Es ist eh extrem unsinnig Religionen mit Völkern und Kulturen zusammenzulegen.
Judentum ist wie der Islam und das Christentum eine Religion. Das hat Nichts mit der Herkunft oder der Kultur einer Person zu tun.
Eine Religion kann ich annehmen und auch wechseln, meine Herkunft und zumindest mein kultureller Hintergrund bleibt jedoch bestehen.
In arabischen Ländern gibt es auch Christen und Juden ebenso wie es in christlichen Ländern auch Buddisten und Hinduisten gibt.
Natürlich hängt an einer Religion auch zum Teil eine gewisse Kultur an.
Jedoch ist das nicht zwingend prägend und regional angepasst.
Aber für rechtes Geschwurbel sind solche Details wohl nicht zu verstehen, denn sie erwarten ein flexibelsten Denken!
Das ist eine plumpe Weichspül-Wischi-Waschi-Verallgemeinerung! Das Judentum definiert sich von jeher ausschließlich über die Abstammung, und zwar über die mütterliche Linie! Jude ist demnach, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde, völlig unabhängig von dessen Religiosität. Konversion ist zwar unter Umständen möglich, aber eher die Ausnahme zudem bleiben solche Konvertiten immer irgendwie "Juden zweiter Klasse", nach traditionell-rabbinischem Verständnis sowieso. Insofern ist das Judentum eben nicht "nur eine Religion" wie der Islam oder das Christentum sondern kann sehr wohl als so etwas wie ein Volk betrachtet werden, als "Diasporavolk" eben, das sich darauf spezialisiert hat, in Mehrheitsgesellschaften anderer Völker zu (über-)leben und dementsprechende Gruppenstrategien entwickelte.
Aber für infantil-politkorrektes Geschwurbel sind solche Details wohl nicht zu verstehen, denn sie erwarten ein flexibles Denken! (Guggscht du, korreggdes Deutsch!
)
Und ja: Trotz der unterschiedlichen Strömungen im Christentum oder der Buntheit im Islam ist es, je nach Kontext, durchaus angebracht, von "den Christen", "den Muslimen" , "dem Christentum" , "dem Islam" zu sprechen. Oder auch von einem christlichen oder islamischen Einfluss. Und beim Judentum soll das nicht gehen? Das ist doch Bullshit! Natürlich geht das, wenn auch üblicherweise nur im positiven Bereich akzeptiert: "jüdisch-christliche Leitkultur", der ach so segensreiche Einfluss der Juden auf Kunst, Kultur, Wissenschaft usw. usf. Aussagen wie diese über die Natur des Judentums sind allerdings in der Lage, einen nachdenklich zu stimmen, vorausgesetzt, man ist des Denkens mächtig:
The thing that make judaism dangerous to everybody, to every race, to every nation, to every ideas is that we smash things that aren’t true. We don’t believe in the boundaries of nation-state, we don’t believe in the idea these individual god’s that protect individual groups of people.
This are all artificial constructions and judaism really teaches us how to see that. In a sense our detractors have us right in that we are a corrosive force, that we are breaking down the false god’s of all nations and all people because they are not real. And that is very upsetting to people.
Douglas Rushkoff, Nothing Sacred: The Truth About Judaism