Heinz Siemast produziert saubere Energie
Energie wird teurer und teurer – gibt es da keine echte Alternative?
Weißenfels (wem). Heinz Siemast sitzt in seinem Wintergarten in Weißenfels. Zettel mit zahlreichen Berechnungen und Skizzen liegen vor ihm. Interessiert liest er gerade den Super Sonntag. Er schüttelt seinen Kopf, als er die Vorhaben und Beschlüsse der Regierung zur Energiewende liest. „Es ist ein Wahnsinn, was da veranstaltet wird. Die riesigen Solarparks nehmen enorm viel Platz ein. Nachts ist die Ausbeute gleich Null, bei bewölktem Himmel gering. Und zudem sind die Anlagen auch von der Jahreszeit abhängig. Wenn im Winter Schnee auf den Modulen liegt, dann kommt dabei ebenfalls nichts raus. Das gleiche Ergebnis mit den Tausenden Windrädern im Land. Im Sommer bei Windstille drehen sie sich natürlich nicht und durch die vielen Klimaanlagen wird gerade da Energie gebraucht“, so der 87Jährige.
Und hat er eine bessere Lösung? Selbstverständlich! Er hat eine Weltneuheit zur Energiegewinnung entwickelt. Damit könnte der Klimawandel gestoppt werden.
Wir schauen uns um. An den Wänden hängen verschiedene Konstruktionen, Behälter, zum Teil mit Wasser gefüllt, Rohrleitungen, Mini-Turbinen, LED-Lampen, Manometer und Ventile. Wir sind etwas ratlos und der rüstige Rentner beginnt mit der Erklärung. „Die Lösung ist die Anwendung eines Wasserkraftwerkes zur Erzeugung von Elektroenergie unter Nutzung des Luftdrucks als Fremdenergiequelle. Und der Luftdruck ist überall auf der Welt vorhanden, sodass meine Anlagen überall in der Welt gebaut werden können“, so der ehemalige Bergbauingenieur. Die Anlage besteht aus einem Kraftwerk (Turbine, Generator), Kreiselpumpe, Rohrleitungen, Ventile, ein offenen Behälter für Luftdruckwirkung und ein Behälter für Vakuum (Taucherglocke). Alle Anlagenteile sind Standard und auf dem Markt verfügbar.
Heinz Siemast setzt die Kreiselpumpe in Betrieb. Und wie von Zauberhand gesteuert leuchtet eine kleine LED-Lampe auf. Zufrieden lächelt der Erfinder als er unsere Verwunderung sieht. Wir warten spannend auf die Erklärung und wollen wissen, seit wann er denn an dieser Erfindung arbeitet.
„Begonnen hat es eigentlich schon in der Grundschule“, lacht er, „da haben wir das Wetter mit Wind, Sonne und Regen erklärt bekommen. Später kamen noch der Luftdruck dazu und die Wassersäule. Nach meinem Studium an der Bergakademie habe ich mich richtig um das Thema gekümmert. Ich bediente mich dabei an den Entdeckungen der Fachleute aus dem Altertum. Der italienische Physiker und Mathematiker Evangelista Torricelli hatte im 17. Jahrhundert entdeckt, dass der Luftdruck eine Kraft besitzt. Auch Otto von Guericke hatte mit seinen zwei gegeneinander gedrückten metallischen Halbkugeln (luftleer gepumpt) bewiesen, dass sie allein vom Luftdruck zusammengehalten werden. Da der Luftdruck eine Wassersäule von 10,3 Meter Höhe tragen kann (Gleichgewicht), beträgt die theoretisch mögliche Länge des Steigrohres 10,3 Meter.“
