Autor Thema: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?  (Gelesen 168248 mal)

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Online Habra

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2010 am: 21. Februar 2024, 15:19:25 »
Heute in der Apotheke:
Frau verlangt diverse Produkte der DHU, die so schön hinter dem Tresen ausgestellt sind und ließ sich auf diverse Empfehlungen des Verkaufspersonals ein, denn sie möchte nach Möglichkeit die bösen Antibiotika vermeiden. Insgesamt zahlte sie knapp 60 Euronen für ca. 50 Gramm Hagelzucker.

Leider hatte ich die vom richtigen Arzt verschriebenen Medikamente für meine Nachbarin schon gekauft und bezahlt. Ich werde also diese Apotheke in Zukunft eher nicht mehr konsultieren. :snooty:

(Übrigens bekomme ich im LK Biberach, der noch Medikamente in Problemstoffsammlungen annimmt, an fast jedem Sammeltag soviel Material von der DHU, dass es mindestens für einen Kuchen oder Torte reichen würde (ich meine natürlich den Zuckeranteil). ;D
« Letzte Änderung: 21. Februar 2024, 15:48:33 von Habra »
 

Offline Lonovis

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2011 am: 21. Februar 2024, 18:02:14 »
In meiner Apotheke grinsen die meisten Mitarbeitenden nur, wenn es um Globuli geht und verweisen auf eine Kollegin, die dafür Fachkraft ist. Diese kümmert sich dann auch ganz liebevoll um die Probanden.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2012 am: 21. Februar 2024, 18:21:25 »
In meiner Apotheke grinsen die meisten Mitarbeitenden nur, wenn es um Globuli geht und verweisen auf eine Kollegin, die dafür Fachkraft ist. Diese kümmert sich dann auch ganz liebevoll um die Probanden.

Trotzdem tragisch, daß Apotheken so einen Hokus-Pokus anbieten "müssen" oder zumindest glauben, es anbieten zu müssen.

Es dürfte sehr wenige Menschen geben, die es nicht nur nicht selbst kaufen würden, sondern es auch ablehnen. Und dann greift eben der Kommerz. Jede Kundin, die wegen der Globuli in den Laden kommt, ist eine Kundin. Und wenn alle anderen es anbieten - und das dürften die meisten Apotheken sein - dann wäre es aus kaufmännischer Sicht fahrlässig, den Zucker nicht auch im Angebot zu haben.

Muss man nicht gut finden, aber so funktioniert der Markt und so wird er weiter funktionieren, bis das Zeug endlich verboten oder zumindest als Nahrungsergänzungsmittel klassifiziert und in Supermärkte verbannt wird.
« Letzte Änderung: 21. Februar 2024, 19:13:50 von theodoravontane »
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2013 am: 21. Februar 2024, 18:50:16 »
Ich behaupte mal, dass mindestens 20% des Umsatzes einer Apotheke (in einer größeren Stadt) auf Nahrungsergänzungsmittel und Homöopathika entfällt. Wenn im Haus eine entsprechend ausgerichtete Praxis ist, ist der Prozentsatz sicher deutlich höher.

Eine Offizinapotheke ist ein gewinnorientiertes Wirtschaftsunternehmen.

Ich bewundere die Krankenhaus-Apotheker, die dieser Verlockung widerstanden haben und wissenschaftlich arbeiten.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2014 am: 21. Februar 2024, 19:16:17 »
Ich bewundere die Krankenhaus-Apotheker, die dieser Verlockung widerstanden haben und wissenschaftlich arbeiten.

