Autor Thema: Nachgezählt.  (Gelesen 26154 mal)

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Offline Schnabelgroß

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Re: Nachgezählt.
« Antwort #60 am: 10. September 2021, 08:15:27 »
Zitat
„Der Anstieg des Personenpotenzials der `Reichsbürger` und `Selbstverwalter` von 19.000 Personen im Jahr 2019 auf 20.000 Personen im Jahr 2020 geht vor allem aus den Zusammenhängen mit den Protesten gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einher.“ Die Corona-Maßnahmen hätten „zu einer erhöhten Dynamik und Aktivität in Teilen der `Reichsbürger`- und `Selbstverwalter`-Szene geführt“, heißt es seitens der Bundesregierung weiter. Motivierend für die sogenannten Reichsbürger sei es dabei gewesen, dass diese durch andere Kritiker der Corona-Maßnahmen nicht ausgegrenzt worden seien, sondern diese gemeinsam mit ihnen protestierten. „Die `Reichsbürger` erkennen anscheinend die Chance, die Querdenker-Szene mit ihren rechtsextremen Ideen von der Delegitimierung des Staates zu infiltrieren“, sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic.
https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/regierung-reichsbuerger-durch-corona-proteste-staerker-geworden-70664.html
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Offline Rabenaas

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Re: Nachgezählt.
« Antwort #61 am: 10. September 2021, 08:24:01 »
Zitat
Der Anstieg des Personenpotenzials der `Reichsbürger`...

Schon der Beginn des Satzes zeigt, daß die Bundesregierung Geschäftsführung offensichtlich keine Ahnung hat: Reichsbürger sind doch Menschen, nicht Personen!  :naughty:
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Schnabelgroß

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Re: Nachgezählt.
« Antwort #62 am: 2. Oktober 2021, 09:04:52 »
Zitat
In Hamburg hat die Zahl der sogenannten Reichsbürger während der Corona-Pandemie weiter zugenommen. Habe man der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene Ende vergangenen Jahres in der Hansestadt noch rund 175 Personen zugerechnet, seien es aktuell 259, teilte das Landesamt für Verfassungsschutz auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Knapp zehn Prozent davon wiesen Überschneidungen zum Rechtsextremismus auf.
https://www.merkur.de/hamburg-schleswig-holstein/mehr-reichsbuerger-in-pandemiezeiten-in-hamburg-zr-91028003.html
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Offline x

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Re: Nachgezählt.
« Antwort #63 am: 21. Oktober 2021, 00:43:02 »
"René Rieger, Pressesprecher des bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz und Joachim Herrmann, Bayerns Innenminister äußern sich zu den Reichsbürgern in Bayern." Genau nachgezählt wurde offenbar nicht noch einmal, aber die beiden Herren verleihen (fünf Jahre nach dem Mord von Georgensmünd) ihrem Gefühl Ausdruck, dass "die Reichsbürgerszene wächst".

link: https://www.br.de/mediathek/video/georgensgmuend-die-reichsbuergerszene-waechst-av:616ec84a820b000007c10ccf
Quelle: Bayrischer Rundfunk, 19. 10. 2021

weitere Informationen: https://www.br.de/nachrichten/bayern/fuenf-jahre-nach-georgensgmuend-die-reichsbuergerszene-waechst,SmGGNwH
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2021, 01:22:24 von x »
Kommen wir nun zu etwas völlig anderem.
 
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Offline Anmaron

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Re: Nachgezählt.
« Antwort #64 am: 24. Oktober 2021, 14:39:34 »
Auch im Bundesland mit den Kantonen fragt mn sich, wieviele es wirklich waren:


https://20min.ch/187771611728
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #65 am: 24. Oktober 2021, 14:51:09 »
Die Zahl der Idi0ten schätze ich als ziemlich konstant ein. Sie interessieren sich nur immer für die neueste Mode.
Ich bremse nicht für Nazis!
 
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #66 am: 5. November 2021, 16:33:03 »
Saarland:


Zitat
Dem "Lagebild Verfassungsschutz" zufolge wurden im vergangenen Jahr 249 rechtsextremistisch motivierte Straftaten erfasst. Damit war die Zahl zwar leicht rückläufig. 260 waren es Jahr 2019. Sie blieb aber "auf einem hohen Niveau". Der Anteil der Gewalttaten wuchs von 11 auf 13, darunter auch ein versuchter Mord.

