Autor Thema: Adrian Ursache - Die Presse  (Gelesen 33923 mal)

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Offline theodoravontane

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #240 am: 15. März 2018, 09:11:24 »
Wenn es ein Katzenvideo gewesen wäre, hätte es auch niemanden gestört.
Und das ist der Punkt. Es geht gar nicht darum, daß die Polizei sowohl ihre Katzen- als auch Einsatzvideos handhaben kann, wie sie es für richtig hält, es geht darum, daß es Dich stört, daß sie das tut.

Das ist hier völlig irrelevant, weil die MZ ein privates Unternehmen und nicht die Polizei ist. Umgekehrt: Fändest du es in Ordnung, wenn die Polizei einfach alle Videos, die möglicherweise Fehlverhalten zeigen, ohne Probleme entfernen lassen könnte?

Also erst mal ist es gar nicht sicher, daß es für die Polizei ohne Probleme so funktioniert, denn das Video wurde ja auf Grund der Meldung einer Person entfernt, die ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sah.
Und ja: das finde ich in Ordnung, denn es ist das gute Recht der Polizei, wenn es um dienstlich erstellte Videos geht.
Ich finde es nämlich auch gut, daß ich z.B. bestimmen kann, wer ein von mir angefertigtes Bild wann und wo verwendet.

Wenn es Fehlverhalten gab, dann ist es jetzt an denen, die das Video gesehen und gesichert haben, dieses Fehlverhalten zu benennen. Ein Zeitungsartikel, untermauert mit den entsprechenden Ausschnitten ist doch vollkommen ok und es wird auch schwer möglich sein, diese Veröffentlichung zu verbieten. Aber ehrlich, ein kommentarlos und in Gänze hochgeladenes Video, das ohne Erklärung den meisten Menschen wohl gar nichts sagt, soll plötzlich ein Fanal der Pressefreiheit sein?
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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #241 am: 15. März 2018, 09:16:14 »
Was ist dann ein "Hinweis" der Polizei?

"Hinweis der Polizei" ist von Dir schon falsch formuliert!

Denn selbstverständlich hat jeder Beamte auch Persönlichkeitsrechte, die es zu wahren gilt.

Es handelte sich offenbar nicht um einen "Hinweis der Polizei", sondern um den eines Beamten.

Es hätte auch ein Mitarbeiter von YT sein können.

Oder ein Besorgter Bürger.

"Staatliches Handeln" ist hier weit und breit nicht erkennbar.
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Offline Das Chaos

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #242 am: 15. März 2018, 09:22:25 »
...
"Staatliches Handeln" ist hier weit und breit nicht erkennbar.

Dochdoch, wenn ein Polizist als solcher anruft, ist er immer im Dienst, außerdem scheint der Beamte sich gegenüber @stk auf Polizeirecht berufen zu haben.

..
Als erstes müsste es dazu eine Rechtsgrundlage geben.

Da hat @stk tatsächlich gute Arbeit geleistet; es hat sich in den Köpfen festgesetzt, dass angeblich keine Rechtsgrundlage besteht. Das wäre gerade  zu prüfen und @Müll Mann hat es getan - mit anderem Ergebnis als stk.
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Offline Stief

Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #243 am: 15. März 2018, 09:25:22 »
Und das ist der Punkt. Es geht gar nicht darum, daß die Polizei sowohl ihre Katzen- als auch Einsatzvideos handhaben kann, wie sie es für richtig hält, es geht darum, daß es Dich stört, daß sie das tut.

Nein, genau das kann sie nicht. Sie ist bei ihrem Handeln an die Gesetze gebunden.

Zitat
Also erst mal ist es gar nicht sicher, daß es für die Polizei ohne Probleme so funktioniert, denn das Video wurde ja auf Grund der Meldung einer Person entfernt, die ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sah.
Und ja: das finde ich in Ordnung, denn es ist das gute Recht der Polizei, wenn es um dienstlich erstellte Videos geht.
Ich finde es nämlich auch gut, daß ich z.B. bestimmen kann, wer ein von mir angefertigtes Bild wann und wo verwendet.