In der Krankenhausapotheke dürfte das über den Tresen gehen, was die (hoffentlich meist) wissenschaftlich arbeitenden Ärztinnen und Ärzte anfordern. Da dürften Homöopathika tatsächlich selten angefragt werden. Von daher vielleicht keine Überraschung.
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2015 am: 21. Februar 2024, 21:09:49 »
Was soll dann als Nahrungsergänzungsmittel bei den Inhaltsstoffen draufstehen? 100 % Saccharose, Vorsicht kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen!
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2016 am: 22. Februar 2024, 20:31:16 »
Da es tausenderlei Bezeichnungen für ein und das selbe Produkt gibt, könnte man nach ALDI-Manier die Homöopathikazuckerkügelchen in einer Art Grabbelkiste bei den Süßwaren zum Kauf anbieten. ALDI macht das z.B. mit Milkaschokolade regelmäßig. ;D
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2017 am: 15. Mai 2024, 18:50:53 »
In Österreich haben es solche <Selbstzensur>-Eltern mal wieder geschafft, ihr Kind umzubringen. :puke:

Spoiler
Eltern nach Krebstod der 14-jährigen Tochter zu bedingter Haft verurteilt

Das Mädchen sei nicht über seine Erkrankung aufgeklärt worden und habe unter qualvollen Schmerzen gelitten, bis es viel zu spät ins Spital kam, heißt es

15. Mai 2024, 14:55

,
Eingang vom Landesgericht Klagenfurt.
Die Verhandlung fand am Landesgericht Klagenfurt statt.
APA/PETER LINDNER

Klagenfurt – Die Eltern eines 14-jährigen Mädchens, das vor einem Jahr an Krebs gestorben war, sind am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt zu zwölf Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen Quälen oder Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen vor. Das Mädchen sei nicht über seine Erkrankung aufgeklärt worden und habe unter qualvollen Schmerzen gelitten, bis es viel zu spät ins Spital kam, wo es kurz darauf starb.
"Sehr starke, fürchterliche Schmerzen"

Richterin Michaela Sanin betonte, die Eltern hätten einige Schritte unternommen, aber: "Mangels kompetenter Aufklärung durch Fachpersonal konnte sich das Mädchen keinerlei Bild machen, wie das Ganze abläuft." Mit der 14-Jährigen sei nicht über den Tod gesprochen worden, sie selbst habe immer wieder gesagt, ihr Pferd werde sie heilen: "Sie ging von falschen Parametern aus. Eine Informationseinholung über das Internet kann diese Aufklärung in keiner Weise ersetzen", so die Richterin.

Die 14-Jährige habe an "sehr starken, fürchterlichen Schmerzen" gelitten, es sei zu wenig unternommen worden, um diese auch zu lindern – so habe das Mädchen lediglich Parkemed genommen. Zwar hätte die 14-Jährige ein Recht auf Selbstbestimmung, es sei aber die Verpflichtung von Eltern, das Wohl des Kindes "bestmöglich zu fördern". Und das sei nicht passiert: "Wenn man nicht darüber spricht, dass das Kind bei Ablehnung einer medizinischen Behandlung auf jeden Fall sterben wird und das gegen Ende hin sehr qualvoll ist, dann ist es nicht so, dass es die Bedeutung erkennt."
Mehrere Tumore

Das Mädchen war im Februar 2023 ins Klinikum Graz eingeliefert worden. Das abgemagerte Kind hatte mehrere Tumore im ganzen Körper, die schwere Auswirkungen hatten, unter anderem litt die 14-Jährige an Gelbsucht, sie konnte nicht mehr schlucken und hatte Erstickungsängste, weil einer der Tumore auf die Speise- und Luftröhre drückte.

Eine medizinische Behandlung und eine Biopsie waren zuvor abgelehnt worden, stattdessen hatten die Eltern mit ihrer Tochter Energetiker, Handaufleger und schamanische Heiler besucht.
Verteidiger: "Sie war bis zu ihrem Tod klar und einsichtsfähig"

Verteidiger Alexander Todor-Kostic hatte immer wieder betont, dass die Eltern "nichts anderes als ihr Kind auf dem selbstbestimmten Weg begleiten" wollten. Das Mädchen hätte einen geistigen Reifegrad wie eine 16-jährige Jugendliche gehabt und eine schulmedizinische Behandlung wie auch Schmerzmittel abgelehnt. "Sie war bis zu ihrem Tod klar und einsichtsfähig." Die Entscheidung, einen Termin zur Biopsie nicht wahrzunehmen, habe die Tochter selbst getroffen, weil diese nur in einer Chemotherapie und Bestrahlung geendet hätte.
Erschütterte Zeugen

Spitalsärzte, die am Mittwoch als Zeugen geladen wurden, mussten teilweise um Fassung ringen, als sie von den letzten Stunden ihrer jungen Patientin berichteten: "Das Kind ist bereits sterbend zu uns gekommen. Und zwar in so einem Zustand, wie ich ihn in 35 Jahren als Arzt nicht gesehen habe. Die Tumore waren sogar schon von außen sichtbar", erklärte ein Mediziner.