Laut dem Bericht gibt es 330 "erkannte und vermutete" Rechtsextremisten im Saarland - ebenso viele wie im Vorjahr. 20 von ihnen werden unverändert als gewaltorientiert eingestuft. Auch die Zahl der Reichsbürger sei mit 140 gleichgeblieben, ebenso wie die der Salafisten. Mit 340 bilden sie das Gros der 400 Islamisten im Saarland.
https://www.sueddeutsche.de/politik/regierung-saarbruecken-rechtsextremismus-verstaerkt-im-internet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211105-99-880038
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #67 am: 21. Januar 2022, 15:00:40 »
In Mecklenburg-Vorpommern sind deutlich mehr Rechtsextreme und Reichsbürger unterwegs (allerdings handelt es sich hier um den leicht verspätet vorgelegten Bericht für 2020):

Zitat
Rechtsextremes Lager angewachsen

Aus dem von Innenminister Christian Pegel (SPD) vorgestellten Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2020 geht hervor, dass das Personenpotenzial der Rechtsextremisten in Mecklenburg-Vorpommern im Berichtszeitraum von 1670 auf 1760  gestiegen ist. Auch die Zahl der Reichsbürger und Selbstverwalter wird immer größer.
Neonazis auf einer Demonstration in Greifswald, Symbolfoto

Angewachsen von 670 auf 720 Kräfte ist die unstrukturierte Szene, parteiunabhängige Strukturen legten von 590 auf 640 zu. Im Parteienspektrum büßte die NPD von 200 auf 170 Anhänger ein. Die Rechte verdoppelte sich auf zehn Mitglieder, trat aber öffentlich nicht in Erscheinung. Der Dritte Weg zählt mit 20 Mitgliedern 15 neue Kräfte. Auftritte waren im Landkreis Vorpommern-Greifswald zu beobachten, speziell auf Usedom. Zum Parteienlager zugerechnet werden 170 AfD-Mitglieder mit rechtsextremer „Flügel“-Ausrichtung sowie 30 Personen der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative. In der Kriminalitätsstatistik stiegen die politisch rechtsextremistisch motivierten Straftaten von 930 auf 981, darunter ein Plus an Gewalttaten von 49 auf 53.
Kommunale Zusammenarbeit

Bemerkenswert im Berichtsjahr war die Bildung der neuen Fraktion im Kreistag des Landkreises Ludwigslust-Parchim unter dem Namen „Heimat und Identität“. Ins Leben gerufen von vier ehemaligen AfD-Mitgliedern wie Ex-Landessprecher Dennis Augustin trat auch der NPD-Landeschef Stefan Köster dort bei. Die AfD hatte Augustin vor die Tür gesetzt, weil dieser frühere NPD-Kontakte verschwiegen hatte.

Im ersten Jahr von Corona waren zahlreiche Aktivitäten der rechten Szene vom Virus ausgebremst worden. Das bedeutete weniger Demonstrationen, Konzerte und andere Events. Auf ritualisierte Veranstaltungen wie instrumentalisiertes heidnisches Brauchtum (z.B. Sonnenwendfeiern) und jährliche Aktionen etwa zum sogenannten Heldengedenken wollte man aber nicht überall verzichten. Thematisch rückten dann im Laufe von 2020 Proteste gegen die Pandemiemaßnahmen in den Mittelpunkt; aus rechtsextremistischer Sicht immer darum bemüht, Kontakte und Bündnisse mit bisher nicht zugänglichen gesellschaftlichen Kreisen und Bevölkerungsgruppen zu schmieden.
Identitäre Bewegung umtriebig unterwegs

Trotz laut Verfassungsschutz lediglich 20 Aktivisten zeigte sich die Identitäre Bewegung (IB) landesweit mit breitem Bewegungsprofil. So kam es zu flashmob-artigen, anonymen Kurzauftritten vor Parteibüros, die in sozialen Medien publiziert wurden. Blogprojekte im Internet und angegliederte Firmen agierten umtriebig.

Corona hat auch den Reichsbürger, die Staat und seine Gesetze ablehnen, in die Karten gespielt. Sie verzeichneten im Gleichschritt mit Verschwörungsmythen Zulauf, ihr Personenpotenzial stieg im Vergleich zum Vorjahr von 550 auf 600 Personen an. 45 von ihnen werden dem Rechtsextremismus zugerechnet. 100 Personen sind organisiert unterwegs wie etwa bei „Staatenlos.Info – Comedian e.V.“ 150 sogenannte Reichsbürger gelten als gewaltbereit.
Verspäteter Jahresbericht

Der Jahresreport – wohlgemerkt für das Jahr 2020 – wurde deutlich verspätet vorgelegt. Turbulenzen innerhalb der Verfassungsschutzabteilung wegen ungeklärter Waffenkäufe und zurückgehaltener Informationen zum Berlin-Attentäter Anis Amri haben dazu geführt, dass man durch die versuchte Aufklärung eigenen Fehlverhaltens sehr lange mit sich selbst beschäftigt war. Der neue Innenminister Pegel spricht im Vorwort zum Verfassungsschutzbericht von Missständen sowie fehlerhaften Strukturen und Arbeitsabläufen. Noch immer nicht abschließend aufgeklärt sind Umfang und Auswüchse der „Nordkreuz“-Affäre, in der es um den Waffenzugang und Verwicklungen auch von einzelnen Polizeibeamten im Umfeld von Rechtsextremisten geht.
Quelle
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #68 am: 30. Januar 2022, 14:58:31 »
Vielleicht guckt man auch nur einfach besser und genauer hin? 


