Autor Thema: Adrian Ursache - Die Presse  (Gelesen 33918 mal)

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Offline kairo

Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #300 am: 5. August 2018, 14:13:41 »
Da steht nicht, was du behauptest. Da steht lediglich, dass sowohl ein Haftbefehl wegen Nichtabgabe der Vermögensauskunft als auch eine Räumung aufgrund einer Zwangsvollstreckung durch den GV ggf. mit Hilfe der Polizei, nicht allein durch die Polizei, vollstreckt wird.

Issjajut, issjajut, der Anstoß war doch ein Zeitungsartikel o. ä., in dem es hieß, die Polizei hätte doch mit Hilfe eines Haftbefehls Ursache auch anderswo ohne Risiko einsacken können, ohne sich mit einer großen Versammlung auf seinem ehemaligen Grundstück herumschlagen zu müssen. Und das ging nun mal nicht, denn wenn es einen Haftbefehl gab, dann war es keiner, den die Polizei einfach so ohne den Gerichtsvollzieher hätte vollstrecken können. Eigentlich sind wir uns doch alle einig ...
 
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Offline hair mess

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #301 am: 5. August 2018, 17:17:53 »
. . . und die Presse ist an allem schuld, und diesmal tatsächlich eine Lügenpresse . . .
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Neubuerger

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #302 am: 13. August 2018, 13:21:41 »
Zitat
Halle (Saale) -

Es sollte nur eine weitere Unterbrechung werden, eine Pause, in der die drei Verteidiger des wegen versuchten Mordes angeklagten früheren Unternehmers und „Mister Germany“ Adrian Ursache neue Beweisanträge und Erklärungen formulieren wollten. Dann aber die Überraschung: Der Vorsitzende Richter Jan Stengel hob die noch vorgesehenen Verhandlungstermine auf. Und vertagte die Fortsetzung des Verfahrens auf Ende August.

Dazu habe ich heute auch die Pressemitteilung des Landgerichts gefunden:

Zitat von: Pressemitteilung Landgericht
In der Strafsache gegen Adrian U. aus Reuden wegen versuchten Mordes sind die weiteren Termine im Juli aufgehoben worden.

Nächster Hauptverhandlungstermin ist der 27.08.2018, 09:00 Uhr, Saal 141. Ob in diesem Termin die Beweisaufnahme geschlossen und plädiert werden kann, ist derzeit nicht absehbar.

Das klingt für mich ein wenig resignierend.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 
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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #303 am: 14. August 2018, 09:54:20 »
"Das klingt für mich ein wenig resignierend."

Oder nach Urlaubsabwesenheit des Spruchkörpers, der vor dem Urlaub keine Lust mehr hatte, über diverse Anträge zu entscheiden?
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Offline R. Kimble

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #304 am: 5. September 2018, 11:54:14 »
Starreporter Stefan Könau hat in der MZ vom 5.9.2018 eine gesamte Seite für seine "schonungslose" Analyse des Prozesses erhalten. Wahrscheinlich sieht sich Herr Könau schon in einer Reihe mit Carl Bernstein und Bob Woodward und hat sicherlich schon einmal den Platz für den Pulitzer Preis in der Vitrine freigeräumt....


Spoiler
Schüsse und ein Schönheitskönig Die wichtigsten Fragen im Prozess um Adrian Ursache
Von Steffen Könau  05.09.18, 09:00 Uhr

Seit beinahe einem Jahr steht „Reichsbürger“ Adrian Ursache wegen eines Mordversuches an einem Polizisten in Halle vor Gericht.
Doch was am Tattag wirklich geschah, liegt auch nach fast 40 Verhandlungstagen im Dunkeln. Halle (Saale) -
Ganz großer Bahnhof am 9. Oktober vor einem Jahr. Das Landgericht Halle ist in den Hochsicherheitssaal des Justizzentrums umgezogen. Schwerbewaffnete wachen vor der Tür, Sicherheitskontrollen, Polizeiwagen überall.

Aus ganz Deutschland ist die Presse angereist, um die Eröffnung eines spektakulären Prozesses zu beschreiben. Ein Ex-Schönheitskönig, verheiratet mit einer Ex-Schönheitskönigin, ist zum „Reichsbürger“ geworden, der seinen eigenen „Staat“ gründet und bereit ist, dieses Fantasieprodukt aus Gartenzaun und selbstgemalter Fahne mit der Waffe zu verteidigen.

Adrian Virgil Ursache, 42, geboren in Rumänien, aufgewachsen in Süddeutschland und der Liebe ins Burgenland hinterhergezogen, fühlt sich im Recht, als er im August 2016 mit einem Revolver in der Hand SEK-Männern entgegentritt, die die gerichtlich verfügte Räumung des Familiengrundstückes sichern sollen.

Ursache, ein sportlicher und attraktiver Mann, stellt sich den Beamten entgegen. Nach vier Minuten, in denen die Beamten versuchen, ihn zum Aufgeben zu bewegen, habe Ursache, Vater, Fußballtorwart und Hobbymusiker, dann „gezielt auf den Kopf eines der Polizisten geschossen“, so der Staatsanwalt. Nur seiner Einsatzkleidung habe der Mann mit der Dienstnummer ST 325 sein Leben zu verdanken. Aus Sicherheitsgründen werden die Beamten mit Kürzeln anonymisiert.

