Es gab mal wieder Berichte in der Lügenpresse zu Ulf und seinen Jüngern. Der tickt ja zwischenzeitlich in Köln völlig aus. Die Videos die er produziert strotzen nur so vor Gewaltphantasien und irrem Zahlenirrsinn.
Spoiler
Harsewinkel Sekte im Fitnessstudio: Jetzt packt ein Insider aus
Die Videobotschaften von Ulf Diebel und Juri Nasirow aus dem ehemaligen Elite-Studio werden immer bizarrer. Warum sie Geld in Millionenhöhe fordern und wen sie entmachten wollen.
Harsewinkel. In der analogen Welt ist es ruhig geworden um die Erbengemeinschaft Jakobs. Die war im Mai 2018 unter Führung von Ulf Diebel als „Ephraim, Priester nach der Ordnung Melchizedek" in das inzwischen geschlossene Harsewinkeler Fitnessstudio Elite des Betreibers Juri Nasirow eingezogen.
Wer dort aktuell in dem „Elite"-Domizil wohnt, ist kaum auszumachen. Zwei Autos stehen noch auf dem sonst leeren Parkplatz. Die verbliebenen Bewohner der Immobilie haben ein paar Fahnen gehisst. Die eine zeigt das „Schwert der Freiheit" mit dem Zusatz „End-Sozialismus". Die zweite führt das Logo des „Ephi"-Zentrums des selbst ernannten „Volkes" Diebels im Schilde. Die dritte ist die israelische Staatsflagge. Das vor Monaten aufgestellte Warnschild mit der kryptischen Inschrift „Israelisches Hoheitsgebiet" steht daneben.
In der digitalen Welt dagegen verkündet, hetzt und lebt der selbst ernannte „Messias" seit Monaten seinen Kampf gegen alle, die seine Machenschaften in Frage stellen. Mit Hasstiraden gegen Politiker von Berlin bis Harsewinkel, obskuren Verschwörungstheorien und Beleidigungen. Weil Diebel von seinen Anhängern von einem „Volk" spricht, behauptet er im Umkehrschluss, von „Verbrechern die schuldig am Völkermord in Harsewinkel seien" verfolgt zu werden.
Merkel und Papst entmachten
Die Beiträge reichen bis zu solch bizarren Vorstellungen, dass seine Bewegung die Kanzlerin Angela Merkel und den Papst entmachten und den Heiligen Stuhl einschließlich des gesamten Vatikanvermögens übernehmen werde. Dafür warb Ulf Diebel in unzähligen Videos um zahlungskräftige Mitstreiter und willige Geldgeber.
Genau diese finanziellen Ressourcen gehen dem ehemaligen Sportstudiobetreiber Juri Nasirow seit gut einem Jahr aus. Mit dem Einzug der Erbengemeinschaft, deren für die Fitnesskunden unerträglichen Gebaren und nicht zuletzt wegen des von vielen Mitgliedern angeprangerten offensichtlichen Drogenkonsums setzte alsbald eine Kündigungswelle ein. Immer mehr Fitnesstreibende, Trainer und Untermieter suchten nach und nach das Weite.
Bis Nasirow schließlich sein zuvor florierende Fitnessstudio im Herbst vergangenen Jahres selbst abschloss und fortan nur noch Erbengemeinschafts-Mitglieder" aufnahm, die eine „Lebendmeldung", verbunden mit der Zahlung von 100 Euro, leisteten.
Millionen Euro als "Wiedergutmachung"
Ein Geschäftsmodell, das die Fachleute bei Nasirows Hausbank augenscheinlich nicht überzeugte. Das Institut, das seinem säumigen Kunden im Mahnverfahren über Monate reichlich Post schickte, möchte seinen Namen nicht in der Zeitung lesen. Es war Nasirow selbst, der wiederum in einer Videobotschaft den Schriftverkehr mit den Bankern deutlich in die Kamera hielt und sich über die Forderungen entweder lustig machte oder mit Drohungen reagierte.