Zitat
Innenministerium
Reichsbürger-Szene in Sachsen deutlich gewachsen

In Sachsen gehören so viele Menschen wie noch nie der Reichsbürger-Szene an. Das hat das Innenministerium jetzt bekannt gegeben. Die Linken-Politikerin Kerstin Köditz hatte einen entsprechenden Antrag gestellt.

Die Sicherheitsbehörden zählen so viele Menschen wie noch nie zur Reichsbürger-Szene in Sachsen. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Politikerin Kerstin Köditz hervor. Demnach zählt der Verfassungsschutz mit Stand vom November vorigen Jahres ungefähr 1900 Menschen zur Szene der Reichsbürger und Selbstverwalter.

Für das Jahr 2020 war der Verfassungsschutz noch von 1050 Reichsbürgern und Selbstverwaltern ausgegangen. Vor gut fünf Jahren habe die amtliche Schätzung noch bei 500 gelegen, teilte Köditz am Sonntag mit. „Dass der Pfeil nun wieder steil nach oben zeigt, könnte daran liegen, dass die Szene offenbar erheblichen Einfluss auf die Corona-Proteste hat“, erklärte die Linken-Politikerin.

Auch die Zahl der Ermittlungsverfahren mit einem Reichsbürger-Bezug habe zugenommen. Aus Angaben des Justizministeriums auf eine weitere Kleine Anfrage von Köditz geht hervor, dass die Staatsanwaltschaften 2021 rund 500 neue Ermittlungsverfahren bearbeiteten. 2020 seien 413 Fälle verzeichnet worden, im Jahr davor 422, teilte Köditz mit.

Von RND/dpa
https://www.dnn.de/Region/Mitteldeutschland/Reichsbuerger-Szene-in-Sachsen-deutlich-gewachsen

#sucksn
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #69 am: 4. März 2022, 07:39:32 »
Zitat
Extremismus Kriminalität Sachsen-Anhalt
Zahl der „Reichsbürger“ 2021 in Sachsen-Anhalt auf 600 gestiegen

    Nach Einschätzung des Verfassungsschutzes ist die Zahl der „Reichsbürger“ in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.
    Die Zahl der „Reichsbürger“ stieg von 500 auf 600.
    Die Corona-Pandemie habe für den Anstieg gesorgt.

04.03.2022, 7:02 Uhr


Spoiler
Halle. Die Zahl der „Reichsbürger“ in Sachsen-Anhalt ist nach Einschätzung des Verfassungsschutzes im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: auf 600. Das berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“ (Freitag). Im Jahresbericht 2020 hatte der Nachrichtendienst von einem Personenpotenzial um die 500 gesprochen. Die neue Zahl habe die Linksfraktion im Landtag beim Innenministerium erfragt, heißt es. Das Ministerium teilte der Zeitung dem Bericht zufolge mit: „Die sich fortsetzende Corona-Pandemie sorgte 2021 nicht nur für ein Anwachsen des Personenpotenzials, sondern verfestigte auch die ideologischen Positionen der Szene.“

Zum Anstieg der Zahl der „Reichsbürger“ erklärte das Ministerium demnach: „Krisenhafte gesellschaftliche Ereignisse wie die Corona-Pandemie können als Katalysatoren solcher Prozesse wirken.“ Dabei bestehe die Gefahr, dass sich Personen und Gruppen, die schon über ein geschlossenes extremistisches Weltbild verfügen, weiter radikalisieren.
Entwaffnung der ganzen Szene

Die Linken-Abgeordnete Henriette Quade sagte der Zeitung: „Aus einer Wirrheit kann eine wirre Entschlossenheit werden. Das muss ernst genommen werden in seiner Gefährlichkeit.“ Sie forderte eine Entwaffnung der gesamten Szene. Im Mai vergangenen Jahres hatte die Landesregierung in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Fraktion mitgeteilt, dass 182 Schusswaffen bei sogenannten Reichsbürgern und Selbstverwaltern im Land registriert seien.
[close]

https://www.rnd.de/panorama/sachsen-anhalt-600-reichsbuerger-zahl-deutlich-gestiegen-FG4TZ4FFCPJ2NV6YD2LKU6V43A.html