Versuchter Mord, nennt das die Anklage, die im Verfahren, das inzwischen 37 Prozesstage andauert, acht Jahre Haft wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchten Mordes, Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz gefordert hat. Im Plädoyer zeigte sich der Staatsanwalt überzeugt, dass Ursache „seine Wut auf das System“ mit der illegal beschafften Waffe gegen einen SEK-Mann gerichtet habe. „Das war vorbereitetes Handeln“, so der Ankläger, „das Auslösen des Schusses erfolgte nicht von Geisterhand.“

Doch so einfach sich das anhört, ist es nicht. Je länger das Verfahren dauerte, das mittlerweile in einem gewöhnlichen Verhandlungssaal am Stammsitz des Landgerichtes stattfindet und an diesem Mittwoch fortgesetzt wird, umso mehr verschwammen die Details. Und umso mehr Fragen tauchen auf, die vor einem Urteil beantwortet werden müssten. Die MZ beleuchtet die wichtigsten Punkte rund um die vier Minuten im August 2016, deren Aufarbeitung vor Gericht nun schon elf Monate andauert.

Wer hat zuerst geschossen?
Das ist durch die Tonspur zweier Polizeivideos bewiesen. Die ersten beiden Schüsse gab der Beamte ST 321 ab, der nach vier Minuten fruchtlosen Geschreis von Ursache („Erschießt mich“) und seinen Kollegen („Leg die Waffe nieder!“) eine Lösung der „bedrohlichen Situation“ herbeiführen wollte, wie er sagte. Nach eigenen Angaben wartete ST 321, bis sich Ursache, der ihm und drei weiteren SEK-Leuten mit vorgehaltener Waffe gegenüberstand, sich von ihm wegdrehte. Dann habe er zweimal auf dessen Arm gezielt und abgedrückt, jedoch „keine Reaktion“ wahrgenommen.

Wenn die Polizei zuerst schoss, durfte sich Ursache dann nicht verteidigen?
Nein. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat, nur die Polizeibeamten, so die Staatsanwaltschaft, hatten das Recht, gegen den sie bedrohenden Ursache zur Notwehr zu greifen. Ursache selbst verteidigt sich nicht mit dem Notwehr-Argument. Er gibt an, bei ihm seien bereits nach dem ersten Schuss, der ihn in den Brustkorb getroffen habe, „die Lichter ausgegangen“. Er behauptet weiter, erst nach Eintritt der Bewusstlosigkeit könne sich - vielleicht - der Schuss aus seiner Waffe gelöst haben, der nach Berechnungen des LKA Brandenburg 0,2 Sekunden nach dem zweiten SEK-Schuss zu hören ist. Auf Ursache werden daraufhin sofort weitere drei Schüsse abgegeben, zwei davon kommen wieder von ST 321, einer von ST 322. Nur ST 321 trifft, Adrian Ursache stürzt schwer verletzt zu Boden. Der gesamte Ablauf hat keine vier Sekunden gedauert.

Hat die Anklage den gezielten Schuss von Ursache auf den Polizisten bewiesen?
Die Staatsanwaltschaft glaubt, nachgewiesen zu haben, dass Ursache „alles getan hat, um ein Tötungsverbrechen zu begehen“ und zudem „in der Absicht schoss, ST 325 zu erschießen“. Die Verteidigung hat versucht, medizinische Gutachter laden zu lassen, die bestätigen sollten, dass Ursache schon nach dem ersten Treffer mit mannstoppender Polizei-Munition nicht mehr handlungsfähig war. Das Gericht lehnte das mit Blick auf die Angaben eines Sachverständigen ab. Der hatte eine Handlungsunfähigkeit nicht ausschließen wollen, aber ebenso nicht, dass Ursache noch bewusst, gezielt und in Tötungsabsicht schießen konnte.

Warum ging es im Prozess um eine kuriose Geschoss-Flugbahn?
Ein Kuriosum. Der SEK-Schütze ST 321 stand in der Tat von Ursache aus gesehen ganz links. Ursache selbst drehte sich nach seinen Angaben nach rechts, also von ST 321 weg. Dennoch trafen drei von vier Kugeln aus der Waffe von ST 321 Ursache von der rechten Seite in die rechte Körperhälfte. Um so treffen zu können, hätte der Schütze von rechts aus oder durch Ursache hindurchschießen müssen. Wie es zu den Verletzungen kam, wurde im Verfahren nicht geklärt. Auch die Staatsanwaltschaft hat das Paradoxon in ihrem Plädoyer nicht aufgelöst.

Wo und wie wurde der verletzte SEK-Mann getroffen?
ST 325, ganz rechts in der Reihe der vier SEK-Männer stehend, spürte nach eigenen Angaben einen stechenden Schmerz am Hals, seltsamerweise aber schon, bevor der erste Schuss fiel. Während er mit der Hand nach oben gelangt habe, um festzustellen, ob Blut fließe, habe der Schusswechsel begonnen, so ST 325. Nach dessen Ende fand ein Kollege ein Stück Kugel an der Innenseite des Halstuchs von ST 325. Es handelte sich dabei um 1,7 Gramm eines zwei Gramm wiegenden Bleigeschosses. Dessen Herkunft aus Ursaches Revolver konnte ein LKA-Experte nicht ausschließen, aber auch nicht zweifelsfrei feststellen.

Wieso schrumpfte die Kugel?
Dass die Kugel auf einer Flugstrecke von vier Metern rund 20 Prozent ihrer Masse verloren hatte, war in der Anklageschrift mit einem Aufprallen auf den Helm von ST 325 erklärt worden. Von dort sei ein Teil an den Hals des Verletzten weitergeflogen. Weil jedoch am Helm weder Schmauch noch Bleiabrieb nachgewiesen werden konnten, ist die Staatsanwaltschaft nun überzeugt, dass die Kugel vom Schutzpanzer des Beamten abprallte. Problem: Der wurde nie untersucht, so dass unklar ist, ob sich Spuren der Kugel an ihm finden. Zudem unaufgeklärt: „Wie konnte das Geschoss in das Halstuch gelangen, ohne ein Loch hineinzureißen?“, fragt Ursaches Anwalt Dirk Magerl.

