Das Thema Goldvorräte der Zentralbanken wird in verschiedenen Ländern immer mal wieder geköchelt ("hochkochen" wäre zu hoch gegriffen"). In den USA gibt es ja immer wieder Behauptungen, dass das Gold in Fort Knox gar nicht mehr vorhanden sei.
Verschiedene Zentralbanken lagern Gold nicht in eigenen Tresoren, sondern in London, Paris oder auch in Zürich. Der Grund ist relativ einfach: Die genannten Orte sind althergebrachte Umschlagplätze für Gold und zugleich wichtige Finanzdrehscheiben. Da Gold keine Zinsen bringt, sondern im Gegenteil teuer gelagert werden muss, handeln viele Zentralbanken auch mit Gold. Sie verkaufen z. B. kleinere Mengen Gold an Händler, wenn die Preise hoch sind, und kaufen Gold wieder auf, wenn es billiger ist. So werfen die Goldreserven immerhin einen minimalen Ertrag ab.
Zudem wird die Bedeutung des Goldes in der heutigen Währungswelt überschätzt. Grundsätzlich können die heutigen Währungen auch ganz ohne Gold auskommen. Die Sonderziehungsrecht des IWF z. B. sind letztlich rein virtuelle Zahlungsmittel, funktionieren aber trotzdem.
Wenn wirklich eine existentielle Krise ausbrechen sollte, was gegenwärtig nicht besonders wahrscheinlich ist, dann wird auch Gold kaum etwas wert sein. Dann sind z. B. Lebensmittelvorräte oder Trinkwasser plötzlich das Einzige, was wirklich zählt.
Aber solche Zusammenhänge einem Verschwörungstheoretiker erklären zu wollen, ist von Anfang an vergeblich.