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Re: Nachgezählt.
« Antwort #70 am: 29. März 2022, 19:44:13 »





Zitat
Reichsbürger in der Region - Zahlen und Fakten

Politisches System und staatliche Einrichtungen ablehnen
Aschaffenburg
29.03.2022 - 14:20 Uhr
Es klingt zunächst nicht viel: 525 Reichsbürger und Selbstverwalter soll es in Unterfranken geben. Doch diese Systemverweigerer beschäftigen Ämter, Behörden und Einsatzkräfte immer wieder. Einige von ihnen halten Deutschland für eine GmbH. Andere sind der Meinung, Deutschland bestehe in Grenzen aus dem 19. Jahrhundert.

Spoiler
Definitionen

In einer Broschüre des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz wird die Gedankenwelt der Reichsbürger erklärt. Demnach lehnen sie die Existenz der Bundesrepublik und deren Rechtssystem ab. Sie berufen sich auf historische Grenzen:

    1871: Preußens Sieg im Deutsch-Französischen Krieg und Gründung des Deutschen Kaiserreichs
    1914: vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs
    1937: da die Weimarer Reichsverfassung niemals abgeschafft wurde.

Sie behaupten, Deutschland habe keine gültige Verfassung. Das Grundgesetz habe mit der Wiedervereinigung 1990 seine Gültigkeit verloren. Die Übergänge zu Selbstverwaltern sind fließen.

Selbstverwalter behaupten, sie könnten durch das Abgeben einer Erklärung aus der Bundesrepublik austreten und wären dann nicht mehr ihren Gesetzen unterworfen. Selbstverwalter erklären ihre Wohnung, ihr Haus oder ihr Grundstück zu einem souveränen Staatsgebiet. Dieses Gebiet markieren sie mitunter durch Grenzlinien und hissen selbst entworfene Staatsflaggen.
Zusammenschlüsse

Es gibt zwar Gruppierungen wie Volksstaat Bayern (früher: Bundesstaat Bayern), Amt Deutscher Heimatbund oder Verfassungsgebende Versammlung. Aber das Gros der Szene ist keiner organisierten Gruppe angeschlossen. Viele lehnen die Bezeichnungen Reichsbürger oder Selbstverwalter für sich ab. In einen Teil der Szene gibt es dem Landesamt für Verfassungsschutz zufolge ideologische Überschneidungen mit dem Rechtsextremismus.

Auffallend ist dem Landesamt für Verfassungsschutz zufolge eine hohe Affinität zu Waffen. Um das Gefahrenpotenzial zu minimieren, überprüfen die Sicherheitsbehörden bestehende Waffenerlaubnisse und entziehen sie, wo das möglich ist.

Wie die Polizei Verdacht schöpft

Für die Polizei ergibt sich laut Michael Zimmer vom Polizeipräsidium Unterfranken ein Verdacht, dass jemand der Reichsbürger-Selbstverwalter-Szene zuzuordnen ist, im Wesentlichen durch:

    eigene Äußerungen und Schreiben  bei Behörden mit szenetypischen Argumentationsmustern à la »Die BRD ist eine GmbH«
    Mitteilungen von anderen Behörden
    Hinweise aus der Bevölkerung.

Die Beamten ordnen diese Informationen Zimmer zufolge ein, versuchen, diese anzureichern und zu verdichten. Dazu steht die Polizei im Austausch mit anderen Sicherheitsbehörden. Es komme auch vor, dass ein Verdacht durch die Ermittlungen ausgeräumt werde.

Da Reichsbürger oder Selbstverwalter die Rechtsordnung zumindest in Teilen nicht anerkennen, besteht laut dem Polizeisprecher die Sorge, dass sie gegen Gesetze verstoßen. Daher überprüfe die Polizei insbesondere, ob Personen, die Reichsbürger oder Selbstverwalter sein könnten, Waffenscheine haben. Im Dienstbereich der Kripo Aschaffenburg, die für den Untermain zuständig ist, gab es Zimmer zufolge bislang drei Personen, die als Reichsbürger identifiziert wurden und die Waffenscheine hatten. Die Polizei habe ihnen in Abstimmung mit der zuständigen Kreisverwaltung diese Erlaubnisse entzogen.

Bekannte Fälle in Unterfranken

Wie das Landesamt für Verfassungsschutz auf seiner Homepage darstellt, haben sich in Ebern (Kreis Haßberge) zwei Gruppierungen niedergelassen, die der Reichsbürgerszene zugeordnet werden: Der Verein »Natur Licht Energie« habe durch eine Vielzahl von Veranstaltungen – auch mit überregionaler Beteiligung – zu einer Vernetzung der Reichsbürgerszene beigetragen. Gegen den Verein laufe derzeit ein Insolvenzverfahren.

