Worauf niemand gewartet hat: das Video der „Demo“ vom 18.08. in Koblenz. Ein einstündiges Selbstgespräch ohne nennenswertes Publikum. Klingt nach einem Stück von Samuel Beckett? Banause!
N.N. läutet mit einer Schweigeminute für seinen „Kameraden“ Henry Hafeneimer ein. Während geschwiegen wird, wird nicht geschwiegen. Einer von der Gegenseite brüllt etwas, ein N.N-Fanboy brüllt zurück „Halt dein Maul da unten, ja komm her Dicker!“ Randnotiz: Schweigeminuten dauern bei N.N. nur 13 Sekunden, naja, als intellektuelle Eintagsfliege muss man sich halt sputen...
Er widmet sich der Deppen-Exegese seines Mottos „Menschenrechte für rechte Menschen.“ Fazit: rechte Menschen haben keine Rechte „in diesem Land.“
N.N. schwallt, als rechtskräftig Verurteilter rechter Hetzer, über Rechte, die für Recht & Ordnung stünden, derweil die Gegendemonstranten mit Zwischenrufen die Grenzen der Souveränität von N.N. ausloten. Neu in der Herleitung von rechts: „Wer man seinen Pullover auf links angezogen hat, dann war er falsch rum.“ Den Rest, radikal kommt von der Wurzel etc., kennt man schon zur Genüge.
Er widmet sich dem Platzverweis und betont, dass er sich im Ahrtal „mehrfach schmutzig“ gemacht hat; ob er damit die braune Brühe, die unkontrolliert aus seiner Kau- und Lügenleiste spritzt, meinte, muss vorerst unklar bleiben. Seine „Hilfe“ hat er dann nur abgebrochen, weil es eine „Hetzkampagne“ gegen ihn und seine Schmutzgesellen gegeben habe.
Nach seiner Rückkehr ins Flutgebiet wurde er von Bütteln der Staatsmacht drangsaliert und der Gegend verwiesen. Bla, bla, bla mit allerlei ICH, ICH, ICH. Er rekapituliert langatmig das Gespräch mit dem Cop – Herrn Karst – und rekurriert auf Art. 3 GG, „[...] dieser Artikel der gilt natürlich, wenn man davon ausgeht, dass das Grundgesetz gilt. Ich weiß, manche gehen davon nicht aus und die haben auch Gründe, die man sich anhören kann […] Aber das ist ein anderes Thema, das möchte ich heute nicht angehen.“
„Mit anderen Worten: Der Herr Karst hat das Grundgesetz sowie das Strafgesetz schändlich vergewaltigt.“ Pause und warten auf Reaktion des Publikums, die aber, da es kein Publikum gab, das diesen Namen verdient gehabt hätte, ausfällt.
Er schwallt weiter, wie er auf den Namen von „Herrn Karst“ gekommen ist. Selten eine langweiligere Geschichte gehört und wenn, dann von N.N.
Es folgen Ausscheidungen zum „Konstrukt der Besatzer.“ N.N. träumt von einem neuen Atlantis: „Das Land Rheinland-Pfalz ist ein Konstrukt des Besatzungsrechtes [...]. Sollte die Besatzung beendet werden, würde das Land Rheinland-Pfalz aufhören zu existieren.“
Über Churchill, Beneš und anderes „himmelschreiendes Unrecht“ am dt. Volk gelangt N.N. gewohnt zuverlässig schnell zum Völkermord an den Deutschen, der bis heute andauert. „Man kann es nicht anders sagen, es wird versucht, das dt. Volk auszudünnen. […] Man bekämpft Deutsche, die sich für Deutsche einsetzen, so wie ich.“
Unfreiwillig komisch wird es bei Minute 20:30. „So, wir sind hier für die Menschenrechte.“ Wir? Na ja, großzügig aufgerundet.
Er arbeitet sich an den Linken ab und breitet seine Opfergeschichte mit diversen Angriffen auf ihn aus, Highlight für mich: die Fahnenstange in Kiel, die seinen Hohlschädel so wenig berührt hat, dass er mit Lippenstift die 'klaffende Wunde' ein wenig aufhübschen musste.
„Linke sind verirrte Seelen, sie sind dieser Umerziehung zum Opfer gefallen, die seit Kriegsende hier über uns ausgebreitet wird. Umerziehung, Seelenmord, Austreibung […].“ Zwei Sätze weiter faselt er von 'postmortaler Folter' und meint damit Rudolf Heß, ohne dessen Namen auszusprechen. Haverhetz und der einbeinige Mahler dürfen als beopferte Opfer natürlich auch nicht fehlen.
Funfact: N.N. teilt mit, dass ihm die Rechtsschutzversicherung gekündigt hat. Es könnte keinen schöneren Abschluss bei Minute 29 geben, aber der Deppenmonolog dauert noch an. Den Rest vom Rest fasse ich ggf. später zusammen.