Die Eltern hätten erklärt, die Tochter habe Angst vor Ärzten und sei deshalb erst jetzt ins Spital gekommen. Der nun angeklagte Vater hätte gesagt: "Es ist, wie es ist", die Mutter habe nur gemeint: "Meine Tochter ist stark."

Aus medizinischer Sicht sei es wahrscheinlich, dass die 14-Jährige über Wochen hinweg Schmerzen gehabt haben müsse. Als sie im Sterben lag, habe sie auch noch einige Zeit die Schmerztherapie mit Morphium abgelehnt. Er habe nicht den Eindruck, dass das Mädchen Angst vor Ärzten gehabt habe, sehr wohl aber Misstrauen, so ein Arzt: "Sie hat Therapieversuche hinterfragt und auch kritisch gesehen, was auch ihr gutes Recht ist."
 Ärztin: "Es war die maximale Form des Leids"

Eine Ärztin formulierte es drastisch: "Der Fall war außergewöhnlich, es war die maximale Form des Leids." Sie habe immer noch Bilder ihrer Patientin im Kopf. Ziel sei es, dass Kinder so wenig wie möglich leiden müssen: "Aber hier wurde das Leiden zugelassen und es wurde dem Leiden zugeschaut, es wurde nichts unternommen."

Den Vorhalt der Verteidigung, dass die 14-Jährige sehr selbstbestimmt gewesen sei und selbst Entscheidungen habe treffen können, bezweifelte sie: "Die Frage ist, ob sie sich überhaupt dessen bewusst war, welche Erkrankung sie hatte, und davon gehe ich nicht aus, weil sie ja überhaupt keine Aufklärung bekommen hat."

Diesen Eindruck hatte auch eine klinische Psychologin gehabt, erklärte diese in ihrer Aussage: "Die Mutter hat gesagt, ihre Tochter würde aufgeben, wenn sie das Wort Krebs höre." Die 14-Jährige selbst habe immer wieder angegeben, sie habe die Schmerzen wegen einer Sehnenverkürzung im Oberschenkel.
Vom Handauflegen bis "Energiefeld"

Als Zeugen geladen waren auch insgesamt vier Männer: Einer von ihnen hatte mit Handauflegen gearbeitet, um ein "Energiefeld" bei dem Mädchen aufzubauen, sagte er: "Beim ersten Mal hat das auch funktioniert, der Tumor ist innerhalb einer halben Stunde um die Hälfte geschrumpft."

Ein Allgemeinmediziner mit Schwerpunkt Naturheilkunde und Energetik setzte auf Infusionen mit hoch dosiertem Vitamin C sowie Extrakten aus den "Wunderpflanzen" Graviola und Katzenkralle – Ausführungen, bei denen der medizinische Sachverständige im Saal sichtlich Mühe hatte, die Contenance zu wahren.

Der Energetiker-Arzt wurde vom Vater des Mädchens auch schwer belastet: Dieser hätte den Tumor ausgependelt und gemeint, dass er gutartig sei. "Stimmt nicht!", betonte dieser, er habe vielmehr ein MRT und eine Biopsie angeordnet. Und überhaupt: "Das ist kein Pendel, sondern ein Biotensor", sagte er, während er eine Metallfeder an einem Holzgriff aus der Tasche holte, deren geschwungenes Ende hin und her pendelte.

Nach der Bitte der Staatsanwältin, das Gerät einmal bei ihr anzuwenden, bescheinigte ihr der Energetiker nach kurzer Konsultation des Metallstabes, dass ihr Immunsystem "nicht vorhanden" sei.

Ein schamanischer Heiler erklärte im Anschluss, dass er Gott und den Kosmos um die Heilung der 14-Jährigen gebeten habe. Doch so unterschiedlich die Herangehensweisen der Männer, die in der Vergangenheit teils als Beschuldigte geführt worden waren, auch waren, sie hatten gemeinsam: Sie alle hätten dringend geraten, ins Krankenhaus zu gehen.