Und ich bin der Meinung, dass das öffentliche Interesse hier schwerer wiegt. Aber das ist eigentlich irrelevant, es geht hier um die gesetzliche Grundlage.

Zitat
Wenn es Fehlverhalten gab, dann ist es jetzt an denen, die das Video gesehen und gesichert haben, dieses Fehlverhalten zu benennen. Ein Zeitungsartikel, untermauert mit den entsprechenden Ausschnitten ist doch vollkommen ok und es wird auch schwer möglich sein, diese Veröffentlichung zu verbieten. Aber ehrlich, ein kommentarlos und in Gänze hochgeladenes Video, das ohne Erklärung den meisten Menschen wohl gar nichts sagt, soll plötzlich ein Fanal der Pressefreiheit sein?

Was spricht dagegen, wenn jeder Leser in die Lage versetzt wird, sich selbst eine Meinung bilden zu können?

"Hinweis der Polizei" ist von Dir schon falsch formuliert!

Denn selbstverständlich hat jeder Beamte auch Persönlichkeitsrechte, die es zu wahren gilt.

Es handelte sich offenbar nicht um einen "Hinweis der Polizei", sondern um den eines Beamten.

Ich zitiere aus der MZ:

Zitat
Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, auf die das Innenministerium in Magdeburg wegen der Klärung der Verantwortung für die Sperrung verweist, verweist denn auch nachdrücklich darauf, dass man die Sperrung des „betreffenden  Videos und weiterer Videos im Zusammenhang mit Reuden“ bei Youtube nur „angeregt“ habe.

Grundlage sei das - erst im vergangenen Jahr um zusätzliche Eingriffsmöglicheiten erweiterte - Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung (SOG LSA), in dem sich allerdings kein Passus findet, der es erlaubt, die Meinungsfreiheit zur Gefahrenabwehr einzuschränken.

Das sagt die Polizei zu den gesperrten Videos

Dementsprechend betont die PD Süd auch, dass das „YouTube-Supportteam für Rechtsfragen in eigener Zuständigkeit über die Sperrung“ entschieden habe. Die Verleumdungsbeschwerde, die bei Youtube als Sperrungsgrund genannt werde, sei „nicht von der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd initiiert, der Beschwerdeführer ist uns nicht bekannt“, sagt eine Polizeisprecherin.

Das klingt nach einer Auslagerung der Verantwortung an eine private Firma aus den USA, die letzten Endes entscheiden muss, ob und wann ein Video gegen deutsches Recht verstößt. Youtube selbst äußert sich zu Einzelfällen von gesperrten Videos generell nicht, so dass im Fall des SEK-Videos ungeklärt bleibt, wer die Sperrung beantragt hat.
 

Offline Rechtsfinder

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #244 am: 15. März 2018, 09:33:22 »
Ich möchte kurz darauf aufmerksam machen, dass die Polizei sich bemüßigt war, eine Rechtsgrundlage für die Handlung (in diesem Fall: Bitte um Löschung des Videos) zu suchen. Mithin wird es sich wohl um "die Polizei" gehandelt haben, die die "freundliche Bitte" an YT gerichtet hat. Und, ja, für derartige Bitten benötigt "die Polizei" eine Rechtsgrundlage. Und je nachdem, wie die Bitte formuliert wurde, halte ich die sogar für recht unproblematisch.

Davon zu unterscheiden (danke, @Müll Mann für diesen widerlichen Ohrwurm…) ist das Handeln von YT. Die Konstellation ist "Polizei → YT → @stk". Nicht "Polizei → stk" und auch nicht "YT → stk", sondern eben die Reihe aus drei Akteuren mit zwei Rechtsverhältnissen (Rechtsverhältnis "Polizei → YT" und Rechtsverhältnis "YT → stk"). Keine von beiden hat auf den ersten Blick ein presserechtliches Gepräge. Und genau hier liegt das Missverständnis, das hier zu seitenweise, teils leider hyperfluider, Diskussion geführt hat: Die Juristen (so etwa @Das Chaos und auch @Müll Mann) sehen die Reihen-Konstellation, trennen nach den beiden Rechtsverhältnissen und betrachten sie im ersten Schritt isoliert. Ich darf an dieser Stelle generalisiert auf die Beiträge der beiden Genannten verweisen. Juristisch unverdorbenere Charaktere befassen sich sofort mit der tatsächlich nicht uninteressanten Frage, ob die Handlung der Polizei → YT ggf auf stk "durchschlagen" kann, mithin die Polizei YT lediglich als "Werkzeug" benutzt hat und das Handeln von YT tatsächlich der Polizei zuzurechnen wäre. DANN, aber eben auch NUR DANN, bekäme das polizeiliche Handeln ein presserechtliches Gepräge. Insbesondere die Beispiele von @Stief gehen (nicht ganz von der Hand zu weisen) in diese Richtung.

