N.N. belabert schon wieder ein Bauwerk, kein Wunder, dass sich Barbarossa nicht blicken lässt, wenn der kleine Dummling davor steht.
Infotext zum Video "Am letztmöglichen Tag vor dem Corona-Stillstand besuche ich das Kyffhäuserdenkmal um Barbarossa und Wilhelm I zu treffen.
Ich gerate ins Schwärmen, aber kriege auch fast das Kotzen."
22 Minuten Nichtskönnen und Nichtswissen in seiner schönster also dümmster Form. N.N. vor dem Denkmal stehend, wieder in seiner Ich-wäre-so-gern-ein-Journalist-und-habe-mir-dafür-eigens-ein-Mikro-gekauft-Verkleidung, getragener Tonfall: "[...] den Rotbart sitzen, Kaiser Barbarossa, Friedrich I., er hat geherrscht von, ich weiß nicht, irgendwann im 11., 12. Jahrhundert, na, 10., 11. Jahrhundert [...]" Ok, einigen wir uns darauf, dass er gelebt hat.
Geschichtsdeutung nach Nerling'schem Rezept: N.N. erzählt von der Sage, dass Barbarossa wieder erwachen wird, "und das ist mal ein mutmachendes Zeichen, ein Anblick auf den wir lange warten, dass das Reich wieder frei wird und aus dieser unsäglichen Diktatur hier herausgerissen wird und er [Barbarossa] steht dafür. Das war damals eben auch schon zu Wilhelms Zeiten offenbar ein Thema, wobei, damals war das Reich noch weitegehend frei, ähm, was er [Wilhelm I.] sich genau dabei gedacht hat, warum er jetzt Barbarossa hier hingesetzt hat, vielleicht hat er in die Zukunft sehen können und hat das für uns hierhin gestellt." Blöd nur und somit konsequent auf Nerling'schem Nichtniveau, dass Wilhelm I. bereits tot war, als das Kyffhäuserdenkmal errichtet wurde, aber das sind ja nur Details mit dem sich ein aufrechter Doitscher nicht lange aufhalten mag.
Seine profunde Sachkenntnis wendet N.N. anschließend bei der Ausdeutung der Ornamente an, die die Figur des Barbarossa rahmen: "Wir sehen um ihn herum diese drei Bögen. Im ersten Bogen da sind merkwürdige Gestalten, merkwürdige Köpfe mit großen Augen, großer Stirn, schmal zulaufende Kiefer. Sind das Vogelwesen, das Reptilienwesen oder sind das Ausserirdische, irgendwelche Fabelwesen, die sie da in den Stein gemeißelt haben? Das ist schwer zu sagen. Darüber das Zickzackmuster, das ist glaube ich aus schon aus der dt. Bildersprache, aber erinnert auch so ein bisschen an südamerikanische Kunst, vielleicht. Im äußeren Ring dann thront ein Vogel [...]" N.N. betont aber zugleich, dass er sich zwei Bücher gekauft hat, um das Thema zu "erforschen."
Weiter geht es mit dem Reiterstandbild von Wilhelm I., der sich leider nicht mehr wehren kann. Die Schlangen am Fuß der Statue kitzeln beinah einen Nazitouretteanfall hervor "Unten drunter Schlangengezücht, ja, die also rumkraucht, wofür die Schlange steht, das könnt ihr euch vielleicht denken, oder auch nicht, oder denkt euch irgendwas, so wie ich mir etwas dazu denke, dieses [bei 10:12, verfremdet oder N.N. hat vom örtlichen Kräuterschnaps mehr getrunken als er vertragen hat] der Untergrund, aber dadrüber der Kaiser."
N.N. "fühlt," dass ihm "das gute Gefühl Deutscher zu sein," innerhalb des Turmes ausgetrieben wird, Anlass seiner "Gefühle" sind Plastiken, die aus der DDR-Zeit stammen und die Nazizeit recht anschaulich bebildern. Ein Begleittext von 1968 zur Funktion der Plastiken -"Durch die Ausstellung ist der Hass gegen den preußisch-dt. Militarismus zu entwickeln. Die Ausstellung muss helfen den Imperialismus zu entlarven."- ruft bei N.N. eine Geiferattacke hervor. "Ja, wenn ich mir das überlege, Imperialismus. Der Bolschewismus, der ist imperialistisch, der hat sich über die EU nach ganz Europa ausgebreitet, in anderem Gewand, aber die menschenverachtende Ideologie wohnt ihm noch inne."
Anschließend entblödet sich N.N. nicht, den dort aufbewahrten Urnen von Schmitz und Westphal -Architekten des Areals- das Mikro vor die toten Nasen zu halten, "[...] die beiden drehen sich in ihren Urnen, wenn sie diesen Unsinn hier sehen." Infantil wie N.N. ist, unterlegt er die Szene nachträglich mit einem Jammer-Sound.
Abschließend vollzieht der Deppling die nächste 180° Wende: "[...] die Einigung des Reiches, aber möglicherweise war auch das alles eine gewisse Art der Massenmanipulation. Vielleicht war ein Reich unter einem Kaiser, das geeint ist, auch das ideale Instrument um über das Volk zu herrschen und Einfluss auszuüben, weil man ja nur die oberste Stelle kontrollieren muss und dann wird nach unten hin alles ausgebreitet. Ja, es ist schwierig zu einer endgültigen Haltung zu kommen. Vielleicht ist es auch gut, wenn alles aus der Breite heraus entsteht [...]." Vielleicht hat dir auch nur jemand in den Kopf geschiszen und vergessen umzurühren?!
Am Burgbrunnen stehend kann sich N.N. leider nicht entschließen, im freien Fall nachzumessen, ob der Brunnen tatsächlich 176 Meter tief ist. Feigling!