Hier muss man fairerweise sagen, dass es tatsächlich pflanzliche Präparate gibt die bis zu einem gewissen Maßstab mit den "chemischen***" mithalten können und auch entsprechende Studien überstanden haben.
Was ist denn chemisch? Oder provokativ: Was ist nicht chemisch? Arzneipflanzen enthalten Wirkstoffe, ob man diese mit den Pflanzen verabreicht oder synthetisch herstellt, macht keinen Unterschied. Man kann auch natürliche Arzneimittel so modifizieren, das sie besser verträglich sind (Aspirin ist so ein Beispiel, die natürliche Salicylsäure wirkt auch sehr gut, ist aber erheblich schlechter magenverträglich) oder man Varianten davon herstellt, die von Resistenzmechanismen nicht erfasst werden (beispielsweise bei Antibiotika). Die synthetische Herstellung hat einfach den Vorteil, das man relativ einfach grosse Mengen davon in hoher Reinheit herstellen kann und nicht auf eine Ernte angewiesen ist, aus der man das extrahieren muss. Und man kann natürlich deutlich besser standardisieren, da Pflanzen wechselnde Wirkstoffkonzentrationen enthalten, was durchaus Probleme machen kann.
Bei Medikamenten setzte ich selbst durchaus auch auf Alternativen, die eben die entsprenden Nachweise bringen auch wenn sie nicht ganz so effizent sind. Man muss mMn* auch nicht immer gleich zu Medikamenten greifen.
Ich würde alles, was eine nachgewiesene Wirkung hat, die über ein Placebo hinausgeht, als Medikament bezeichnen. Ob das nun auf einem Baum oder in einem Reaktor gewachsen ist, ist dabei unerheblich.
***chemisch ist mMn nur bedingt richtig, da moderne Medikamente oft auch pflanzliche Stoffe als Grundlage haben
Das sind erstaunlich viele.