Ich glaube übrigens, unser "revolutionärer"
@Volkslehrer scheint trotz aller Attitüden tief im Herzen eigentlich auch nur ein verkappter "Weiland Gottlieb Biedermeier" zu sein,
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Biedermeierlustigerweise war das ja auch ein Lehrer. Nur der damaligen Spottfigur ging es wohl weniger um harte "Fakten", sondern vor allem um ein Grundgefühl, bzw. um eine rein emotionale Behaglichkeit, wie sie uns auch aus den perfekt augeleuchteten und hochidealisierten Bildern des 19.Jh in einer städtischen Galerie entgegenkommt. Es sind diese Momente kleinen privaten Glücks, abseits der realen Welt. Das kann man mögen oder nicht, aber scheint auch unserem Volxlehrer bewußt oder unbewußt vorzuschweben. Nur sind sie immer nur ein Trugbild, und wir sollten hier auch mal genauer hinschauen.
Im Übrigen war diese o.g. "émigration interieur" im 19.Jh. btw. der Rückzug ins Private, bzw. in den Schutzraum der Familie und der Natur, bekannt auch als der erste und zweite Biedermeier des 19. Jh. im Kern eine psychologische Reaktion auf ganz massive äußere Veränderungen und Umwälzungen.
Mit dem Ende des ancient régime, einer massiven Industrialisierung, verbunden mit einer ungeheuerlichen Landflucht und einer Stadtexplosion, die im kleineren Maßstab ähnlich radikal war, wie das, was die Städte der sogenannten 3. Welt heute durchmachen und zudem verbunden mit ähnlicher Verelendung an den Rändern der Gesellschaft, veränderten sich nämlich im Laufe des 19.Jh. auch die damals noch bekannten Vorstellungen von Zeit und Raum. Ein Prozess, der schon seinerzeit viele überforderte und u.a. zur eben jener Verklärung einer idealisierten Natur, der scheinbar "natürlichen Ordnung" in einer imaginären Vergangenheit führten (vergl. Ruskin etc,) oder eben zum sozialpsychologischen Typus des "Herrn Biedermeier".
Nun scheint mir heute unser Volkslehrer vielleicht auf einem ähnlichen Trip zu sein, wie im.19.Jh. der nette Herr "Weiland Gottlieb Biedermeier". Auch seine anderen Antworten bleiben hier irgendwie worthülsenhaft, schwammig, wässrig und so oberflächlich, wie die Blasen auf dem Wasser.
Absicht? Fehlender Tiefgang? Und was ist denn eigentlich der so genannte "Frieden" und wie verträgt sich dieser bitteschön mit z.B. einem Hausfriedensbruch auf einem Dresdner Fabrikdach von Sozialprojekten zwecks Produktion von Hetzvideos?
Auch Schlagworte wie "Idendität", "Heimat", und "Wurzeln", machen hier besonders stutzig, sagen aber viel über heutige Befindlichkeiten aus, nicht aber über harte Fakten. Dazu passt eben, dass auch anno 21. Jh. wieder alles Neue, alles Fremde massiv stört oder Angst macht. Wo liegt aber eigentlich das Problem? Am Neuen und Fremden selbst, oder doch nur an der Geschwindigkeit der Veränderungen und dem.eigenen Unvermögen, damit umzugehen? Und was jetzt, wieder zurück zu Volk, Natur und Backsteingotik?
Nur, das Neue und Fremde hat sich schon immer uns zu allen Zeiten in das Leben der Menschen gedrängt, ob sie es wollten oder nicht. Nichts bleibt auf dieser Welt, gar nichts, nur der Wandel.
Die schlechte Nachricht lieber
@Volkslehrer: Du kannst die Veränderungen einer inzwischen längst globalisierten Welt nicht verhindern, nicht mit Grenzen, nicht mit Waffen und nicht mit 1001 Videos, allenfalls und mit etwas "Glück" maximal für die Länge von Gottes Wimpernschlag hinauszögern.
Die gute Nachricht: Du kannst aber Deine eigene Einstellung zu einer sich eh verändernden Welt selbst verändern. Oder anders formuliert: verändere die Perspektive auf die Welt und Du veränderst die Welt selbst. Und das ist dann manchmal so ein Aha- Erlebnis wie flache vs. runde Erde.
Kleines Beispiel: ich unterscheide persönlich die Menschen nämlich längst nicht mehr nach Nationalität, Rasse oder Hautfarbe sondern danach, ob es gute Menschen sind oder schlechte. Probier es einfach mal aus!
Ach ja: Und ausgerechnet Oskar Gröning hat bei seinem "Schauprozess" nicht nur gar nicht den HC geleugnet, er hat sogar zum Schluss auch noch um Vergebung (!) gebeten. Whow und gut, dass es so ein "Schauprozess" war. Und jetzt ist er auch noch "vorher" eingeschlafen, sehr gnädig und so haben alle ihren "Frieden".
Oder anders formuliert: warum in Herrgottsnamen fällt es eigentlich den Nachfahren der babarischen SS- Schergen und Mittäter noch immer so schwer, sich endlich mal diese fürchterliche Schuld einzugestehen?Ja fürchterlich und vor allem barbarisch, und dabei ist völlig egal ob es "nur" 1, 2, exakt 6 oder vielleicht sogar 10 Mio. Opfer waren! Jedes Opfer ist genau eines zuviel!
Die Nachfahren der Opfer wollen übrigens selbst gar keine "Vergeltung", nur Vergebung und auch ihren Frieden, den Du ja angeblich selbst willst. Und die Opfer hoffen noch immer, dass sich sowas nie wiederholt, egal ob für ihre Nachfahren oder jeden anderen Menschen der Welt. was macht da so Angst?
Und die Nachfahren der Opfer wünschen, dass diese eingebildeten "Herrenmenschen" endlich mal begreifen, dass auch die von ihnen verfolgten Juden, Andersdenkenden, Homos, Romas, und heute die Flüchtlinge auch nichts anderes, als ihre eigenen(!) Brüder und Schwestern sind, mithin genauso Gottes Kinder sind.
Ok, Dresden. Ja in Dresden hat es auch(!) Unschuldige getroffen, aber egal ob nur einer, 100, 24.000 oder mehr, wie gesagt, jeder Unschuldige, und egal auf welcher Seite, ist immer ein Unschuldiger zuviel, soweit richtig.
Aber Dresden hat wenigstens einen ganz anderen schrecklichen Wahnsinn gestoppt, und das war auch gut so. Und das zählt. Wozu noch aufrechnen? Geht nicht, und Dresden hat es ja trotzdem "überlebt". Daher: trauern ja, aber ohne Hass und Ruf nach Vergeltung. Genau das machen die "echten Dresdner" an jedem 13.02. und das ist das wirklich Besondere an dieser Stadt.
Und darum: BITTE HÖRT ENDLICH AUF, UNSERE STADT ZU MISSBRAUCHEN!