Autor Thema: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?  (Gelesen 168007 mal)

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Offline physik durch wollen

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #450 am: 17. Juni 2019, 21:54:22 »
Diclofenac gehört IMHO verboten, aber das ist eine andere Geschichte...

Verboten nicht unbedingt aber nicht verschrieben wenn es z.B. durch Naproxen oder Tramadol ersetzt werden kann. Verboten gehört die Nutzung als "besseres Schmerzmittel" (was gern auch Zahnärzte machen).

Und für Salben kann man auch Beinwellwurzel (Kytta etc.) in Betracht ziehen. Aber bitte alles in Absprache mit einem Arzt.
Diclofenac und das Herzkreislaufsystem
Diclofenac führte gegenüber der Kontrollgruppe zu einem 50-prozentigen Risikoanstieg um innerhalb von 30 Tagen  Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz zu entwickeln oder einen ischämischen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden.
Diclofenac und der Magen Darm Trakt
Diclofenac erhöht das Risiko von Magen Darmblutungen um das 4,5-Fache der Kontrollgruppe. Gegenüber Ibuprofen und Paracet­amol waren Diclofenac und Naproxen mit einem 2,5-fachen Anstieg des Blutungsrisikos assoziiert.
Diclofenac und die Leber
Bei regelmäßiger Anwendung können schwere hepatische Reaktionen wie Lebernekrose, Gelbsucht, Hepatitis und Leberversagen auftreten. Die Schäden können bereits innerhalb des ersten Anwendungsmonats, aber auch später auftreten. Die Hersteller aller Natrium-Diclofenac-haltigen Präparate, auch der topischen, müssen nun Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen in ihre Packungsbeilagen aufnehmen (übrigens auch das Gel).
Warum?
Diclofenac ist ein unselektiver Coxhemmer mit einer höhren Affinität zu der Cyclooxygenase (COX)-2  als COX-1. Die kurze Halbwertzeit des Diclofenac erfordert einen hohe Dosierung. Am Ende des Intervalls ggibt es eine reinen COX-2-­Hemmung. Eine eine wichtige Unterscheidung zu den meisten anderen NSAR, die die COX-1 stärker hemmen als die COX-2.
vergl.:
https://www.bmj.com/content/362/bmj.k3426
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2009/daz-50-2009/warnung-vor-leberschaeden-auch-bei-diclofenac-gel
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-5152532009/fda-warnt-vor-leberschaeden/
Ich habe jetzt keine Lust zu suchen, aber das relative Risiko vom Diclofenac einen Herzinfarkt zu verursachen, ist mindesten genauso wie bei beim Rofecoxib (Vioxx), das deswegen vom Markt genommen werden musste.
Somit bleibt kurz und knapp zu sagen: Diclofenac gehört verboten.
PS.:Giftig für die Nieren ist das Dreckszeug auch noch

Ach ja: Tramaldol ist primär kein Analgetikum, sondern ein Emetikum... Das ist aber eine andere Geschichte...
« Letzte Änderung: 17. Juni 2019, 21:57:48 von physik durch wollen »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #451 am: 18. Juni 2019, 07:08:32 »
Wie gesagt nach zwei Tage doppelte Dosis als angegeben, wurde vom Arzt so verordnet, waren die Rückenschmerzen wie weggeblasen. Vorher konnte ich mich nicht bewegen.