Allen Ernstes forderte Nasirow in dem Streifen, der inzwischen bei Facebook und Youtube wieder gelöscht ist, mehrere Millionen Euro als „Wiedergutmachung" von der Bank. Die möchte sich zu dem Fall nicht äußern – auch, um ihre Mitarbeiter zu schützen. Mittlerweile wird die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens aber immer wahrscheinlicher. Nebenbei hatte Nasirow in einem Schreiben von einem namhaften Unternehmer ebenfalls eine Millionensumme gefordert. Auch dieses Unternehmen möchte sich nicht näher zum Fall äußern.
„Ulf Diebel ist ein Phantast und Blender"
Einer hat das selbst ernannte Volksoberhaupt" aus der Nähe kennengelernt. „Ulf Diebel ist ein Phantast und Blender. Er nutzt naive Leute aus, um an deren Geld zu kommen, damit er seinen Drogenkonsum und Kleinkrieg gegen seine Frau und Kinder finanzieren kann", spricht Jason Winter aus Harsewinkel offen aus, was viele aus Furcht vor Reaktionen nicht äußern wollen. Der 43-Jährige hatte sich vor einigen Monaten bei der Erbengemeinschaft Jakobs angemeldet, um sich dort einen Einblick zu verschaffen.
Winter ist nicht der Einzige. „Da waren mehrere „Jünger" dabei, die mal sehen wollten, was im Fitnessstudio so abgeht", sagt der Insider. Nach seiner Wahrnehmung seien die meisten Mitglieder „verarmt, obdachlos oder drogensüchtig" gewesen. Viele seien längst wieder verschwunden. „Die haben gemerkt, dass sie von Diebel weder Geld noch Drogen zu erwarten hatten und nur für dessen Interessen benutzt wurden." Auch Jason Winter hat die Sekte wieder verlassen.
Er berichtet auch von Gewaltfantasien, die Juri Nasirow entwickelt habe. Tatsächlich droht dieser in Videobotschaften auf Youtube und Facebook, seinen Kritikern und Gegnern etwas „mit dem Messer" anzutun. Hinter den Tiraden vermutet Winter intensiven Drogenkonsum und die Indoktrination dessen Lehrmeisters.
Gegen Diebel und Nasirow liegen Anzeigen vor
Gegen Diebel und Nasirow liegen der Polizei verschiedene Anzeigen vor, wie Pressesprecherin Katharina Felsch bestätigte. Diese werden teilweise bei der Kreispolizeibehörde in Gütersloh bearbeitet. Auch der von verschiedenen Seiten gemeldete Drogenkonsum liegt bei der Polizei auf dem Tisch. „Teilweise bewertet auch der Staatsschutz die Sachverhalte", erklärte Felsch.
Ulf Diebel selbst soll unbestätigten Hinweisen zufolge inzwischen in Köln gemeldet sein. In Harsewinkel hatte das Sprachrohr der Bewegung zuletzt vor etwa drei Wochen ein Lebenszeichen hinterlassen, als er mit Nasirow ein „Interview" am Studio drehte. Dieser soll für das Ephizentrum die Stellung in Harsewinkel halten. In stundenlangen Aufzeichnungen beleidigt, denunziert und diffamiert Diebel regelmäßig seine Feindbilder. Dazu gehören Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide, die am Elite-Fitnessstudio benachbarten Evangeliums Christen Gemeinde (ECG), Lokalpolitiker und auch Journalisten dieser Zeitung.
Wahlweise auch Amtsträger wie Ursula von der Leyen, Horst Seehofer, Heiko Maas, Sigmar Gabriel, Heinrich Bedford Strohm (O-Ton Diebel: „Mein vollkommen inkompetenter EKD-Kirchencheffe"). Auch den Ex-Präsidenten Barack Obama. Nur einen zählt er zu seinen Verbündeten: Den amtierenden Präsidenten der USA, Donald Trump.
https://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/harsewinkel/22529841_Drogen-und-Beleidigungen-Ein-Insider-packt-ueber-Jakobs-Erben-aus.htmlEinen Tag später dieser Artikel:
Spoiler
Harsewinkel Sekte im Fitnessstudio: Ehemaliger Kunde wird beschimpft
Ein weiterer Insider hat sich gemeldet. Er sieht Jury Nasirow, den Betreiber des Studios, eher in der Opferrolle. Anwohner machen sich derzeit Sorgen.