Ich persönlich halte diese Diskussion allerdings für einen Nebenkriegsschauplatz. Vielleicht konzentrieren wir uns wieder auf die Ursache unserer Diskussion?

P.S.: U.a. @Das Chaos war schneller mit einer Replik. Jetzt steht hier so einiges doppelt. Bitte entschuldigt. Den Entwurf zum Verwurf machen, will ich aber auch nicht. ;)
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 
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Offline dieda

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #245 am: 15. März 2018, 09:51:11 »
Ich jetzt auch nochmal, sorry... 

@theodoravontane  Mein Lieblingsspruch: Nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich. Solche Plattitüden sind m.E. hier mehr als peinlich.

Das Video war nämlich Teil der Verhandlung, @stk berichtet über die Verhandlung und dann über die Löschung. Es gibt also im Gegensatz zu o.g. platten Vergleich immerhin ein gewisses öffentliches Interesse an der Berichterstattung und @stk verteidigt hier nur seine Vorstellung von "Pressefreiheit". Das ist aus seiner Perspektive erst mal sein gutes Recht und irren ist auch menschlich. Ich kenne auch noch Zeiten, in denen die Presse das Propagandaorgan für die Diktatur der einen Partei war. Dort wollen wir nie wieder hin und ertragen im Gegenzug lieber Richtigstellungen und braune Schundblätter.

Interessant ist an der Geschichte aus meiner Sicht was ganz anderes, denn @stk springt nur hier über genau das "Stöckchen" dass ihm der Leaker nämlich hingehalten hat. Das wäre auch mal genauer zu beobachten.

Wenn man nämlich hier mal die Parabel vom "Biedermann und die Brandstifter" zu Rate zieht, wäre das genau die Szene, wo sich die Herren Brandstifter von Familie Biedermann einladen lassen und den Herrn Biedermann "freundlicherweise" darüber "unterrichten", dass die phösen Brandstifter in der Stadt seien und vielleicht auch in sein Haus kommen könnten und ihm "freundlicherweise" anbieten, ihm zu "helfen", indem sie sein Haus "beschützen". Frau Biedermann war ganz angetan von den "netten" Herren.

Ich finde, was hier läuft nämlich mehr als erhellend und vielleicht kommt doch noch der Tag, an dem @stk auch darüber berichtet, und das hoffentlich noch bevor die Hütte abgebrannt ist und mit ihr gleich die ganze Stadt...
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Offline Das Chaos

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #246 am: 15. März 2018, 09:56:56 »
Nochmal, um das Mantra von @stk nach der angeblich fehlenden Rechtsgrundlage in einer weniger sorgfältigen Art als @Müll Mann zu übertönen:

1. Der Pressesprecher gab auf Anfrage als Rechtsgrundlage das Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt
(SOG LSA) in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. Mai 2014 an.
2. Dessen § 13 bestimmt:
Zitat
Die Sicherheitsbehörden und die Polizei können die erforderlichen Maßnahmen treffen, um eine Gefahr abzuwehren, soweit nicht die folgenden Vorschriften des Zweiten Teils die Befugnisse der Sicherheitsbehörden und der Polizei besonders regeln.
3. @stk behauptet eine fehlende Befugnis im Gesetz selbst - er will wohl auf das Zitiergebot des Art. 19 Abs. 1 S. 2 GG hinaus - fälschlicherweise, denn:
4. Nach verfassungsgerichtlicher Rechtsprechung sind Einschränkungen der Meinungs- und Informationsfreiheit, einschließlich der Pressefreiheit und der Rundfunkfreiheit (Art. 5 Abs. 1 GG) nicht zitierpflichtig, weil diese Grundrechte nach Art. 5 Abs. 2 GG nur im Rahmen der allgemeinen Gesetze und der dort genannten Schutzbestimmungen genannt sind.
5. Das heißt natürlich nicht, dass die Polizei deshalb grundsätzlich rechtmäßig gehandelt hat, aber der Prüfungsschwerpunkt verschiebt sich auf die Erforderlichkeit und die Verhältnismäßigkeit, wenn man einen Eingriff befürwortet.