Der mittlere Luftdruck beträgt in Meereshöhe 1013.25 hPa. Laut Standardatmosphäre verringert er sich bis in 5,6 km Höhe auf 500 hPa (etwa die Hälfte des Bodenwertes) und in 31 km Höhe auf 10 hPa (etwa ein Hundertstel des Bodenwertes). Der Luftdruck wirkt auf der Erde Tag und Nacht. „Aus diesem Grund lassen sich die von mir entwickelten Kraftwerke rund um die Uhr, unabhängig vom Wetter und in jeder Jahreszeit nutzen. Während Photovoltaikanlagen einen Wirkungsgrad von etwa 15 Prozent haben, hat die von mir entwickelte Anlage nahezu 100 Prozent. Zudem lassen sie sich überall einsetzen. Sogar Eigenheimbesitzer können sie nutzen. Alle Teile sind ja im Handel erhältlich. Die Höhe des verfügbaren Luftdrucks richtet sich nach dem tiefsten Barometerstand (mWS) am Standort der Kraftwerksanlage. Zur Funktion: Durch Einschalten der Kreiselpumpe wird der Wasserkreislauf in Gang gesetzt beginnend am offenen Wasserbehälter, auf den der Luftdruck wirkt. Über Rohrleitungen, die Kreiselpumpe, das Kraftwerk, den Vakuumbehälter fließt das Wasser wieder in den offenen Behälter. Das elektrische Umschalten der Kreiselpumpe auf Kraftwerk erfolgt nach Erreichen der vollen Kraftwerksleistung.“
Der Erfinder erklärt, damit der Luftdruck nicht am Turbinenauslauf wirken kann, wird der Wasserstrom in einen Behälter mit Vakuum (Taucherglocke) geleitet und von dort aus in den offenen Behälter zurück. So kann der Luftdruck nur auf die Wasseroberfläche des offenen Behälters wirken. Da es sich um ein Kreislaufsystem handelt, ist die benötigte Wassermenge gering und immer gleích. Durch evt. Verdunstung muss eventuell einmal im Jahr wenig Wasser nachgefüllt werden.
„Die Leistungsgröße des Kraftwerkes beträgt ca. 1 bis 200 kW Netto Tag und Nacht, minus der Pumpenleistung. Daher besteht immer Überschuss an Energie. Anlagen ab 100 kW Netto sind nutzbar für die Wasserstoffherstellung“, so der Fachmann.
Eine geniale Erfindung! Heinz Siemast hat sie sich patentieren lassen. „Ich suche jetzt natürlich interessierte Investoren für die Montage und den Vertrieb der Wasserkraftwerke. Eigenheimbesitzer und Bauherren können einen Selbstbausatz zwischen 2 und 10 kW Netto erwerben. Eine extra Wärmedämmung ist nicht notwendig. Rückfragen beantworte ich gern unter:
[email protected]Jens Züger aus Weißenfels ist Chef eines Sanitär und Klima-Handwerkbetriebs. Er hört sich alles ganz genau an, stellt Fragen nimmt alle Teile genau in Augenschein. „Die Theorie ist einleuchtend. Und das Modell funktioniert. Allerdings bin ich der Praktiker und möchte alles genau wissen. So wird hier nachgewiesen, dass ein Vakuum vorhanden ist und die Kraftwerke minimalen Strom produzieren. Es ist kein Hexenwerk. Aber ich muss es aus Sicht der Interessenten sehen. Ich brauche eine Anlage von der Größe, die soviel Strom liefert, wie ein Kunde benötigt, um eine Heizung oder sogar sein ganzes Haus mit Strom versorgen kann. Also wird die Anschubstromquelle beim Laufen der Anlage abgeschaltet, dann muss die Anlage weiter laufen. Zieht man noch den Strom des Anlagenbetriebes ab, dann muss entsprechend viel Strom da sein, um den erforderlichen Bedarf zu decken“, so Jens Züger.
Der Fachmann will sich in der nächsten Zeit die benötigten Teile besorgen und so eine größere Anlage an seinem Betriebsstandort bauen, natürlich hat seine eigentliche Arbeit Vorrang. „Es kommt in der Praxis oft zu unvorhersehbaren Ereignissen, an die man im Modellversuch nicht denkt.
Da muss man zum Beispiel schon die Stärke der Rohre beachten. Auch die Turbine muss entsprechend groß sein, um den gewünschten Strom zu produzieren. Ich sage, es könnte funktionieren, aber den Beweis bringt letztendlich die zu bauende Anlage“, so der Techniker.