Wie soll Ursaches Revolver als Beweis dafür dienen, dass aus ihm nicht geschossen wurde?
Eines der zentralen Rätsel. Bei einem Revolver mit „Double Action“-Funktion dreht sich die Trommel nach dem Schuss weitere, so dass sich die abgeschossene Patrone rechts neben dem Lauf befindet und die nächste volle hinter dem Lauf. In Ursaches Fall aber war die Kammer, in der die abgeschossene Patrone hätte stecken müssen, leer; links daneben befand sich eine volle Patrone und erst eine Kammer weiter steckte ein leere Hülse. Der Schusswaffenexperte des LKA befand: „Da stimmt irgendetwas nicht.“ Fakt sei, dass der Revolver Marke Arminus in diesem Zustand nicht gerade abgefeuert worden sein könne. Ausgeschlossen sei jedoch eine Manipulation der Waffe am Tatort. „Die Leute von der Tatortgruppe wissen ja, was sie tun, die drehen nicht an der Trommel.“

Adrian Ursache als selbsternannter Staatsgründer
Noch zwei Jahre vor dem Polizeieinsatz auf seinem - zu diesem Zeitpunkt schon zwangsversteigerten - Grundstück in Reuden in der Elsteraue galt Adrian Ursache als Erfolgsmensch. Er war „Mister Germany“, Telefonverkäufer und Solarunternehmer, glücklich verheiratet mit einer früheren „Miss Germany“ und Vater zweier Söhne. Dann der Knacks. Nach einer Festnahme wegen eines angeblichen sexuellen Übergriffs bricht die Beispielbiografie auseinander. Ursache fühlt sich für seinen Versuch abgestraft, einen Betriebsrat zu gründen.

Er beginnt, Fachliteratur über Straf- und Völkerrecht zu lesen, er beschäftigt sich mit dem Euro und der Geldschöpfung und gründet seinen eigenen Fantasiestaat „Ur“, in dem nur noch seine eigenen Gesetze gelten sollen. Rechnungen bezahlt er nun mit selbstgemachten Schuldscheinen, Polizei und Gerichtsvollzieher lässt er nicht mehr ein. Seine eloquente Art, seine Intelligenz und der Mangel an Respekt vor Institutionen machen Adrian Ursache zu einem Star in der Szene der Selbstverwalter und Reichsbürger. Er selbst genießt die Anerkennung und versichert, dass er für seine Aufgabe, dem „System“ die Maske vom Gesicht zu reißen, auch zu sterben bereit sei. (mz)
[close]

https://www.mz-web.de/burgenlandkreis/schuesse-und-ein-schoenheitskoenig-die-wichtigsten-fragen-im-prozess-um-adrian-ursache-31218188

Interessant ist das Foto mit dem Untertitel: Polizei Sachsen Anhalt / Youtube
« Letzte Änderung: 5. September 2018, 12:01:56 von R. Kimble »
 

dtx

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #305 am: 5. September 2018, 13:02:54 »
Auch wenn es grad keine Gelegenheit gibt, den Ursache zu monetarisieren, wird sie genutzt.
 

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #306 am: 5. September 2018, 13:38:38 »
Ich finde es erstaunlich, wie man die Funktionsweise eines Revolvers derart falsch verstehen/beschreiben kann.
(Wie ein Revolver funktioniert ist wahrlich kein Geheimwissen von Waffennarren, sondern kann dies jeder in 3 Minuten herausfinden, sofern derjenige Google benutzen kann...)

Hoffentlich ist der Rest des Artikels nicht ebenso grotesk falsch. :think:
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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #307 am: 5. September 2018, 13:49:32 »
"Bei einem Revolver mit „Double Action“-Funktion dreht sich die Trommel nach dem Schuss weitere, so dass sich die abgeschossene Patrone rechts neben dem Lauf befindet und die nächste volle hinter dem Lauf."

Da hat der Skribent den Begriff "double action" allerdings krass mißverstanden: der bedeutet, daß durch Betätigen des Abzugs gleichzeitig der Hahn gespannt und die Trommel weiterbewegt wird - nach Abfeuern bleibt die leere Kammer hinter dem Lauf.

Eigentlich ganz einfach.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline Tuska

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #308 am: 5. September 2018, 14:04:08 »
Off-Topic:
Gibt es überhaupt noch Revolver mit Single Action-Abzug? Ich finde es bemerkenswert, dass dem Autor der fabrizierte Stuss nicht selbst aufgefallen ist. Die Mechanik eines 'typischen' Revolvers kennt doch jeder, der als Kind mal als Cowboy verkleidet war. :facepalm:
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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #309 am: 5. September 2018, 14:13:12 »
« Letzte Änderung: 5. September 2018, 14:20:46 von SchlafSchaf »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Offline Schattendiplomat

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #310 am: 5. September 2018, 14:29:07 »
Ich versuche mich mal an einer ausführlichen Rezession.

Es fängt schon gut an:
Zitat
Doch was am Tattag wirklich geschah, liegt auch nach fast 40 Verhandlungstagen im Dunkeln.

denn rein von dem was Steffen Könau (@stk) selbst geschrieben hat ist dem absolut nicht so. Der Tatablauf lässt sich selbst aus seinen meist sehr stark zu Ursaches Vorteil geschriebenen Artikeln herleiten.
Als "ganz großen Bahnhof" würde ich die Prozessauftakt auch nicht bezeichnen, da hat jemand ein fehlerhaftes und mMn* auch veraltetes Sprichwort verwendet. Ich hätte hier ja eher von "ganz großem Kino" gesprochen.
(Wen interessiert worin ich den Unterschied der Sprichworte sehe möge mir eine PN schreiben, lieber Steffen auch dir gebe ich so gerne Nachhilfe)

Zitat
Adrian Virgil Ursache, 42, geboren in Rumänien, aufgewachsen in Süddeutschland und der Liebe ins Burgenland hinterhergezogen, fühlt sich im Recht, als er im August 2016 mit einem Revolver in der Hand SEK-Männern entgegentritt, die die gerichtlich verfügte Räumung des Familiengrundstückes sichern sollen. [sic!]