... und natürlich wäre all das gerichtlich überprüfbar - man muss es halt machen, nicht greinen.
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Offline Pantotheus

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #247 am: 15. März 2018, 12:13:55 »
Vielleicht einmal zur Klarstellung: Niemand hat, soweit ich gelesen habe, das Recht von @stk bestritten, Kritik an wem oder was auch immer zu üben. Nur steht jedem Menschen auch das Recht zu, Kritik an dieser Kritik zu üben, was in diesem Fall bedeutet: Die Kritik an der Polizei bzw. den Behörden für unberechtigt zu halten, wie @Müll Mann schon ausführte.

Was die "bürgerlichen Freiheiten" angeht, so mache ich mir durchaus Sorgen, und zwar in beide Richtungen: Auf der einen Seite erfüllt es mich mit Sorge, wenn staatliche Akteure bürgerliche Rechte einschränken. Auf der anderen Seite bereitet es mir aber auch Unbehagen, wenn bei bald jedem Akt des Staates oder auch von Privaten andauernd eine angeblich fehlende Rechtsgrundlage, ein Verstoss gegen Grund- oder Menschenrechte o. dgl. kritisiert wird.
Letzteres führt nämlich irgendwann dazu, dass selbst sinnvolle und dringend erforderliche Akte unterlassen werden (z. B. Inobhutnahmen von Kindern), aber auch die Forderung nach "Aufklärung", "Transparenz", "Dokumentation" u. dgl. kann letztlich dazu führen, dass bald einmal selbst heikelste Angelegenheit an die Öffentlichkeit gezerrt werden.
Nur zur Erinnerung: Hier ging es um Aufnahmen, die Beweismittel in einem Gerichtsverfahren sind. Warum sollte nicht z. B. die Urteilsberatung eines Strafgerichts auch öffentlich dokumentiert werden, mit namentlicher Nennung der beteiligten Richter und Wiedergabe ihrer Meinungen, Anträge und Stimmen? In genau diese Richtung gehen ja auch Ansichten und Forderungen mancher RD, und dagegen habe ich etwas. Was dieses "etwas" ist, könnte sich eigentlich jeder selbst denken.
"Vom Meister lernen heißt verlieren lernen." (hair mess über Peter F., auf Bewährung entlassenen Strafgefangenen )
 
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Offline SchlafSchaf

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #248 am: 15. März 2018, 15:05:16 »
Urteil im Ursache Prozess frühestens Ende Mai

Befangenheitsanträge wurden abgelehnt.

https://www.mz-web.de/halle-saale/adrian-ursache-vor-gericht-urteil-gegen-ex-schoenheitskoenig-faellt-nicht-vor-mai--29874106
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

Wir kamen
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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #249 am: 15. März 2018, 15:16:06 »
Moderator Kommentar
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Offline BlueOcean

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #250 am: 15. März 2018, 17:08:23 »
Die Diskussion "Die Demokratie und ihre Probleme" befindet sich jetzt in der Rubrik Politik.

Ansonsten warte ich sehnsüchtig auf Informationen über die Verlesung des psychologischen Gutachtens. Nach dem MZ-Kurzartikel liest es sich doch so, als ob das heute stattgefunden hätte.