Verteidiger Todor-Kostic meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Staatsanwältin Ines Küttler gab keine Erklärung ab. (APA, 15.5.2024)
[close]

https://www.derstandard.at/story/3000000220245/eltern-nach-krebstod-der-14-jaehrigen-tochter-zu-bedingter-haft-verurteilt
Wir Reichsbürger erklären hiermit einstimmig,
daß es uns nicht gibt, und zeichnen hochachtungsvoll:
Die vereinigten Reichsbürger der Erde. -
(frei nach Christian Morgenstern)
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2018 am: 15. Mai 2024, 19:30:14 »
In Österreich haben es solche <Selbstzensur>-Eltern mal wieder geschafft, ihr Kind umzubringen. :puke:
...
https://www.derstandard.at/story/3000000220245/eltern-nach-krebstod-der-14-jaehrigen-tochter-zu-bedingter-haft-verurteilt

Selbstverständlich haben die "Heiler" nicht davon abgeraten, das Kind zum Arzt zu bringen. Ob sie die Empfehlung ausgesprochen haben, das Kind einem Arzt vorzustellen, bezweifle ich aber. Das wäre ja auch nicht im Sinne des Geschäfts gewesen.
 :banghead:
 
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Offline Morris

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2019 am: 15. Mai 2024, 21:25:37 »
Wer bei dieser ohnehin beschissenen Krankheit jemandem die Chance auf Heilung oder wenigstens auf Linderung nimmt, den möchte ich schlagen, ausdauernd und kräftig.  :violent1:
Sie müssen nicht alles glauben, was Sie denken!
 
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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2020 am: 15. Mai 2024, 22:43:53 »
Man hat der Jugendlichen nicht erklärt, welche Krankheit es hat, und es dann dabei belassen, das Kind beim "selbstgewählten Weg" zu begleiten. Wie bescheuert ist das denn?

Anscheinend wurde wegen § 92 Abs. 3, Quälen oder Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen angeklagt. Da ist ein Jahr die Mindeststrafe, wenn die Folge der Tod ist. Und Strafen bis 2 Jahre sind grundsätzlich bedingt auszusprechen. Die Strafzumessung lässt sich wohl eher nachvollziehen, wenn man den Verlauf der Verhandlung kennt, insbesondere das Verhalten und Leid der Eltern.

Bei uns dürfte das unter Körperverletzung durch Unterlassen mit Todesfolge fallen, § 227, Mindeststrafe 3 Jahre. In Österreich gibt das wie § 92 nur ein Jahr Mindeststrafe.

Zitat
Ein Allgemeinmediziner mit Schwerpunkt Naturheilkunde und Energetik setzte auf Infusionen mit hoch dosiertem Vitamin C sowie Extrakten aus den "Wunderpflanzen" Graviola und Katzenkralle – Ausführungen, bei denen der medizinische Sachverständige im Saal sichtlich Mühe hatte, die Contenance zu wahren.

Oje, diese Medizinier mit Zusatzausbildung Naturheilkunde, mir ist unverständlich, wieso es das überhaupt gibt. Mir kommt das vor wie Ingenieur mit Zusatzausbildung in praktischer Magie. Da kann man dann Brücken entweder mit Schulphysik konstruieren, oder viel schneller und billiger mit Magie.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

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Offline Feiertag

Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2021 am: 16. Mai 2024, 02:09:09 »
Off-Topic:
In Österreich haben es solche <Selbstzensur>-Eltern mal wieder geschafft, ihr Kind umzubringen. :puke:
Das Mädel könnte heute glücklich leben. Ich werde nie vergessen wie die Maschinerie nach meiner Erstdiagnose angelaufen ist. Innerhalb von Minuten hat es in der Ambulanz gewuselt wie im Ameisenhaufen. Ab aufs Bett, Blut, Bett auf der Station, Biopsie-Termin-Check. Termin Chirurgie-Check. Plan Onkologie-Check. Nach 5 Tagen Chemo in einer der besten Kliniken der Welt, Wien Hietzing Salut  :salut: Staion Barbara!
Heute, 3 Jahre danach, keine Tumormarker, 3 Biopsien negativ. Ich bin nicht mehr 14.
Solchen "Eltern" würd ich gerne......