Sehen wir mal davon ab, dass das ein furchtbarer Schachtelsatz (=schlechtes Deutsch) ist und 2 grobe Rechtschreibfehler enthält (wer bitte liest Steffens Artikel Korrektur?) trägt die erste Hälfte auch schlicht Nichts zur Sache bei und dient wohl der Erhöhung der Wortzahl sowie der Romantisierung von Ursache.
Entschuldigung aber wen interessiert schon der zweite Vorname oder ob er irgendeiner Frau irgendwohin nachgerannt ist? Ich dachte bisher, dass die MZ kein Klatschblatt ist!

Auch im nächsten Abschnitt geht das Wörtersammeln weiter:
Zitat
Ursache, ein sportlicher und attraktiver Mann, stellt sich den Beamten entgegen. Nach vier Minuten, in denen die Beamten versuchen, ihn zum Aufgeben zu bewegen, habe Ursache, Vater, Fußballtorwart und Hobbymusiker, dann „gezielt auf den Kopf eines der Polizisten geschossen“, so der Staatsanwalt.

Oh mein Gott! der arme Virgil ist als auch Fußballtorwart sowie Hobbymusiker und sieht zudem noch extrem gut aus, was bildet sich die Polizei eigentlich ein es auch nur zu wagen so einem Prachtkerl entgegen zu treten? ich kommentiere die Albernheit dieses Abschnittes nicht weiter.

Im folgenden wird dann etwas Sachlicher über die Sichtweise der Staatsanwaltschaft im Plädoyer geschrieben, aber durch Anführungszeichen werden die Aussagen zitiert und mMn* versucht zu relativieren statt sie in Volltext zu legen. Wieder mal mMn* schlechter Schreibstil.

Zitat
(...) umso mehr verschwammen die Details. Und umso mehr Fragen tauchen auf, die vor einem Urteil beantwortet werden müssten.

Eigentlich falsch, ich persönlich fand selbst aus der Sicht von Steffens eingetrübter Berichterstattung gesehen, dass es zunehmend klarer wurde und die Verteidigung eben versuchte nach jedem Strohhalm zu greifen.
Auf diese Versuche ist Steffen wohl auch hereingefallen, denn er wiederhohlt (mal wieder) völlig unreflektiert die These "Wer hat zuerst geschossen?" und untermauert dies mit den 2 Polizeivideos, welche eigentlich die Verteidigungsversuche unterwandern. Aber gut Steffen Könau hat als er darüber berichtete schon die abenteuerlichen Thesen der Verteidigung nachgeplappert, was erwarte ich also!

Dann folgt eine tatsächlich sachliche Erläuterung warum selbst wenn die Polizei zuerst geschossen hat es keine Notwehr von Ursache war. Aber ich kann mir nicht helfen ich spüre in diesem Abschnitt einen gewissen Widerwille zwischen den Sätzen.
Kann mir wer sagen woran das liegt?

Nun wird etwas gejammert, dass der Richter keinen zweiten Gutachter zu der Frage ob Ursache nach dem ersten Schuss noch handlungsfähig war laden wollte. Das wollte halt die Verteidigung nachdem ihr das erste Gutachten nicht zugesagt hatte.

Da in einem reißerischen Artikel über eine Regierungverschwörung gegen einen gut aussehenden Fußballtorwart der mal Schönheitskönig war die Wörter "Kuriosum" und "Paradoxon" nicht fehlen dürften wird im nächsten Satz über die Flugbahnen der Geschosses von Ursache spekuliert.
In einer chaotischen Situation wo jemand vermutlich im Fallen eine Waffe feuert muss man natürlich Alles genau nachvollziehen können, dass man das nicht Tat ist dann möglicherweise ein Anzeichen für eine Verschwörung.
Hier vermissen ich die üblichen Ausrufezeichen und Einselfer der Verschwörungstheoretiker zu denen Steffen Könau wohl nun gehört!(einself)
Darauf geht er nun über insgesamt 3 Abschnitte ein die ich darüber hinaus unkommentiert lasse, da sie eine Kombination aus Unwissen, Halbwissen und Nachplappern der schlechten Versuche der Verteidigung bestehen das Geschehene zu relativieren oder neu zu definieren.

Das folgende dumme Geschwätz zum Thema des Revolvers hat Steffen wohl nur eingebunden um die Worte "zentralen Rätsel" unterzubringen. Das darf auch gerne wer kommentieren der mehr Ahnung von Waffen hat als ich.
Wobei ich mich frage aus welchem Zusammenhang er die Worte des LKA-Waffenexperten gerissen gar die wohl waren: "Da stimmt irgendetwas nicht."

Ich nähere mich nun endlich dem letzten Abschnitt und bin froh, dass sich dieser Artikel der eher an eine Stammtischdiskussion erinnert fast beendet zu haben.
Hier kann man glauben, dass Adrian Virgil Ursache in Steffen Könau einen richtigen Fanboy gefunden hat! Es werden die großartigen Verdienste die keiner berücksichtigt hat von Adrian Virgil Ursache nochmal erwähnt und auch, dass er "glücklich verheiratet mit einer früheren „Miss Germany“ und Vater zweier Söhne [sic!]" ist darf man nicht vergessen zu erwähnen.

