[...]
Der Videoschrott ist bei ihm unter "Aktivismus" katalogisiert, hat er seinen Tintenstrahler-Presseausweis eigentlich auf der Bühne getragen (ich will mir das nicht noch einmal ansehen), oder kann man den umdrehen wie das Fähnlein im Wind und hinten steht dann "Aktivist" drauf?
Ja, hat er. Das Ding ist derweil einige Jahre alt, erstmalig trug er den Ausweis auf der Leipziger Buchmesse.
Mir ist noch eine Kleinigkeit aufgefallen. Er fetzt sich kurz mit Uli Gellermann, der sich im Dunstkreis von NOU bewegt. N.N. fragt Gellermann ob Ludendorff ein Kriegsverbrecher war, was G. bejahte. Natürlich ist das Quatsch in Bezug auf WK2, da L. bereits 1937 starb, G. bezeichnet N.N. als Nazi, was dieser direkt beim zwei Meter daneben stehenden Cop zur Anzeige bringen will. G. stellt in seiner Rede klar, dass er den 1. Weltkrieg meinte, er verhaspelt sich beim Namen und sagt Ludenberg. N.N. glaubt besonders schlau zu sein und blendet "Ludenberg-Verien???" ein und kann das weder fehlerfrei schreiben, noch fällt ihm das später beim Schnitt auf. Gewohnte Qualität! Laut nächster Einblendung ist N.N. kein Mitglied bei den Ludendorffern.
Der Dummling hat derweil einen extendend uncut seines Postschmutzauspackvideos auf BT hochgeladen mit 20 Minuten Bonusmaterial. Neben der üblichen Kriegsgefangenen- und Fanpost, die ihn als tapferen toitschen Recken feiert, so überschwänglich und realitätsfern, dass es mich nicht wunderte, wenn er bei den Briefen ein wenig nachgeholfen hätte, schreibt doch tatsächlich eine der Maden "[...] jedoch bitte ich Sie, Herr Nerling, geben Sie uns, der Jugend, eine Uniform, ein Erkennungszeichen, eines welches unseren Geist, unser Ziel unsere Kraft symbolisiert. Die Jugend braucht Struktur, Disziplin, Leibeszucht, Schönheit, Bildung, Lehre, Symbol und Pioniere, Führer wie Sie."
Spoiler: es wird eklig.
Der besonders dämliche Schreiber fragt als Gastarbeiterkind N.N. ob er ihm einen Ariernachweis ausstellen kann und wie er sich, noch immer das Gastarbeiterkind, nach der Revolution verhalten soll, um "keine Rassenschande" zu begehen. N.N. "
Ich hab auch gar nichts dagegen, auch entgegen vieler anderslautender Meinungen, dass hier ein gewisser Anteil an Ausländern ist, oder eben auch an Gemischten. Es ist natürlich, wie du vielleicht aus eigener Erfahrung weißt, [...] nicht immer leicht gemischt zu sein, deswegen empfehle ich es immer vermeidet es immer, wenn ihr es könnt. Natürlich Kinder jetzt hier, die aus gemischten Beziehungen entstanden sind, sind hier, sind willkommen, werden geliebt und haben natürlich ihren Platz hier. Wenn es jetzt aber darum geht, sich zu finden um eine Familie zu gründen, achtet darauf, dass ihr aus dem gleichen Kulturkreis kommt, die gleiche Rasse, ja, man kann von Rassen sprechen, also dass sich Weiße unter einander paaren und Schwarze sich untereinander paaren, das ist sinnvoll. Aber vor allem eben auch, idealerweise, die gleiche, die selbe Sprache, denn alles andere führt zu Verwirrung. Jetzt ist die Frage, wenn jemand aus zwei Kulturen, aus zwei, na gut, Rassen kann man griechisch und deutsch nicht sagen. Das ist letzlich wahrscheinlich eine Rasse, da gibts vielleicht Unterrassen. Das ist alles ja ein Punkt, oder ein Bereich, über den kann man kaum vernünftig sprechen. Ich würde empfehlen, wenn ihr eine Familie haben möchtet [...] dann natürlich mit einer Partnerin, die Deutsche ist, oder mit einem Partner, der Deutscher ist. Zumal ihr ja auch zur Hälfte Deutsche seid, dt. Abstammung seid, und dann ist bei den Kinder dreiviertel, so kann sich das bei den Kindern wieder ausschleifen, die Mischung. [...] Eine Urgroßmutter von mir war Polin, also slawisch, hat mir glaube ich nicht geschadet."Arg, war das ekelerregend.
Es klingt mit einer Zusendung der Mensch & Maß und Deppengeschwätz über den Führer aus, es brauche keine mündigen Bürger, den schließlich kümmert sich der allwissende Führer um seine Schäfchen und hält alles vom Volk ab, was ihm schaden könnte. "Deswegen denke ich, es wäre schön, wenn wir ein Volk voller mündiger Bürger hätten, doch es nicht notwendig, weil es auch unwahrscheinlich ist. Wichtiger ist, dass, wenn wir ein Volk haben, was durch eine Hierarchie aufgebaut ist, dass an der Spitze wirklich mündige Vertreter sitzen, die müssen Bescheid wissen, die müssen im Sinne des Volkes arbeiten und dem Volk dienen, das ist das allerwichtigste überhaupt, alles andere ergibt sich dann schon."