des Fahrzeugs untersagt werden und der Verdacht einer Straftat geprüft werden. Bei nicht bezahlten Gebührenbescheiden helfe das Instrument der Vollstreckung.

Doch die Reichsbürger sind nur die Spitze eines Eisbergs, der in Deutschland immer größer zu werden scheint. Forscher der Universität Leipzig sprachen vor kurzem in einer Studie von der „enthemmten Mitte“: Immer stärker breiteten sich rechte Thesen in der Gesellschaft aus. Entsprechend häufiger werden auch Bedrohungen und Hassmails. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, fordert deswegen, das Strafgesetzbuch um den Tatbestand des „Politiker-Stalkings“ zu ergänzen. „Wenn es uns nicht gelingt, die Menschen zu schützen, die sich vor Ort für die lokale Demokratie und ein funktionierendes Gemeinwohl einsetzen, gefährden wir die demokratische Kultur in unserem Land“. Schließlich seien zentrale Ermittlungsstellen in den Ländern nötig, an die sich Kommunalpolitiker bei Bedrohungen wenden könnten und die diesen Fällen gezielt nachgingen.

Sachsen ist bisher das einzige Bundesland, das eine solche Stelle eingerichtet hat. Das „Operative Abwehrzentrum gegen Extremismus“ (OAZ) beim Leipziger Polizeipräsidium sammelt gezielt Fälle politisch motivierter Kriminalität, auch die Gewalt gegen Kommunalpolitiker wird dort registriert. „Repräsentanten des Bundes, der Länder, sowie der Kommunen befinden sich im Zusammenhang mit der Ausländer- und Asylthematik weiterhin im Fokus politisch motivierter Straftäter“, sagt die Sprecherin dieses Zentrums, Kathleen Doetsch. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2016 wurden in Sachsen demnach 78 Fälle politisch motivierter Kriminalität registriert – dabei war bereits zum Ende des ersten Quartals die Gesamtzahl der Fälle des Vorjahres erreicht. Unter den zur Anzeige gekommenen Fällen dominierten die Beleidigungen, in 20 von 26 registrierten Fällen wurden sie über das Internet verübt. Gleich danach folgen die Sachbeschädigungen – etwa das Anzünden von Wahlkreisbüros oder Autos.

Womit auch die Brandenburger Landtagsabgeordnete Andrea Johlige in den letzten Jahren ihre Erfahrungen machen musste. Mehrfach wurde ihr Wahlkreisbüro Opfer von Farbbeutelwürfen, Schmierereien oder eingeworfenen Fensterscheiben. „Mein Kind geht in der Stadt in die Schule, in der das Wahlkreisbüro ist – da macht man sich schon Gedanken“, sagt Johlige. Die Linken-Abgeordnete hat sich deswegen dafür eingesetzt, dass ihre Wohnadresse nirgendwo im Internet zu finden ist. Alle Kommunikation läuft über das offizielle Büro. „Es gibt nur ein Problem – und das sind die Wahllisten“, sagt sie. Die Politikerin setzt sich deswegen dafür ein, dass die privaten Wohnadressen von Kandidaten im Zusammenhang von Wahlen nicht mehr veröffentlicht werden.

 
Im Falle des Falles gilt: Strafanzeige!
 

Immerhin, es gibt auch erste Hoffnungszeichen. Denn mittlerweile gehen auch die Gerichte gegen die Autoren von Hassmails vor. So verurteilte das Amtsgericht Köln im vergangenen Jahr einen 53jährigen zu einer Geldstrafe von 2250 Euro, weil er Ministerpräsidentin Kraft in einer E-Mail wüst beschimpfte. In Hamburg wurde ein Mann zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen verurteilt, der einer Bürgerschaftsabgeordneten eine Vergewaltigung durch Muslime gewünscht hatte. Grundvoraussetzung dafür aber ist das, was der ehemalige Staatsanwalt Karl-Christian Schelzke als Maxime für den Umgang mit allen Hassmails empfiehlt, die nicht auf konkrete kommunalpolitische Konflikte zurückzuführen sind: „Strafanzeige, Strafanzeige, Strafanzeige.“  
[close]
https://kommunal.de/hassmails-aus-der-heimat



Edit:

Zitat
Verdächtiger im Fall Lübcke
Stephan E. bis zuletzt in Kontakt mit Neonazis
Stand: 21.06.2019 12:10 Uhr


Stephan E. soll in den vergangenen Jahren nicht mehr als Rechtsextremist aufgefallen sein. Fotos, die Monitor vorliegen, zeigen ihn jedoch zusammen mit "Combat 18"-Mitgliedern bei einer rechtsextremen Veranstaltung - im März 2019.

Der für den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke tatverdächtige Stephan E. hat noch 2019 an einem konspirativen Treffen von Mitgliedern neonazistischer Organisationen teilgenommen.

Das belegen Fotos, die das ARD-Magazin Monitor in Zusammenarbeit mit einem Gutachter ausgewertet hat. Bisher wurde angenommen, dass Stephan E. möglicherweise keinen Kontakt mehr zur rechtsextremen Szene hatte.