Harsewinkel. Die Hinweise auf die Machenschaften der Erbengemeinschaft Jakobs, die sich im ehemaligen Fitnessstudio am Prozessionsweg seit mehr als einem Jahr breit gemacht hat, reißen nicht ab. Diverse Anzeigen sind bei der Polizei anhängig.
Bei der NW hat sich ein weiterer Informant mit Insiderkenntnissen gemeldet, der viele der Mitglieder kennt. Er sieht Juri Nasirow, den Betreiber des Studios, eher in einer Opferrolle. „Ulf Diebel spielt mit ihm ein falsches Spiel", sagt der Mann, der immer noch mit ehemaligen Mitgliedern der „Erbengemeinschaft" in Kontakt steht. Diese hätten ihm zudem bestätigt, dass die Mitglieder des von Diebel ausgerufenen „Volkes" stark kiffen würden. „Es gibt da aber auch noch andere Sachen", weiß er von seinen Informanten.
Leicht manipulierbare Leute angeworben?
Diese hätten bei Diebel zudem vergeblich ihnen zustehendes Geld eingefordert. 40 Euro pro geworbenem neuem Mitglied sollten von den 100 Euro an die Werber gehen. „Gesehen haben die davon nie etwas", sagt der Insider.
Aktuell sollen noch zehn von Diebels „Jüngern" in dem Studio hausen. Der Informant macht das an einem Foto fest, das erst vor wenigen Wochen an der Stele vor dem Studio entstand. Damals waren es neben Diebel und Nasirow noch zwölf Personen, zwei seien inzwischen ausgestiegen. Allerdings glaubt er auch, dass die Verbliebenen weitere, leicht manipulierbare Leute anwerben würden. „Das sind Aussteiger oder Leute ohne Perspektive", sagt er.
"Wir haben hier alle ein mulmiges Gefühl"
Auch die Anwohner der angrenzenden Siedlung machen sich Gedanken über die Nachbarn, die unter dem Deckmantel der Erbengemeinschaft dort hausen sollen. „Wir haben hier alle ein mulmiges Gefühl", bringt es einer auf den Punkt, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Er kommt jeden Tag an dem Gebäudekomplex vorbei. Die Fahnen vor der Tür, die Schriftzüge wie „Schwert der Freiheit", „End-Sozialismus" oder „Ephi-Zentrum" tragen, sind ihm suspekt. Erst recht die am Gebäude angebrachten Kameras, mit denen das Areal überwacht wird. „Die ragen auch in den öffentlichen Raum. Ist das überhaupt erlaubt?", fragt er sich und zugleich auch das Ordnungsamt der Stadt.
Ein Harsewinkeler hat sich mit einer ganz speziellen Frage an die Polizei gewandt. Bernhard Soler trainierte über Jahre im Fitnessstudio „Elite" bei Nasirow. Um so erstaunter war der Kunde, als er im vergangenen Herbst von einem Tag auf den anderen vor verschlossener Tür stand. Nasirow hatte das Studio geschlossen und war nur für „Kunden" empfänglich, die sich der Erbengemeinschaft anschlossen.
"Ich konnte dort trotz eines gültigen Vertrags nicht mehr trainieren"
„Ich konnte dort trotz eines gültigen Vertrags nicht mehr trainieren", beschwert sich Soler. Viele Kunden des Studios kündigten vertragsgemäß, andere fühlten sich von vornherein nicht mehr an den Vertrag gebunden und stellten die Zahlungen ein. Einige versuchten, bereits gezahlte Beiträge zurückzufordern und wurden nach eigener Aussage massiv aus dem Studio komplimentiert.
Bernhard Soler ließ sich nicht abschrecken. Er stellte Nasirow schriftlich und mündlich zur Rede, fing sich nach eigener Darstellung aber nur Beschimpfungen ein. Auch auf Facebook und Youtube musste er sich als „Volksmörder" beschimpfen lassen. Zudem hielt Nasirow dort deutlich für jeden lesbar den persönlichen Schriftverkehr Solers mitsamt persönlicher Daten in die Kamera. Daher ging Soler zur Polizei. Dort erfuhr er, dass in dem Verfahren inzwischen ein tief in der Materie steckender Beamter alle Erkenntnisse sammele. „Ich will wenigstens den Betrag als Ausgleich, den ich in einem anderen Studio mehr an Beitrag zahle", erklärt Soler seine Forderung.