Die Gruppierung »Einiges Deutschland« veranstalte szenetypische Schulungen und leiste vermeintliche Rechtsberatungen. Zudem könnten über den Verein Fantasiedokumente wie Ausweise erworben werden. Dies alles seien Einnahmequelle von Einzelpersonen oder Kleingruppen der Szene.

Ein weiterer Fall aus Unterfranken: In Sandberg (Kreis Rhön-Grabfeld) wurde laut dem Landesamt für Verfassungsschutz am 25. Mai 2018 die Wohnung einer Frau wegen ausstehender Mietzahlungen zwangsgeräumt. Als die Frau eine Notunterkunft bezog, stellte sich heraus, dass sie Kontakt mit Mustafa S. hatte, einem deutschlandweit bekannten Angehörigen der Reichsbürgerorganisation »Amt für Menschenrechte«. Sie hatte ihn um Unterstützung gebeten. S. entsandte einen Aktivisten, der sich als »Hochkommissar« bezeichnete. Bei einer weiteren Zwangsräumung kam es zu zahlreichen Belästigungsanrufen, wovon neben dem bisherigen Vermieter der Wohnung auch Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung betroffen waren. Zusätzlich wurde mittels fingierter Notrufe bei der Polizei versucht, den Umzug zu verhindern.
[close]

https://www.main-echo.de/regional/reichsbuerger-in-der-region-zahlen-und-fakten-art-7492421


Leider wieder der Unsinn mit den „Waffenscheinen“.
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #71 am: 13. Juni 2022, 11:39:15 »
Zitat

Jahresbericht 2021
Brandenburgs Verfassungsschutz sieht Rechtsextreme als größte Gefahr
...
Auch die Zahl sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter wuchs um 80 auf 650 an.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2022/06/brandenburg-verfassungsschutz-rechtsextremismus-stuebgen-gewalttaten.html

Da habe ich gleich unser Wiki aufgemacht, um die Zahlen zu aktualisieren,
und siehe da: Wir haben das schon. Seit März 2019.

Entweder gibt es mehr Reichsbürger in BRB als angegeben, oder der VS arbeitet mit völlig veralteten Zahlen.
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #72 am: 13. Juni 2022, 12:07:50 »
der VS arbeitet mit völlig veralteten Zahlen.
Der Verfassungsschutz schützt die Verfassung und Zitronenfalter falten Zitronen.
Angst und Unmöglichkeit sind aus meinem Wortschatz gestrichen
 
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #73 am: 16. Juni 2022, 14:41:41 »
Zitat
Niedersächsischer Verfassungsschutzbericht 2021: Potenzial im Rechtsextremismus leicht rückläufig, im Linksextremismus und Islamismus weitgehend konstant


– zwei neue Verdachtsobjekte „Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates" und "Alternative für Deutschland Niedersachsen"

Pistorius: „Der Rechtsextremismus ist auch weiterhin die größte Gefahr für unsere Demokratie“

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, und der Präsident des Niedersächsischen Verfassungsschutzes, Bernhard Witthaut, haben heute (16.06.2022) den Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2021 vorgestellt.

Neues Verdachtsobjekt: Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates

Minister Pistorius: „Die Corona-Pandemie hat wie ein Verstärker auf gewisse Kreise gewirkt, die dann als Coronaleugnerin und -leugner, Verschwörungstheoretikerin und -theoretiker oder vermeintliche ‚Fußgängerin‘ und ‚Fußgänger‘ auf die Straße gegangen sind und in einschlägigen Netzwerken mit absurden Erzählungen große Resonanz gefunden haben. Sie misstrauen unserem Staat, unserer Verfassung und unserer Demokratie – das ist der große gemeinsame Nenner. Mit ihren Aktionen wie dem bewussten Nichtanmelden von Versammlungen und einschlägigen Slogans in der analogen und digitalen Welt wollen sie unseren Staat bloßstellen und verächtlich machen. Deshalb war es richtig, dass sich der Verfassungsschutz als Frühwarnsystem unserer Demokratie intensiv mit der Entwicklung der in Niedersachsen im Mai 2021 zum Verdachtsobjekt bestimmten ‚Demokratiefeindlichen und/oder sicherheitsgefährdenden Delegitimierung des Staates‘ beschäftigt. Diese Personen werden nach unserer Einschätzung zukünftig immer neue Themen als Vehikel suchen, um ihre den Staat delegitimierenden Ideen im Netz und auf der Straße zu propagieren.“
Spoiler
Zu den Phänomenbereichen im Einzelnen:

Rechtsextremismus

Das rechtsextremistische Personenpotenzial in Niedersachsen ist wieder leicht rückläufig (von 1.750 auf 1.730). Auch im traditionellen Rechtsextremismus wirkt die Pandemie als Katalysator für die bereits seit Jahren beschriebenen Trends: Die Marginalisierung der neonazistisch geprägten Parteien „Nationaldemokratische Partei Deutschlands“ (NPD) und „Die Rechte“ sowie die wachsende Zerfaserung innerhalb der neonazistischen Szene.