Auch wichtig ist die Verschwörungsthese, dass Virgil ein sexueller Übergriff angehängt wurde weil er einen Betriebsrat gründen wollte weshalb der arme Virgil, dann "Fachliteratur über Straf- und Völkerrecht [sic!]" gelesen hat ist sehr wichtig.
Es folgt nochmal eine Auflistung wie klug und eloquent (noch so ein Wort das wohl den Anteil akademischer Wörter erhöhen soll) doch ist. Deshalb ist Virgil auch eine große Nummer in der Reichsbürgerszene.

Zitat
Er selbst genießt die Anerkennung und versichert, dass er für seine Aufgabe, dem „System“ die Maske vom Gesicht zu reißen, auch zu sterben bereit sei.
Hiermit endet der Artikel dann unerwartet. Irgendwie hatte ich noch ein zusammenfassendes Fazit erwartet, dass die genannten Themen zusammenführt. So verbleibe ich verwundert über das plötzliche Ende und mit dem Gefühl, dass der rote Faden hier völlig fehlt etwas ratlos zurück.

Fazit:
Schlechter Artikel, der primär die Strategie der Verteidigung nachplappert und dem der rote Faden völlig fehlt.

Notenvergabe:
Grammatik - 3,5 (oft deutsche Schachtelsätze und Satzbau verhindert flüssiges Lesen)
Rechtschreibung - 2,0 (im großen und ganzen richtig aber einzelne Fehler)
roter Faden - 5,0 (durchgefallen, der ist nicht erkennbar)
Journalistik - 5,0 (durchgefallen, keinerlei Neutralität bzw. Reflexion gewisser Behauptungen erkennbar, Kritik ist einseitig, es wird nur eine Sichtweise erläutert)
---
Gesamtnote - 3,9
Das ist zwar nicht durchgefallen aber doch weit hinter dem Anspruch für den von Steffen ersehnten Pulitzer Preis oder auch nur den einfachsten Preisauszeichnungen! Die gibt es nur für guten und neutralen Journalismus ab einer Note von 1,7!
Da hilft auch nicht möglichst viele akademisch oder reißerische Wörter einzubinden, das wurde hier eher negativ berücksichtigt.

@stk - Lieber Steffen, das ist mit Abstand der schlechteste Artikel den ich die letzten 3 Jahre gelesen habe (die Bildzeitung die ich fast nie lese ausgenommen). Selbst für deine Verhältnisse ist das völlig unterirdischer Mist.
« Letzte Änderung: 5. September 2018, 14:56:05 von Schattendiplomat »
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*mMn - meiner (ganz persönlichen) Meinung nach
**XMV - X(ges)under Menschenverstand
 

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #311 am: 5. September 2018, 18:07:26 »
Ich vermisse professionelle Distanz. Und zwar nicht auf Seiten von @stk. Okay, vielleicht ein ganz klein bisschen. Aber es ist bei weitem nicht so schlimm, wie hier immer geschrien wird. Wirklich.

Aber im Einzelnen:

Ich versuche mich mal an einer ausführlichen Rezession.

Es fängt schon gut an:
Zitat
Doch was am Tattag wirklich geschah, liegt auch nach fast 40 Verhandlungstagen im Dunkeln.

denn rein von dem was Steffen Könau (@stk) selbst geschrieben hat ist dem absolut nicht so. Der Tatablauf lässt sich selbst aus seinen meist sehr stark zu Ursaches Vorteil geschriebenen Artikeln herleiten.
Als "ganz großen Bahnhof" würde ich die Prozessauftakt auch nicht bezeichnen, da hat jemand ein fehlerhaftes und mMn* auch veraltetes Sprichwort verwendet. Ich hätte hier ja eher von "ganz großem Kino" gesprochen.
(Wen interessiert worin ich den Unterschied der Sprichworte sehe möge mir eine PN schreiben, lieber Steffen auch dir gebe ich so gerne Nachhilfe)
Off-Topic:
Ich hätte auch "großes Kino" geschrieben. Bahnhof versteht man ja eher (nicht). Aber mal für alle: Worin siehst Du den Unterschied? Für einen gepflegten OT-Kasten ist doch wohl immer Platz! :D

Zitat
Adrian Virgil Ursache, 42, geboren in Rumänien, aufgewachsen in Süddeutschland und der Liebe ins Burgenland hinterhergezogen, fühlt sich im Recht, als er im August 2016 mit einem Revolver in der Hand SEK-Männern entgegentritt, die die gerichtlich verfügte Räumung des Familiengrundstückes sichern sollen. [sic!]
2 grobe Rechtschreibfehler enthält (wer bitte liest Steffens Artikel Korrektur?)
Ich habe jetzt dreimal genau gelesen und die Rechtschreibfehler nicht gefunden. Und ich halte mich für halbwegs fit in Sachen Orthographie, das gehört u.a. zu meiner Tätigkeitsbeschreibung…
Wo sind die Fehler?

Dann folgt eine tatsächlich sachliche Erläuterung warum selbst wenn die Polizei zuerst geschossen hat es keine Notwehr von Ursache war. Aber ich kann mir nicht helfen ich spüre in diesem Abschnitt einen gewissen Widerwille zwischen den Sätzen.
Kann mir wer sagen woran das liegt?
Ich würde sagen: Vorurteile. Ich lese diesen Widerwillen nämlich nicht.

