Die ganzen Verschwörungsthesen um 9/11 sind ein sehr schönes Beispiel was passiert, wenn man mit Laienwissen in komplexen Fachgebieten (hier: Physik, Statik und Werkstoffkunde) versucht einen komplexen Sachverhalt zu erklären.
Das Laienwissen gilt halt nur im "Normalfall" unter bestimmten Bedingungen was Temperatur, Druck, vorliegende Energie, ... angeht. Sprich die Systemparameter für die das gilt sind begrenzt nicht universell - was man oft und gerne ignoriert.
Nun ist schon ein filegendes Flugzeug ebenso wie ein Wolkenkratzer weit weg vom "Standardfall" und schon eher ein sehr komplexer "Sonderfall". Sprich hier sind 2 komplexe Systeme aufeinandergeprallt und haben interagiert.
Natürlich lässt sich das nicht mehr mit Laienwissen zu 100% erklären, wenn hier 20% der vereinfachten Standardregeln noch gelten ist das vermutlich viel.
Verschwörungstheoretiker sind da ein wenig wie Reichsbürger sie unterschlagen Teile der Quellen. Fast jede Formel in naturwissenschaftlichen Grundlagenwerken hat am Ende hinter einen "+" noch etwas stehen was aber da im Normalfall sehr klein ist und daher keine Anwendung findet.
Man darf es aber nicht unterschlagen, denn wenn gewisse Systemparameter unter- oder überschritten werden wird dieser Teil sehr relevant.
Mein Physikprofessor hat darauf sehr viel Wert gelegt und daher stand das immer in seiner Formelsammlung (welche als einziges Hilfsmittel in der Klausur erlaubt war) was ca. 65% der Studierende hoffnungslos irrtierte.
"Warum steht das da wenn ich es eh weglasse?", war eine Frage die ich als Tutor, beim gemeinsamen Lernen oder wenn ich Nachhhilfe gab oft anhören musste.
Die Anwort war einfach: "Eben weil die Formel nur so richtig ist" aber man muss es halt im Blick haben und unser Professor hat immer mindestens eine Aufgabe (oft nur Verständnis) dabei gehabt wo der Zusatz relevant war.