Prozessbericht - Montag 15.10.2018 - Teil 2
Der nächste Angeklagte, Nummer 4, ist ein Herr Wallner, der ohne Beschäftigung ist, von Notstandshilfe lebt und eine neunjährige Tochter hat.
Die Fünftangeklagte ist Frau Murhammer (?), die Kindergärtnerin ist und eine ziemlich tragische Figur. Eigentlich eher esoterisch angehaucht, wurde Sie durch ihren neuen Freund, der ebenfalls ein Angeklagter ist, in den Staatenbund hineingezogen.
Der nächste Angeklagte, dessen Namen ich nicht verstanden hatte, hat neun Vorstrafen und mehrere davon waren noch bedingt offen, es handelt sich wohl großteils um Vermögensdelikte. Der Mann wurde aus der Haft auf Bewährung entlassen und hat sich sechs Monate später dem Staatenbund angeschlossen.
Dann gab es einen Herren Fröhlich, der Arbeiter war und wohl auch ein Präsident eines Bundeslandes, hier habe ich leider nicht so genau mitgeschrieben.
Die 8. Angeklagte war Frau "Erika Oyster" oder "Oister" die die schweizerisch und österreichische Staatsbürgerschaft besitzt und die Präsidentin des "Landes Vorarlberg" war (wie gesagt, mit den Infos sollten sich durch unsere Schwarmintelligenz die echten Namen in der richtigen Schreibweise alle finden lassen - ich zähle auf euch!
).
9. Werner Emekel
10. Andreas Trautmann
11. Gerhard Rubinot (?)
12. Christine Kreids (?)
13. Karlheinz Klima
14. Klaus-Jürgen Faller, dieser ist der einzige deutsche Staatsbürger, der heute auf der Anklagebank saß (wo die "Bank" einzelne Stühle waren).
Dieser letzte Angeklagte war mit Abstand der Verhaltensauffälligste. Machte das Victory-Zeichen schon als er reingeführt wurde und grüßte lautstark alle anwesenden.
Bei der Verlesung seiner Generalien versuchte er sich mit der Richterin anzulegen, ging vor in die Mitte des Saales, frontal vor den Richtertisch, mit seiner Ladung in der Hand und fragte die Richterin lautstark: "Ist das Ihre Ladung? Ist das Ihre Ladung?"
Die Richterin weist ihn zurecht, worauf hin er nachhakt: "Erkennen Sie Ihre Gesetze an?"
Die Richterin: "Ich würde lieber zuhören, sonst verpassen Sie die Hälfte des Verfahrens."
Der Mann ist in Deutschland mehrfach vorverurteilt.
Herr Faller sieht erstmal ein, dass es keinen Sinn macht, was er da tut und setzt sich wieder auf seinen Stuhl.
Dann werden die Geschworenen "eingeschworen", müssen also ihren Eid ablegen. Es sind 15 Geschworene anwesend, 10 Geschworene und 5 Ersatzgeschworene, damit das Verfahren abgeschlossen werden kann, wenn ein paar Geschworene ausfallen sollten.
Dabei kommt es zu einer lustigen Szene: Wer ein religiöses Bekenntnis hat, muss, nach dem von der Richterin verlesenen Geschworeneneid mit erhobener rechter Hand schwören "So wahr mir Gott helfe". Wer kein Bekenntnis hat, geht zur Richterbank und verspricht es mit Handschlag der Richterin.
Nun war da ein muslimischer Geschworener, der den Eid trotz mehrfacher Aufforderung der Richterin nicht nachsprechen wollte. Die Angeklagten regten sich natürlich sofort massiv auf (klar, die sind ja ausländerfeindlich und gegen Muslime sowieso) dass "der ja gar kein Deutsch könne."
Richterin: "Sie müssen mir einfach nur nachsprechen: "So wahr mir Gott helfe!""
Geschworener mit starkem Akzent: "Ich bin zum ersten Mal hier!"
Die Richterin: "Haben Sie Sprachschwierigkeiten?" Er: "Ich kann nicht alles so gut verstehen." Richterin: "Na gut, dann sind sie entlassen." (Nicht wortgetreu, aber genau sinngemäß.)
Ich glaube ja eher was anderes. Entweder wollte der nicht "Gott" sagen, weil er irgendwie Angst hatte, dass da der christliche Gott gemeint ist und nicht "Allah", oder er hatte einfach keinen Bock auf drei Monate Geschworenendienst, oder beides. Egal, der ist jedenfalls nicht mehr dabei. Also noch 10 Geschworene und nur noch 4 Ersatzgeschworene. So schnell kann das gehen.
Monika Unger kann sich aber nicht beruhigen. Richterin: "Jetzt verlesen wir die Anklage."
Moni protestiert immer noch. Die Richterin lässt sie von der Justizwache abführen.
Auch Herr Faller, der sich ebenfalls nach dem "Zwischenfall" mit dem muslimischen Geschworenen nicht beruhigen kann, wird abgeführt.
Nach ein paar Minuten und weil der Verteidiger von Moni bei der Richterin moniert, man möge Moni doch zumindest die Anklage hören lassen, lässt die Richterin nachfragen, ob sich Moni und Faller im Nebenraum wieder beruhigt haben. Die Richterin ist gnädig und lasst beide wieder vorführen. Brav nehmen beide wieder Platz.
Nun fängt aber der Zweitangeklagte Stückelschweiger wieder an, zu stören: Ungefragt erklärt er lautstark den Staatsanwalt für "untragbar".
Richterin: "Wer nicht zuhört, wird abgeführt."
Großes Grinsen bei mir, nächster Teil in Kürze.