Da in einem reißerischen Artikel über eine Regierungverschwörung gegen einen gut aussehenden Fußballtorwart der mal Schönheitskönig war die Wörter "Kuriosum" und "Paradoxon" nicht fehlen dürften wird im nächsten Satz über die Flugbahnen der Geschosses von Ursache spekuliert.
In einer chaotischen Situation wo jemand vermutlich im Fallen eine Waffe feuert muss man natürlich Alles genau nachvollziehen können, dass man das nicht Tat ist dann möglicherweise ein Anzeichen für eine Verschwörung.
Zunächst: Ich finde das nicht reißerisch. @stk enthält sich hier übrigens ganz deutlich einer Wertung des Geschehens. Er stellt die Tatsachen fest (Der Beamte hat sich ganz links von Ursache befunden. Ursache behauptet, er habe sich nach rechts gedreht. Die Geschosse vom Beamten haben Ursache von rechts getroffen.) und stellt dann anschaulich dar, warum es so nicht gewesen sein kann. Ich lese da weder etwas von Regierungsverschwörung, noch von sonstigen Vermutungen, die @stk vielleicht angestellt hat oder auch nicht. Er stellt lapidar fest, dass der exakte Tathergang hier nicht festgestellt wurde. Er vermutet nichtmal (was naheliegt), dass Ursache einfach die Tatsachen nicht korrekt darstellt (um nicht zu sagen: lügt). Sondern er stellt schlicht und einfach Fakten dar.

Ich halte es für unredlich, ihm vorzuwerfen, dass er das in einer sprachlich "ansprechenden", weil jedenfalls anschaulichen Form tut. Denn die MZ ist eben auch eine "Ware" die verkauft werden muss. Die wenigsten Leser dürften studierte Germanisten sein. Der Wurm muss dem Fisch schmecken.

Hier vermissen ich die üblichen Ausrufezeichen und Einselfer der Verschwörungstheoretiker zu denen [stk] wohl nun gehört!(einself)
Gegen diesen möchte ich @stk explizit und deutlich in Schutz nehmen. Verschwörungstheorien in dem Sinne, wie wir sie hier im Forum ansonsten behandeln, sind in seinem Artikel nicht zu erkennen. Derartige Vorwürfe hat er nicht verdient. Gerade gegenüber einem Journalisten und das ist @stk, und – entgegen in diesem Forum wohl beliebten Ausführungen kein schlechter! – ist das wirklich ehrenrührig.

Das folgende dumme Geschwätz zum Thema des Revolvers hat Steffen wohl nur eingebunden um die Worte "zentralen Rätsel" unterzubringen.
Ich möchte mal eine andere Interpretationsmöglichkeit des "dummen Geschwätzes" anbieten, das @stk hier verfasst hat:

Zitat von: stk
Wie soll Ursaches Revolver als Beweis dafür dienen, dass aus ihm nicht geschossen wurde?
Eines der zentralen Rätsel. Bei einem Revolver(...)
Wie soll Ursaches Revolver als Beweis dafür dienen, dass aus ihm nicht geschossen wurde? (Das ist) eines der zentralen Rätsel.
Ich formuliere mal um: Eines der zentralen Rätsel ist, wie Ursaches Revolver als Beweis dafür dienen soll, dass aus ihm nicht geschossen wurde?
Das ist wirklich eines der zentralen Rätsel und zwar der Verteidigungsstrategie. Denn ob aus dem Revolver geschossen wurde oder nicht, sollte sich anhand forensischer Untersuchungen (Schmauchspuren etc.) nachweisen lassen. Und ansonsten ist die Sache tatsächlich etwas rätselhaft. Letztlich gibt es zwei Möglichkeiten: Aus der Waffe wurde nicht geschossen, oder aus der Waffe wurde geschossen und danach die Trommelstellung verändert. Auf letztere Möglichkeit geht @stk sogar ein und gibt wieder, dass es die Polizisten wohl nicht gewesen sein dürften (würde auch keinen Sinn machen). Ein Fanboy würde hier die Schlussfolgerung ziehen, also sei aus dem Revolver nicht geschossen worden. @stk lässt die Sache einfach offen. Er spekuliert nicht einmal, ob Ursache bewusst manipuliert habe, oder die Trommelstellung im Laufe seines Zubodengehens manipuliert wurde, oder beim Sichern der Person (ich an Stelle der Beamten hätte die Waffe erstmal von ihm entfernt), oder... Die Wiedergabe von Fakten nennt sich "Bericht" und ist Aufgabe der Presse.

Wobei ich mich frage aus welchem Zusammenhang er die Worte des LKA-Waffenexperten gerissen gar die wohl waren: "Da stimmt irgendetwas nicht."
Wieso muss das aus dem Zusammenhang gerissen worden sein? Ich habe die Aufnahmen von der Tatortsicherung gesehen. Die sind nur Minuten nach der Schießerei entstanden. Klar ist, dass die Waffe nicht in einem Zustand unmittelbar nach Schussabgabe aufgenommen wurde. Dazu passt die Trommelstellung einfach nicht. Gleichzeitig soll aus der Waffe ein Schuss abgegeben worden sein. Wäre ich der LKA-Waffenexperte, hätte ich an dieser Stelle gesagt: "Da stimmt irgendetwas nicht."

Ich habe dazu übrigens inzwischen meine eigene kleine Verschwörungstheorie. Die werde ich hier aber nicht ausbreiten. Am Ende übernimmt sie die versammelte Fanbase von Ursache noch und das wäre wirklich misslich.

Aber auch ich bin der Auffassung, dass hierzu nicht ausreichend aufgeklärt wurde. Was wirklich nicht für die sachsen-anhaltinische Polizei spricht.