Mit "Combat 18" auf rechter Veranstaltung
Nach den neuen Erkenntnissen nahm Stephan E. aber am 23. März dieses Jahres an einer konspirativen rechten Veranstaltung im sächsischen Mücka teil, wo er zusammen mit Mitgliedern der neonazistischen Organisation "Combat 18" (deutsch: "Kampftruppe Adolf Hitler" - die Zahlen 1 und 8 stehen für den ersten und achten Buchstaben des Alphabets, A und H) und der neonazistischen Vereinigung "Brigade 8" fotografiert wurde.

"Combat 18" wurde als bewaffneter Arm des Neonazi-Netzwerks "Blood and Honour" gebildet, das wiederum als zentrale Unterstützergruppe der Terrorvereinigung NSU gilt.
Spoiler
Nicht mehr als Rechtsextremist aufgetreten?
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang hatte noch am Dienstag gesagt, der Tatverdächtige im Mordfall Lübcke habe sich zwar viele Jahre in rechtsextremen Kreisen bewegt, sei aber in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr so deutlich wie früher als Rechtsextremist in Erscheinung getreten.

Die von Monitor ausgewerteten Fotos von dem Treffen in Mücka zeigen außer Stephan E. unter anderem auch Stanley R., der als eine zentrale Figur von "Combat 18" in Deutschland gilt. Beide haben eine gemeinsame Vergangenheit in der Neonazi-Szene und hatten zum Beispiel im Jahr 2002 gemeinsam an einer NPD-Wahlkampfveranstaltung teilgenommen.


Fotos von Gutachter geprüft
Dass es sich bei der auf den Fotografien aus Mücka zu sehenden Person wirklich um Stephan E. handelt, gilt als sicher. Der Münchner Sachverständige George A. Rauscher hat die Bilder im Auftrag von Monitor analysiert.

Er kommt zu dem Schluss: "Die Identität der Person Stephan E. als sichtbare Person auf den Lichtbildern der Veranstaltung vom 23. März 2019 ist als praktisch erwiesen anzusehen." Den Anstoß zu der Fotorecherche hatte das Rechercheportal "Exif" gegeben.
[close]
https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/luebcke-139.html
« Letzte Änderung: 21. Juni 2019, 12:46:26 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #69 am: 21. Juni 2019, 14:04:05 »
Also, wenn man Kai aus Hannover glubt...
Spoiler
[close]
dann ist es ganz anders...
(weiss er bestimmt vom FSB)
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #70 am: 21. Juni 2019, 14:59:30 »
unerträglich, dieser schamlose Lügner und Verharmloser.
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #71 am: 21. Juni 2019, 15:00:07 »
Es gibt eine Ergänzung:

Zitat
Verdächtiger im Fall Lübcke
Stephan E. bis zuletzt in Kontakt mit Neonazis

Stephan E. soll in den vergangenen Jahren nicht mehr als Rechtsextremist aufgefallen sein. Fotos, die Monitor vorliegen, zeigen ihn jedoch zusammen mit "Combat 18"-Mitgliedern bei einer rechtsextremen Veranstaltung - im März 2019.

Ich stelle jetzt einfach mal eine ebenso provokante wie rhetorische Frage: Wenn es die Leute von Monitor hinbekommen, diese Bilder zu finden, wieso schaffen es die Behörden nicht?

Zugegeben, man hätte auch mit Kenntnis dieser Bilder den Mord vielleicht nicht verhindern können, hätte aber möglicherweise schneller eine Spur gehabt und hätte vor allem nicht den jetzt entstandenen Eindruck erweckt, daß man eigentlich gar nichts wusste.

Ich würde mich schämen, wenn ich mir von den Medien meine Arbeit erklären lassen müsste … Aber ich bin ja auch nicht beim Verfassungsschutz, sondern gehe einer ehrlichen Arbeit nach.
« Letzte Änderung: 21. Juni 2019, 15:01:38 von theodoravontane »
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #72 am: 21. Juni 2019, 15:04:36 »
Ich würde mich schämen, wenn ich mir von den Medien meine Arbeit erklären lassen müsste … Aber ich bin ja auch nicht beim Verfassungsschutz, sondern gehe einer ehrlichen Arbeit nach.

So sehen du, ich und der Rest der Forenschaft das.
Für unsere Kundschaft sind wir wahlweise Alkoholiker, Drogenabhängige, Sonderschüler, Satanisten oder auch alles zusammen
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #73 am: 21. Juni 2019, 16:04:12 »
Leider ja nicht nur für unsere Kundschaft, sondern erwiesenermaßen auch für einige Mitglieder der Organe, die eigentlich den uns ans Herz gewachsenen Staat und seine Werte schützen sollen (egal ob "normale" Polizei, SEK, Verfassungsschutz oder Militär)  :(.
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Re: Der Mord an Walter Lübcke
« Antwort #74 am: 21. Juni 2019, 16:06:33 »
Für unsere Kundschaft sind wir wahlweise Alkoholiker, Drogenabhängige, Sonderschüler, Satanisten oder auch alles zusammen

Und zu allem Überfluß fressen wir Kinder.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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