Landgericht Halle - Pressemitteilung Nr.: 010/2018, Halle (Saale), den 15. März 2018
(LG HAL) Weitere Termine im Verfahren gegen Adrian U. aus Reuden

In dem Verfahren gegen Adrian U. aus Reuden wegen versuchten Mordes ist der Termin am 20.03.2018 aufgehoben worden. Folgende weitere Termine sind anberaumt worden:

23.03.18  11:00
11.04.18  09:00
17.04.18  09:00
04.05.18  09:00

Saal 141, LG Halle
« Letzte Änderung: 15. März 2018, 18:34:17 von BlueOcean »
"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)
 
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Offline drxdsdrxds

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #251 am: 13. April 2018, 11:31:31 »
Fürs Archiv und zur Diskussion der Einzelheiten habe ich aus den Ursache Videos ein stark gekürztes und teilweise 'zensiertes' Filmchen erstellt.

Das Video ist nicht öffentlich und soll in erster Linie uns und den Lesern hier dienen. Falls es jemand nicht passt, Email ans SSL oder diesen Beitrag melden:



Hier noch ein paar Kleinigkeiten: (nicht auf dem Video Zusammenschnitt)

Ein Artikel von Herr Koenau wird im Ursache "Finale Video" gezeigt und sein voller Name ist komplett ausgeschrieben zu sehen. Er war also schon vor dem Prozess (neben dem 1. Artikel über Staat Ur) 'irgendwie' involviert. Ursache sieht das veröffentlichen seiner Flagge in der MZ als Legitimation zur Willensbekundung seiner Staatsexistenz (UR).

Meine Frage an @stk ; Hat ein "Peter Marchert" bei Gericht ausgesagt?
https://wiki.sonnenstaatland.com/wiki/Peter_Marchert

Im 'finalen Ursache Video' nennt Adrian die url 'no-nwo.info/zeitz'. Diese ist von Peter Marchert. Auch sagt Ursache die Video von ihm werden nie aus dem Netz verschwinden und spricht Peter sogar persönlich an, dass dieser die dann ja freigeben kann. Marchert versucht sich aktuell von den Reichsbürger -rückwirkend- zu distanzieren. Er war vermutlich bei der Räumung und einige weiter Tage zuvor bei Ursache persönlich anwesend.

(Marchert Distanzierungsversuch siehe: https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=1335.msg160496#msg160496 )

Offline Aloysius

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #252 am: 13. April 2018, 19:56:11 »
Es ist schon aufwühlend, was der Mann sich da so über die letzten Jahre zurecht gezimmert hat an einem Weltbild, und zu welchen Handlungen er dann, wie es sich nach seinem Tonfall anhörte, fast schon sehnsüchtig bereit war. Er ist sicher ein Extremist, und er ist, meiner Meinung nach zumindest, auch in einer Art, krank, aber es ist wohl eine klare Schuldfähigkeit und eine dauerhafte Gefahr vorliegend, so wie er sich in eine ewige Verfolgung aller derer hinein phantasierte, die an dem Unrecht, was er empfand, in irgend einer Art beteiligt sein könnten.
 

Offline Chemtrail-Fan

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Re: Adrian Ursache - Die Presse
« Antwort #253 am: 4. Mai 2018, 17:25:42 »
A neverending story...

https://www.mz-web.de/burgenlandkreis/prozess-wird-unendliche-geschichte-verfahren-gegen-ursache-geht-erneut-in-verlaengerung-30119796

Spoiler
Prozess wird unendliche Geschichte Verfahren gegen Ursache geht erneut in Verlängerung – Quelle: https://www.mz-web.de/30119796 ©2018

Halle (Saale) -

Eigentlich sollte das Urteil im Verfahren um einen mutmaßlichen Schuss auf einen Polizisten, wegen dem der selbsternannte Staatsgründer und frühere „Mister Germany“ Adrian Ursache seit Oktober 2017 vor dem Landgericht Halle steht, schon längst beendet sein.

Doch statt nach sechs Monaten wie geplant mit den Plädoyers in die Zielgerade einzubiegen, ging der Prozess gegen den 43-Jährigen aus Reuden in der Elsteraue in die Verlängerung. Und auch die wird nun nicht ausreichen.

Am 24. Verhandlungstag vor dem Landgericht Halle verkündete der Vorsitzende Richter Jan Stengel neue Termine: An acht weiteren Verhandlungstagen wird nun bis Ende Juni weiterverhandelt.