Hier kann man glauben, dass Adrian Virgil Ursache in Steffen Könau einen richtigen Fanboy gefunden hat! Es werden die großartigen Verdienste die keiner berücksichtigt hat von Adrian Virgil Ursache nochmal erwähnt und auch, dass er "glücklich verheiratet mit einer früheren „Miss Germany“ und Vater zweier Söhne [sic!]" ist darf man nicht vergessen zu erwähnen.
Ich lese hier nichts von Fanboytum. Ich lese auch keine großartigen Verdienste. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich nicht viel auf schönes Aussehen gebe. Oder, drastischer formuliert, mit "Schönheitskönigen" und "Schönheitsköniginnen" nur Mitleid habe, weil ihr einziges "Kapital" erstens nicht selbst erarbeitet und zweitens vergänglich ist. Sie also effektiv im Leben nichts haben. Gleiches gilt für sein Scheitern als "Telefonverkäufer" und "Solarunternehmer". Das erregt in mir eher Mitleid als Verdienst. Und selbst wenn man es als Verdienst sehen wollte, selbst wenn man das für "etwas erreichtes" hielte – betont es doch nur umso mehr (ebenso wie übrigens die Familie), wie verantwortungslos er vorging. Anstatt seiner Frau (ebenfalls TaugenichtsSchönheitskönigin) und seinen beiden Söhnen aus der wirtschaftlichen Not zu helfen, wie es die Gesellschaft insbesondere von Männern (und erst recht von solchen "Prachtexemplaren", um SDs Wortwahl zu nutzen) erwartet, liefert er sich lieber eine Schießerei mit der Polizei.

Auch wichtig ist die Verschwörungsthese, dass Virgil ein sexueller Übergriff angehängt wurde weil er einen Betriebsrat gründen wollte weshalb der arme Virgil, dann "Fachliteratur über Straf- und Völkerrecht [sic!]" gelesen hat ist sehr wichtig.
Dieser sexuelle Übergriff (für den Ursache iirc verurteilt wurde? Ich weiß es nicht mehr) war vermutlich der "Knacks" in Ursaches Leben, der ihn auf die schiefe Bahn zum Reichsbürger führte. Jedenfalls erinnere ich mich daran, dass er schon vorher als bedeutsam in Berichten auftauchte. Wenn Ursache durch die Verurteilung (ob nun zu Recht oder zu Unrecht ist für sein persönliches Empfinden tatsächlich völlig egal) psychisch derartig abrutschte, dass am Ende seines Weges diese Schießerei stand, dann ist das sehr bedeutend für die Berichterstattung. Denn das ist der Auslöser. Ursaches eigene Wahrnehmung (es sei ihm angehängt worden, weil er einen Betriebsrat habe gründen wollen) ist hierfür bedeutend. Und darum wird sie berichtet.

Außerdem: Bevor Du Satzbau bei einem Journalisten kritisierst, achte auf Deinen eigenen.

Es folgt nochmal eine Auflistung wie klug und eloquent (noch so ein Wort das wohl den Anteil akademischer Wörter erhöhen soll) doch ist. Deshalb ist Virgil auch eine große Nummer in der Reichsbürgerszene.
Nein, der Hinweis auf Ursaches Eloquenz soll nicht den Anteil der akademischen Wörter erhöhen, sondern darstellen, dass er tatsächlich eloquent ist. Man hätte auch redegewandt schreiben können, zugegeben. Aber eloquent steht im Duden. Ich halte es für übertrieben, ihm diese Wortwahl vorzuwerfen.
Genau aufgrund dieser Außenwirkung war Ursache tatsächlich eine große Nummer zu seiner Zeit. Er ist einer der sehr wenigen, der ohne großes Netzwerk (im Sinne von gezielt ihn fördernden Strukturen, ich halte ihn für einen nicht gesteuerten Einzeltäter) eine schier unglaubliche, dreistellige Anzahl von Unterstützern auf sein Grundstück mobilisierte. Das schaffen die wenigsten unserer Kunden. Gleichzeitig war Ursache, soweit selbst wir das nachvollziehen können, vergleichsweise kurz publikumswirksam in der Szene unterwegs.

Kurzum: Der Absatz hat seine Daseinsberechtigung, weil er das Geschehen zutreffend (und neutral) einsortiert.

Zitat
Er selbst genießt die Anerkennung und versichert, dass er für seine Aufgabe, dem „System“ die Maske vom Gesicht zu reißen, auch zu sterben bereit sei.
Hiermit endet der Artikel dann unerwartet. Irgendwie hatte ich noch ein zusammenfassendes Fazit erwartet, dass die genannten Themen zusammenführt. So verbleibe ich verwundert über das plötzliche Ende und mit dem Gefühl, dass der rote Faden hier völlig fehlt etwas ratlos zurück.
Vielleicht überlässt @stk dem Leser ja die Schlussfolgerung einfach selbst? Dass das wunderbar funktioniert hat, sieht man an den völlig unterschiedlichen Interpretationen, die Du und ich hier an den Tag legen. Du hältst ihn für einen Fanboy. Ich für einen neutralen Berichterstatter, der zwischen den Zeilen quasi alle kritisiert. Womit er übrigens Recht hat. Denn dieser Polizeieinsatz ist ja bekanntlich, ich werde nicht müde es zu betonen, nicht vollkommen reibungslos gelaufen.

Fazit:
Schlechter Artikel, der primär die Strategie der Verteidigung nachplappert und dem der rote Faden völlig fehlt.
Das sehe ich gänzlich anders. Die Notenvergabe ist übrigens wirklich übergriffig.

Journalistik - 5,0 (durchgefallen, keinerlei Neutralität bzw. Reflexion gewisser Behauptungen erkennbar, Kritik ist einseitig, es wird nur eine Sichtweise erläutert)
Das stimmt nicht. Ich halte das für sehr neutral, da er eben keine Position bezieht. Er stellt Tatsachen fest. Seine Kritik ist eben nicht einseitig. Er erläutert beide Sichtweisen. Das ist seine Pflicht als Journalist. Das als "durchgefallen" zu bezeichnen, halte ich für anmaßend.