Mir schlägt das Zeug übelst auf den Magen. Da nehme ich besser so was. Kriege ich sogar ganz legal verschrieben und von der Kasse bezahlt.  ;D
Cannabis, hm also:
Bei  47 % der schizophren erkrankten Patienten besteht gleichzeitig ein Substanzmissbrauch. Davon zeigten 27.5% der Patienten  einen alleinige Drogenabhängigkeit (33.7 % waren „nur“ Alkoholkrank) (1). In der überwiegenden Zahl der Fälle von Drogenmissbrauch wird Cannabis konsumiert (2 und 3). Also ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Schizophrenie besteht...
Es haben Schizophren erkrankte Patienten ein ca. 5 mal erhöhtes Risiko Drogen zu konsumieren (4).
Nicht nur das sondern: Eine Verlaufsstudie aus Schweden zeigte bei jungen Männer (das waren Wehrpflichtige), dass nach 15 Jahren die Cannabiskonsumenten 4mal häufiger eine Schizophrenie entwickelten als diejenigen die kein Cannabis konsumierten (5). Ähnliche Zahlen (ca. 3 fach erhöht)  gibt es aus Holland und Bayern (6).
Ob Cannabis eine Schizophrenie auslösen kann, wissen wir zwar immer noch nicht sicher, allerdings kann man davon ausgehen, dass Cannabis ein Trigger und Verstärker für die Krankheitssymptome der Schizophrenie ist (7).
Inzwischen kann man davon ausgehen, dass wenn es keinen Cannabiskonsum gäbe, ca. 8% (8 und 9) weniger Menschen an Schizophrenie erkranken würden. Die Anzahl der indirekten Toten durch Cannabis infolge einer drogeninduzierten Psychose kann man sich vielleicht vorstellen, wenn man weiß, dass insgesamt bei Schizophrenen das Risiko, früh zu sterben, achtmal höher ist als bei dem Rest der Bevölkerung (10). Und das "nur" bei den drogeninduzierten Psychosen, Autounfälle ect. pp lasse ich mal aussen vor...
In Deutschland leiden aktuell rund 800.000 Menschen an einer Schizophrenie (11), also dann 60-70.000 durch Cannabis induziert... Harmlos ist anders. Menschen mit Psychosen haben eine insgesamt geringere Lebenserwartung...Ach ja, bei Schmerzen wo Diclofenac wirkt, wirkt Cannabis nicht, und umgekehrt. Wobei die Wirkung von Cannabis ist bei Schmerzen auch überschaubar. Dazu gibt es Cochrane Review oder auch von BGM die Studie "Potenzial und Risiken (CaPRis)" (12). Die Autoren von CaPRis kommen zum Schluss "Aufgrund der begrenzten Datenlage kann zu vielen Krankheitsbildern noch keine Aussage zur Wirksamkeit von Cannabis gemacht werden." Die ZUlassung des Cannabis ist ein Beispiel von Lobbyarbeit at is best...
QED

(1) Mueser et al. Prevalence of Substance Abuse in Schizophrenia: Demographic and Clinical Correlates. Schizophrenia Bulletin 16: 31-56.
(2) Bühler, B et al.: Precipitation and determination of the onset and course of schizophrenia by substance abuse – a retrospective and prospective study of 232 population- based first illness episodes. Schizophrenia Research, 54: 243-251.
(3) Cleghorn et al.Substance abuse and schizophrenia: Effect on Symptoms but not on Neurocognitive Function. Journal of Clinical Psychiatry, 52: 26-30.
(4) Regier Comorbidity of mental disorders with alcohol and other drug abuse. Results from the
Epidemiologic Catchment Area (ECA) Study. JAMA 264: 2511-2518.
(5) Andreasson et al. Schizophrenia in users and nonusers of cannabis. A longitudinal study in Stockholm County. Acta Psychiatrica Scandinavica, 79: 505-510.
Und auch hier: Zammit et al. Self-reported cannabis use as a risk factor for schizophrenia in Swedish conscripts of 1969: historical cohort study. BMJ 325: 1199.
(6) Van Os et al. annabis use and psychosis: a longitudinal population-based study. Am. J. Epidemiol. 156: 319-327.
(7) Hall et al. Cannabis use and psychosis: a review of clinical and epidemiological evidence. Australian and New Zealand Journal of Psychiatry, 34: 26-34.
(8.) Arseneault et al. Causal association between cannabis and psychosis: examination of the evidence. Br. J. Psychiatry 184: 110-117.
(9) Smit et al. Cannabis use and the risk of later schizophrenia: a review. Addiction 99: 425-30.
(10) Franzel et al.Violent crime, suicide, and premature mortality in patients with schizophrenia and related disorders: a 38-year total population study in Sweden. Lancet Psychiatry. 2014 :44-54.
(11) https://www.bptk.de/patienten/psychische-krankheiten/schizophrenie/
(12) https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/drogen-und-sucht/details.html?bmg[pubid]=3104
« Letzte Änderung: 18. Juni 2019, 07:10:36 von physik durch wollen »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #452 am: 18. Juni 2019, 07:33:19 »
Jetzt möcht ich gern noch wissen, was wahrscheinlich gar nicht erweisbar ist: Wenn man gar nicht für eine Psychose "vorgesehen" ist, kann sie Cannabiskonsum dann auch nicht "erfinden"? Wodurch werden Psychosen ausgelöst? (Diese Frage werde ich mir beim Universallehrer des Pöbels (Wikipedia) zu beantworten versuchen) Wenn man eine Psychose durch Cannabiskonsum entwickelt, wäre die dann auch irgendwann (vielleicht viel später, so dass man nicht in die Zielgruppe mehr fällt und als Midlife-Chrysler oder verrückte Alte zählt) oder "unauffällig" gekommen? Welcher Art sind die Psychosen, die Cannabis hervorrufen kann und inwiefern sind die behandelbar bzw. nicht reversibel? (die Frage der Behandlung und Reversiblität müsste sich auch in "einschlägiger Internetliteratur", bedarfsfalls mit Fachlügenpresse aus der Bibliothek klären lassen)