Minister Pistorius: „Auch wenn das Personenpotenzial im Rechtsextremismus leicht zurückgegangen ist: Der Rechtsextremismus ist weiterhin die größte Gefahr für unsere Demokratie. Der sinnlose und historisch verblendete Hass in dieser Szene kann sich immer wieder auf furchtbarste Weise entladen, das haben Anschläge und Amoktaten der vergangenen Jahre mehrfach schmerzhaft bewiesen.“

Im Zuge der Proteste gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich eine neue Mischszene von Coronaleugnerinnen und -leugnern sowie Querdenkerinnen und -denkern mit Rechtsextremistinnen und -extremisten sowie Reichsbürgerinnen und -bürgern gebildet. Sie wurde im Mai 2021 unter der Bezeichnung „Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates“ zum Verdachtsobjekt des Niedersächsischen Verfassungsschutz bestimmt. Der Verfassungsschutz wird diese Szene genau daraufhin analysieren, ob sich hier ein neuer Extremismus eigener Art („Extremismus sui generis“) entwickelt.

Mit der zunehmenden Verbreitung altbekannter Verschwörungstheorien, insbesondere über die sozialen Medien, ist auch der Antisemitismus noch stärker präsent. Ungehemmt werden in gewissen Kreisen antisemitische Parolen formuliert, die den Kern fast jeder Verschwörungserzählung bilden. Teilweise wurden gewisse Symbole insbesondere in Kreisen der Querdenkerinnen und Querdenker etwa bei Demonstrationen dafür genutzt, sich als Opfer zu stilisieren und auf eine Stufe mit den Verfolgten und Ermordeten des Holocausts zu stellen. Das Niedersächsische Innenministerium hat vor diesem Hintergrund im Februar 2022 einen Erlass veröffentlicht, in dem die Polizeidirektionen und die Versammlungsbehörden angewiesen wurden, das Tragen dieser Symbole konsequent zu unterbinden und bei derartigen Vorkommnissen entsprechende Strafverfahren einzuleiten.

Minister Pistorius: „Wer derartige Symbole verwendet, verlässt den Bereich der legitimen Meinungsäußerung auf unerträgliche Weise, verharmlost die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und verachtet deren Millionen Opfer.“

Obwohl sich die parteiinterne AfD-Strömung „Der Flügel“ formal bereits zum 30.04.2020 aufgelöst hat, beeinflussen die ehemals dort handelnden Akteurinnen und Akteure die Gesamtpartei weiterhin. Ein Treffen von „Flügel“-Anhängerinnen und -Anhängern am 20.02.2021 in Verden mit dem Ziel, Strukturen des „Flügels“ in Niedersachsen zu reaktivieren, bestätigen, dass informelle Strukturen und Einfluss weiterhin gegeben sind. Das Verwaltungsgericht Köln hat in seiner Entscheidung vom 08.03.2022 bestätigt, dass sich aus dem Agieren des „Flügel“ tatsächliche Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen ergeben. Zudem hat das Gericht Verstöße gegen das Rechtsstaatsprinzip und Verletzungen der Menschenwürde festgestellt. Mit der Verwendung von Begriffen wie „Systempresse“ oder „Systemparteien“ bzw. „Kartellparteien“ werden zudem wesentliche Bestandteile der verfassungsmäßigen Ordnung diffamiert und infrage gestellt.

Neues Verdachtsobjekt: AfD Niedersachsen

Die ehemaligen Flügel-Angehörigen sind mit ihrem Gedankengut und ihren Zielsetzungen in die Parteistrukturen der AfD eingesickert. Darüber hinaus weist die AfD in Niedersachsen Kontakte, Bezüge und Verbindungen zu rechtsextremistischen Organisationen und Protagonisten auf. „Ich habe das Verdachtsobjekt eingerichtet, weil ich – auch unter dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit – die weitere Entwicklung der Parteistrukturen in den Blick nehmen möchte. Deshalb habe ich mich für das Verdachtsobjekt entschieden, denn es dient der Sammlung be- und entlastender Argumente für und gegen die Beobachtungswürdigkeit der Partei“, so Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut.