Online theodoravontane

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2022 am: 16. Mai 2024, 07:54:30 »
In Österreich haben es solche <Selbstzensur>-Eltern mal wieder geschafft, ihr Kind umzubringen. :puke:

Ich kann da kein Like geben, dafür ist das Gelesene zu unmenschlich und gewalttätig.

Was bringt Eltern dazu, ihr Kind so zu quälen? Ich werde es nie verstehen.

Zitat
Als Zeugen geladen waren auch insgesamt vier Männer: Einer von ihnen hatte mit Handauflegen gearbeitet, um ein "Energiefeld" bei dem Mädchen aufzubauen, sagte er: "Beim ersten Mal hat das auch funktioniert, der Tumor ist innerhalb einer halben Stunde um die Hälfte geschrumpft."

Warum dann nicht eine halbe Stunde weitermachen? Dann hätte der Tumor ja ganz weg sein müssen. Auch wenn 30 Minuten oder eine Stunde oder gar wenige Minuten bei einigen Notfällen über Leben und Tod entscheiden können, aber selbst der "Turbokrebs" der cov♥♥♥ischen Impf"kritiker" tötet nicht so schnell.

Also warum nicht mal versuchen? Ich vermute ja, weil der energiefeldlerische Handaufleger wusste, daß es nicht funktionieren wird, nicht funktionieren kann. Weil so ein tödlicher Schwachsinn nie funktioniert und man ihm das dann später, nach dem sicher auch für ihn erwartbaren tragischen Tod des Mädchens hätte anlasten können, wenn er behauptet hätte, der Tumor sei ganz verschwunden. Also lieber mal vorsichtig von einem Rückgang fabulieren, von keiner Ahnung wie groß auf die Hälfte. Wer will das dann später in Zweifel ziehen.

Ich könnte kotzen. Diese Menschen gehören ins Gefängnis und mit einem lebenslangen, strafbewehrten Verbot belegt, je wieder solche "Dienste" anzubieten.
« Letzte Änderung: 16. Mai 2024, 08:08:47 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Offline kairo

Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2023 am: 16. Mai 2024, 09:33:28 »
Diese Menschen gehören ins Gefängnis und mit einem lebenslangen, strafbewehrten Verbot belegt, je wieder solche "Dienste" anzubieten.

Einverstanden mit dem Gefängnis. Aber ist das Anbieten solcher Dienste nicht ohnehin unzulässig, ohne nachgewiesene Qualifikation und behördliche Anmeldung?
 
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Offline lobotomized.monkey

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Re: Wer heilt, hat Recht? Homöopathie?
« Antwort #2024 am: 16. Mai 2024, 10:20:06 »
Der gesamte Vorgang ist hinsichtlich der Eltern wirklich tragisch. Ich würde mal davon ausgehen, dass sie wirklich glaubten ihrer Tochter eine angemessene Behandlung angedeihen zu lassen. Das mag aus unserer Außenperspektive verwerflich sein, jedoch nicht aus der ihrigen. "Immerhin" haben sie den bedrohlichen Zustand ihrer Tochter erkannt und sie dann sterbend in das Krankenhaus gebracht, was möglicherweise dafür spricht, dass sie an einem Heilungsprozess nicht mehr vollumfänglich glaubten. Der beschriebene Zustand der Tochter tut mir wirklich weh, das hätte nicht sein müssen (und dürfen, jedenfalls nicht unter diesen Umständen).

Ich kann nur hoffen, dass dieser Fall ein Umdenken bei den erlaubten Tätigkeiten der "Energetiker", immerhin zugelassene Berufsbezeichnung in Österreich, stattfindet. Und dass man diese Scharlatane irgendwie rechtlich belangen kann, denn letztendlich haben sie es geschafft die Eltern entsprechend zu beeinflussen.
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"And where are we going to find a lobotomized monkey at this time of night?"
— Jasper Fforde
 
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