N.N. hat noch einmal den Güllegenerator angworfen und schon wieder ein Video veröffentlicht. Die Aufnahme scheint von heute zu sein, zumindest trägt er dasselbe T-Shirt, dessen Saum sich bereits auflöst. Er macht eine Art "Reaction-Video," in dem er auf zugesendeten Video-Schlonz irgendeiner Unterstützerfamilie reagiert, den die Familie schon vor Monaten -war zu faul das zu recherchieren- an N.N. gesendet hat.
Die Familie marschiert in Quasi-Uniformen einheitlich gekleidet den Jakobsweg in Richtung Santiago de Compostela entlang und sieht dabei aus wie "Sturmtrupp dämlich." Die Angehörigen sind nicht verpixelt, den Obersturmzusel sieht man bei Minute 9:58, die Kinder -schätzungsweise 12-15 Jahre alt- freuen sich bestimmt auch wahnsinnig, dass man sie verschiedentlich erkennen kann.
Die Wandersippe macht auch Station auf dem Soldatenfriedhof Cuacos de Yuste und legt einen Kranz ab, natürlich stilecht in schwarz-weiss-rot und mit eisernem Kreuz drapiert. Das ist N.N. mal wieder eine Träne wert. N.N. fabuliert ahnungslos von der Legion Condor, obwohl man anhand der Sterbedaten recht einfach feststellen kann, dass es sich um Tote des 2. WK handelt. Wenn man dann noch weiß, dass Spanien, bis auf die Blaue Division und informelle Unterstützung für die Kohorten des Schnurrbartschmugglers, neutral war, kann man leichtest zu der Schlußfolgerung gelangen, dass es sich bei den Bestatteten um U-Boot-Fahrer und Flieger handelt. (Später blendet das Video eine Gedenktafel des Volksbundes ein, der N.N. endlich den Hintergrund begreiflich macht. Naja, begreiflich für seine Verhältnisse. Er säuselt sich zusammen, dass heute natürlich niemand mehr auf die Idee käme, eine Gedenkstätte für dt. Soldaten zu errichten -er sagt "eröffnen"- dabei, aus Mangel an Wissen auch auf diesem Gebiet, ignorierend, dass Umbettungen von Gebeinen dt. Soldaten i.d.R. von einer Formation der Bundeswehr begleitet werden.)
Es schließen sich noch ein paar andere Friedhöfe an, z.B. in Aljezur an der portugiesisch-spanischen Grenze an, mit allerlei Kränzen für dt. Soldaten an.
Später, die Truppe stampft in Reih und Glied durchs Gelände, steht ein Gedenkstein im Gelände mit der Inschrift "in memoriam 9.7.1943, FW200 / KG 40" "Wer liegt denn da, Feldwebel? Mmh?" Nee, du Nichtswisser das heißt, dass dort eine Focke Wulf 200 vom Kampfgeschwader 40 abgeschmiert ist. Die kleinen Steine auf dem Gedenkstein ignoriert N.N. zum Glück, Stichwort Mazewa.
Zum Ausklang legt N.N. noch einmal zu Hanau nach "Heute ist jeder Dt., der einen Personalausweis hat. Ich mein, die Opfer von Hanau, Gott hab sie seelig, die werden als Dt. bezeichnet zum Teil, weil sie einen dt. Ausweis haben. Nee, sind sie nicht, sind sie nicht, sind Ausländer, die hier leben. Das ist auch etwas, das uns verloren gegangen ist, das Bewusstsein ein Volk zu sein."