Die Zahl der „Reichsbürgerinnen und Reichsbürger sowie Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter“ bleibt rückläufig (von 1.100 auf 900 Personen). Die Anzahl der Rechtsextremistinnen und -extremisten unter ihnen ist mit 50 jedoch konstant.

Neu ist das Sammelbeobachtungsobjekt „Völkische Personenzusammenschlüsse/ Völkische Siedler in Niedersachsen“. Unter dieses Sammelbeobachtungsobjekt fallen u. a. der „Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff) e. V.“, „Die Anastasia-Bewegung“, „Der Freibund“, „Der Sturmvogel – Deutscher Jugendbund“ und die ehemalige, 2009 vom Bundesminister des Innern verbotene „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ).

Linksextremismus

Die Zahl der Autonomen und sonstigen gewaltbereiten Linksextremistinnen und -extremisten sowie Anarchistinnen und Anarchisten ist in Niedersachsen mit 800 Personen weitgehend konstant geblieben.

Die Militanz der linksextremistischen Szene bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. Die Brandanschläge auf die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort in Braunschweig und der versuchte Brandanschlag auf das Gebäude des Dienstortes in Hannover-Langenhagen vom Januar 2021 bestätigen diese Einschätzung.

Auch temporäre Hausbesetzungen zeigen, dass das Thema „Antigentrifizierung“ – so wie
z. B. insbesondere in Berlin oder Leipzig – auch für die niedersächsische autonome Szene an Bedeutung zunimmt.

„Antifaschistische Aktionen“ konzentrieren sich vornehmlich auf Sachbeschädigungen und Übergriffe gegenüber Mitgliedern sowie Funktionärinnen und Funktionären der „Alternative für Deutschland“ (AfD).

Islamismus

Das salafistische Personenpotenzial in Niedersachsen stagnierte im Jahr 2021 bei etwa 900 Personen, die Tendenz ist aktuell rückläufig.

Durch die Verurteilungen und teilweise langfristigen Inhaftierungen von bekannten Führungspersönlichkeiten ist die salafistische Szene nachhaltig geschwächt worden.

Die jihadistische Propaganda ist weiterhin sehr virulent, sodass eine latente Anschlagsgefahr durch den islamistischen Terrorismus besteht. So verletzte am 04.09.2021 ein 29-jähriger Afghane in Berlin eine Person lebensgefährlich. Am 06.11.2021 stach ein 27-Jähriger in einem ICE unvermittelt auf vier Mitreisende mit einem Messer ein und verletzte sie schwer. Neben islamistischen Motiven zeigten beide Täter psychische Auffälligkeiten.

Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan und der Beginn der Errichtung eines islamistischen Gottesstaates auf Grundlage der Scharia wurde propagandistisch als Beginn eines Siegeszugs gegen die westliche Kultur glorifiziert. Ihre islamistische Ideologie sahen deren Anhängerinnen und Anhänger damit bestätigt.

Die „Deutschsprachige Muslimische Gemeinschaft e. V.“ in Braunschweig (DMG) hat sich als überregionaler Anlaufpunkt für salafistische Prediger sowie Besucherinnen und Besucher etabliert. Über ihre vielfältigen Online-Angebote und zahlreichen Initiativen für Dawa-Aktionen hat die DMG Braunschweig bundesweite Bedeutung.

Auch der schiitische Islamismus zeigt verstärkte Aktivitäten. Dabei sind zunehmend inhaltliche Überschneidungen mit dem Rechtspopulismus festzustellen, indem z. B. Kritik an den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und der Genderpolitik oder die Verteidigung des russischen Angriffskrieges in den thematischen Mittelpunkt gestellt werden.

Extremismus mit Auslandsbezug

Das Mitgliederpotenzial der „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) liegt weiterhin bei ca. 1.600 Personen. Der türkisch-nationalistischen „Ülkücü- (Idealisten-) Bewegung“, auch Graue Wölfe genannt, gehören weiterhin ca. 700 Personen an.

Nach der Veröffentlichung des Gerüchtes, der PKK-Gründer Abdullah Öcalan sei verstorben, gab es zahlreiche Protestaktionen von PKK-Anhängerinnen und -Anhängern. Auf den Beginn der Militäroperation der türkischen Streitkräfte „Krallenblitz“ im Nordirak reagierte die PKK ebenfalls mit Protesten. Die Geschäftsräume der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wurden am 28.05.2021 besetzt, genauso wie der Eingangsbereich des Norddeutschen Rundfunks am 20.11.2021. Außerdem war festzustellen, dass sich die Spannungen zwischen den Anhängerinnen und Anhängern der „Ülkücü-Bewegung“ und der PKK verschärften.