Die Wirksamkeit von Cannabis schien sich jedenfalls in einem Einzelfall für einen Patienten gezeigt, der den ganzen Tag spastische Bewegungen hatte und nach Konsum eines cannabishaltigen Tabakprodukts dann wenigstens zwei Stunden Ruhe hatte, so dass er zum Zahnarzt konnte. Das hab ich vor Jaaahren mal im "Unterschichtfernsehen" gesehen, weiß aber nicht mehr wann und wo. Irgendwann find ich das aber wieder.
« Letzte Änderung: 18. Juni 2019, 07:46:25 von Anmaron »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #453 am: 18. Juni 2019, 07:59:58 »
Also ich fühle mich trotz Cannabiskonsums (mal abgesehen von meinem kaputten Rücken) noch recht gesund.

Aber was habe ich dann hier zu suchen?  ;D
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #454 am: 18. Juni 2019, 08:18:11 »
Nicht jeder bekommt alles. Ich kannte auch einen, der meinte, die Packungsbeilage nicht lesen zu wollen, weil er dann alles an Nebenwirkung bekommt, was da drin steht. Ich habe einige Jahre Cannabis konsumiert (4 Jahre?) und bin bisher auch nicht wesentlich kaputter als vorher. Eher bin ich jetzt mehr so wie ich sein sollte, aber das liegt nicht am Cannabis, sondern daran, dass mein Leben jetzt genug Universumsfläche zur freien Entfaltung zur Verfügung hat.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #455 am: 18. Juni 2019, 12:34:17 »
 ;D :D

An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #456 am: 18. Juni 2019, 15:23:08 »
Zitat
Also ich fühle mich trotz ______*konsums noch recht gesund.
*zutreffendes bitte einsetzten
Somit kann es nicht schädlich sein...
Die Power einer Aussage für N=1 ist nicht so groß ;D
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Offline Rabenaas

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #457 am: 18. Juni 2019, 15:57:27 »
Ich zumindest bin damit zufrieden.  ;D
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #458 am: 18. Juni 2019, 17:17:17 »
Dann mal wieder ein kleiner Schwenk Richtung Kernthema. Zum Thema Pseudomedizin/Wissenschaft gibt es ja Aktionen wie die „Scientists for future“.
Analog dazu wächst in mehreren europäischen Ländern der Widerstand.
Dazu wurde über Kollegen, etwas aus Spanien, an mich herangetragen, die spanische Vereinigung zum Schutz der Kranken vor Pseudomedizin (APETP)
http://www.apetp.com/

Die gehen das Thema recht hart und direkt an. Es wird mit Todesfällen und Risiken für Leib und Leben argumentiert wird oder wirft Anwendern Lüge und Betrug vor. Andererseits wendet sich das Manifest direkt gegen die Europäische Richtlinie 2001/83/EG, in der bindend für alle Mitgliedstaaten der EU, die Sonderregelungen für Homöopathie, TCM und Phytotherapie festgeschrieben werden.
Anvisiertes Ziel wäre, die Artikel 13 bis 16 entfallen zu lassen, das wäre ein beträchtlicher Fortschritt.