Ich plädiere weiterhin dafür, die "Lügenpresse!"-Rufe unserer Klientel zu überlassen. Sachliche, inhaltliche Kritik an der Berichterstattung (vlg. den Revolver): Gerne. Aber in der gegebenen Form halte ich das für nicht mehr sachlich und für den hehren Anspruch, den wir hier an uns selbst haben ("Wir sind die Guten!") für zu kurz gegriffen. Ich bin enttäuscht.
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 
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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #312 am: 5. September 2018, 18:24:46 »
Wenn mehrere Leser bei der Lektüre desselben Artikels zu konträren Schlußfolgerungen kommen, dann hat der Journalist, dessen Aufgabe es gerade nicht ist, Meinungen zu verkaufen, gut gearbeitet. Journalisten sind dazu da, dem unbeteiligten Leser die Meinungsbildung zu ermöglichen.
 
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Offline Pantotheus

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #313 am: 5. September 2018, 19:20:04 »
Auch wichtig ist die Verschwörungsthese, dass Virgil ein sexueller Übergriff angehängt wurde weil er einen Betriebsrat gründen wollte weshalb der arme Virgil, dann "Fachliteratur über Straf- und Völkerrecht [sic!]" gelesen hat ist sehr wichtig.
Dieser sexuelle Übergriff (für den Ursache iirc verurteilt wurde? Ich weiß es nicht mehr) war vermutlich der "Knacks" in Ursaches Leben, der ihn auf die schiefe Bahn zum Reichsbürger führte. Jedenfalls erinnere ich mich daran, dass er schon vorher als bedeutsam in Berichten auftauchte. Wenn Ursache durch die Verurteilung (ob nun zu Recht oder zu Unrecht ist für sein persönliches Empfinden tatsächlich völlig egal) psychisch derartig abrutschte, dass am Ende seines Weges diese Schießerei stand, dann ist das sehr bedeutend für die Berichterstattung. Denn das ist der Auslöser. Ursaches eigene Wahrnehmung (es sei ihm angehängt worden, weil er einen Betriebsrat habe gründen wollen) ist hierfür bedeutend. Und darum wird sie berichtet.
Meines Wissens wurde der (angebliche) sexuelle Übergriff nie strafrechtlich bearbeitet (und dürfte inzwischen verjährt sein), hingegen führte er zur Aufhebung von Ursaches damaligem Arbeitsverhältnis. Es war allerdings nach dem, was über Ursaches Vorgeschichte bekannt geworden ist, nicht der "Knackpunkt". Vielmehr begann Ursaches RD-Laufbahn nach einer Inhaftierung und dem "Loskauf" durch seine Frau am nächsten Tag. Es handelte sich dabei um einen Ersatzhaftbefehl wegen einer Geldstrafe, die er nicht bezahlt hatte. Diese war durch einen Strafbefehl, den er offenkundig nicht angefochten hatte, verhängt worden. Laut Presseberichten war es auch nicht der einzige Strafbefehl.
Ursaches RD-Laufbahn scheint also in mehreren Stufen eskaliert zu sein:
  • Verlust der Arbeitsstelle, darauf Versuch als Unternehmer
  • mehrere kleinere Straftaten, die durch Strafbefehle mit Geldstrafen geahndet wurden
  • "Liegenlassen" eines Strafbefehls, in der Folge Ersatzhaftbefehl und Verhaftung
  • als Folge davon Vernachlässigung seines Unternehmens, Verweigerung von Zahlungen, typische RD-Aktivitäten
  • als Folge davon Zwangsversteigerung des Grundstücks bis hin zur Ansetzung der Räumung
  • letztlich Gewaltdrohung, Aufmarsch von "Unterstützern" und griff zur scharfen Waffe im Zusammenhang mit der Räumung
So oder so ähnlich dürfte sich Ursaches Radikalisierung abgespielt haben. Da nun Strafbefehle nicht einfach so ins Haus flattern, man Geldstrafen nicht einfach so unbezahlt lässt bis hin zur Verhaftung, vermute ich, dass Ursache schon deutlich früher eine gewisse Neigung zur Radikalität aufwies.

Zum "Rätsel" der Waffe möchte ich an dieser Stelle nichts wiederholen, was bereits ausführlich in diesem Unterforum besprochen wurde. M. E. löst sich dieses leicht, wenn man den Mechanismus eines Revolvers berücksichtigt.
Auch die "Rätsel" um die Stellung von Ursache, der SEK-Leute und der Trefferlage lassen sich nach den verfügbaren Fakten - u. a. der Bilder des verwundeten Ursache - durchaus nachvollziehbar und einleuchtend erklären. Aber auch dazu möchte ich nicht wiederholen, was hier bereits ausführlich besprochen wurde, zumal ja doch vielleicht demnächst ein Urteil zu erwarten ist, das diese "Rätsel" lösen dürfte.
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 
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Offline kairo

Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #314 am: 5. September 2018, 19:33:50 »
Ursaches RD-Laufbahn scheint also in mehreren Stufen eskaliert zu sein:
  • Verlust der Arbeitsstelle, darauf Versuch als Unternehmer
  • mehrere kleinere Straftaten, die durch Strafbefehle mit Geldstrafen geahndet wurden
  • "Liegenlassen" eines Strafbefehls, in der Folge Ersatzhaftbefehl und Verhaftung
  • als Folge davon Vernachlässigung seines Unternehmens, Verweigerung von Zahlungen, typische RD-Aktivitäten
  • als Folge davon Zwangsversteigerung des Grundstücks bis hin zur Ansetzung der Räumung
  • letztlich Gewaltdrohung, Aufmarsch von "Unterstützern" und griff zur scharfen Waffe im Zusammenhang mit der Räumung
So oder so ähnlich dürfte sich Ursaches Radikalisierung abgespielt haben.

Tragisch, aber konsequent. Eine wohl im Prinzip nicht untypische Karriere in Fachkreisen.
 
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