Spionageabwehr

Die Handlungsschwerpunkte russischer Geheimdienste lagen auch schon im Vorfeld des völkerrechtswidrigen Angriff Putins auf die Ukraine in der Verbreitung von Desinformationen zur Einflussnahme auf die öffentliche Meinungsbildung. Darüber hinaus sind Informationen aus dem Hochtechnologiebereich für russische Akteurinnen und Akteure interessant.

Der mutmaßlich belarussische Akteur „Ghostwriter“ hat zudem in der Vergangenheit bereits mit sogenannten „Hack and Leak“ oder „Hack and Publish“ -Operationen versucht, Einfluss auf das öffentliche Meinungsbild zu nehmen. So sind niedersächsische Politikerinnen und Politiker oder Personen mit Bezügen zum Niedersächsischen Landtag Opfer von Phishing-Angriffen geworden.

Bereits im Vorfeld der Bundestagswahl und besonders seit Kriegsbeginn in der Ukraine ist der Bereich der Cyberabwehr stark gefragt. Hintergrund ist auch eine höhere Sensibilität und eine niedrigere Meldeschwelle gegenüber den Behörden. Es liegen zunehmend konkrete Informationen vor, die auf staatlich gesteuerte Angriffe hinweisen. Häufig wurden kompromittierte Systeme festgestellt, die als Bestandteil eines Botnetzes gesteuert wurden, um wiederum andere IT-Systeme zu kompromittieren. Ein Beispiel ist die Cyclops Blink Malware des Akteurs „Sandworm“, der dem Russischen Nachrichtendienst „GRU“ zugeordnet wird. Die niedersächsische Cyberabwehr wirkte bei der Zerschlagung dieser Botnetze und der Identifizierung des Angreifers mit. Durch die Analyse kompromittierter Systeme werden sogenannte IOC’s (Indicators of Compromise) gewonnen und an Unternehmen der Kritischen Infrastruktur weitergegeben, um sie in die Lage zu versetzen, Angriffsversuche frühzeitig zu erkennen oder automatisiert zu verhindern.

Minister Pistorius: „Der völkerrechtswidrige Angriff Putins auf die Ukraine bedeutet auch eine neue Zeit für die Spionageabwehr. Akteurinnen und Akteure aus Russland, aber auch aus Belarus versuchen, mit Fakenews und Verschwörungstheorien Einfluss auf die Meinungsbildung in Deutschland zu nehmen. Kritische Infrastrukturen oder auch Unternehmen und Institutionen in Niedersachsen werden täglich angegriffen. Aus diesen Angriffsmustern lernen wir immer wieder neu, unsere Netze zu schützen. Die Sicherheitsbehörden werden auch zukünftig mit angemessenen Maßnahmen auf alle neuartigen, hybriden äußeren und inneren Gefährdungslagen reagieren.“

Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut ergänzt: „Die Intention hinter der Verbreitung von Fake News und Desinformation liegt darin, das Vertrauen in staatliche Institutionen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schwächen. Die Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen ist deshalb eine vorrangige Aufgabe des Verfassungsschutzes.“
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https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/niedersachsischer-verfassungsschutzbericht-2021-potenzial-im-rechtsextremismus-leicht-rucklaufig-im-linksextremismus-und-islamismus-weitgehend-konstant-212571.html


Zum Bericht:
https://www.mi.niedersachsen.de/download/184990
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Re: Nachgezählt.
« Antwort #74 am: 6. Juli 2022, 14:43:44 »
Nebenbemerkung zur Entwaffnung der afd in Thüringen:

Zitat
Thüringen: Darum soll die „Reichsbürgerszene“ entwaffnet werden

In den vergangenen Jahren hätten die damit befassten Waffenbehörden bereits bewiesen, dass sie erfolgreich extremistische Waffenbesitzer aus der „Reichsbürgerszene“ entwaffnen könne. Inzwischen sind laut Ministerium in 72 Fällen die Verfahren zum Entzug der sogenannten waffenrechtlichen Erlaubnisse (59 Fälle) beziehungsweise zur Ablehnung eines Antrags auf Erteilung einer waffenrechtlichen Erlaubnis (13 Fälle) bestandskräftig abgeschlossen. Keine dieser Personen verfügt mehr über erlaubnispflichtige Schusswaffen. Darüber hinaus sind unter anderem bei weiteren 16 Personen, die zur „Reichsbürgerszene“ gerechnet werden, die waffenrechtlichen Erlaubnisse widerrufen worden.

https://www.thueringen24.de/thueringen/article235820169/Thueringen-AfD-Hoecke-Maier-Waffen-Jaeger.html
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