Später Nachmittag des 3. Horstmonats, ein Petertag. Scheppernd schleppt sich ein altersschwacher Golf II eine ebenso heruntergekommene Straße der heimlichen Hauptstadt Deutschlands entlang. Auf der Stoßstange die Aufkleber: "Ich bremse nur für Monarchen!", "Könikliches Staatseigentum des Staates Königreich Deutschland" und ein Pfandsiegel.
Benjamin: "Freiherr von Michaelis, endlich sind wir in der Heimat zurück! Das Katzenfutter bei meinen Eltern wurde langsam etwas eintönig"
Martin: "Ich bin Freiherr von Schulz! Wenigstens war es warm - also das Katzenfutter. Die Garage war aber bequemer als der Gemeinschaftsschlafraum im Königreich!"
Benjamin: "Das verwechsele ich immer! Die Welt war einfacher als wir nur einen König hatten!"
Martin: "Gelobt sei der PETER!"
Das Auto kommt langsam zum Stehen und stößt sanft mit der Motorhaube gegen die königliche Konservenfabrik. Laut scheppernd verabschiedet sich die Stoßstange.
Benjamin: "Gut das uns das Benzin..." ein böser Blick von Martin "... ich meine das Wasser ausgegangen ist. Ich hatte vergessen wer von uns heute zuständig ist mit seinen Gedanken das Auto abzubremsen."
Martin: "So lasset uns ausladen und das Katzenfutter verstecken bevor die anderen aufwachen. Nehmt ihr den königlichen Papppeter?"
Benjamin: "Natürlich, die Pflege des Papppeters gehört schließlich zu meinen Aufgaben als Amtmann im Staatsdienst!"
Martin geht auf die Tür zu, in jeder Hand eine verbeulte Dose. Nach etwas überlegen fällt ihm ein, dass er den Schlüssel unter der Fußmatte sicher versteckt hat. Nachdem er sich um die Dosen gekümmert hat (er hat sie an Stelle des Schlüssels unter der Fußmatte versteckt) widmet er sich der aufgelaufenen Post.
Martin: "Mahnung, 3. Mahnung, Vorladung, Vorladung, Rechnung, Rechnung, Rechnung, Vorladung... Nichts wichtiges dabei Freiherr von Schulz!"
Benjamin: "Kein Brief unseres Königs?"
Beide Freiherrn werfen dem Pappaufsteller hinter dessen Rücken vorwurfsvolle Blicke zu. Die Post wird auf einen großen Haufen hinter der Tür geworfen. Beide betreten den dunklen Hausflur und machen Bögen um die gefrorenen Regenwasserpfützen auf dem Boden.
Martin: "Staatsvolk versammel dich, deine Freiherren und der Papppeter sind zurück!"
Benjamin: "Ich glaube wir sind alleine. Vielleicht besuchen die anderen den Peter?"
Martin: "Wir sollten den Papppeter zurück in seinen Schrein stellen und dann schlafen gehen. Ich bin müde!"
Benjamin: "Ich auch, Freiherr und Amtmann sein ist sooooo anstrengend! Ich bekomme die Decke!"
Martin: "Nein! Die königliche Reichsdecke wurde mir vom Peter persönlich überlassen für meine Heldentaten bei der Verteidigung des Krankenhauses gegen die illegalen Staatsbüttel!"
Benjamin: "Nein, die wurde mir überlassen für meinen Dienst am Staat! Warte, ich werde es dir zeigen!"
Langsam beginnen beide sich im Kreis zu drehen und "Gedanke wird Realität! Gedanke wird Realität..." zu murmeln. Nach 20 Minuten einigt man sich auf ein Unentschieden, isst ein Toastbrot mit Katzenfutter und kuschelt sich gemeinsam unter die königliche Decke. Arm in Arm erwarten die beiden Freiherrn den Sonnenuntergang und träumen von der Rückkehr ihres Königs auf einem weißen Schimmel nach seinem Sieg über die illegale BRD GmbH.