https://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/harsewinkel/22530610_Sekte-im-Fitnessstudio-Ehemaliger-Kunde-wird-beschimpft.htmlEin paar Tage älter, wohl direkt nach dem Auftritt von Diebel und seinem Heipei vor dem Studio, gab es diesen Artikel:
Spoiler
Di., 23.07.2019
Harsewinkel: Erbengemeinschaft Jakobs versucht über YouTube, Bücher zu verkaufen
Plauderei nach dem Völkermord
Von Stephan Rechlin
Harsewinkel (WB). Obwohl Ulf Diebel und Juri Nasirow eigenen Angaben zufolge soeben einen Völkermord überstanden haben, erwecken sie in einem YouTube-Video einen frischen und fröhlichen Eindruck. Auf dem Internetkanal werben sie für die Erbengemeinschaft Jakob, die ins Fitnesscenter »Elite Healthcare « von Nasirow eingezogen ist.
Diebel, der sich auch »Ephraim« nennt und sich als »Priester nach der Ordnung Melchizedek« bezeichnet, ist der Fragende, Centerbetreiber Nasirow antwortet. Es geht in dem Gespräch unter anderem um die »komische Bürgermeisterin« Sabine Amsbeck-Dopheide, um die »komische SPD«, um Ursula von der Leyen (»Flinten-Uschi«), Horst Seehofer, Heiko Maas, Donald Trump. Sie alle sind Teil des von Ulf Diebel bekämpften »Systems«, dem außerdem Würdenträger der katholischen Kirche angehören, aber auch Manager wie Thomas Rabe und Firmeninhaber wie Helmut Claas. Zweimal erwähnen sie aber auch den Namen eines Lokalzeitungsredakteurs, den sie offenbar »dem System« zurechnen. Teilweise sind diese Personen auf einer Fotowand aufgereiht, zu der Diebel und Nasirow im Laufe ihres Gespräches hinüberspazieren. Wie auf Fahndungsfotos halten sie Schilder in die Kamera, auf denen immer wieder das englische Wort »Remember«, »Erinnern«, auftaucht.
Grenze zur Beleidigung
In ihrer Wortwahl sind Diebel und Nasirow provokant, schrammen hart der Grenze strafbarer Beleidigungen entlang. Nur die dem Fitnesscenter benachbarte Evangeliums Christen Gemeinde (ECG) wird von Diebel als »Schweineverein« bezeichnet; sie wird auch für den angeblichen »Völkermord« verantwortlich gemacht, die sie unter anderem an Nasirow verübt haben soll, der einmal Mitglied der ECG war.
Am Prozessionsweg weist Nasirow auf Schäden in einer Werbetafel des Fitnesscenters hin. Dort hätten Unbekannte, die ihn und die Erbengemeinschaft hassten, einen Pflasterstein hineingeworfen. Diebel fragt, wo die Polizei in solchen Fällen bleibe. Eine Strafanzeige von Marco Diethelm, Bürgermeister von Herzebrock-Clarholz (Diebel nennt ihn »Mirko«), gegen die Erbengeneinschaft sei abgewiesen. Nasirow berichtet außerdem von einem Polizeieinsatz im Fitnesscenter ohne konkreter zu werden.
Bücherwerbung
Kern der Botschaft des etwa 21-minütigen Videos ist Werbung für fünf Bücher, die offenbar von der Erbengemeinschaft oder von Ulf Diebel stammen. Als zentrales Werk werden die »Gesetze Roms« vorgestellt, an die sich alle Menschen zu halten hätten, auch die neue EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Bücher scheinen zu einer wichtigen Finanzierungsquelle der Erbengemeinschaft zu werden nachdem viele Kunden des Fitness-Studios wegen der dubiosen Vorgänge abgesprungen sind. Bis Montag Nachmittag hatten 3082 Internetnutzer das Video angeklickt. Polizei und Staatsschutz sahen bisher keinen Anlass, gegen die Erbengemeinschaft vorzugehen.
https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Guetersloh/Harsewinkel/3888977-Harsewinkel-Erbengemeinschaft-Jakobs-versucht-ueber-YouTube-Buecher-zu-verkaufen-Plauderei-nach-dem-Voelkermord