Somit ist die grundsätzliche Intension der Initiative durchaus sinnvoll. Für die Unterstützung hat sich die Initiative aber hohe Hürden auferlegt.

http://pseudoscience-manifesto.apetp.com/de/europaeisches-manifest-gegen-pseudomedizin/
Man muss Wissenschaftler sein und/oder in einem Gesundheitsberuf arbeiten. Und die Identität, sowie die Authentizität der Angaben werden überprüft. Das soll die Wertigkeit erhöhen.

Man kann aber auch für weitere Verbreitung sorgen, indem man entsprechende Hinweise postet, in den sozialen Medien oder auch Kollegen direkt darauf anspricht.
Zitat
Die wissenschaftliche Erkenntnis ist unvereinbar mit den Postulaten der Pseudomedizin, wie im Fall der Homöopathie.
Europäische Gesetze, die die Homöopathie schützen, sind in einer auf Wissenschaft und Technik beruhenden Gesellschaft nicht akzeptabel, in der die Rechte der Patienten darauf, nicht betrogen zu werden, respektiert werden.

Homöopathie ist die bekannteste Pseudomedizin, aber nicht die einzige oder die gefährlichste. Andere, wie Akupunktur, Reiki, Germanische Neue Medizin, Irisdiagnostik, Bioresonanz, orthomolekulare Therapie und viele andere breiten sich vermehrt aus und fordern ihre Opfer.

Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, die Pseudomedizin zu stoppen, denn sie ist nicht harmlos und führt zur Schädigung von Tausenden von Patienten.

Europa muss daran arbeiten, eine Gesetzgebung aufzubauen, die hilft, dieses Problem zu beseitigen.
« Letzte Änderung: 18. Juni 2019, 17:27:27 von Caligula »
 

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #459 am: 19. Juni 2019, 20:39:33 »
Nachdem ich mir jetzt einige Berichte angeschaut habe, frage ich mich, wieviele homöopathische Ärzte überhaupt Lateinisch können. Ständig höre ich "das Globuli" und "die Globulis". Ich habe nie "strategisch" Lateinisch gelernt, sondern habe nur ganz wenig über Grundlagen medizinischer Fachsprache gelernt und bin der Meinung, dass "Globuli" bereits der Plural ist, wahrscheinlich von Globulum. Und dass Globulis ungefähr wie Autose oder Handtaschens sind. Ich bitte um Korrektur, falls ich mich irre, damit ich mich nicht blamiere, wenn ich mich weiter darüber mokiere.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #460 am: 19. Juni 2019, 20:50:57 »
...bin der Meinung, dass "Globuli" bereits der Plural ist, wahrscheinlich von Globulum.

Plural ist richtig, aber der Singular ist Globus.

Wozu das Gro0e Latrinum auf meine alten Tage plötzlich doch mal gut ist, wo ich Latein immer so gehaßt habe...  ;D
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #461 am: 19. Juni 2019, 20:54:32 »
Ist nicht Globus-Globen? (Kugel) und Globuli = Kügelchen?
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #462 am: 19. Juni 2019, 20:55:55 »
Recht haste... Singular von Globuli ist natürlich Globulus.  ::)
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #463 am: 19. Juni 2019, 20:56:19 »
(und diesmal habe ich nur intuitiv geraten.  :cyclops: )
systematisch will ich die altehrwürdige Sprache aber doch nicht lernen, da beschäftige ich mich lieber mit der Herstellung von Küchenprodukten unpotenziert.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #464 am: 19. Juni 2019, 21:05:03 »
ich habe mir hier eine D60-Potenz mit Viagra geschüttelt.
Leute, ihr macht Euch kein Bild!!!
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
(Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Heidi Kastner)
 
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