Wenn das alles so einfach wäre, dann wäre die Welt voller Millionäre.
Du lässt hier leider den einen wichtigen Faktor außer Acht, den ich in meinem vorherigen Beitrag bereits angesprochen habe und er erklärt, warum das nicht so ist:
Nämlich das staatliche Strafrechtssystem. Der Staat sorgt dafür, dass illegale Geldbeschaffung, etwa in Form von Betrug, so weit wie möglich eingedämmt wird, indem Straftäter wie eben Betrüger vor Gericht gestellt und meist auch eingesperrt werden.
Wir reden aneinander vorbei.
Zum Glück ist es so wie Du schreibst. Das ist nicht die Frage. Die Frage ist wie man Erfolg definiert. Du meinst damit (auch) moralische Kategorien. Man kann die Sache auch aus anderem Blickwinkel betrachten: Die allermeisten Kriminellen schaffen es Zeit ihres Lebens nicht, eine Million einzusammeln. Herr Fitzek hat das geschafft. Und das Ganze hat durchaus funktioniert, erst als es dem Staat zu bunt wurde, riss dieser "Erfolg" ab. Das man das ganze moralisch verurteilt steht auf einem völlig anderen Blatt.
Nein, nein, moralische Kategorien meine ich überhaupt nicht. Ich meine nur, dass man es ja nicht als besonderen Erfolg ansehen kann, wenn jemand
ohne Rücksichtnahme auf spätere Konsequenzen mit fragwürdigen Methoden größere Summen Geld einzunehmen vermag.
Insofern reden "wir" auch nicht aneinander vorbei, da zumindest mir immer klar war, was du ausdrücken wolltest und ich mich auch immer konkret auf das bezogen habe, was du geschrieben und gemeint hast.
Nur um es nochmal in eine klare Form zu bringen, damit wir wirklich klar verstehen, was der jeweils andere meint:
- Königlicher Hofnarr meint, Fitzeks abstruse Thesen machen ihn zum Kasper.
- Du meinst, dass Fitzek aber "sehr erfolgreich" gewesen wäre und fragst den Hofnarr ob er es "schon einmal geschafft hätte mit einer Idee mehr als eine Million einzusammeln".
Nun kommt der für mich springende Punkt: Aus dieser deiner Aussage ging für mich hervor, dass du der Ansicht zu sein scheinst, es würde irgendwelche ganz besonderen Fähigkeiten erfordern, um "mit einer Idee mehr als eine Million einzusammeln". Ich hingegen bin ja der Ansicht (und ich habe das, so denke ich in meinen vorherigen Beiträgen auch ganz fundiert begründet), dass es keinerlei "besondere" Fähigkeiten braucht, wenn man
ohne Rücksicht auf zukünftige Konsequenzen mit fragwürdigen/illegalen Methoden große Geldsummen einsammeln möchte.
Oder um noch einmal ganz klar zu erklären was ich meine:
Szenario A: Ich sammle mit illegalen Methoden Millionen ein, möglicherweise unter Verschleierung meiner wahren Identiät und schaffe es, weiterhin als unbescholtener Bürger und unter vollem Zugriff auf das ergaunerte Geld, welches ich geschickt verschwinden ließ, bis an mein Lebensende unentdeckt im Luxus zu leben. -> Dieses Szenario erfordert sicherlich erhöhte Intelligenz, ein gewisses Maß an Bildung und
besondere Fähigkeiten.
Szenario B: Ich sammle mit illegalen Methoden Millionen ein, unter meiner wahren Identität, schaffe es nicht, das Geld verschwinden zu lassen, lebe zwar einige Zeit im Luxus, werde dann aber von der vollen Härte des Gesetzes getroffen und lande im Gefängnis und/oder werde bis zum Existenzminimum gepfändet und ruiniere meinen Ruf für immer, weil meine Schandtaten im Internet für jedermann unter meinem Namen zu finden sind. -> Dieses Szenario erfordert nur eine durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Intelligenz und auch nur
durchschnittliche Fähigkeiten.
Und Fitzek hat bisher nicht gezeigt, dass er die "besonderen Fähigkeiten" für Szenario A besitzt. Szenario B durchzuziehen ist hingegen weder besonders intelligent (zumindest nach meinen Maßstäben) noch muss man dafür besondere Fähigkeiten haben. Wie schon gesagt: Das könnte ich auch.
Aber warum um alles in der Welt sollte ich das tun (selbst wenn ich keine moralischen Skrupen hätte)? Ich bin ja schlau genug zu wissen, das Szenario B mir am Ende selbst auf den Kopf fällt, ich also langfristig nicht profitiere.
Szenario B wird jedes Jahr von ein paar Gestalten abgezogen, was so gut wie immer mit langjährigen Haftstrafen endet.