Streitpunkt zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht ist derzeit die ausstehende Anhörung des gerichtspsychiatrischen Gutachters. Bernd Langer vom Institut für Rechtspsychologie und Forensische Psychiatrie Halle war vom Gericht beauftragt worden, die Schuldfähigkeit des Angeklagten zu beurteilen.

Nachdem Ursache einer Mitwirkung an der Erstellung eines Gutachtens widersprochen hatte, beobachtete Langer den von den Behörden zu den „Reichsbürgern“ gerechneten früheren Telefonverkäufer und Solarunternehmer während des gesamten Prozessverlaufes.

Das von ihm vorgelegte vorläufige Gutachten, das ursprünglich bereits im April hatte verlesen werden sollen, genüge jedoch nicht wissenschaftlichen Standards, hatte Verteidiger Dirk Magerl am vergangenen Verhandlungstag gerügt. In einem Antrag hatte die Verteidigung deshalb verlangt, Langer zu entpflichten.
Prozess gegen Adrian Ursache: Genügt das Gutachten den Anforderungen?

Die Staatsanwaltschaft sieht dafür keinen Grund. Die Verteidiger hätten ihren Vorwurf, Langer habe Standesregeln missachtet und damit die Besorgnis der Befangenheit erregt, nicht glaubhaft machen können, so der Anklagevertreter. Ziel des Antrages sei es ausschließlich, den anerkannten Fachmann Langer schlecht zu machen, um ihn „herauskegeln“ zu können.

Auch Langer selbst widersprach dem Verdacht, sein Gutachten weise methodische Mängel auf – so fehlt nach Ansicht von Magerl etwa die Belehrung des Angeklagten darüber, dass er als gerichtlich bestellter Sachverständiger keiner Schweigepflicht unterliege.

„Die Rolle des Sachverständigen war klar und unmissverständlich“, erklärte der Experte, der auch im Gerichtsverfahren gegen den selbsternannten Wittenberger „König“ Peter Fitzek gehört worden war. Langer beschrieb die bizarre Szenerie seiner einzigen Begegnung mit Ursache: „Der Probant blieb stehen oder setzte sich auf ein flaches Schränkchen, er ließ die Möglichkeit einer Mitwirkung an der Gutachtenerstellung ausdrücklich offen.“
Adrian Ursache fühlt sich verleumdet und erstattet Anzeige gegen Gutachter

Weil eine Ablehnung einer Mitwirkung die Erstellung eines Gutachtens aber nicht torpedieren könne, sei auch eine Begutachtung ohne mitwirkenden Angeklagten möglich. Er habe im Prozessverlauf ausreichende Informationen gewonnen, um Adrian Ursache einschätzen zu können, so Langer.

Der Probant selbst, nach mehreren Auftritten in Räuberzivil aus Trainingsjacke, Jogginghose und Turnschuhen erstmals wieder im seriösen Anzug, sieht das anders. Langers Gutachten enthalte den Vorwurf, er habe den Holocaust relativiert, indem er sich mit den verfolgten Juden im Dritten Reich verglichen habe.

Dies sei nicht wahr. „Ich lehne die Nazi-Diktatur ab und ich leugne auch nicht den Holocaust, denn ich stehe auf dem Boden des Grundgesetzes in der Fassung von 1949“, sagte Ursache, der beim letzten Verhandlungstag noch Bezug auf die DDR-Verfassung genommen hatte, die seiner Ansicht nach bis heute weitergilt. Seine Religion sei Ur, sie gehe auf die biblische Figur des Abraham zurück, als dessen Nachfolger der Vater zweier Söhne sich sieht. Er fühle sich verleumdet und erstatte deshalb Strafanzeige gegen den Gutachter.

Nicht die einzige, die im Prozessumfeld akut ist. Wilfried Meißner, ein Psychiater aus Thüringen, der als sachkundiger Berater der Verteidigung am Prozess teilnimmt, hat nach MZ-Informationen nicht nur Langer angezeigt, sondern auch den Vorsitzenden Richter Jan Stengel.

Der Prozess wird am 8. Mai fortgesetzt. (mz)

[close]
Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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